Energiegenossenschaft Vogelsberg an Zusammenarbeit interessiert
Zum dritten Mal konnten sich Neustädter Bürger in der vergangenen Woche in Momberg zum Thema Energiegenossenschaft informieren. Leider war die Veranstaltung im Gegensatz zu den beiden vorausgegangenen mit nur fünf Interessierten relativ dürftig besucht.
Geschäftsführer Günter Mest von der Energiegenossenschaft Vogelsberg stellte die bisherigen Aktivitäten und die möglichen Formen einer Zusammenarbeit vor.
Die Energiegenossenschaft Vogelsberg wurde im August 2011 von 58 Mitgliedern gegründet. Sie ist inzwischen auf 358 Mitglieder und Einlagen von rund 330.000 Euro angewachsen. Darüber hinaus wurden für 1,5 Mio. Euro Nachrangdarlehen gezeichnet. Bisher hat die Genossenschaft 11 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.780 kWp errichtet. In diesem Jahr wurde außerdem eine große Anlage mit über 3.000 kWp übernommen. Insgesamt sind bisher 7,6 Millionen Euro investiert worden. Die Nachrangdarlehen werden je nach Sonnenscheindauer und Laufzeit mit 3 bis 4,5 Prozent verzinst.
„Bei Windkraftanlagen streben wir eine höhere Verzinsung an, genaueres wird man aber erst ausrechnen können, wenn alle Kosten bekannt sind“, betonte Günter Mest.
Der Windpark Blaue Ecke in der Nähe von Kirtorf soll noch in 2014 ans Netz gehen. Dies ist die eindeutige Zielrichtung der Partner. Bei diesem Projekt wurde keine gemeinsame GmbH gegründet. Die Investoren haben sich vielmehr für eine Poollösung entschieden. Jeder der Partner wird mindestens ein Windrad besitzen, der Standort dafür wird verlost. Alle Einnahmen und Ausgaben werden jedoch zusammengeführt und gleichmäßig auf die Partner verteilt. „Die Partner haben sehr unterschiedliche Interessenlagen. Die Poollösung garantiert, dass diese selbständig umgesetzt werden können“, erläuterte Mest die Vorteile dieser Variante. „Wer projektiert und schlussendlich baut und betreibt entscheidet die Kommune, insbesondere dann wenn sie, wie in Neustadt, auch Grundstückseigentümer ist“, hob Günter Mest die zentrale Rolle der Stadt hervor.
„Ich kann mir vorstellen, dass wir unsere Windräder mit einer Energiegenossenschaft errichten. Einen privaten Investor mit Erfahrung als Partner halte ich aber ebenso für wichtig“, erläuterte Bürgermeister Groll seine Ansicht. Er betonte, dass die städtischen Gremien hierrüber entscheiden sollen und deshalb bis Ende des Jahres die notwendigen Weichen gestellt werden müssen.
Aufgrund der Erfahrungen und der Nähe zum Kirtorfer Windpark zeigte er durchaus Sympathie für eine mögliche Zusammenarbeit mit der Vögelsberger Energiegenossenschaft.
„Wir werden nun feststellen, ob sich genügend Interessierte für die Gründung einer Neustädter Energiegenossenschaft finden“, fasste Hans-Gerhard Gatzweiler das Ergebnis des Abends zusammen.
Mest hatte zuvor darauf hingewiesen, dass eine Energiegenossenschaft mit viel Arbeit verbunden ist und sich deshalb auch Personen finden müssen, die zur ehrenamtlichen Mitarbeit bereit sind. Er sicherte die Unterstützung bei diesem Prozess zu und zeigte sich für alle Formen der Zusammenarbeit aufgeschlossen. Größere Bürgerbeteiligung kann man durch eine örtliche Energiegenossenschaft erreichen, aber auch die Vögelsberger können ein Projekt so gestalten, dass zunächst die Bürger der betroffenen Kommune Vorrang haben und erst danach andere aus dem Landkreis sich beteiligen können. In der klassischen Form bringen Interessierte 10 Prozent des Kapitals in die Genossenschaft ein, 90 Prozent werden für das Nachrangdarlehen verwendet. Pro Windrad müssen bereits in der ersten Phase 100.000 bis 125.000 Euro an Projektierungskosten aufgebracht werden.
