Der „Bürgerbus – eine Idee auch von Neustadt (Hessen)? Runder Tisch zum Thema „Bürgerbusse“ im Marburger Landratsamt
Auf Einladung des Ersten Kreisbeigeordneten und Vorstandsvorsitzenden des Regionalen Nahverkehrsverbandes Marburg-Biedenkopf, Marian Zachow, fand Mitte März 2015 ein Runder Tisch zum Thema „Bürgerbusse im Landkreis Marburg-Biedenkopf“ im Marburger Landratsamt statt.
Zachow stellte zu Beginn der Zusammenkunft fest, dass der öffentliche Personennahverkehr im Landkreis Marburg-Biedenkopf im letzten Jahrzehnt stetig verbessert worden sei. Aufgrund der demografischen Entwicklung würden aber in unserem ländlich strukturierten Landkreis in den nächsten Jahren zweifellos ergänzende Mobilitätsformen erforderlich.
„Bürgerbusse“ könnten hierbei einen Beitrag zum Erhalt einer nachhaltigen Mobilität leisten. Es sei die Absicht des Kreisausschusses und des Regionalen Nahverkehrsverbandes, flexible Angebotsformen weiter zu stärken. Eine Möglichkeit hierfür könnten die sogenannten „Bürgerbusse“ sein. Diese verbänden bürgerschaftliches Engagement mit dem Thema Mobilität und stellten eine sinnvolle Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr dar. Zachow verwies allerdings auch darauf, dass von der ersten Idee bis zum rollenden Bürgerbus viele Aspekte zu bedenken seien. Das Angebot müsse für die potenziellen Nutzer attraktiv aber auch für die Durchführenden betrieblich praktikabel und wirtschaftlich sein.
Leider gebe es in Hessen – anders als beispielsweise in Nordrhein- Westphalen oder Baden-Württemberg – keine Zuschüsse des Landes für die Einrichtung von Bürgerbussen.
Im Landkreis Marburg-Biedenkopf fährt beispielsweise seit September 2010 in Weimar (Lahn) dreimal in der Woche ein „Bürgerbus“ nach einem festen Fahrplan durch das Gemeindegebiet. Der Bus werde von der Kommune gestellt. Als Fahrer seien ehrenamtliche Damen und Herren tätig. Im Fahrplan wurden u. a. Haltestellen bei den Einkaufsmärkten sowie Ärzten aufgenommen.
Neustadts Bürgermeister Thomas Groll nahm an der Veranstaltung im Kreishaus teil. Bereits im vergangenen Herbst wurde das Thema „Bürgerbusse“ im Rahmen des „Neustädter Demografie- Dialoges“ behandelt. Bürgermeister Groll hält die Einführung eines „Bürgerbusses“ auch in unserer Kommune grundsätzlich für vorstellbar. Beispielsweise könnte eine Verbindung aus den Stadtteilen zu den Geschäften der Innenstadt und des Kaufparkes hergestellt werden sowie die Ärzte in der Kernstadt in den Fahrplan integriert werden.
Bevor man allerdings mit dem RNV über Fahrpläne spreche und sich Gedanken über die Beschaffung eines Busses mache, wäre es wichtig zu erfahren, ob überhaupt Interesse an einem solchen „Bürgerbus“ besteht bzw. ob es genügend Damen und Herren gäbe die bereit wären, ehrenamtlich als Fahrer zur Verfügung zu stehen.
Bürgermeister Thomas Groll bittet insbesondere interessierte Fahrerinnen und Fahrer daher um eine kurze Mitteilung, damit man weitere Planungen vorantreiben kann. Interessierte wenden sich bitte an Sonja Stark, Tel. 0 66 92-89 22, stark@neustadt-hessen.de.
Möglichkeiten ehrenamtlicher Arbeit in der künftigen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge
Informationsabend von Landkreis und Kommune am 23. März 2015 im Historischen Rathaus
Voraussichtlich Ende April 2015 sollen die ersten drei Blocks in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne Zug um Zug mit Flüchtlingen belegt werden. Dies wird dann der Start für die neugeschaffene Erstaufnahmeeinrichtung sein. Für den Landkreis Mnrburg-Biedenkopf und die Stadt Neustadt (Hessen) war dies Anlass, an einer ehrenamtlichen Mitarbeit Interessierte aus dem gesamten Kreisgebiet zu einem Informationsabend in das Historische Rathaus einzuladen.
Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow und Bürgermeister Thomas Groll konnten hierzu rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus der Region willkommen heißen.
Als Referenten standen an diesem Abend die Leiterin der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen, Elke Weppler, und Pfarrer Robert Seither, Ehrenamtskoordinator der evangelischen Petrusgemeinde in Gießen, zur Verfügung.
Zu Beginn der über zweistündigen Veranstaltung berichteten der Erste Kreisbeigeordnete und Bürgermeister Groll kurz über den aktuellen Sachstand hinsichtlich der Schaffung der Erstaufnahmeeinrichtung.
Pfarrer Seither informierte dann über die tägliche Arbeit der Ehrenamtlichen in Gießen. Vorrangig werden dort Deutschkurse, Gesprächskreise und auch eine „Teestube“ angeboten und von rund 100 Helferinnen und Helfern betreut.
Elke Weppler betonte, dass die Arbeit der Ehrenamtlichen von ihr und ihren Mitarbeitern hoch geschätzt werde. „Sie ist für uns sehr bedeutsam, weil sie eine gute Ergänzung zu dem ist, was bei uns an Sozialarbeit geleistet wird und geleistet werden kann.“
Frau Weppler geht davon aus, dass die für die ehrenamtliche Arbeit notwendigen Räumlichkeiten bis Ende April 2015 noch nicht hergestellt sein werden. Zunächst gehe es aber vorrangig darum, erst einmal die Aufnahmesituation in Gießen schnellstens zu entspannen.
Bis zum Herbst solle die Erstaufnahmeeinrichtung dann in allen Teilen funktionsfähig sein. Gleichwohl sei es aber richtig, sich bereits frühzeitig Gedanken über ehrenamtliche Strukturen vor Ort zu machen. Elke Weppler betonte dabei aber auch, dass seitens der Erstaufnahmeeinrichtung ein fester Ansprech- bzw. Organisationspartner gesucht werde. Hierbei könne es sich um eine kirchliche oder soziale Organisation handeln. Mit dieser würden dann die genauen Rahmenbedingungen abgesprochen.
An dem Abend kamen bereits einige Ideen zustande, die nun weiter vorangetrieben werden müssen. Federführend soll sich auf Kreisseite hier das Büro für Integration einbringen.
Der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow und Bürgermeister Thomas Groll kündigten einen weiteren Informationsabend für Anfang Mai 2015 an. Möglicherweise steht bis dahin auch fest, welcher Träger die ehrenamtliche Arbeit koordinieren soll.
Neustadts Jugendliche zu Gast bei Eintracht Frankfurt
Die Jugendlichen in Neustadt zeigen eine hohe Begeisterung für den Sport mit dem runden Leder. Dies zeigt sich in besonderer Weise jeden Freitagabend, wenn die Halle der Martin-von-Tours- Schule prall gefüllt ist. Hier treffen sich regelmäßig zwischen 25 und 30 Jugendlichen, um von 21.00 bis 24.00 Uhr zu kicken.
Des Weiteren erfreuen sich der Kunstrasen und die Playstation mit FIFA 15, einer regen Beliebtheit. So wurde vermehrt der Wunsch geäußert, einem Bundesligaspiel live im Stadion beizuwohnen. Diesem konnte am Samstag, dem 14. März 2015 beim Heimspiel der Frankfurter Eintracht gegen den SC Paderborn nachgegangen werden.
Gegen 12.00 Uhr starteten wir mit dem Werbemobil der Stadt Neustadt und einem weiteren Auto des bsj e.V. mit insgesamt 12 Mädchen (3) und Jungen (9) in Richtung Commerzbank-Arena. Für einige stellte es den ersten Besuch eines Stadions dar, diese waren zunächst beeindruckt von der Masse der Menschen und der Größe eines Bundesliga-Stadions. Unter den mitgereisten Jugendlichen befanden sich auch eingefleischte Eintracht-Fans, somit wurde der Anpfiff sehnsüchtig erwartet.
