A-49-Baustelle kappt überregionale Strecke D 4 in Kürze
Von Michael Rinde
Radfahrer demonstrierten im Juni in Neustadt für den Erhalt von Radwegen während des A-49-Weiterbaus.Archivfoto: Michael Rinde
Neustadt. Die A 49 und ihr Weiterbau waren am Montagabend auch Thema im Neustädter Stadtparlament, und zwar in zweierlei Hinsicht: Eine Anfrage der SPD-Fraktion widmete sich den Folgen des Weiterbaues für die Radwegeverbindungen in der Region.
Wie die OP berichtete, hatte es zum Abschneiden bestehender Radwege rund um Schwalmstadt, Neustadt und Stadtallendorf bereits im Juni eine Radfahrerdemonstration gegeben. Jetzt wird manches Realität. In Kürze, so erwartet es Bürgermeister Thomas Groll (CDU) zumindest, werde der überregionale Radweg D 4 zwischen Momberg und Neustadt unterbrochen. „Eine Umleitungskonzeption ist für uns bisher nicht erkennbar. Dieser Radweg wird gut genutzt“, sagte Groll im Nachgang gegenüber der OP.
In der Verantwortung sehen die Kommunen Schwalmstadt und Neustadt die Projektgesellschaft Deges, die unter anderem für die Bauvorbereitung verantwortlich zeichnet. Wie aus der Antwort auf die SPD-Anfrage hervorgeht, hatte es in den zurückliegenden Monaten mehrfach Gespräche mit Deges gegeben – ohne Ergebnis. Die SPD mahnte ein Konzept für die Radwegeverbindungen in ihrer Anfrage an.
In der Antwort wird der Neustädter Magistrat denn auch deutlich, die zuständigen Stellen verfügten über ein solches Konzept offenbar nicht, so ist darin zu lesen. In der vergangenen Woche schrieben die Städte Schwalmstadt und Neustadt nun erneut und laut Groll auch eindringlich an Deges. Eine Antwort steht aus.
Stadtallendorf wollte nicht unterschreiben
Die Initiative sei von Schwalmstadt ausgegangen, er begrüße das ausdrücklich. „Deges muss immer wieder auf dieses Problem hingewiesen werden“, betont Groll. Leider habe die Stadt Stadtallendorf diesen Brief nicht mit unterschreiben wollen.
Die Kommunen haben auch selbst einen Lösungsvorschlag, zumindest für den Radweg D 4. Den trüge, so Groll, auch die Straßenbauverwaltung, sprich Hessen Mobil, mit. Für die Strecke Neustadt-Momberg-Schwalmstadt ließe sich das „Frauenrodt“ entsprechend asphaltieren. Zu dieser Initiative gebe es aber bisher keine Antwort von Deges, so Groll. Das hatte die Stadt bereits anlässlich der Radfahrerdemonstration angemerkt, deren Ziele der Magistrat weiterhin ausdrücklich unterstützt. Deges-Sprecherin Pia Verheyen erklärte gestern auf Anfrage dieser Zeitung, dass die Mitarbeiter derzeit einen Termin mit den Bürgermeistern für eine Klärung dieses Themas abstimmten.
Und noch einmal spielte die A 49 eine Rolle im Stadtparlament. CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus-Dieter Georgi sprach den hohen Lkw-Verkehr zwischen Momberg und Neustadt an und wies auf die starke Belastung für Anwohner an der Lehmkaute und Umgebung hin und auf den schlechten Fahrbahnzustand in der oberen Lehmkaute. Groll verwies auf bereits gestartete Initiativen, auch bei Hessen Mobil. Schon im Planfeststellungsbeschluss habe festgestanden, dass der Lkw-Verkehr die Lehmkaute berühre. Schnelle Lösungen erwartet Groll derzeit nicht. Auch nicht für eine Sanierung der Fahrbahn der Lehmkaute, eine Landesstraße. „Darauf haben wir leider keinen Einfluss“, bedauert Groll.