„Dies ist Risikokapital und kann verloren gehen, wenn eine Genehmigung plötzlich doch nicht möglich ist“, wies Mest auf mögliche Schwierigkeiten hin.
Dennoch war den ganzen Abend spürbar, dass der Geschäftsführer enorme Vorteile in der genossenschaftlichen Umsetzung von Windparks sah.
Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen soll noch in diesem Jahr fallen.
Wer sich an der Energiegenossenschaft beteiligen möchte oder an einer Mitarbeit interessiert ist kann sich über energiegenossenschaft@gatzweiler.info mit Hans-Gerhard Gatzweiler in Verbindung setzen.
Erweiterung des Betreuungsangebotes für Grundschulkinder an der Martin-von-Tours-Schule Neustadt
Kooperation des Landkreises mit der Stadt Neustadt (Hessen) bringt Vorteile für Eltern
Die ganztägige Betreuung der Grundschulkinder stellt für die Kommunen und die Landkreise eine ständig wachsende Aufgabe dar. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Stadt Neustadt (Hessen) wollen sich dieser Aufgabe nun gemeinsam stellen.
Bereits seit mehr als 20 Jahren bietet der Landkreis ein verlässliches über die Unterrichtszeit hinausgehendes Betreuungsangebot für Grundschulkinder am Schulstandort Waldschule in Neustadt an. Im letzten Schuljahr nahmen daran 25 Kinder regelmäßig teil. Dabei hat es sich gezeigt, dass die bisherigen Öffnungszeiten nach dem Unterricht bis 13.30 Uhr für die Familien zukünftig nicht mehr ausreichend sein werden.
Die Stadt Neustadt (Hessen) ihrerseits hält in der der Schule benachbarten Kindertagesstätte „Regenbogen“ bereits seit vielen Jahren zehn Hortplätze für Kinder zwischen 6 und zehn Jahren mit einer Öffnungszeit bis 16.00 Uhr bereit. Auch hier zeichnet sich ab, dass zukünftig mehr Familien einen Betreuungsplatz bis 16.00 Uhr brauchen werden.
Die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Kommune gewährleistet, dass die bereits bestehende Betreuung in der
Grundschule mit der bisherigen Betreuung im Hort der Kindertagesstätte koordiniert und vernetzt wird. Vorhandene fachliche, organisatorische und finanzielle Ressourcen können so zum Vorteil der betreuten Kinder und der Eltern optimal eingesetzt werden. Darin waren sich der stellvertretende Landrat Dr. Karsten McGovern und Neustadts Bürgermeister Thomas Groll einig. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf wird die Öffnungszeit seines Betreuungsangebotes an der Grundschule zukünftig bis 15.00 Uhr erweitern und die Stadt Neustadt bietet dazu ergänzend in eigener Trägerschaft und Personalverantwortung eine zusätzliche Öffnungszeit zwischen 15.00 und 16.00 Uhr in den Räumen der Grundschulbetreuung an.
Ergänzend dazu soll es in der Grundschule zukünftig auch einen warmen Mittagstisch geben, verdeutlichte Uwe Pöppler, Leiter des Fachbereichs Familie, Jugend und Soziales beim Landkreis, in dessen Zuständigkeitsbereich sowohl die Betreuungsangebote an den Grundschulen als auch die Fachaufsicht über die Kindertagesstätten des Landkreises fallen.
Dr. McGovern und Bürgermeister Groll zeigten sich erfreut darüber, dass mit relativ geringem Aufwand und auf unbürokratischem Weg in enger Kooperation zwischen Landkreis und Stadt eine Lösung gefunden werden konnte.
