„Bundeswehr im Einsatz“ Ausstellungseröffnung zum Abschluss des Garnisonjubiläums
Am 21. Juli 1960 wurde die gerade fertig gestellte Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne von Soldaten bezogen. Im Laufe der vergangenen Monate erinnerten die Kommune, die Bundeswehr und der Kulturhistorische Verein mit zahlreichen Veranstaltungen an das 50jährige Garnisonjubiläum der Stadt Neustadt (Hessen). Den Abschluss des Jubiläumsjahres stellt derzeit die Ausstellung „Bundeswehr im Einsatz“ dar, die im Historischen Rathaus noch am 14. November 2010, von 15.00 bis 17.00 Uhr, gezeigt wird. Zur Eröffnung am 2, November 2010 konnte Bürgermeister Thomas Groll rund 80 Interessierte willkommen heißen. Unter den Gästen befanden sich Oberstleutnant Jan-Peter Fiolka, Kommandeur des Luftlandefernmeldebataillons Division Spezielle Operationen, dessen Stellvertreter Major Thomas Kölle, Hauptmann Tobias Krämer, Kompaniechef der Patenschaftskompanie der Stadt Neustadt (Hessen), Kreisbeigeordneter Manfred Hoim und die Stadtverordnetenvorsteher Norbert Krapp und Hans-Georg Lang (Stadtallendorf).
Der besondere Gruß des Bürgermeisters galt Brigadegeneral Volker Beseht, stellvertretender Kommandeur der Division Spezielle Operationen „Hessischer Löwe“.
In seinen Begrüßungsworten ließ Thomas Groll nochmals die Ereignisse des Jubiläumsjahres „50 Jahre Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne“ Revue passieren. Er verwies darauf, dass deutlich geworden sei, dass die Bundeswehr in Neustadt stets als „Freund und Partner“ wahrgenommen wurde und er sei sicher, dass dies auch zukünftig so sein werde.
In einer rund 30-minütigen Ansprache ging Brigadegeneral Beseht auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr seit Anfang der 1990-Jahre ein. Beseht, Jahrgang 1951, ist seit Januar 2010 stellvertretender Divisionskommandeur. Zuvor versah er u. a. im Bundesverteidigungsministerium, dem Auswärtigen Amt und dem NATO-Hauptquartier seinen Dienst. Mithin ist er ein ausgewiesener Experte für die Fragestellung „Bundeswehr im Einsatz – einsatzbereit, jederzeit, weltweit“. Die Worte des Generals stießen bei den Zuhörern auf großen Zuspruch, was auch bei den anschließenden Gesprächen immer wieder deutlich wurde. Beseht hatte beispielsweise darauf verwiesen, dass die Bundesrepublik Deutschland sich ihrer neuen Rolle in der Welt bewusst sein müsse und dazu eben auch der militärische Einsatz im Ausland gehöre. Landesverteidigung finde nicht mehr nur innerhalb der Grenzen des eigenen Staates statt, sondern müsse als viel weitergehende Aufgabe verstanden werden. Breiten Raum seiner Ausführungen nahm der Einsatz in Afghanistan ein. Er ging auch auf die Geschehnisse im September 2010 in Kundus ein. Beseht betonte, dass die Soldaten die Rückendeckung des Bundestages und der Bevölkerung bedürften. Er habe den Eindruck, dass dies leider nicht immer der Fall sei. Dies sei dann gerade für junge Soldaten sehr bedrückend. Diese deutlichen Worte honorierten die Anwesenden mit Applaus. Brigadegeneral Beseht vergaß aber auch nicht darauf hinzuweisen, dass Auslandseinsätze mit Gefahren verbunden seien und dass inzwischen rund 50 deutsche Soldaten gefallen seien. Dies berühre ihn persönlich als militärischer Führer immer wieder. Bürgermeister Thomas Groll griff diesen Gedanken auf, indem er die Anwesenden bat, die Gedenkveranstaltungen des diesjährigen Volkstrauertages am 14. November zu besuchen. „Der Volkstrauertag ist aktueller denn je. An diesem Tag können wir auch unsere Verbundenheit mit den Soldaten der Bundeswehr im Einsatz bekunden.“
Im Anschluss an die Ansprachen nutzten die Gäste die Gelegenheit, sich die Ausstellung „Bundeswehr im Einsatz“ anzuschauen. Diese besteht aus rund 20 vom militärgeschichtlichen Forschungsamt gestalteten Informationstafeln, sowie aus Exponaten der militärhistorischen Sammlung Neustadt-Stadtallendorf, die von Hauptmann a. D. Bert Dubois zur Verfügung gestellt wurden.
