Neustädter Mitteilungsblatt

II. Neustädter Kriminacht „Ich lach dich tot“ am 21. Juni 2024
Karten beim Frühlingsmarkt im NeuSTADTLADEN erwerben

Anlässlich des Stadtjubiläums „Neustadt 750“ fand im März 2023 die I. Neustädter Kriminacht im Kultur- und Bürgerzentrum statt. Aufgrund des großen Erfolges wird diese Veranstaltung mit Unterstützung des Mittelhessischen Kultursommers am 21. Juni 2024, 19.30 Uhr, wiederholt. Auch bei der II. Neustädter Krimi­nacht heißt das Motto natürlich wieder „Ich lach dich tot“.
Der Kommune ist es erneut gelungen namhafte Autorinnen und Autoren aus der deutschsprachigen Krimiszene zu verpflichten, die einen spannenden und zugleich vergnüglichen Abend ver­sprechen, bei dem die Damen des Frauenvereins 1958 Neustadt e.V. wieder die Bewirtung übernehmen.
Die Moderation über­nimmt Angela Eßer, die Initiatoren des bundeswei­ten Krimitages „Bloody Cover“, die auch selbst bereits zahlreiche Kurz­krimis verfasst hat.
Die österreichische Schauspielerin und Auto­rin Isabella Archan war bereits 2023 in Neustadt zu Gast. Sie war u.a. in der „Lindenstraße“ und dem Kölner „Tatort“ da­bei und für viele Krimi­freunde ist ihre „Mör- derMitzi“ inzwischen Kult.
Der ehemalige Polizist Klaus Sticklbroeck hat quasi die Fron­ten gewechselt und erschafft jetzt in seinen Kriminalromanen jene Mörder, die er früherjagte.
Sabine Trinkaus gewann für ihre Krimis u.a. den bekannten Agatha-Christie-Preis.
Die Chanson-Kabarettisten Jut­ta Wilbertz schreibt ebenfalls erfolgreich Kriminalgeschichten und sorgt bei der II. Neustädter Kriminacht für die passende mu­sikalische Unterhaltung.
„Mutter der Kompanie“ ist die bereits mehrfach in Neustadt aufgetretene Autorin Elke Pis­tor. Die an diesem Abend aus ihrem neusten Werk vorlesen wird.
Der Eintritt kostet 20 Euro, ermä­ßigt 17 Euro.
Wer den NeuSTADTLADEN beim Frühlingsmarkt am 28. April ab 13.00 Uhr besucht findet nicht nur Geschenke für Leute, die be­reits alles haben, sondern erhält auch 2 Euro „Marktrabatt“ auf die Eintrittspreise.
Der normale Vorverkauf startet dann Anfang Mai bei den bekann­ten Vorverkaufsstellen.

Aktuelles zum Neustädter Bahnhof

2018 erwarb ein Frankfurter Unternehmen von der Deutschen Bahn den Neustädter Bahnhof. Trotz des damals relativ günsti­gen Preises nahm die Kommune von einem Erwerb Abstand, da Sanierungskosten in Millionenhöhe für das Einzelkulturdenk­mal aus dem Jahre 1850 zu erwarten waren und keine konkrete kommunale Nutzung für Gebäude und Güterschuppen anstand. Diese Position wurde seinerzeit einvernehmlich von den örtlichen Mandatsträgern mitgetragen. Noch zu gut waren bei vielen die Erinnerungen an das „Deutsche Haus“, welches die Stadt Neu­stadt erst nach einer langwierigen Suche an das Hessische Dia­koniezentrum HEPH ATA veräußern konnte. „Ein erneutes Fass ohne Boden wollten wir damals nicht. Zumal es vor sechs Jahren an einer konkreten Fördermöglichkeit fehlte“, erläutert Bürger­meister Thomas Groll.
Der Erwerber hinterließ damals bei den Kommunalpolitikern durchaus einen guten Eindruck. Im April 2019 stellte er den Stadtverordneten in öffentlicher Sitzung sein Konzept für das Anwesen vor und verwies auch gegenüber der Presse darauf, dass „er Bahnhof könne“. Angedacht waren etwa ein Bäcker und eine Möglichkeit morgens Wäsche abzugeben und sie abends sauber und gebügelt wieder mitzunehmen und günstige Übernachtungs­möglichkeiten beispielsweise für Fahrradtouristen.
