Neustädter Mitteilungsblatt

Meinungsaustausch mit Jan Schalauske (Die Linke)

Ende Februar 2018 kamen Bürgermeister Thomas Groll und Jan Schalauske zu einem Meinungsaustausch im Neustädter Rathaus zusammen. Der Marburger ist seit 2014 Landesvorsitzender der Partei „Die Linke“ und gehört seit vergangenem Jahr auch dem Hessischen Landtag an. Im Mittelpunkt der Unterredung standen die Flüchtlingsunterbringung in der örtlichen Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) und die Kommunalfinanzen. Der Bürgermeister erläuterte dem Landtagsabgeordneten die aktuelle Situation in Neustadt und betonte, dass sich die Kommune der „Herausforderung EAE“ erfolgreich gestellt habe. Wichtig sei gewesen, offen und objektiv zu informieren und auch Fehlverhalten einzelner gegenüber den verantwortlichen Stellen anzusprechen.

Im Hinblick auf die finanzielle Situation der Städte und Gemeinden waren sich Schalauske und Groll darin einig, dass das Land Kommunen im ländlichen Raum in besonderem Maße unterstützen müsse. „Auch wenn uns in Fragen der Bundes- und Landespolitik sicher vieles trennt, so ist es dennoch wichtig sich auszutauschen“, betonten beide. Bürgermeister Thomas Groll verwies zudem darauf, dass es in seinen Augen wichtig sei, gegenüber allen Mitgliedern des Landtages für die Positionen der Kommunen zu werben.

 

Literaturfrühling bringt Autorinnen und Autoren in den Landkreis

Fünf Lesungen in der Zeit vom 14. bis zum 23. März in verschiedenen Kommunen

Marburg-Biedenkopf – In der Zeit vom 14. März, bis zum 23. März 2018 bietet der Landkreis Marburg-Biedenkopf Lesungen mit Gaby Hauptmann, Andreas Izquierdo, Brigitte Glaser, Elke Pistor und Sven Stricker.

Gemeinsam mit der Stadt Kirchhain, der Gemeinde Bad Endbach, dem Kultur- und Förderverein ALTE KIRCHE Niederweimar e.V, der Stadt Neustadt und der Galerie im Glashaus Rauschenberg konnten außergewöhnliche Orte, so etwa die Marburger Tapetenfabrik in Kirchhain, die Alte Kirche in Wommelshausen und das Trauzimmer des historischen Rathauses in Neustadt als Veranstaltungsorte gefunden werden.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit dem „Literaturfrühling“ neue Akzente setzen können. Nicht nur, dass wir damit einmal mehr namhafte Autorinnen und Autoren in den Landkreis holen können. Auch die außergewöhnlichen Orte an denen sie lesen werden, freuen mich sehr“, sagte Landrätin Kirsten Fründt. Das neue Veranstaltungsformat sei auch ein Ergebnis der Neuentwicklung der kulturpolitischen Leitlinien des Kreises. Hierbei werde auch auf die Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden auch im Kulturbereich geachtet. Genau das böte der Literaturfrühling.

„Der Name Literaturfrühling ist Programm – vielfältig, bunt und spannend, so wie die Kultur hier im eben Landkreis ist“, verspricht Mariella Terzo, die die Reihe für den Landkreis plante. „Ich bin mir sicher, dass das Format allen Literaturbegeisterten in der Region viel Freude bereiten wird“, sagte Terzo.

Für Bürgermeister Thomas Groll war es selbstverständlich, dass sich Neustadt am „Literaturfrühling“ beteiligt. „Kultur im ländlichen Raum ist wichtig. Toll, dass Landkreis und Kommunen hier etwas Neues auf den Weg bringen.“

 

Neues zum Neubau des „Kultur- und Bürgerzentrums“

Der Abriss des „Hauses der Begegnung“ und der anschließende Neubau eines „Kultur und Bürgerzentrums“ mit großem, abteilbaren Saal mit Bühne, einem Familien- und Generationenzentrum von 0-99, der kommunalen Bücherei und einem Begegnungstreff für Menschen mit und ohne Handicap ist das größte Bauvorhaben in der Geschichte Neustadts.

Daher ist es nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll von besonderer Wichtigkeit, die Bürgerschaft regelmäßig über den Sachstand und aktuelle Entwicklungen zu informieren.

