Neustädter Mitteilungsblatt

„Haus der Vereine“ wurde nach rund dreijähriger Bauzeit eingeweiht

Pfarrer Arnulf Hummel segnete das Haus
Das Haus in der Ritterstraße 8 wurde 1545 von Reinhard Schenk erbaut. Er stammte aus einer unebenbürtigen Seitenlinie der Schencken von Schweinsberg, war Dörnbergscher Amtmann und oberster Vorsteher der vier hohen Hospitäler Hessens und er Hauptmann der Festung Ziegenhain. Im Lauf der Jahre wechselte das Haus noch mehrfach die Besitzer, bis es im Jahr 1890 an die Stadt Neustadt verkauft wurde. 1891 wurde die Baugenehmigung als „Schwesternhaus“ auf Namen der Stadt Neustadt erteilt, und wurde im selben Jähr an Vinzentinerinnen, vermutlich in Erbbaupacht abgegeben. 1906 erfolgte der Anbau in der Ritterstraße 6 unter Pfarrer Ebel. 1979 gab es Pläne für einen Ersatzneubau (Grundstücksankäufe, heute Wiesenhof). 1983 nahm es die Stadt Neustadt in Besitz, die Erbbaupachtverträge wurden aufgelöst. Das Haus wurde mehrfach als baufällig eingestuft, es steht hingegen allen Unkenrufen heute noch.
2002 erteilt. Die Fläche des Baugrundstückes beträgt 1.110 m2, davon bebaute Fläche 339 m2. Das Gebäude besteht aus einem Untergeschoss und drei Obergeschossen, der Bruttorauminhalt von 4.807 m3 entspricht ca. acht Einfamilienhäusern. 567 m2 werden von Vereinen und der Sozialstation in insgesamt 26 Räumen genutzt. 207 m2 Lager, Sanitärräume, Abstellräume, 164 m2 Verkehrsfläche, 101 m2 Konstruktionsflächen. Baubeginn war 2002, durch gravierende Mängel im Bereich der Holzkonstruktionen hat sich die Bauzeit auf drei Jahre verlängert. Beteiligt waren 21 Firmen, die Bausumme beläuft sich auf 1.970.000 Euro.
Für die Sanierung gab es Vorüberlegungen und Untersuchungen seit 1996. Der Auftrag zur Planung und Bauleitung erging 2001 an das Architekturbüro Schmidt in Marburg. Die Baugenehmigung wurde durch das Kreisbauamt.
Im „Haus der Vereine“ werden sich voraussichtlich der MGV, das DRK, die ökumenische Sozialstation, die DLRG, die AWO, die Radfahrer, die Fraktionen CDU und SPD und der Frauenverein einmieten. Der Mitzins pro m2 wird 0,75 Euro betragen.
Bürgermeister Manfred Hoim bedankte sich bei allen Firmen und bat um Verständnis für die Verzögerungen. Es ist ein tolles Haus in guter Qualität geworden. Besonders lobte er die Treppe, die ein besonderes Schmuckstück geworden sei. Auch die Fresken wurden erhalten und unter Glas aufbewahrt.
Neben Vertretern der Baufirmen waren auch die Vereine und viele andere Mitstreiter auf dem langen Weg anwesend. Der MGV sorgte für die musikalische Umrahmung und für den Imbiss, Pfarrer Hummel segnete im Namen Gottes das Haus und alle Menschen, die sich hier aufhalten werden. SVVst. Thomas Groll überbrachte ein Grußwort. Mit der Fertigstellung dieses Hauses ist wieder ein Stück Schönheit in diese Stadt eingezogen. Was den Mitzins betrifft, so hatte er auch dafür eine Lösung. Ein Paulsfest könnten die Vereine im Sommer organisieren, da hätte man Einnahmen und wäre damit dem Zins schon ein Stück näher. Den Schlüssel übergab nach kurzer Rede Architekt Helmut Schmidt an Bürgermeister Manfred Hoim.