Neue Waschbecken nach 34 Jahren

Für 34000 Euro wird ein Waschraum des Kindergartens „Sterntaler“ erneuert
Mengsberg. Väter rissen den alten Waschraum in Eigenleistung ab. Handwerker sorgen für den Wiederaufbau.
von Tobias Hirsch
Karin Wagner, Leiterin des Kindergartens „Sterntaler“ in Mengsberg hatte oft im Neustädter Rathaus vorgesprochen und darauf gedrängt, die Waschräume in ihrem Kindergarten zu erneuern. „Die sind mittlerweile schon 36 Jahre alt. So alt wie das Gebäude selbst“, erklärte sie.
Jetzt, kurz vor ihrem Ruhestand, geht der lang gehegte Wunsch in Erfüllung – zumindest zum Teil: Fußboden und Wände in einem der beiden Waschräume sind bereits gefliest. Malermeister Reiner Malkus aus Mengsberg war gestern mit einem Auszubildenden damit beschäftigt, die Decke des Raumes neu zu verputzen. „Ich denke wir sind bald fertig“, sagte er. Dann müssen nur noch die neuen Fenster, Kloschüsseln, Kabinen und Waschbecken installiert werden. Der zweite Waschraum des Kindergartens bleibt erstmal wie er ist.
Die Demontage der alten Einrichtung haben sechs Väter übernommen: Ingo Schwalm, Christian Kaiser, Markus Stern, Christoph Kunz, Michael Fröhlich und Daniel Schober brauchten nur einen Tag, um alles rauszureißen. „Das war eine staubige Angelegenheit“, beschreibt Wagner den Arbeitseinsatz der Väter, von denen einige selbst bei ihr in den Kindergarten gegangen sind.
Ob es an dem persönlichen Kontakt oder der Erziehung lag, wieso die Väter ihrer ehemaligen Kindergärtnerin halfen, vermochte Wagner nicht zu sagen. Bürgermeister Thomas Groll, selbst ein Kindergartenkind von Wagner, betonte jedoch, dass man ihr kurz vor der passiven Phase der Altersteilzeit „diesen großen Wunsch“ erfüllen wollte. „Mit Wünschen hat das nichts zu tun, es ist einfach notwendig“, sagte Wagner in Bezug auf die alten Waschräume. Sie hofft darauf, auch den zweiten Waschraum des Kindergartens saniert zu bekommen. „Irgendwann gehen wir auch das an“, versicherte ihr der Bürgermeister. Im Moment fehle dazu jedoch das Geld.
Mit rund 34 000 Euro veranschlagt Groll das Projekt. Die Kosten setzen sich zusammen aus neuen Heizungs- sowie Wasserleitungen, Kloschüsseln, Waschbecken, Fliesen, Trennwände, Fenster und Tür. Groll betonte, dass die Vorarbeit der Väter wichtig gewesen sei, um Kosten zu sparen. Hätte Wagner sie nicht für den Job gewinnen können, hätte die Kindergartenleiterin den neuen Waschraum während ihrer aktiven Dienstzeit vermutlich nicht mehr erlebt. „Ich bin froh, dass das jetzt endlich angegangen wird“, sagte sie und berichtete, dass die Erzieherinnen den neuen Raum bereits im Rohbau toll finden würden.