„Ich gehe davon aus, dass wir damit für alle Grundschulkinder in Neustadt, die dies benötigen, einen Betreuungsplatz mit Öffnungszeiten zwischen 7.00 Uhr und 16.00 Uhr anbieten können“, sagte Bürgermeister Groll. Der zudem darauf hinwies, dass dieses erweiterte Betreuungsangebot ein weiterer Mosaikstein für das kinder-und familienfreundliche Neustadt sei.
„Wir sind seit einigen Jahren um einen bedarfsgerechten Ausbau der Kapazitäten unserer Betreuungsangebote an den Grundschulen bemüht. Dabei setzten wir auf eine enge Kooperation mit den Städten und Gemeinden. Es ist sehr gut und hilfreich, dass wir auf diesem Weg auch in Neustadt erhebliche Fortschritte für Kinder und Eltern erzielen können“, betonte Dr. McGovern.
Die Betreuung der Kinder wird von Anna Trelenberg übernommen. Anmeldungen sind während der Öffnungszeiten oder über die Stadtverwaltung, Marianne Dippel, Zimmer 9, Telefon 0 66 92-89 18. möglich.
Direktor Hartmut Boß von der Martin-von-Tour-Schule begrüßte die Erweiterung des Betreuungsangebotes ebenfalls und verwies auf die gute Zusammenarbeit von Schule und Kommune.
Kommune erhielt Gemälde des Historischen Rathauses übereignet
Kürzlich erhielt Bürgermeister Thomas Groll aus den Händen von Rosemarie Schöberlein ein von dem inzwischen verstorbenen Manfred Drechsel gefertigtes Gemälde des Historischen Rathauses übereignet.
Das Werk trägt den Titel „Altes Rathaus in Neustadt Nr. 3″ und wurde von dem Künstler 1982 in der Maltechnik „Rötel auf getöntem Papier“ gefertigt.
Das Bild gehörte der Schwester von Rosemarie Schöberlein, Luise Richter. Diese verzog vor einigen Monaten altersbedingt nach Bad Hersfeld und wünschte sich gemeinsam mit ihrer Schwester, dass das Bild einen würdigen Platz in Neustadt erhalten solle.
Daher bot man es der Kommune an und Bürgermeister Thomas Groll nahm dieses großzügige Geschenk dankend an. Er ließ das Werk neu rahmen und es hängt nunmehr im Obergeschoss des Rathauses und passt dort hervorragend zur „Bürgermeister-Galerie“.
Rosemarie Schöberlein fand die Platzwahl gelungen und erzählte Bürgermeister Groll, dass Sie im Historischen Rathaus ihre Lehre absolviert habe und in der Stadtverwaltung bis zu ihrer Heirat zehn Jahre arbeitete.
Sie erhielt vom Bürgermeister, ebenso wie ihre Schwester, als Zeichen des Dankes ein kleines Präsent ausgehändigt.
Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauwesen, Umwelt, Landwirtschaft und Forsten
Mit zwei Ausschusssitzungen haben am vergangenen Montag die städtischen Gremien ihre parlamentarische Arbeit nach der Sommerpause wieder aufgenommen.
Zu mehreren Magistratsvorlagen gaben die Parlamentarier ihre Beschlussempfehlung für die Stadtverordnetenversammlung ab.