Konversion in Nord- und Mittelhessen Meinungsaustausch im Regierungspräsidium Kassel
Am 1. November 2010 fand auf Einladung von Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke in Kassel eine Konversionskonferenz für die nord- und mittelhessischen Bundeswehrstandorte statt, die seit 2004 aufgegeben wurden bzw. in Kürze aufgegeben werden. Es handelte sich hierbei um eine Fortsetzung der im Juni 2008 anlässlich des Hessentages in Homberg/Efze stattgefundenen Konversionskonferenz.
An der Unterredung nahmen die Bürgermeister aus Bad Arolsen, Wolfhagen, Hessisch-Lichtenau, Fuldatal, Homberg/Efze, Schwalmstadt, Neustadt (Hessen) und Gießen teil. Neben Vertretern des Regierungspräsidiums Kassel war auch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hochrangig vertreten. An der Spitze der Delegation stand deren Vorstandssprecher Dr. Jürgen Gehb.
In seiner Begrüßungsansprache betonte Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke, dass das RP Kassel in 2004 die Koordination des Gesprächsprozesses für die von der Konversion betroffenen nord-und mittelhessischen Kommunen übernommen habe. Nun wolle man sich über aktuelle Probleme und bereits getroffene Lösungen austauschen.
Vorstandssprecher Dr. Gehb verwies darauf, dass es gerade in Nord- und Mittelhessen schwierige Rahmenbedingungen gebe. Die eingeschränkte Wirtschafts- und Finanzkraft der Region, sowie die allgemeine geringe Nachfrage nach Gewerbeflächen machen eine Vermarktung äußerst schwierig. Eine erfolgreiche Konversion setze partnerschaftliches Zusammenwirken aller Beteiligten voraus. Hierzu sei die BImA bereit. Konversion, so Dr. Jürgen Gehb, könne nur dann zum Ziel führen, wenn regelmäßige Kommunikation der Partner stattfinde.
In den weiteren Vorträgen wurde deutlich, dass jede von der Schließung betroffene Kaserne einen Einzelfall darstellt. Stets müsse man die Besonderheiten vor Ort berücksichtigen und nach Lösungen suchen.
Die Stadt Neustadt wurde bei der Konversionskonferenz von Bürgermeister Thomas Groll vertreten. Dieser wusste zu berichten, dass von den rund 35 ha der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne derzeit ca. 7 ha „freigezogen“ seien. Die bisherige Vermarktung sei überraschend gut verlaufen. Eine Spedition, sowie ein Getränkefachhandel hätten sich angesiedelt. Die Erschließung werde in Kürze beginnen. Er machte allerdings ebenso wie seine Amtskollegen deutlich, dass die Zusammenarbeit mit der BImA nicht immer „geräuschlos“ von statten gehe. Man müsse ihr gegenüber stets mit Nachdruck die Interessen der Kommune vertreten. In Neustadt sei dies bisher gelungen. Hierzu habe sicherlich auch die Zusammenarbeit der Stadt mit dem Büro gku in Berlin beigetragen, dass ein besonderes Fachwissen im Konversionsverfahren verfüge.
Helmut Seim moderiert den großen Eröffnungsabend anlässlich des 33. Neustadt-Treffens in Neustadt/Hessen Weitere Infos zum Treffen 2011 gaben Bürgermeister Thomas Groll und der Sonderbeauftragte Klaus Groll bekannt
„Dass wir das 33. Neustadt-in-Europa-Treffen vom 9.-11. September 2011 ausrichten werden, das war eine richtige Entscheidung“, so Bürgermeister Thomas Groll.
