Neustädter Mitteilungsblatt

Neustädter Nikolausmarkt am 6. Dezember 2014

Bereits zum achten Male fand am vergangenen Samstag der Neustädter Nikolausmarkt statt.

2007 war die Veranstaltung von Bürgermeister Thomas Groll anlässlich der Fertigstellung der Marktstraße angeregt worden. Waren es damals rund 60 Stände ist der Rahmen inzwischen leider deutlich kleiner geworden. Dies ist u. a. der Tatsache geschuldet, dass es mittlerweile auch in den Nachbarkommunen ähnliche Veranstaltungen gibt. Da diese zumeist mehrtägig sind, haben sie für Marktbeschicker, insbesondere Karussellbetreiber, eine größere Attraktivität.

Gleichwohl war Sonja Stark von der Stadtverwaltung im Vorfeld bestrebt, möglichst viele Stände für den Nikolausmarkt zu gewinnen. Dankenswerterweise beteiligten sich neben einigen Hobbykünstlern auch mehrere Neustädter Vereine am Marktgeschehen. Die Bürgerwehr, Jungkolping, St. Maria, die Freiwillige Feuerwehr, die Reservistenkameradschaft und die türkisch-islamische Gemeinde waren dabei und sorgten für Speis und Trank.

Im „Haus der Vereine“ hatten die Modellbaufreunde ihre Bahnanlage aufgebaut und „Melanies Holzlädchen“ aus Momberg stellte zahlreiche Krippen aus.

Während man im Historischen Rathaus so manches kleine Weihnachtsgeschenk erwerben konnte, unterhielten auf dem Marktplatz die Junker-Hansen-Musikanten mit weihnachtlichem Liedgut und die Schulanfänger des Kindergartens „Sonnenschein“ sangen und tanzten.

Der Gewerbeverein hatte nicht nur für den späten Nachmittag zur Freude der Kinder den Nikolaus eingeladen, sondern lud auch wieder zur Teilnahme an seiner Weihnachtsverlosung ein.

Nachdem Bürgermeister Thomas Groll gemeinsam mit Junker Hans Marcel Schlitt und den Burgfräuleins Michelle Heide und Selina Müller um 14.00 Uhr den Nikolausmarkt offiziell eröffnet hatte, fanden im Laufe des Nachmittages doch zahlreiche Neu-‚ Städter den Weg in die weihnachtlich beleuchtete Marktstraße.

Im Nachgang der Veranstaltung kündigte Bürgermeister Groll an, das Konzept des Nikolausmarktes in den kommenden Monaten „grundlegend“ zu überdenken. Dies gelte sowohl für den Termin als auch den Veranstaltungsort. Es müsse gelingen, dem Ganzen etwas mehr vorweihnachtliches Flair zu geben und wieder mehr Marktbeschicker zu gewinnen. „Jede gute Idee, jede konstruktive Kritik ist gefragt. Sie muss nur ins Rathaus dringen“, so der Bürgermeister.

 

Heckentag

Dr. Helmut Otto, Leiter des Fachbereiches Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, welchem der Fachdienst organisatorisch untersteht, konnte rund 50 interessierte Vertreter aus Kommunalverwaltungen, von Landwirtschaft und Naturschutz im Dorfgemeinschaftshaus begrüßen. Sein Dank galt Ortsvorsteher Jörg Grasse und Sonja Stark von der Stadtverwaltung für die Unterstützung bei der Durchführung der Veranstaltung.

Dr. Otto überbrachte die besten Grüße von Landrätin Kirsten Fründt und betonte, dass Heckenschnitt ein wichtiger Rohstoff für die Hackschnitzelaufbereitung sein könne. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf, in welchem es bereits 11 Bioenergiedörfer gebe, wolle sich dieser Thematik zukünftig verstärkt widmen. Es gelte, dem regionalen Wertstoffkreislauf eine weitere Komponente hinzuzufügen. „In einem Pilotprojekt im Rahmen des Masterplans „Klimaschutz“ prüft der Landkreis Marburg-Biedenkopf inwieweit die Pflege von Hecken sowohl aus Sicht des Naturschutzes als auch aus dem Gesichtspunkt der energetischen Nutzung eine lohnende Maßnahme darstellt. Dabei arbeiten wir mit der Bioenergie-Region Mittelhessen und den Universitäten Marburg und Gießen zusammen“, so Dr. Helmut Otto.

