Nun also doch: Stadt spart beim Licht

Die Straßenlaternen bleiben die Nacht über an • Umstellung auf LED-Technik machts möglich

Rund 1 100 Straßenlater­nen stehen in der Groß­gemeinde Neustadt. In diesem Jahr will die Stadt 350 auf LED-Technik um­stellen, im kommenden Jahr sollen 300 weitere folgen.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Noch heute ist das Echo des Aufschreis, der vor drei Jahren durch Neustadt hall­te, noch leise zu hören: Damals hatte Thomas Groll angeregt, in den tiefsten Nachtstunden die Straßenlaternen abzuschalten. Die Mehrheit der Bürger fand’s nicht gut, und der Bürgermeis­ter legte diesen Ansatz, um Geld zu sparen, zu den Akten.

Das Thema „Straßenbeleuch­tung“ ging ihm allerdings nicht aus dem Kopf – und inzwi­schen hat er eine Lösung gefun­den: Die Stadt rüstet ihre Later­nen auf LED-Technik um. Rund 130 000 Euro kostet Schritt eins, wenn sie – noch in diesem Jahr – den Austausch von rund 350 Lampen vornimmt. „Noch gibt es vom Bund 40 Prozent Zu­schuss. Wie es um dieses För­derprogramm im nächsten Jahr steht, ist noch unsicher“, hebt Groll hervor.

Insgesamt 20 Angebote gingen nach der Ausschreibung bei der Stadt ein, die sich letztendlich für eine Umsetzung und den Austausch der Lampen durch E.on entschied. Maßgebliche Kriterien waren der Preis, das Lichtdesign – sprich Farbe des Lichts, Streuung und Aussehen-, die Wirtschaftlichkeit und die Reparaturfreundlichkeit.

Im April hatte die Stadt zwei „Teststrecken“ eingerichtet, um auch den Bürgern die Chan­ce zu geben, sich ein Bild von den möglichen neuen Lichtver­hältnissen zu machen: In der Rabenaustraße waren sowohl Pilz- als auch Kofferleuchten mit LED-Technik im Kontrast zu den Pilzleuchten mit herkömm­licher Technik montiert worden. Im Heidental brachte die Kom­mune ebenfalls LED-Lampen an. In einer nächtlichen Sitzung nahmen die Mitglieder des Ma­gistrats die Technik unter die

Lupe und trafen ihre Entschei­dung. Die Masten bleiben ste­hen, E.on wird allerdings den Kopf der Laternen austauschen.

Mindestens 60 Prozent will die Stadt an Kosten für Beleuchtung sparen – das sind im Jahr rund 20 000 Euro. Brauchten die alten Leuchten 70 Watt, so kommen die neuen mit 20 hin, erklärt Marco Müller, der Geschäftsfüh­rer der Netzgesellschaft Herren­wald und Mitarbeiter von E.on, und betont: „LED ist Standard geworden und fast auf dem Ni­veau wie Natrium-Dampf-Lam­pen angekommen.“ Die Erfah­rungen mit der Technik seien durchweg positiv. „Jetzt können wir sie guten Gewissens einsetzen.“ Zudem seien die neu­en Lampen weitaus langlebi­ger: Das Wartungsintervall He­ge bei zehn bis zwölf Jahren im Gegensatz zu bisher vier Jahren. „Dann steht eine Reinigung an, mehr aber eigentlich erst ein­mal nicht.“