Besagtes Unternehmen in Form einer Aktiengesellschaft hatte in jener Zeit übrigens mehrere Dutzend Bahnhöfe deutschlandweit angekauft.
Inzwischen weiß man leider, dass sich an allen diesen Standorten wenig bis nichts getan hat. Diesbezüglich stand Bürgermeister Groll mit zahlreichen Amtskollegen im Austausch. „Überall gab es zuerst tolle Ideen und warme Worte, nur an der Umsetzung
hat es dann leider gehapert“, so Thomas Groll. „Wir glauben auch nicht, dass daran Corona schuld sein soll. Hier hat es einfach an einer guten Planung im Vorfeld gefehlt“.
Verschiedentlich äußerte der Bürgermeister in den letzten beiden Jahren den Gedanken, ob nicht die Kommune doch den Bahnhof erwerben solle. „Aus Gründen der Stadtentwicklung spräche vie­les dafür. Das Gebäude verfällt immer mehr. Ein Bahnhof sollte eine der Visitenkarten einer Kommune sein. Zudem könnte man auf dem Bahnhofsgelände eine Mobilitätszentrale für Neustadt entwickeln, was vor dem Hintergrund der geänderten Verkehrspo­litik sicher sinnvoll ist“, betont der Bürgermeister. Daher könnte er sich ein grundsätzliches Umdenken vorstellen, fügt aber zugleich mehrere „Abers“ an, denn die Kommune habe aus unterschied­lichsten Gründen nicht das Heft des Handelns in ihren Händen.
„Wir bräuchten ein Gesamtkonzept und dafür bedarf es Partner. Mit den Unternehmen der Deutschen Bahn sei dies ein heraus­fordernder und zeitaufwendiger Prozess, auch wenn das zuständi­ge Bahnhofsmanagement in Gießen stets ein offenes Ohr für die Kommune hat.“
Seit fast drei Jahrzehnten befasst man sich in Neustadt beispiels­weise mit einer Park & Ride-Anlage auf dem Bahnhofsgelände ohne Erfolge aufweisen zu können. Gegenwärtig will die Bahn nicht in vertiefende Gespräche bzw. konkrete Planungen eintre­ten, da im Zusammenhang mit anstehenden Arbeiten Eigenbe­darf bestehe. An einer konkreten Zeitschiene fehlt es daher hier.
Auch fehlt es dem Neustädter Bahnhof an Barrierefreiheit. Hier gibt es zwar inzwischen die Aufnahme in das nächste Umbau- Kontingent, aber das kann leider 2030plus werden, sagt Groll. Im­merhin habe die Bahn angedeutet, dass die Kommune für einen standardmäßigen Umbau dann nichts dazuzahlen müsse.
Mit Fördermitteln des Bundes und des Rhein-Main-Verkehrsverbundes hat die Kommune 2023 wenigstens moderne Abstellanla­gen für Fahrräder errichtet, die gut angenommen werden.
Auch mit dem Bahnhofseigentümer steht der Bürgermeister in unregelmäßigem Kontakt. Dieser würde den Bahnhof inzwischen gerne veräußern. Wurden zunächst hohe sechsstellige Beträge bis zu 400.000 Euro hin gefordert, wird jetzt eher ein symbolischer Preis angedacht. Allerdings ist das Unternehmen kürzlich in In­solvenz gefallen und damit nicht handlungsfähig.
„Im Rahmen von KOMPASS Bahnhof haben wir im letzten Herbst mit der Bahn nochmals über die Zukunft des Gebäudes gesprochen. Heute veräußert das Verkehrsunternehmen aufgrund geänderter Geschäftspolitik keine Bahnhöfe mehr. Man ließ er­kennen, dass man durchaus bereit sein könne, über einen Rück­kauf nachzudenken, wenn die Kommune sich einbrächte. Dann kam aber das 60 Milliarden-Urteil aus Karlsruhe. Die Bahn ist hier wohl mit % der Summe betroffen. Da ist momentan vieles of­fen und man bekommt aktuell keine Entscheidung, was ich aber nachvollziehen kann“, so Thomas Groll.