Bürgermeister Thomas Groll zeigte sich in seinem Grußwort erfreut darüber, dass der Landkreis die Gemarkung Momberg für das Pilotprojekt ausgewählt habe. „In meinen Augen wäre es erstrebenswert, den Heckenschnitt einer sinnvollen, sprich energetischen Nutzung zuzuführen. Durch den Erlös könnten die Pflegemaßnahmen (mit-)finanziert werden. Wichtig wäre mir ein gutes Miteinander zwischen Kommune und Landkreis, Landwirtschaft und Naturschutz. Zahlreiche Beispiele aus anderen Landkreisen in Deutschland zeigen, dass ein solches Vorhaben funktionieren kann“, betonte Neustadts Bürgermeister.

Fachdienstleiter Dr. Norbert Clement erläuterte anschließend die Vorgaben des Pilotprojektes näher. Durch „einschneidende“ Maßnahmen könnte einer Überalterung der Hecken Einhalt geboten und standortfremde Gehölze zurückgedrängt werden. Das anfallende Schnittgut könnte dann in Hackschnitzelheizungen verwertet werden. Auch Dr. Clement hob die Wichtigkeit eines abgestimmten Vorgehens, gerade in der Anfangsphase, hervor. In Momberg habe man daher das Gespräch mit der Umwelt- und Naturschutzgruppe gesucht und von einem „auf den Stock setzen“ der Hecken Abstand genommen, stattdessen solle beim Pilotprojekt ein Aufwuchs von etwa 60 cm erhalten bleiben.

Peter Momper stellte erste Erfahrungen aus dem benachbarten Vogelsbergkreis vor. Dort habe man sich der Thematik unter dem Motto „Freilandhecken: Rückzugsort für Fauna und Flora und schließend die Auswahl der Hecken in der Gemarkung Momberg näher vor und betonte die Wichtigkeit einer ordentlichen Kartierung sowie eines Pflege- und Entwicklungsplanes.

Annabell Schmidt von der Justus-Liebig-Universität Gießen sprach zur Fauna und Flora der Hecken in Momberg. Sie stellte heraus, dass man natürlich keinen „Kahlschlag“ betreiben dürfe, sondern mit Sinn und Verstand zu Werke gehen müsse.

Den Abschluss des „Heckentages“ bildete die praktische Vorführung des angestrebten Heckenschnitts durch die Firma Baumdienst Koch in der Gemarkung „Zum Roth“.

Man darf gespannt sein, ob nach Auswertung aller Erkenntnisse des Pilotprojektes auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf eine kreisweite energetische Nutzung des Heckenschnittes umgesetzt werden kann.

„Rotkäppchens-Hallenbad im Stadtteil Mengsberg öffnet erst zum 15. Januar 2015

Infolge von unaufschiebbaren Reparaturarbeiten an den Leimholzbindern der Decke konnte das kommunale „Rotkäppchen- Hallenbad im Neustädter Stadtteil Mengsberg nicht wie ursprünglich vorgesehen Mitte Oktober 2014 öffnen.

Zunächst war man davon ausgegangen, das Bad spätestens wieder bis Mitte Dezember diesen Jahres zu öffnen. Dieser Termin kann nun leider, so Bürgermeister Thomas Groll, auch nicht eingehalten werden.

Zwar seien die Arbeiten planmäßig durchgeführt worden, doch könnten die notwendigen Vorbereitungsarbeiten zur Inbetriebnahme nicht rechtzeitig erfolgen, da die beiden Bademeister erkrankt seien.

Der Magistrat habe daher entschieden, die Öffnung nun erst für den 15. Januar 2015 vorzusehen. Hierbei hätten neben der Erkrankung des Personals weitere sachliche Gründe eine Rolle gespielt.

Bei einer Öffnung zum 15. Dezember 2014 hätte nur noch eine Woche Schulschwimmen durchgeführt werden können. Das Schulschwimmen sei die Haupteinnahmequelle des Bades. Vom Kreis erhalte man jährlich etwa 70.000 €, der normale Badebetrieb erbringe weniger als 10.000 €.

Über Weihnachten und Neujahr sei das Bad ohnehin regelmäßig geschlossen. Eine Verschiebung der Öffnung in den Januar hinein erspare Betriebskosten, denn die Füllung der Becken erfolge dann erst zum Jahreswechsel.

Mit Ende der Weihnachtsferien soll der Badebetrieb wieder starten. Aufgrund der längerfristigen Erkrankung eines der Bademeister wird es wohl wieder zu Einschränkungen bei den Öffnungszeiten kommen müssen.

Der Magistrat, so Bürgermeister Groll, werde nochmals ausloten welche vertretbaren Alternativen es gebe. Zudem werde man sich frühzeitig mit Handlungsoptionen für das Freibad befassen.