Einweihung des „Waldstadions“
2,1 Mio. Euro für Vereine, Schule, Breitensport und Freizeit investiert
2020 begannen die Überlegungen für eine Sanierung und Attraktivierung des Neustädter „Waldstadions“. Im Frühjahr 2024 starteten die Bauarbeiten, die in diesen Tagen zu Ende gehen. Mit Hilfe des Investitionspaktes „Sportstätten“ des Bundes und dem Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ wurden rund 2,1 Mio. Euro in das Vorhaben investiert, die Förderung beläuft sich dabei auf knapp 1,7 Mio. Euro.
„Nach dem Kultur- und Bürgerzentrum, dem Freibad und dem Haus für alle in Mengsberg konnten wir nun ein weiteres Leuchtturmprojekt in unserer Kommune fertigstellen. Mein Dank gilt allen, die daran mitgewirkt haben: den Mitarbeitenden der Verwaltung, den Planern und bauausführenden Firmen sowie den Fördergebern. Gemeinsam ist etwas Gutes für Neustadt entstanden“, so Bürgermeister Thomas Groll.
Der Rasenplatz wurde neu angelegt, Flutlichtmasten aufgestellt. Die 375 m-Laufbahn hat nun eine Tartanfläche. Weitere Anlagen für die Leichtathletik – zwei Weitsprunggruben, Hochsprung und Kugelstoßen – wurden erneuert. Zudem gibt es zukünftig einen frei zugänglichen Bereich für Kinder und Jugendliche mit Kletterwand, Mini-Basketballfeld und Sportgeräten.
„Das „Waldstadion“ wird nach den Baumaßnahmen wieder Heimstätte unserer örtlichen Fußballvereine und der Leichtathletik-Abteilung des VfL, allerdings in einem deutlich besseren Zustand als zuvor. Wir sind hier nun auf dem neuesten Stand. Gerne kann die Martin-von-Tours-Schule die Sportstätte nutzen. Kreis und Schule hatten wir ebenso wie den VfL und den Sportkreis in die1 Planungen mit einbezogen. Für Kids bietet sich nun die Möglichkeit, in ihrer Freizeit verschiedene Angebote zu nutzen. Meine Bitte: geht pfleglich damit um und haltet den Bereich sauber. Als Kommune haben wir viel Geld investiert und wollen uns daran gemeinsam lange erfreuen“, betont der Bürgermeister.
Mit einer großen Sportwoche vom 28.4.-3.5.2025 wird das „Waldstadion“ eingeweiht.
Montag, 28.4.
09.00 Uhr „Kinder stark machen“ – ein Sportangebot für Vorschulkinder und die 1. Klassen mit Harald Schmid, 3 x Europameister über 400 m Hürden, Medaillengewinner bei Welt- und Europameisterschaften, 2 x Sportler des Jahres
11.00 Uhr Vorführung der Kinder für Eltern und Großeltern sowie sonstige Interessierte
18.00 Uhr Offizielle Einweihung – alle Interessierten sind herzlich eingeladen
Ab 17.45 Uhr Musik mit den Dixie Beavers, Moderation hr-Wetterfrosch Tim Frühling, Grußwort Ann Kathrin Linsenhoff, Dressur-Olympiasiegerin & Sportbeauftragte des Landes Hessen, Interviews mit Neustädter Sportlerinnen und Sportlern „einst und jetzt“
Dienstag, 29.4.
09.00 Uhr Sporttag der Martin-von-Tours-Schule
16.30 Uhr Aktivitäten des Familienzentrums mit dem Sportkreis Marburg-Biedenkopf „Rückenschule für alle“, alle Interessierten sind herzlich willkommen, bitte Sportmatte mitbringen, „Wandelbar“ des bsj Marburg e.V.
18.00 Uhr Fußballspiel einer Bürgermeister-Elf (u.a. mit dem ehemaligen Hessenliga-Torhüter Tobias Kreuter, Schwalmstadt, dem Mitglied der Nationalelf der Bürgermeister Leopold Bach, Feldatal, & Bürgermeister Thomas Groll, Neustadt) gegen eine Auswahl der 4. Kompanie des 7. Logistikbataillons, der Patenkompanie der Stadt Neustadt (Hessen)
19.00 Uhr VfL Neustadt – Hessenligist Eintracht Stadtallendorf, Eintritt frei
Mittwoch, 30.4.