Am 1. Dezember 2017 erhielt die Kommune den letzten Förderbescheid für das Vorhaben. Vor diesem Termin durfte das Verfahren für das Projekt nicht in Gang gesetzt werden, da es ansonsten zu Sanktionen seitens des Landes gekommen wäre.

Unmittelbar im Anschluss an die Bescheidübergabe wurden mit Unterstützung eines Frankfurter Anwaltsbüros die umfangreichen Unterlagen für einen europaweiten Teilnahmewettbewerb mit Verhandlungsverfahren zur Auswahl der Objektplaner erstellt und veröffentlicht. Architekturbüros hatten dann ab Mitte Dezember 30 Tage Zeit, um ihr Interesse zu bekunden. Der Magistrat forderte im Anschluss drei Büros auf, sich am Verhandlungsverfahren zu beteiligen und ihre Vorstellungen für das mögliche Aussehen des Gebäudes und das Raumkonzept zu Papier zu bringen. Auch hierfür sieht die Vergabeverordnung 30 Tage vor. Anfang März erfolgte schließlich das Verhandlungsverfahren im Magistrat und anschließend die Auswahl der Objektplaner. Bis Anfang April besteht für unterlegene Bewerber die Möglichkeit des Einspruchs.

Auf die gleiche vorgeschriebene Weise werden auch die Ingenieurbüros für die Technische Gebäudeausrüstung (Heizung/Lüftung/ Sanitär, Elektro), die Tragwerksplanung (Statik) und Leistungen des Brandschutzes sowie der Bauphysik (Wärmeschutz, Schallschutz) ermittelt. Es ist angestrebt, die Auswahlverfahren aller am Neubau beteiligten Planer bis Juni 2018 abzuschließen.

„Da wir mit über 4,3 Mio. Euro an Fördergeldern planen, müssen wir die Vorgaben des Vergabeverfahrens strikt einhalten. Ansonsten laufen wir Gefahr, dass es zu Kürzungen der Mittel kommt“, erläutert Bürgermeister Thomas Groll.

Mitte Februar fand ein Abstimmungsgespräch mit der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WI-Bank) statt. Dieser Meinungsaustausch war konstruktiv und zielorientiert, betont Groll. Die WI- Bank wird nach Erstellung der Planunterlagen durch den Objektplaner in der Folge das Raumprogramm prüfen und eine baufachliche Prüfung durchführen. Dabei werden Massen und Kostenansätze hinterfragt und letztlich die tatsächlich förderfähigen Kosten ermittelt. Der zuständige Referatsleiter der WI-Bank begrüßte die frühe Kontaktaufnahme durch die Kommune und ließ sich von Bürgermeister Thomas Groll und Fachbereichsleiter Thomas Dickhaut über den Verfahrensstand und die konzeptionellen Überlegungen informieren. Er sagte eine partnerschaftliche Begleitung des Prozesses zu. Zugleich riet er der Kommune dazu, getreu dem Motto „Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit“ zu agieren. Man solle in den Planungsprozess lieber ein paar Wochen mehr investieren, als dann beim Bau oder nach der Inbetriebnahme Versäumnisse festzustellen. Auch sei der Termin für Ausschreibungen klug zu wählen. Mit Spannung wird der Marktentwicklung, im Hinblick auf die derzeit sehr gute wirtschaftliche Lage, entgegengesehen.

Eine Position, die Bürgermeister Thomas Groll teilt. „Wir gewinnen nichts, wenn wir auf Teufel komm raus fertig werden wollen. Sicher soll es zügig von statten gehen, aber Zeitdruck, gleich ob selbstgemacht oder von außen erzeugt, ist für dieses Großprojekt nicht förderlich.“

In der vergangenen Woche wurde das Baufeld um das „Haus der Begegnung“ freigemacht. Das Fällen der Bäume geschah im Hinblick auf den Abriss des Bestandsgebäudes.

Hierzu wurde die erforderliche Genehmigung bereits im Januar beantragt, damit die Maßnahme im Hinblick auf die ab 1.3. jeden Jahres geltende Brut- und Setzzeit (Bundesnaturschutzgesetz) noch im Februar ausgeführt werden konnte._______

 

Suppenfest Neustadt 2018 – Aufruf zum Mitkochen

Die Kochkunst und Kreativität der Neustädter ist wieder gefragt! Nach dem gelungenen Mitmachbuffet im letzten September, bei dem fast 20 von Neustädtern gekochte Gerichte auf den Tisch kamen und von über 100 Besucherinnen und Besuchern verkostet werden konnten, geht die Schlemmerei in die zweite Runde.