Nach der einstimmigen Empfehlung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauwesen, Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, sowie des Finanzausschusses will die Stadt im Rahmen der Dorferneuerung Momberg außerplanmäßig 23.000 Euro für die Sanierung des Ehrenmals der Opfer beider Weltkriege und 21.000 Euro für Maßnahmen im Bereich der Schützenstraße und beim Christophorusbrunnen ausgeben. Beide Maßnahmen werden mit 17.258 Euro sowie 11.883 Euro gefördert. Der nicht förderfähige Betrag von 5.000 Euro beim Christophorusbrunnen ist durch bisher nicht geplante Asphaltierungsmaßnahmen am Containerstandort entstanden. Hier war vorher ein Schotteruntergrund vorgesehen. Zum ersten Mal war mit Schwalmstadt eine Kommune aus einem Nachbarkreis an Neustadt zur Verabschiedung einer Resolution zum Weiterbau der A 49 herangetreten. In ihrer Beschlussempfehlung unterstützen die Neustädter Parlamentarier die Forderung zu einer zeitnahen Realisierung des Gesamtabschnittes Neuental -Stadtallendorf.
Die Stadt Schwalmstadt hatte die Resolution erarbeitet und die Nachbarkommunen um Beitritt gebeten. Der Beitritt zur Resolution war vom Magistrat bereits ausdrücklich begrüßt worden. „Die Industrie des Umlandes und wir alle brauchen die Autobahn“, betonte Bürgermeister Thomas Groll (CDU). „Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, dass auch die anderen Planungsabschnitte und insbesondere der Abschnitt Stadtallendorf-Gemünden/Felda (VKE 40) zeitnah und als Ganzes umgesetzt wird“, forderte Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD).
Das Dach über dem Sozialtrakt des Feuerwehrhauses Momberg ist undicht. Für die notwendige Neueindeckung sollen voraussichtlich 23.000 Euro außerplanmäßig bereitgestellt werden. Das genaue Schadensbild wird sich allerdings erst nach kompletter Dachöffnung zeigen.
Die Kommune hatte im Vorfeld prüfen lassen, ob eine Schadensersatzpflicht des in 2001 beauftragten Dachdeckerunternehmens vorliegt. Das Ergebnis war ebenso wie eine Einigung mit dem Hersteller auf dem Kulanzweg negativ ausgefallen.
Mit der Agentur „Naturentwicklung Marburg Biedenkopf“, die bereits in 2005 eingerichtet wurde und der bis heute elf Kommunen des Kreises angehören, will die Stadt ab Oktober einen Dienstleistungsvertrag abschließen. In ihn soll die Durchführung des bereits in 2011/12 erarbeiteten ländlichen Entwicklungskonzeptes (SI-LEK) einfließen. Die Zusammenarbeit bietet sich aber auch bei der Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen aus der Bauleitplanung sowie beim Flächen- und Pflegemanagement und der Abstimmung mit den beteiligten Behörden bei der Anlage und Verwaltung eines Ökokontos an. Für die Mitgliedschaft werden der Kommune jährlich Kosten in Höhe von 3.000 Euro entstehen. Für 2013 entsprechend anteilig.
Mit Ausnahme von Landwirt Volker Zinser (CDU), der sich vor allem gegen die Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen in der Neustädter Gemarkung wandte, stimmten die Ausschussmitglieder für den Vertragsabschluss.
Ausschusssitzung Haupt- und Finanzausschuss
Beherrschendes Thema in der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses, der unter der Leitung von Bernd Malkus am vergangenen Montag im Sitzungssaal des Rathauses tagte, war die Beschlussempfehlung zur Eröffnungsbilanz der Stadt Neustadt vom 1. Januar 2009. Durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 20. November 2006 war damals in der Hauptsatzung festgelegt worden, dass ab dem Haushaltsjahr 2009 die städtische Haushaltswirtschaft nach den Grundsätzen der doppelten Buchführung (Doppik) zu führen ist.
Die Eröffnungsbilanz war durch den Magistrat am 8. Mai 2012 beschlossen worden und wurde anschließend den Revisoren des Landkreises zur Prüfung vorgelegt. Im Verlauf der Prüfung, die in den Räumen der Stadt durchgeführt worden war, kam es zu kleineren Korrekturen, die vom Magistrat am 16. Januar 2013 beschlossen wurden.
