Im „offenen Wochentreff“ können sich Eltern von Kindern im Alter von bis zu drei Jahren austauschen
„Drop In(klusive)“ heißt das neue Angebot, das die Stadt Neustadt mit Unterstützung der Karl-Kübel- Stiftung und des Ministeriums für Soziales und Integration im Haus der Vereine macht.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Ich wollte schon lange einen Mütter- oder Elterntreff anbieten“, betont Annika Schlüter vom Marburger Verein bsj, die sich in Neustadt um die Gemeinwesenarbeit kümmert. Die Analyse des Quartiersmanagements zur „Sozialen Stadt“ habe gezeigt, dass es zu wenige Angebote für Eltern mit Kleinkindern gebe, wirft Bürgermeister Thomas Groll ein und freut sich, dass die „Karl- Kübel-Stiftung für Kind und Familie“ und das Sozialministerium den Förderantrag der Stadt Neustadt positiv beschieden haben: „Damit können wir unser Angebot für Eltern und Alleinerziehende mit Kindern um einen weiteren Mosaikstein erweitern.“
Am 30. Januar eröffnet die Stadt den sogenannten „Drop In(klusive)-Treff“ im Haus der Vereine, der dann wöchentlich dienstags von 9.30 bis 11.30 Uhr stattfinden soll – und das zumindest ein Jahr lang. Für diesen Zeitraum ist die Zwei-Drittel-Förderung der Kosten von bis zu 7 500 Euro jedenfalls gesichert – wobei die Stadt das Projekt zunächst auf zwei Jahre bei der Stiftung angemeldet hat.
Das Angebot, das über das Familienzentrum gemacht wird, richtet sich an Eltern und Alleinerziehende von Kindern bis zu drei Jahren. Ihnen will die Stadt einen Rahmen bieten, in dem sie Zusammenkommen und sich in ungezwungener Atmosphäre kennenlernen, austauschen und informieren aber auch einfach nur gemeinsamen spielen, essen oder trinken können. „Die offenen Angebote sollen allen Interessierten einen unkomplizierten Zugang zueinander ermöglichen“, so Groll. „Unser Ziel ist es, einen Begegnungsort zu schaffen, an dem ein Erfahrungsaustausch stattfindet. Es wäre gut, wenn sich so Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen Bereichen treffen“, stellt Schlüter heraus – die sich als „Familienbegleiterin“ um das Projekt kümmern und auch Beratungen anbieten wird. So wolle sie Familien beispielsweise präventiv stärken- mit Tipps und Anregungen, bevor Probleme auftauchen.
Das sei zwar bisher nicht ihr Schwerpunkt gewesen, gibt sie zu: Die Stiftung biete allerdings Qualifizierungen an – noch dazu liege einer der Schwerpunkte des Vereins bsj auf frühkindlicher Erziehung: „Ich werde mich also auch mit den Kollegen zusammensetzen und intensiv austauschen.“
Ein Vorteil, den sie schon hat: Durch ihre Tätigkeit in der Gemeinwesenarbeit hat sie intensiven Kontakt zu Flüchtlingsfamilien. „Es ist unser Anliegen, dass Drop In von allen angenommen wird. Durch die Verknüpfung sollte es gelingen, dass das neue Angebot einen Beitrag zur Integration leistet“, betont Groll. Und so hoffe die Stadt auch, dass der neue Treff die Zweisprachigkeit von Kindern und Eltern fördert.
Das zum Konzept gehörende gemeinsame Frühstück soll jedenfalls auf Deutsch stattfinden. Die Treffen sind für die Eltern kostenfrei.