Nach den Worten des Neustädter Bürgermeisters weiß die Bahn auch noch nicht, ob sie einmal das Bestandsgebäude barrierefrei umbauen wird oder ob es nicht einfacher und günstiger sein wird, eine andere Lösung anzustreben.
„Hier bedarf es einer Entscheidung in 2024, damit wir weiterden­ken können. Ein finanzielles Engagement der Kommune macht nur unter zwei Voraussetzungen Sinn: die Deutsche Bahn ist als größerer Partner mit im Boot und wir können gemeinsam eine tragfähige Förderkulisse aufbauen“, stellt Groll fest. In ein kaum Zu überschauendes Risiko werde man als Kommune nicht gehen.
Eine andere Möglichkeit für Neustadts Bahnhof wäre natürlich, dass sich doch noch ein Investor findet, der mit Engagement an die Sache herangeht. Er würde sich dann, so der Bürgermeister, natürlich um aktive Unterstützung bemühen.
Vor einer großen Lösung wird es aber nur zunächst um Kleinigkei­ten gehen. Bei einer kürzlichen Begehung des Gebäudes mit Poli­zei, Bahn und Bundespolizei wurde nach „Unsicherheitsquellen“ geschaut. In der Folge strebe man Verbesserungen an und natür­lich war auch die Sauberkeit wieder ein Thema. Man habe seitens der Kommune die Bahn gebeten, öfters zu reinigen.

Aktueller Situationsbericht Kommunalwald Stadt Neustadt

Kürzlich trafen sich Bürgermeister Thomas Groll und Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg mit Neustadts Revierförster Klaus Schild, um sich einen aktuellen Situationsbericht über den hie­sigen Kommunalwald geben zu lassen. Gemeinsam befuhr man auch den Stadtwald, um sich vor Ort zu informieren.
Förster Schild erstattete dabei den nachfolgenden Bericht:
Auch im Wirtschaftsjahr 2023 war der Neustädter Kommunalwald durch die klimatischen Veränderungen sehr betroffen. Die extre­me Trockenheit bestimmte abermals das wirtschaftliche Handeln. Ein Temperaturrekord folgte dem nächsten und der Waldzustand war entsprechend dem Waldzustandsbericht des Landes Hessen noch nie so besorgniserregend. Aber die zahlreichen Winter- und Frühjahrsniederschläge haben zumindest die Startbedingungen für die Vegetation im Frühjahr 2024 bis jetzt günstig gestaltet, um die Wiederbewaldung hin zu mehr Klimastabilität zu ermög­lichen.
Im örtlichen Stadtwald bestimmte sowohl die Pflege als auch die Aufarbeitung von weiterem Schadholz das Handeln. Unter die notwendigen Maßnahmen fallen Kulturpflegearbeiten im Umfang von über 50 Hektar sowie der Pflanzung von insgesamt 43.000 Pflanzen.
Anteil der anderen Baumarten genutzt worden. Für das laufen­de Jahr geht das Forstamt ebenfalls von einem Holzeinschlag im Normalmaß aus, hier wird auch mit überwiegend Schadholz ge­rechnet.
Die Holzmarktsituation hat sich insbesondere beim Nadelholz etwas erholt, die Preise bewegen sich im mittleren Bereich, der Markt ist allerdings derzeit sehr schwankend. Beim Laubholz wird der Preis durch die schlechtere Qualität des Schadholzes gedrückt. Die Nachfrage nach und der Preis von Brennholz sind weiterhin sehr hoch.
Im Interesse der Waldbesucher und der Holzabfuhr wurde weiter an der Verbesserung der Wegeinfrastruktur gearbeitet, so wurden zwei Wege im Bereich der Kernstadt neu instandgesetzt und 10 km Weg mit einem Pflegegerät bearbeitet. Bei Einschlag in diesem Winter sind witterungsbedingt einige Schäden entstanden, die zeitnah wieder behoben werden sollen.