Während der Prüfung waren die Nachweise in Inventar und Eröffnungsbilanz vorwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt worden. Die Kreisrevisoren waren dabei der Auffassung, dass die durchgeführte Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für die Beurteilung der Eröffnungsbilanz bildet. Die während der Prüfung festgestellten Umbuchungen wurden bis zur Beendigung der Prüfung erledigt. Insgesamt hatte die Überprüfung des ersten doppi-schen Haushaltes der Stadt Neustadt zu keinen Einwendungen durch den Kreis geführt.
Einstimmig votierten die Ausschussmitglieder für das Ausscheiden der Stadt aus der Wirtschaftsregion „Marburg Plus“ zum 1. Januar 2014. Das Ziel dieser Wirtschaftsregion war die Entwicklung, Bewertung und Vermarktung von Gewerbeflächen gemeinsam voranzutreiben. Als Ergebnis nach einer bislang dreijährigen Mitgliedschaft stellte Bürgermeister Thomas Groll fest, dass es außer der Teilnahme an der Oberhessenschau in 2010 und 2012, sowie an der Expo Real in München und der Auflage eines Flyers es bislang zu keiner einzigen Verkaufsaktivität sowohl für Neustadt als auch für die anderen teilnehmenden Städte und Gemeinden gekommen ist. Mit der Aufgabe der Mitgliedschaft spart die Stadt damit jährlich 1.360 Euro.
Für Nikolaus Petri aus Neustadt, Schiedsperson der Stadt Neustadt, und Karlheinz Kurz aus Mengsberg, Stellvertreter der Schiedsperson laufen die Amtszeiten zum 14. und 22. Oktober 2013 ab. Da beide einer Wiederwahl zugestimmt hatten und keine andern Wahlvorschläge abgegeben worden waren, gaben die Ausschussmitglieder der Stadtverordnetenversammlung eine einstimmige Beschlussempfehlung zu Wiederwahl der beiden derzeitigen Amtsinhaber. Auch das Amtsgericht hatte keine Einwände gegen die Wiederwahl erhoben.
Die Stadt Neustadt plant eine Neufassung der in die Jahre gekommenen Vereinsförderrichtlinien. Ein bereits erstellter Entwurf ist mit dem Vorstand des Vereinsrings abgestimmt worden. Die neuen Richtlinien sind zudem in Zukunft für Antragsteller und Verwaltung leichter handhabbar. Auf Grund einer internen Berechnung ist mit einer Einsparung von rund 1.000 Euro zu rechnen. Im Oktober wird sich der Jugend- und Sozialausschuss mit der Thematik befassen.
Erste Stadtverordnetenversammlung nach der Sommerpause
Trotz einer großen Themenvielfalt haben die Neustädter Parlamentarier in der ersten Stadtverordnetenversammlung nach der Sommerpause alle Tagesordnungspunkte zügig abgearbeitet und alle Magistratsvorlagen in der immer wieder gezeigten Einmütigkeit einstimmig beschlossen.
So will die Stadt Neustadt ab Anfang 2014 aus der Wirtschaftsregion MarburgPlus ausscheiden.
Im Rahmen der Momberger Dorferneuerung werden außerplanmäßig für die Sanierung des Ehrenmals der Opfer beider Weltkriege 23.000 Euro und für Maßnahmen im Bereich Schützenstraße/Christophorusbrunnen 21.000 Euro bereitgestellt. Beide Maßnahmen werden mit rund 17.000 sowie rund 12.000 Euro bezuschusst.
Für die Sanierung des undichten Daches über dem Sozialtrakt des Momberger Feuerwehrgerätehauses werden außerplanmäßig 23.000 Euro veranschlagt.
Mit der Agentur „Naturentwicklung Marburg-Biedenkopf“ will die Stadt einen Dienstleistungsvertrag abschließen und deren Tätigkeit ab dem 1. Oktober 2013 für mindestens drei Jahre in Anspruch nehmen.
