Neustädter Mitteilungsblatt

Lernen und Arbeiten in einer Integrierten Gesamtschule

Jürgen Reuse, Direktor der IGS Neukirchen, informierte Lehrer und Eltern in Neustadt
Die IGS ist eine Schulform, die auch die Gesamtschule Neustadt anstrebt. Damit sich sowohl Eltern als auch Lehrer ein Bild darüber machen können, hatte man Vertreter der Steinwaldschule in Neukirchen, die eine der vier Versuchsschulen des Landes Hessen ist, um Auskunft gebeten.
Die IGS ist ein Schulsystem, das Schülern von der fünften bis zehnten Klasse einen Lernweg offen hält. Das bedeutet, dass keine Einstufung zum Ende der sechsten Klasse in die Zweige Hauptschule, Realschule und Gymnasium vorgenommen wird. Damit bleiben der Klassenverband und die Klassenlehrer als Bezugsperson erhalten. Zum Ende der fünften Klasse werden die Schüler zunächst im Fach Englisch und zum Ende des sechsten Schuljahres in Mathematik und Deutsch in fachbezogene Kurssysteme eingestuft. Nur in diesen Hauptfächern, sowie Physik und Chemie werden die Schüler aus dem Klassenverband herausgelöst. Damit gibt man ihnen die Möglichkeit, sich ihrem Leistungsniveau entsprechend zu entwickeln. Der Kernunterricht von der fünften bis zur zehnten Klasse umfasst die Fächer Gesellschaftslehre, Biologie, Sport/Religion und Kunst und Musik. Dazu kommen Wahlpflichtfächer, wie eine zweite Fremdsprache, Technik und Arbeitslehre, Naturwissenschaften, EDV und Kunst. Wahl- und Förderunterricht wie Fächerhilfe, Hausaufgabenbetreuung, Sport, Musik, Theater und Tanz kommen dazu. In diesen verschiedenen Stufen kann man den Haupt- und Realschulabschluss machen oder eine Versetzung in die Gymnasiale Oberstufe erreichen. Die IGS ist eine Schulform, die zwar einen längeren Weg bietet, aber weitaus nicht so stressig für die Schüler ist.
In der Steinwaldschule gibt es rund 800 Schüler in 35 Klassen, 133 Anmeldungen für die Jahrgangsstufe fünf aus fünfzehn Grundschulen liegen vor. Dabei kommen rund 200 Schüler aus der Stadt und 600 aus den 50 umliegenden Ortschaften. Es gibt 65 Lehrkräfte. Die sechsten Klassen werden mit rund 20 Schülern besetzt, weil es immer wieder Abbrecher vom Gymnasium gibt, die dazu kommen. Das Lehrerkollegium wird möglichst klein gehalten. In den Fachleistungsdifferenzierungen werden die Schüler eingestuft, dabei haben auch die Eltern Mitspracherecht. Nicht versetzen, das
gibt es in der IGS nicht, dafür kann, wenn notwendig, zurückgestuft werden. Die IGS bietet auch die besten Voraussetzungen für Spätzünder, wichtig ist, dass die Eltern viel mehr mit der Schule zusammenarbeiten müssen als bei anderen Schulformen. Nach dem Vortrag von Jürgen Reuse und seinem Stellvertreter Hubert Sauer hatten alle noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Schulleiter Hartmut Boß betonte, dass man die IGS unbedingt anstrebe, das Lehrerkollektiv voll dahinter stehe und man nichts auslassen werde, um das Ministerium in Wiesbaden, das dem Ganzen noch skeptisch gegenüberstehe, von der Notwendigkeit zu überzeugen.