10 .00 Uhr KiTas bewegt
16 .00 Uhr Sichtungstraining der Leichtathletik-Abteilung des
TSV Kirchhain in Zusammenarbeit mit der Mar- tin-von-Tours-Schule und dem VfL Neustadt
Donnerstag, 1.5.
11 .00 Uhr Tag der offenen Tür mit Getränken und Wurst vom Grill
14 .30 Uhr Michael-Rummenigge-Fußballschule auf Einladung der JSG Neustadt
Freitag, 2.5.
12.30 Uhr Michael-Rummenigge-Fußballschule
17 .00 Uhr Sponsorenlauf der Stadt Neustadt (Hessen) und der Linsenhoff-Stiftung insbesondere für Kinder & Jugendliche zugunsten eines inklusiven und integrativen Sommerfestes in Neustadt und einem Projekt der Stiftung
Samstag, 3.5.
10.00 Uhr Michael-Rummenigge-Fußballschule Deutsch-polnisches Blitzturnier auf dem Kunstrasenplatz
16.00 Uhr Neustadt „All Stars Ü40“ gegen die Traditionself von Borussia Dortmund, Spieler mit über 1.600 Bundesliga-, 600 Zweitliga-, und 120 Europacupspielen kommen nach Neustadt
Eintrittskarten u.a. im NeuSTADTLADEN
„Mit der Sportwoche“, so Bürgermeister Thomas Groll“, präsentieren wir eine tolle Veranstaltung mit vielen Höhepunkten. Ich freue mich besonders auf das Kommen von Sportstars wie Harald Schmid und Ann Kathrin Linsenhoff, auf das Fußballspiel der Bürgermeister und natürlich den Auftritt der Traditionself von Borussia Dortmund mit Stars wie Frank Mill, Michael Lusch, Michael Rummenigge, Günter Kutowski und Antonio da Silva“.
Der Bürgermeister hebt in diesem Zusammenhang die große Unterstützung durch die Jugendspielgemeinschaft Stadt Neustadt hervor. Diese organisierte die Michael-Rummenigge-Fußballschule und ist auch neben dem VfL Neustadt mit Borussia Momberg auch am Spiel der BVB-Traditionself beteiligt.
Nachhaltigkeitsstrategie
Kinder sind die besten Multiplikatoren
2024 hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt (Hessen) einstimmig die kommunale Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Ziel ist es, die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bekannt(er) zu machen und vor Ort schrittweise mit Leben zu erfüllen.
Nun begann eine dreitägige Fortbildung in diesem Bereich für die kommunalen Kindergärten. Hintergrund sei, so Bürgermeister Thomas Groll, dass Kinder die besten Multiplikatoren seien und Gehörtes bzw. Erlebtes gegenüber Eltern, Großeltern oder auch Geschwistern kommunizieren würden.
Als Referentin für die Fortbildung mit den Erzieherinnen war Christine Grube-Eifert aus Wehrheim tätig. Sie ist Erzieherin, Referentin für kommunale Erwachsenenbildung und u.a. Umweltschutzpreisträgerin des Hochtaunuskreises.
In mehreren Gesprächsrunden befassten sich die Erzieherinnen gemeinsam mit Christine Grube-Eifert mit der Thematik. Dabei wurde deutlich, dass die Kindergärten sich bereits verschiedentlich mit der Nachhaltigkeit befassen. So werden beispielsweise regelmäßig Bauernhöfe oder Imker besucht und mit Recyclingmaterialien gebastelt.
Als äußerst positiv empfand die Expertin, dass in Neustadt mehrere Spielplätze unter der Beteiligung von Kindern und Eltern entstanden sind.
Die Referentin regte an, die Befassung mit dem Thema Nachhaltigkeit in den Konzeptionen der Einrichtungen zu verankern und sich im „Kindergarten-Alltag“ immer wieder einmal damit zu befassen. Quasi nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Wenn man Kinder für das Ansinnen, die Nachhaltigkeit vor Ort verstärkt zu leben, erreiche, dann sei bereits viel gewonnen.
