Hans von Dörnberg – ein Mächtiger seiner Zeit
Vortrag von Albert-Frederick Freiherr von Dörnberg zum Stadtjubiläum
Zu einem Stadtjubiläum, so Bürgermeister Thomas Groll, gehören nicht nur rauschende Feste, Festivals oder Konzerte, sondern auch das Besinnen auf die Vergangenheit der Kommune. Aus diesem Grunde hat die Stadt Neustadt (Hessen) anlässlich von „Neustadt 750“ zwei Bücher herausgegeben, zum Tag der hessischen Landesgeschichte eingeladen und eine Ausstellung über die Verbindungen Neustadts zu den Grafen von Ziegenhain veranstaltet.
„Wer über Neustadts Geschichte spricht, der kommt an Hans von Dörnberg nicht vorbei. Der Junker prägt mit seinen Bauten – dem nach ihm benannten Turm, der Stadtpfarrkirche und dem Dörnberg’schen Schloss, dem heutigen Rathaus – bis in unsere Tage das Bild Neustadts. Daher beschäftigen wir uns im Rahmen des Stadtjubiläums mit seinem Leben und sind froh, dass uns ein Nachfahre dieses Mannes seine Vita näherbringt.“
Albert-Frederick Freiherr von Dörnberg, der Kommune seit Jahren verbunden, war mit seiner Gattin aus Bad Hersfeld nach Neustadt gekommen, um einen Vortrag über Leben und Wirken seines berühmten Vorfahren zu halten. Die Familie von Dörnberg stammt von einem Bruder des Junker Hans ab. Rund 50 Interessierte waren zu dem Vortrag in das Kultur- und Bürgerzentrum gekommen, darunter Baronin von Schwertzell aus Willingshausen, das Ehepaar von Schenk aus Schweinsberg und Ruth Piro-Klein, die stellvertretende Vorsitzende des Hessischen Vereins für Geschichte und Landeskunde. Natürlich durften auch „Junker Hans“ Tom Streichert und Burgfräulein Anna Mix nicht fehlen.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend durch Einspielungen aus dem Musical „Nova Civitas“ von Christiane Krapp.
Albert-Frederick von Dörnberg sprach eingangs über die Herkunft Hans von Dörnbergs (1427-1506) und befasste sich dann ausführlich mit dessen beeindruckenden Wirken.
Anfangs war er Amtmann der Witwe des letzten Grafen von Ziegenhain und trat nach deren Tod 1450 in die Dienste des Landgrafen Ludwig I. von Hessen. Als dieser 1458 starb und Niederhessen (Kassel) an Ludwig II., Oberhessen (Marburg) an Heinrich III. fiel, machte ihn der schwache und den Regierungsgeschäften abholde Heinrich IIL zu seinem Hofmeister (Minister). Allgewaltig beherrschte er jetzt Oberhessen. Nach dem Tode Ludwigs II. von Niederhessen 1471 hatte er ganz Hessen in seiner Gewalt, da sein Herr, Heinrich IIL, die Vormundschaft über die unmündigen Söhne seines verstorbenen Bruders erhielt. Als mit Heinrichs IIL Tod 1483 die beiden jungen Landgrafen von Niederhessen mündig wurden, verlor er zwar seinen Einfluss in Niederhessen, herrschte jedoch in Oberhessen sowohl als Mitvormund des Landgrafen Wilhelm III. als auch nach dessen Mündigkeit 1489 bis zu dessen Tode im Jahre 1500 unumschränkt weiter. 1486 nahm er in der Begleitung des Kölner Erzbischofs an der Wahl Kaiser Maximilians zum deutschen König teil. Als die hessischen Lande unter Wilhelm II. wiedervereinigt wurden, trat er in das Privatleben zurück. 1505 strengte der Landgraf einen Prozess gegen ihn an, in welchem er ihn des Landesverrats, der Bestechlichkeit, des Mordes u. a. schwerer Verbrechen anklagte. Leider ist der 1506 von der Mainzer Juristenfakultät gefällte Spruch nicht erhalten. Hans von Dörnberg, der zweimal verheiratet war und keine Kinder hatte, verstarb als reicher Mann. Sein Epitaph (Gedenkstein) steht in der Marburger Elisabethkirche, wo seine beiden Ehefrauen im Landgrafenchor begraben wurden. Auch dies ein Zeichen für seinen Einfluss.
