Neustadt lässt Parkplatz für Pendler prüfen – MNZ

Verkehrsverbände und Stadt geben Machbarkeitsstudie in Auftrag / Ergebnis für Herbst erwartet
Neustadt (aws). Noch ist ein ausgebauter Pendlerparkplatz am Neustädter Bahnhof nur ein Wunsch vieler Bahnreisender. Doch die Stadt Neustadt hat nun den ersten Schritt getan, um eine „Park and Ride“-Anlage einzurichten. Im Bahnhofsgebäude selbst hat Bürgermeister Thomas Groll (CDU) einen Vertrag für eine Machbarkeitsstudie unterschrieben.

Die Planungen sind ein gemeinsames Projekt der Stadt Neustadt, des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) sowie des regionalen Nahverkehrsverbandes Marburg-Biedenkopf. Sie wollen verschiedene Varianten einer solchen Parkanlage durch ein Fachbüro prüfen, Entwürfe anfertigen und eine Kostenkalkulation erstellen lassen.
Angedacht ist eine „Park and Ride“-Anlage mit bis zu 120 Stellplätzen, einer überdachten Anlage für Fahrräder, einer Bushaltestelle, Kurzzeit-Parkplätzen sowie Taxi-Stellbuchten.
Die Kosten der Machbarkeitsstudie belaufen sich auf rund 7500 Euro. Sie werden zu 50 Prozent vom RMV, zu 25 Prozent vom RNV und zu 25 Prozent von der Stadt Neustadt übernommen.
„Viele Pendler arbeiten in den Ballungszentren, leben aber auf dem Land. Für diese
sind im Zeichen ständig steigender Kraftstoffpreise gute „Park and Ride“-Anbindungen zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel unbedingt erforderlich“, betonte der Erste Kreisbeigeordnete Karsten McGovern (Grüne).
■ Seit 1996 laufen die Planungen
Bereits im Februar 1996 hatte sich die Stadt erstmals wegen der Errichtung eines Pendlerparkplatzes an die Deutsche Bahn gewandt. Wechselnde Zuständigkeiten und Änderungen der Planungsnormen hatten immer wieder Neuplanungen und Abstimmungen zwischen den Beteiligten notwendig gemacht. Daneben erforderte auch der durch regelmäßige Zählungen belegte gestiegene Parkplatzbedarf Neuplanungen.
Die Zählungen hatten unter anderem ergeben, dass die Bahnverbindung ab Neustadt nicht nur Bürger aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf nutzen, sondern auch aus dem Vogelsbergkreis und dem Landkreis Schwalm-Eder. In diesem Zusammenhang hatte Bürgermeister Groll bereits Verbindung mit der Vogelsberger Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) aufgenommen, die der Stadt Neustadt die finanzielle Unterstützung des Projektes zugesagt hat.
Dem Bahnhof Neustadt kommt eine besondere Bedeutung zu, da er den nördlichsten Haltepunkt der Main-Weser-Bahnlinie innerhalb des RMV-Verbundgebietes bildet. Er ist somit auch für die Berufspendler aus den Nachbarkreisen von Interesse.
Für die Stadt Neustadt ist das Projekt auch aus Gründen der örtlichen Verkehrsplanung von Bedeutung. Weil der Parkraum am Bahnhof momentan knapp ist, werden häufig Parkflächen und Straßen des Stadtgebietes zugeparkt. Bis Anfang Herbst dieses Jahres soll die Machbarkeitsstudie vorliegen.