Für weitere fünf Jahre wählte die Stadtverordnetenversammlung Nikolaus Petri aus Neustadt zur Schiedsperson und Karlheinz Kurz aus Mengsberg zu dessen Stellvertreter.
Einer Resolution der Stadt Schwalmstadt zur Realisierung des Gesamtabschnittes Neuental-Stadtallendorf im Rahmen des Weiterbaus der Autobahn A 49 stimmten die Stadtverordneten ebenfalls einstimmig zu.
Im Rahmen der Bauleitplanung wurde der Bebauungsplan Nr. 24 „Königsberger Straße“ in der Kernstadt beschlossen. Ziel und Zweck der Planung ist eine Umnutzung und Neuordnung der Gewerbefläche. Das Plangebiet mit einer Größe von 4.500 m2 liegt südlich der Königsberger Straße am südwestlichen Rand von Neustadt. Im Norden und Osten grenzt Wohnbebauung an und im Süden und Westen Baumbestand. Das Grundstück wurde früher gewerblich genutzt. Unter anderem waren dort ein Lebensmittellager sowie ein Landmaschinenhandel angesiedelt. Seit Jahrzehnten lag es brach und das ehemalige „Holder Lager“ stand lange leer. Der Gewerbebau wurde bereits im Herbst 2011 abgerissen. „Damit verschwand ein Schandfleck“, betonte Bürgermeister Groll.
Die Antwort auf eine große Anfrage der SPD-Fraktion zur Friedhofssituation in der Kernstadt durch Bürgermeister Thomas Groll lag den Parlamentariern schriftlich vor. Die SPD-Fraktion hatte die Anfrage damit begründet, dass sich die Bevölkerung immer noch nicht damit abgefunden habe, dass keine Familiengräber oder Doppelgräber mehr zulässig seien. In der vorgelegten Statistik fällt bei einer durchschnittlichen Anzahl von 60 Sterbefällen in den vergangenen zehn Jahren eine deutliche Verringerung der Erdbestattungen von 52 im Jahre 2002 zu 18 im Jahre 2012 ins Auge. Bürgermeister Thomas Groll sprach sich dennoch dafür aus, den seit 1989 geltenden Verzicht auf Doppelgräber beizubehalten. „Eine Neuregelung reißt alte Wunden auf, stellte er fest. Außerdem verwies er auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofes Kassel, welches eine Altersbegrenzung für Doppelgräber äußerst kritisch gesehen habe. Auch der Städte- und Gemeindebund rate von einer Wiedereinführung ab. Der Jugend- und Sozialausschuss wird sich im Oktober nochmals mit der Angelegenheit befassen.
Erfreuliches konnte der Bürgermeister bei den Besucherzahlen des Freibades berichten. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Schwimmbadnutzer von rund 14.000 auf über 18.000 an. Allerding konnte die Spitzenzahl von 2009 nicht erreicht werden Damals hatte 22.000 Besucher das Freibad aufgesucht.
Bei den Kindergartenplätzen U3 sind derzeit noch 19 Plätze frei. „Alle, die einen U3-Platz bekommen wollen, bekommen auch einen“, betonte das Stadtoberhaupt.
Die für 2013 geplante energietechnische Umrüstung der Straßenbeleuchtung soll im Herbst mit dem Austausch der Lampen beginnen.
Beim „Haus der Begegnung“ haben für Bürgermeister Thomas Groll die Fragen zur statischen Sicherheit und zum Brandschutz absolute Priorität.
Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD) erkannte im Namen seiner Fraktion die Bereitstellung der für den Brandschutz veranschlagten 20.000 Euro als wichtig und notwendig an. „Das Gebäude soll weiterhin nutzbar sein. Dabei wollen wir allerdings so wenig wie möglich an Geld ausgeben“, betonte Gatzweiler.
Auch dieses Thema wird die Gremien weiterbeschäftigen.