Albert-Frederick von Dörnberg bezeichnete den Junker als weise, machtbewusst, in Verwaltungsfragen erfahren und einen glänzenden Netzwerker. Der Mann, der in Neustadt bis heute verehrt werde, sei ein Mächtiger seiner Zeit gewesen.
Bürgermeister Thomas Groll dankte dem Freiherrn herzlich für seinen informativen Vortrag und überreichte eine Flasche „Neustädter Wilddieb“ und ein Bild des Junker- Hansen-Turms. Abschließend verwies er darauf, dass 2027 der 600. Geburtstag von Hans von Dörnberg gefeiert werden könne. Ein Ereignis, das man in Neustadt sicher besonders würdigen werde.
KOMPASS
Kommune bringt Präventionsrat auf den Weg
Seit Herbst 2018 gehört die Stadt Neustadt (Hessen) der hessischen Sicherheitsinitiative KOMPASS an.
Die Kommune arbeitet seitdem eng mit der Polizei zusammen und gemeinsam ist man bestrebt, die Sicherheit vor Ort Schritt für Schritt zu verbessern und weitere Partner aus Behörden und Zivilgesellschaft in das Vorhaben einzubeziehen.
Beispielsweise gibt es seit über zwei Jahren einen „Schutzmann vor Ort“ in Neustadt, der bestens vernetzt ist und zahlreiche Aufklärungserfolge verbuchen kann.
Es wurde eine repräsentative Umfrage zum subjektiven Sicherheitsgefühl in der Kommune durchgeführt und mit dem Bürgerpark und dem Bahnhof aufgrund der Befragungsergebnisse sogenannte „Unsicherheitsräume“ definiert.
Daher wurde polizeilicher Sachverstand bei der Umgestaltung des Parks einbezogen. Dort wurde – wie auch an anderen Stellen in der Kommune – der Lampenbestand deutlich erhöht.
Unsicherheit hängt oftmals auch mit Unsauberkeit zusammen. Deshalb wurde die Unterführung im Bereich des Bahnhofs teilsaniert und mit freundlichen Graffitis versehen. Leider kommt es hier dennoch immer wieder zu Verunreinigungen.
Daneben gibt es u. a. einen regelmäßigen Austausch mit den Verantwortlichen der Außenstelle der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) für Geflüchtete.
Bürgermeister Thomas Groll betont trotz dieser Maßnahmen, dass es natürlich weiterhin Straftaten in Neustadt und ein subjektives Unsicherheitsgefühl gebe.
„Dies sprechen wir offen an und müssen gemeinsam mit der Polizei und anderen daran arbeiten. Ein Betrag hierzu ist die Sicherheitspartnerschaft, die wir mit der Polizeidirektion Marburg- Biedenkopf vereinbart haben und die aktiv gelebt wird“, so der Bürgermeister.
Als bisher letzte Maßnahme wurde Anfang November erstmals ein Präventionsrat einberufen, dem Vertreter der Kommune, der Polizei, der HEAE, der Bahn sowie des Familienzentrums, der Gemeinwesenarbeit, des WIR-Projekts für Südosteuropäer, der kommunalen Jugendarbeit und des Bürgerparkvereins angehören. Zukünftig sind auch die Schule und der Gewerbeverein zur Mitarbeit eingeladen.
Das Gremium soll regelmäßig zusammenkommen, sich über aktuelle Geschehnisse austauschen und über Projektvorschläge nachdenken.
Dass sowohl HEAE als auch Polizei dem Gremium hohe Bedeutung beimessen, wurde durch die Anwesenheit von Abteilungsdirektor Manfred Becker vom RP Gießen und Ltd. Kriminaldirektor Frank Göbel deutlich.