„Traurig ist, dass es nach wie vor nicht Platz greift, dass es nicht eine Veranstaltung wie die Trinitatiskirmes, sondern ein Fest für Neustädter aus Europa, Neustädter aus Neustadt/Hessen mit allen Stadtteilen ist. Die Frage ist ja gar nicht, können wir uns das leisten, sondern machen alle mit? Seit 2006 legen wir jährlich 15.000 Euro zurück. Mit diesem Geld und den Sponsorengeldern, stemmen wir das Fest, das wir mit etwa 80.000 Euro Kosten veranschlagen. Am Samstag, dem 9. September 2011 wird es nach dem Empfang, musikalisch untermalt von den Neustädter Turmbläsern, ab 17.30 Uhr einen evangelischen Gottesdienst zu Füßen des Junker-Hansen-Turmes geben. Die evangelische Kirchengemeinde feiert in 2011 ihr diesjähriges Bestehen und wir möchten, dass sie mit uns feiern.“
„Hessisch Willkommen“, heißt es dann nach der offiziellen Eröffnung im Festzelt. Der große Eröffnungsabend mit Musik, Gesang, Grußworten und einem gemeinsamen Essen bedarf einer Moderation, so Groll. „Dafür haben wir Helmut Seim ausgewählt und er hat zugesagt. In seiner Zeit als Redakteur bei der Oberhessischen Presse hat er sich oft in Neustadt aufgehalten, über Kirmes, Karneval und über Aktuelles aus Wirtschaft und Politik berichtet. Seit der 500. Trinitatiskirmes ist er Ehrenneubürger unserer Stadt“, so Groll.
„Ich fühle mich selbst als halber Neustädter“, so Helmut Seim. „Ich bin mit den Neustädtern immer eng verbunden gewesen, habe das 10. Neustadt-Treffen hier selbst miterlebt und deshalb werde ich das Angebot, die Moderation zu übernehmen, gerne annehmen.“
„Wir wollen uns an diesem Samstagabend ganz dem Feiern widmen“, fuhr Groll fort.
„Die Tische werden mit Brezeln und Äppelwoi eingedeckt, die Gläser, mit dem Logo des Treffens verziert, sind dann zum Mitnehmen. Für alle, die es etwas deftiger mögen, steht eine Junker-Hansen-Vesperplatte bereit.
Musik liegt in der Luft, wenn die hr4 Tanzparty im Festzelt im Bürgerpark beginnt, für die Jugend gibt es zeitgleich eine You FM Discoparty in der Lehmkaute.“
Am Samstag wird es einen Festzug auf kleiner Strecke durch die Altstadt geben. Dabei sein sollen Kapellen, Vereine und viele, viele Neustädter. Die Präsentation der Neustädte, die aus Europa angereist sind, soll kurz ausfallen, dafür legt man mehr Wert auf Unterhaltung.
Klaus Groll erklärte, dass er bereits Kontakt mit Trachtengruppen aus Schröck, Langenstein und Speckswinkel aufgenommen hat. Auftreten wird der Tanzsportverein Schwalmstadt und für eine Modenschau möchte man Brautmoden Reinl aus Neustadt gewinnen. Jutta Reinl und Gatte waren beim Gespräch anwesend und bieten die Ausstattung zu einer Modenschau von Kind über Jugend bis hin zu festlicher Garderobe und Brautmoden an. Die Einzelheiten werden noch abgesprochen.
„Wir werden 20 Hessische Hoheiten empfangen, und das Pontifikalamt am Sonntag mit dem apostolischen Nuntius zu einem Ereignis werden lassen, das so schnell keiner vergisst. Im letzen Jahr haben wir die Neustadt-Treffen, an denen wir teilgenommen haben, Revue passieren lassen und sind zu dem Schluss gekommen, in den meisten Orten hieß es laufen, laufen und noch weiter laufen. Wir wollen das Fest der kurzen Wege, die Busse können in der Lehmkaute parken, bis zur Altstadt und dem Bürgerpark ist es nicht weit. Übernachtungen für die Gäste aus nah und fern werden im Umkreis von 25-30 km rund um Neustadt angemietet, ein Shuttlebus bringt und holt die Gäste bei Bedarf. In der Stadt wird es am Freitag und Samstag auf drei Bühnen (Markt, Rathausplatz und Musikpavillon) Programm geben. Die Bühnen werden jeweils den Namen der Sponsoren tragen. Im Bereich Bürgerpark werden wir noch die eine oder andere Verschönerung vornehmen. Aber alles, was wir jetzt für das Neustadt-Treffen anschaffen, das muss von Nachhaltigkeit geprägt sein und für andere Zwecke später wieder verwendet werden können. Es wird ein bisschen ein anderes Fest werden als zum zehnten, denn die Leute, die damals dabei waren sind alle älter geworden. Trotzdem freue ich mich, dass sich 40 Vereine und Vereinigungen bereit erklärt haben, das Fest mitzugestalten. Unterstützung finden wir auch bei der Bundeswehr und der Polizei. Inzwischen haben wir 1.000 Zusagen mit Übernachtung vorliegen, das ist für uns die größte Herausforderung, der wir uns stellen müssen, sie alle unterzubringen.