Denn Neustadt hat Appetit bekommen!

Am 21. April laden das Quartiersmanagement und die Gemeinwesenarbeit zum 1. Neustädter Suppenfest ein. Diesmal sollen nur Suppen auf den Tisch kommen – denn eine Suppe wärmt, macht viele satt und ist für die meisten Menschen ein Stück Heimat – die zugehörigen Suppengeschichten, Gespräche und Begegnungen gibt es als Nachtisch dazu. Gemeinsam mit einer Gruppe Ehrenamtlicher wird das Fest momentan geplant und vorbereitet. Gesucht werden jetzt Einzelpersonen, Familien, Gruppen oder Vereine aus Neustadt, die eine Suppe für das Fest kochen möchten. Z.B. ein Familienrezept, eine traditionelle Suppe aus der Herkunftsregion, eine Eigenkreation oder Ihre Lieblingssuppe. Interessierte können sich entweder über die Homepage der Sozialen Stadt Neustadt www.soziale-stadt-neustadt.de oder im Quartiersbüro (Marktstraße 6) anmelden.

Da die Suppenrezepte in einem Rezeptbuch veröffentlicht werden sollen, sollte die Anmeldung bis spätestens 30.3.2018 erfolgen. Infos und Anmeldungen im Quartiersbüro/ Begegnungstreff in der Marktstraße 6 bei:

Svetlana Nerenberg 06692 9691159, quartiersbuero@soziale-stadt- neustadt.de oder Annika Schlüter 06692 9691157, schlueter@bsj- marburg.de

 

„Bilderschwatz“ in Willingshausen

Das Gemälde von Karl Lenz „Kirmes in Neustadt“ stand im Mittelpunkt

Bereits zum 29. Maie hatte die Willingshausen Touristik Betriebsgesellschaft (WTB) Ende Februar zu einem „Bilderschwatz“ in das Gerhard-von-Reuter-Haus eingeladen. Das Gebäude trägt den Namen eines baltischen Offiziers, der im frühen 19. Jhd. eine Tochter der adligen Familie von Schwertzell geheiratet und 1824 mit dem Maler Emil Ludwig Grimm, einem Bruder der Märchensammler Jacob und Wilhelm, die Malerkolonie Willingshausen gegründet hatte.

Der „Bilderschwatz“ hat stets drei Komponenten: Ein Gemälde wird vorgestellt, ein Patenverein sorgt für Kaffee und Kuchen und präsentiert sein Vereinsleben, die Besucher kommen ins Gespräch. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand diesmal das 2 x 3 m große Bild „Kirmes in Neustadt“ das der Maler Karl Lenz unmittelbar nach dem II. Weltkrieg geschaffen hat. Das wechselvolle Leben des in Gladenbachen-Erdhausen beheimateten Künstlers stellte Rosemarie Wolny, Vorstandsmitglied der Karl-Lenz-Stiftung, näher vor. Sie gab auch einige Erläuterungen zu dem Gemälde ab. Patenverein war die Historische Bürgerwehr aus Neustadt. „Vereinshistoriker“ Sebastian Henkel erläuterte die Geschichte des

1994 gegründeten Vereins, nahm Bezug auf die kurhessischen Bürgergarden in der ersten Hälfte des 19. Jhd. und stellte die Vereinsaktivitäten näher vor. Die Biedermeier-Damen hatten für Kaffee und Kuchen gesorgt.

Die von Ortsvorsteher Reinhold Korell und Ulrike Becker-Dippel von der WTB begrüßten rund 40 Gäste, darunter auch die Bürgermeister Heinrich Vesper (Willingshausen) und Thomas Groll sowie Neustadts Ortsvorsteher Klaus Groll, „schwätzten“ zum Abschluss über das Bild von Karl Lenz. „Welches Neustädter Fach

werkhaus sieht man im Vordergrund?“, „Könnte das das Haus Nadebusch sein?“, „Ist das hinten der Junker-Hansen-Turm?“ waren eifrig diskutierte Fragen.

Die rund 20 anwesenden Neustädter hatten auch Gelegenheit einen Blick in das Museum „Malerstübchen“ und die Kunsthalle zu werfen. Ein Besuch in Willingshausen mit mehrfach im Jahr wechselnden Ausstellungen lohnt sich.