Bürgermeister Thomas Groll sprach sich bei der ersten Sitzung für eine aktive Öffentlichkeitsarbeit aller Beteiligten aus. „Gerüchten beugt man am besten durch objektive und zeitnahe Informationen vor.“ Aufgrund der bisherigen Aktivitäten der Kommune steht für das kommende Jahr die Verleihung des KOMPASS-Sicherheitssiegels bevor.
Dieses, so Frank Göbel und Thomas Groll, sage nicht aus, dass in Neustadt „alles sicher“ sei, sondern dass sich die Kommune der Aufgabe bewusst sei und mit anderen aktiv daran arbeite, die Sicherheitslage zu verbessern.
Land fördert Erstellung von Starkregenkarte mit 64.000 Euro
Von Starkregenereignissen ist gerade immer wieder das „Heidental“ in Neustadt betroffen, das ein Einzugsgebiet von fast 100 Hektar umfasst.
In der Folge kommt es dann zu Überschwemmungen in den angrenzenden Straßenzügen bis hin zur Stadtmitte.
Die nach der Fertigstellung der A 49 im Bereich Neustadt beginnende Flurbereinigung bietet nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll die Möglichkeit, die Problematik anzugehen. Beispielsweise können Gräben und Mulden angelegt, Bewirtschaftungsrichtungen verändert und Grünstreifen geschaffen werden.
Mit dem Beginn der Flurbereinigung dürfte 2026f. zu rechnen sein.
Bürgermeister Groll vertritt allerdings die Auffassung, dann nicht „bei 0“ zu starten, sondern bereits jetzt mit konzeptionellen Vorbereitungen zu beginnen.
Aus diesem Grunde hat die Kommune beim Land Fördermittel für die Erstellung einer Starkregenkarte beantragt. Diese soll dabei helfen, zukünftige Maßnahmen punktgenau umzusetzen.
Nun bekam die Stadt Neustadt (Hessen) einen Zuwendungsbescheid aus dem Landesprogramm für Klimaschutz und Klimaanpassung. Da Neustadt nicht nur Klimakommune ist, sondern auch über zahlreiche Windenergieanlagen im Stadtgebiet verfügt, wurde eine 100 % -Förderung in Höhe von 64.000 Euro gewährt.
Gerade in Zeiten angespannter öffentlicher Finanzen, so der Bürgermeister, ist eine solche Unterstützung des Landes natürlich willkommen.
Große Begeisterung zum bundesweiten Vorlesetag
Lisa Vaupel für die Kita „Sonnenschein“ in der Kindertagesstätte „Sonnenschein“
Zum bundesweiten Vorlesetag wurde am 18.11.2022 in der Kita „Sonnenschein“ fleißig vorgelesen.
Bereits einen Tag zuvor, am 17.11.2022, besuchte Bürgermeister Groll die Kita und las den Schulanfängern witziger Weise das Buch „Der Grolltroll“ vor, was die Kinder sehr begeisterte. Vielen Dank an Herrn Groll dafür!
Am 18.11.2022 gab es dann für alle Kinder tolle Geschichten. Die Kinder aus jeder Kita-Gruppe wurden in „Schulanfängergruppen“ eingeteilt (alle Schulanfänger 2022/2023, 2023/2024, 2024/2025 und 2025/2026).
Im gemütlichen Beisammensein wurde den Kindern von verschiedenen Erzieherinnen jeweils ein Buch vorgelesen. Die Buchtitel waren „Das Geheimnis der Wichteltür“, „Der kleine Pit und die Kuschelraupe“, „Der Grüffelo“ und „Die kleine Raupe Nimmersatt“.
Mit großem Interesse hörten die Kinder, groß und klein, den altersgerechten Geschichten zu, bestaunten tolle Illustrationen der Bücher, manche Kinder diskutierten über die Geschichte und stellten auch Fragen. Am Ende bekam jedes Kind ein kleines Vorlesebuch mit kurzen Vorlesegeschichten – als Geschenk von Smalland – mit nach Hause. Danke an Smalland für die schönen Büchlein!
Manchmal ist es doch schön, sich einfach mal ein Buch zu schnappen und in eine andere Welt einzutauchen.