Das erste Tor ließ schließlich fast bis zur 30. Spielminute auf sich warten, die Geduld wurde jedoch letzten Endes mit zwei Toren pro Halbzeit belohnt. Alex Meier konnte seinen 19. Saisontreffer zur 1:0-Führung der Eintracht erzielen. Bis zur Halbzeitpause stand es bereits 2:0.
In der Spielunterbrechung suchten die Jugendlichen den Fanshop im Stadion auf, um sich hier mit neuen Schals und Accessoires einzukleiden.
Nach Wiederanpfiff ließ das nächste Tor nicht lange auf sich warten. Frankfurt war durchweg spielbestimmend und konnte schließlich einen überzeugenden 4:0-Heimerfolg feiern.
Somit konnte die Heimreise gut gelaunt und mit einem Heimsieg im Gepäck angetreten werden. Gegen 20.00 Uhr erreichten wir Neustadt und ein ereignisreicher Tag fand sein Ende.
Vereinsring der Stadt Neustadt (Hessen) nach über 40 Jahren aufgelöst
Am 24. März 2015 wurde anlässlich einer Mitgliederversammlung der Vereinsring der Stadt Neustadt (Hessen) nach über 40jährigem Bestehen aufgelöst.
An der Zusammenkunft nahmen rund 20 Vereinsvorstände teil. Bereits im Herbst letzten Jahres hatte der amtierende Vereinsringsvorstand gemeinsam mit dem Bürgermeister die Vereine zu einer Aussprache über die Zukunft des Gremiums eingeladen. Seinerzeit wurde deutlich, dass die überwiegende Mehrheit der Vorstände den Vereinsring nicht mehr für notwendig erachtet.
Daraufhin hatte sich der Vorstand nochmals mit der Situation befasst und sich mehrheitlich für eine Auflösung ausgesprochen.
Zu Beginn der Mitgliederversammlung hatte Vorsitzender Ludwig Nothvogel sein Bedauern über diese Entwicklung zum Ausdruck gebracht. Er stellte fest, dass sich das Vereinsleben in den letzten Jahren deutlich gewandelt habe und die Aufgaben des Vereinsringes weniger geworden seien. Die Gründe hierfür seien sicher vielschichtig. Er dankte allen, die sich über vier Jahrzehnte hinweg im Vorstand engagiert hätten und betonte, dass man stets mit der Kommune und den Vereinen gut zusammen gearbeitet habe.
Bürgermeister Thomas Groll stellte an den Beginn seiner Ausführungen den Ausspruch „Alles hat seine Zeit…“. Damit wolle er zum Ausdruck bringen, so Groll, dass man eine Institution die mehrheitlich in dieser Form von den „Betroffenen“ nicht mehr gewollt werde, nicht „krampfhaft“ aufrecht erhalten solle. Er versicherte, dass die Kommune die vorrangigen Aufgaben des Vereinsringes auch in Zukunft gewährleisten werde. Als solche benannte er eine im Rahmen des finanziell Machbaren mögliche Vereinsförderung, die Zuschüsse für langlebige Vereinsgerätschaften, die Erstellung des Vereinskalenders, die Fußballstadtmeisterschaften und eine jährliche Zusammenkunft der Vereinsvorstände.
Er verwies weiterhin darauf, dass man sich ganz grundsätzlich mit der Zukunft des Vereinslebens in Neustadt, Momberg und Speckswinkel auseinandersetzen müsse. Dies solle im Rahmen des „Neustädter Demografie-Dialoges“ geschehen.
Für den 21. April 2015, 19.00 Uhr lud er die Vereinsvorstände in das Historische Rathaus ein. Bei dieser Gelegenheit soll die Thematik mit der Demografie-Beraterin Ellen Ehring besprochen werden. Die Vereinsvorstände haben bereits Fragebogen erhalten und sind gebeten, diese bis Ende März 2015 zurückzugeben, um eine Auswertung bis zum Termin zu ermöglichen.
In der anschließenden Abstimmung wurde die notwendige zweidrittel Mehrheit für die Auflösung des Vereinsringes bei nur drei Enthaltungen erreicht.