Themen wie Ernährung, Integration von Migranten und Flüchtlingen oder die Inklusion von Kindern mit Handicaps kommen in den KiTas ebenfalls immer wieder vor und spielen auch bei den Nachhaltigkeitszielen eine Rolle.
Die Teilnehmerinnen der nach dem Bildungs- und Erziehungsplan des Landes Hessen anerkannten Fortbildungsreihe erhielten auch Buch- und Aktionstipps für ihre praktische Arbeit.
In der Folge soll nun geschaut werden, welche konkreten Projekte sich aus diesem Workshop ergeben können.
Städtischer Bauhof auf dem Friedhof in Neustadt aktiv
In den letzten Tagen wurden durch die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes einige Projekte umgesetzt.
Das Kreuz auf dem neuen Friedhofsteil war marode und musste erneuert werden. Der bisherige Korpus Christi konnte dabei weiterverwendet werden.
Es wurden auf dem unteren Friedhofsteil drei neue Kreise für Baumgräber angelegt. „Diese Form der Bestattung erfreut sich großer Beliebtheit. Daher wollten wir rechtzeitig neue Baumgräber anlegen“, so Bürgermeister Thomas Groll. Anschließend an diesen Bereich wird noch eine neue Grabanlage mit Urnenstelen und Urnenwiesengräbern entstehen.
„Leider lässt der Grundwasserspiegel im unteren Friedhofsbereich keine Erdbestattungen zu. Daher müssen wir die Gräber für diese
traditionelle Bestattungsform nun auf freien Flächen im oberen Bereich anlegen“, so Groll.
Im Bereich der bisherigen Baumgräber wurde ein Teil der Hecke entfernt, um alle Grabstellen gut erreichen zu können. Für eine ordentliche Gestaltung setzte der Bauhof noch Treppenstufen.
Im unteren Friedhofsteil befand sich seit über sechs Jahrzehnten ein Kreuz zur Erinnerung an Krieg und Vertreibung. Leider sind sowohl das Kreuz als auch die beiden Reliefs völlig marode. Die Kreuzanlage wird daher entfernt.
Im Frühling wächst zwischen den Gräbern verstärkt Unkraut. Laut der Friedhofsordnung obliegt die Entfernung den Pflegeverpflichteten. Die Friedhofsverwaltung bietet darum, dieser Aufgabe nachzukommen, um ein würdiges Bild zu gewährleisten.
Thomas Groß 40 Jahre im öffentlichen Dienst
In diesen Tagen kann Thomas Groß sein 40-jähriges Arbeitsjubiläum im öffentlichen Dienst feiern.
Nach dem Schulbesuch absolvierte der gebürtige Neustädter zunächst eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker und leistete danach seinen Wehrdienst ab. 1985 trat er dann in die Dienste der Kommune und gehört seitdem zum Team des städtischen Bauhofes.
Im Beisein der Personalratsvorsitzenden Sonja Stark, des Fachbereichsleiters Thomas Dickhaut sowie von Peter Lippert im Fachbereich III für den Bauhof zuständig und Vorarbeiter Roman Vogel würdigte Bürgermeister Thomas Groll kürzlich das Jubiläum und dankte Thomas Groß für sein engagiertes Wirken.
„Der Jubilar ist bei uns als Maschinist eingesetzt. Als Landwirt weiß er, verantwortungsbewusst mit technischen Geräten umzugehen. Bei der Neuanschaffung von Fahrzeugen ist er ein wertvoller Ratgeber“, so der Bürgermeister.
Weiterhin hob Groll hervor, dass Thomas Groß stets zuverlässig arbeite, im Winterdienst „eine Bank“ sei und sich auch bei Veranstaltungen der Kommune immer wieder beim Auf- und Abbau einbringe.
„Thomas Groß gehört zu einer Generation von Mitarbeitenden auf die man als Arbeitgeber ungern verzichten mag“, betonte Groll.
Seinen Worten schlossen sich Sonja Stark und Thomas Dickhaut an.
