„Kein Golddorf, aber ein goldiges Dorf“

Nach neun Jahren endete in Momberg die Dorferneuerung Zwei Millionen Euro flössen in die Projekte

Mit einem Dorffest feierten die Momberger das Ende von neun Jahren Dorferneuerung. Im Mittelpunkt standen Rückblicke auf die geleisteten Arbeiten, Dankesworte und ein gemütliches Beisammensein.

von Karin Waldhüter

Momberg. Es habe einst eine gewisse Zeit gedauert, bis sich aus einem festen Stamm der Dorferneuerungsbeirat gebildet habe, erinnerte Ortsvorsteher Jörg Grasse vor rund 60 Gästen an die Anfänge der Dorferneuerung im Jahr 2004. Sein Vorgänger, Artur Groß, habe den Vorsitz übernommen und das Gremium sei bereit gewesen. In enger Abstimmung mit der Kommune und den Planern entwickelte der Beirat Ideen und nach und nach Projekte entstanden, die von 2004 bis 2013 angegangen und umgesetzt wurden.

Grasse sprach über den Spielplatz (2005), den Kirchenvorplatz (2006), den neuen Teil des Dorfgemeinschaftshauses (2007 bis 2008), den Festplatz (2008 bis 2009), die Freiflächengestaltung Arenecke (2008 bis 2009), den alten Teil des Dorfgemeinschaftshauses (2008 bis 2010), den Fußweg zwischen Hauptstraße und Pfaffenhöferstraße (2012), die Teichumgestaltung (2012-2013), das Ehrenmal (2013) und den Containerstandort/Christopherus-Denkmal (2013). „Nicht alle diese Projekte stießen gleich auf die Gegenliebe der Bürger“, betonte Grasse. Das Fällen einiger Bäume im Teichumfeld sei in der Bevölkerung beispielsweise auf Unverständnis gestoßen – dies sei jedoch notwendig gewesen.

Als „sein Baby“ bezeichnete er den Verbindungsweg zwischen Hauptstraße und Pfaffenhöferstraße, der eine Erleichterung für Fußgänger darstelle. Zu Containerstandort und Christopherus-Denkmal habe man relativ schnell neu planen müssen, sagte er und stellte zwei Bürger heraus: „Immer wieder kamen sehr hilfreich Ratschläge von Seiten der Mitglieder des Beirates, wie zum Beispiel von Dieter Sack.“ Obwohl nicht im Dorferneuerungsbeirat aktiv, habe sich speziell Werner Sack beim Projekt Ehrenmal sehr stark eingebracht.

Doch insgesamt freute er sich über alle, „die ihre Zeit, ihren guten Willen, ihr Hirnschmalz, ihr Know-how eingebracht haben, um ihre Gemeinde liebenswerter, lebenswerter und zukunftssicher zu gestalten“.

Insgesamt kamen in den neun Jahren Kosten in Höhe von fast zwei Millionen Euro zusammen. Rund 770 000 Euro entfielen auf die kommunalen Projekte, rund 1,2 Millionen investierten Bürger in 50 private Vorhaben – 345 000 Euro erhielten die Momberger an Fördermitteln.

„Auch in Zukunft muss uns nicht bange sein, dass es hier im Ort nicht weiterginge“, betone Grasse und verwies auf die „funktionierenden Vereine“ und die vielen Menschen, die sich für ihren Ort einsetzen. „Wir sind zwar kein Golddorf, aber wir sind ein goldiges Dorf“, sagte er und nutzte die Gelegenheit, auf die gerade erschienene Abschlussbroschüre hinzuweisen, die alle Projekte übersichtlich bündelt.

Das Ende der Dorferneuerung dürfe kein Endpunkt sein, sondern man müsse den Blick in die Zukunft richten, betonte Bürgermeister Thomas Groll. Aktuell bewerbe sich die Stadt Neustadt um die Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen.

„Heute war der Endpunkt der Dorferneuerung, aber der Startpunkt für die kommende Zeit, damit wir Momberg zukünftig vom Kleinsten bis zum Senioren gestalten“, betonte Groll.

„Sie haben dafür gesorgt, dass die Wertschöpfung hier im Dorf bleibt“, sagte Fründt mit Verweis auf die investierten Gelder. „Als Lohn haben sie selbst daran mitgewirkt, dass Momberg so aussieht, wie es heute aussieht, und viele Menschen von den Projekten profitieren.“

Bei Kaffee und Kuchen und musikalischer Unterhaltung durch die Blaskapelle Momberg unter der Leitung von Karl-Heinz Mai begann dann der gemütliche Teil des Nachmittags.

Der Frauenverein Momberg hatte für ein reichhaltiges Kuchenbuffet gesorgt. Der Jugendclub Momberg übernahm die Bewirtung der Gäste.