Zusammenfassend für das Wirtschaftsjahr 2023 lässt sich sagen, dass der Neustädter Stadtwald weiterhin auf bestem Weg ist, bei seinem Umbau zu einem klimaangepassten Mischwald zu werden und er damit auch in Zukunft eine nachhaltige Nutzung ermög­lichen kann.
Bürgermeister Groll und Erster Stadtrat Ellenberg dankten Re­vierförster Schild für seinen engagierten Einsatz für den Kommu­nalwald und hoben das gute Miteinander mit dem Forstamt Kirch­hain hervor.
„Unser Wald dient ökologischen und ökonomischen Zwecken, der Freizeitgestaltung und der Jagd. Diese Funktion wollen wir auch zukünftig beibehalten. Wir setzen auf eine nachhaltige Forstwirt­schaft und arbeiten Schritt für Schritt an der Klimaanpassung“, so Thomas Groll.
Um für die Zukunft einen widerstandsfähigeren Mischwald zu er­halten, wurden vom Forstamt Kirchhain 11 verschiedene Baumar­ten ausgewählt, die für die klimatischen Bedingungen der Region besonders geeignet sind und die in dieser Diversität die nötige Widerstandsfähigkeit gegen biotische (Schädlinge) und abiotische (häufigere Extremwetterereignisse) Faktoren aufbieten können. Damit sind im Stadtwald Neustadt fast alle Flächen wieder bewal­det, auch wenn es natürlich noch Jahrzehnte dauert, bis die jetzt noch kleinen Bäume wieder ein „richtiger Wald“ sind.
Aus wirtschaftlicher Betrachtungsweise hat der Stadtwald 423.000 Euro vereinnahmt, wobei 303.000 Euro als Aufwendungen ab­zuziehen sind, sodass 2023 ein Jahresüberschuss von ungefähr 110.000 Euro zu verzeichnen ist.
Ein erheblicher Teil der Einnahmen (190.000 Euro) kommen aus Förderungen, wobei der größte Posten hierbei das neue Bundes­programm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ (KLAWAM) ist. Dieses hat als Ziel, die Waldbesitzer beim Waldumbau hin zu klimaangepassten Wäldern zu unterstützen. Hierfür wurden im Neustädter Stadtwald Teilflächen des Waldes und zahlreiche so­genannte Habitatbäume, die Lebensraum für unzählige verschie­dene Tierarten bieten, aus der Nutzung genommen. Zusätzlich sind weitere 10 Kriterien bei der Bewirtschaftung zu erfüllen, die im Rahmen der Zertifizierung des Stadtwaldes streng überwacht werden. Der andere erhebliche Anteil der Einnahmen ergab sich aus dem Brennholzverkauf des Jahres 2023. Hier wurden durch den Verkauf von ca. 1.100 Festmetern an insgesamt 170 Kunden 85.500 Euro vereinnahmt. Der Brennholzverkauf gestaltet sich dabei jedoch komplex, da die vielen „kleinen“ zugeteilten Lose in ihrer Gesamtheit ungefähr ein Drittel des Holzertrages ausma­chen und dies sehr zeit- und personalaufwendig ist.
In diesem Jahr wird sich die Bereitstellung des Brennholzes lei­der zeitlich erheblich verzögern, da die Waldbestände derzeit noch nicht befahren werden können und sich die Holzernte dadurch nach hinten verschiebt. Lediglich das Holz aus den Kronen der älteren Schadbuchen kann in Kürze bereits verteilt werden.
Der Jahreseinschlag des Holzes fiel mit 5049 Festmetern beinahe exakt so hoch aus wie der Hiebsatz aus der langfristigen Betriebs­planung prognostiziert hat. Bei der Aufarbeitung des Holzes ist dabei vorwiegend Schadholz genutzt worden, wobei auf die Fichte und leider auch die Buche ein überproportionaler Anteil entfal­len ist, da diese im Vergleich mit den anderen Baumarten stärker durch mehrere Umweltfaktoren beeinträchtigt worden sind.
Um den höheren Fichtenanteil zu kompensieren, ist ein geringerer