„Sei ein Mensch!“ – Erste Verlegung von Stolpersteinen in Neustadt erinnert an die Familie Stern
Über 100 Menschen haben sich am Montag, dem 31.03.2025 in der Lehmkaute eingefunden, um an der Verlegung der Stolpersteine für die Neustädter Familie Stern teilzunehmen. Es hatte einige Jahre gedauert, bis aus der Idee endlich Wirklichkeit wurde. Dass dieser Stein ins Rollen kam, ist dem Engagement des Lehrers Roman Mehler von der Martin-von-Tours-Schule zu verdanken, der an die Stadt herantrat und mit seinen Schülerinnen und Schülern intensive Recherchen zum Schicksal der Sterns durchführte.
Inzwischen hat sich eine feste Arbeitsgruppe gebildet, die aus Mitarbeitenden der MvT-Schule, engagierten Neustädtern und Neustädterinnen und der Stadtarchivarin Andrea Freisberg besteht. Sie alle haben – unterstützt von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Neustadt – dazu beigetragen, dass diese erste Verlegung nun stattfinden konnte.
Vor dem Haus Nummer 7 verlegte der Künstler Gunter Demnig insgesamt sechs Stolpersteine: zwei für das Ehepaar Karl und Erna Stern, drei für die gemeinsamen Kinder Harry, Ellen und Marion sowie einen für die Schwiegermutter Betty Abraham. Im Frühjahr 1941 musste die Familie ihr Haus verlassen. Zusammen mit anderen jüdischen Familien lebten sie für kurze Zeit in der Bogenstraße 1, dem Haus des jüdischen Gemeindevorstehers Sally Levi. Am 20. Mai 1941 wurden sie zusammen mit allen verbliebenen Neustädter Jüdinnen und Juden nach Roth bzw. Fronhausen bei Marburg zwangsumgesiedelt. Von dort aus erfolgte dann ihre Deportation in verschiedene Ghettos und Konzentrationslager.
Während der Künstler Stein für Stein in den Boden einsetzte, trugen Schülerinnen und Schüler der jetzigen Klasse 10a der Martin- von-Tours-Schule die Biografien aller Familienmitglieder bis zum Zeitpunkt ihrer Vertreibung vor. Ihren weiteren Lebenslauf schilderte dann die Stadtarchivarin Andrea Freisberg. Glücklicherweise war es gelungen, zu jeder Person ein Foto ausfindig zu machen, sodass diese Menschen, die einstmals Teil der Neustädter Bevölkerung waren, wieder ein Gesicht bekamen. So zum Beispiel Karl Stern, der in den 1920er Jahren im Neustädter Radsport aktiv war.
In seiner Rede räumte Bürgermeister Groll ein, dass die Geschichte der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Stadt allzu lange verdrängt worden sei. Erst seit wenigen Jahren gebe es ein aktives Gedenken – mit der Gedenkbank von Flans Schohl, regelmäßigen Gedenkveranstaltungen und nun auch mit den ersten Stolpersteinen. Er betonte, dass die Verlegung von Stolpersteinen weitergehen müsse und von der Stadt unterstützt werde.
Kreisbeigeordneter Klaus Weber, der den kurzfristig verhinderten Landrat Womelsdorf vertrat, machte in seiner Rede deutlich, wie wichtig es für junge Menschen sei, sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Aber auch den Älteren täte es gut, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, ohne dabei Geschichtsklitterung zu betreiben.
Das mehr als einstündige Programm wurde durch musikalische Beiträge der Neustädter Karl-Josef Lemmer und Thomas Faber sowie Kerstin Richter-Broska einfühlsam begleitet.
Mit einer feierlichen Blumenniederlegung und dem ergreifenden Gebet „El Male Rachamim“, gesprochen von dem Gemeinderat der Jüdischen Gemeinde Marburg, Herrn Klaus Schmermund, endete diese erste Stolpersteinverlegung in Neustadt.
An einigen öffentlichen Stellen in der Stadt sind Flyer ausgelegt, die über das Kunstprojekt Stolpersteine und das Schicksal der Familie Stern informieren.