Gedankenpapier zur Zukunft des „Hauses der Begegnung“
Aufgrund eines Gedankenpapiers, das Bürgermeister Thomas Groll in der Ausschusssitzung am vergangenen Montag vorstellte, haben sich die Parlamentarier am Montag mit der Zukunft des „Hauses der Begegnung“ befasst.
Aktuell ist die Begegnungsstätte seit Februar 2012 mit einem zunächst bis April 2014 laufenden Pachtvertrag wieder verpachtet. Es findet allerdings, von unregelmäßigen Großveranstaltungen sowie von Familien- und Firmenfeiern etwa ab 25 Personen abgesehen, kein regelmäßiger Gastronomiebetrieb mehr statt. Nach einer vom Bürgermeister vorgelegten Statistik waren in 2012 insgesamt lediglich 51 Veranstaltungen zu verbuchen. Dabei wurde die Kapazität des Hauses allerdings nur bei weniger als zehn Veranstaltungen tatsächlich ausgenutzt.
Die Wiederaufnahme eines regelmäßigen Gastronomiebetriebes erscheint den Verantwortlichen derzeit nicht vorstellbar. Grund dafür sind unter anderem auch die enormen Nebenkosten für das Gebäude, die sich zuletzt auf 40.000 Euro und mehr beliefen und an denen der Pächter prozentual beteiligt war. Ein gastgewerbliches Gutachten hatte 2011 Wirtschaftlichkeitsberechnungen angestellt, die in den letzten zehn Jahren von keinem der Pächter erreicht wurde. Die Kegelbahn wird nur noch von einem Kegelverein genutzt. Die Fremdenzimmer stehen seit Jahren leer. Das Wohnhaus war im Jahre 2012 nur kurzzeitig vermietet. Seitens des Magistrates werden aktuell Gespräche zur Veräußerung von Wohnhaus und Fremdenzimmertrakt geführt.
Bisher stand außer Zweifel, dass für die Kernstadt eine adäquate Versammlungsstätte mit bis zu 500 Sitzplätzen zur Verfügung stehen muss. Allerdings liegt der Schwerpunkt der Nutzung lediglich in den Wintermonaten bei den Theatervorstellungen, Weihnachtsfeiern und Karnevalssitzungen. Diese können auf Grund des Platzbedarfs kaum in eines der Dorfgemeinschaftshäuser verlegt werden.
„50 Prozent der Auslastung des DGH Momberg kommen bereits jetzt aus der Kernstadt“, stellte Ortsvorsteher Jörg Grasse fest. Ab Herbst wird das Haus von den Karnevalsereinen zudem regelmäßig für Übungsstunden genutzt. Dafür wird bisher keine Kostenbeteiligung erhoben. Eine solche wird im Haushaltskonsolidierungskonzept 2013 zumindest angedacht.
Bis zum Jahre 2042 steht die Stadt auf Grund des 1993 erfolgten Erwerbs außerdem noch jährlich mit einem Darlehensbetrag von fast 40.000 Euro beim Bund in der Kreide.
Vor dem Hintergrund des enormen Sanierungsbedarfs, der nach ersten Berechnungen durch ein Planungsbüro im Jahre 2011 bei rund 3,5 Millionen Euro liegt, wäre ein Neubau die sinnvollste Lösung wie Bürgermeister Groll feststellte. Beim Kindergarten in der Allee sei man so verfahren. Allerdings würde ein Neubau wohl 2,5 Mio. Euro kosten und der Abriss des Gebäudes käme noch dazu, denn ein Bauplatz würde auch benötigt. „Diese Summe können wir uns keinesfalls leisten. Deshalb bleibt uns bei Abwägung aller Gründe wohl zumindest mittelfristig nichts anderes übrig, als das Haus weiter zu nutzen“, betonte Bürgermeister Thomas Groll.
„Allerdings dürfen wir die Frage ob wir das Haus im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel langfristig überhaupt noch brauchen, nicht aus den Augen verlieren“, gab Hans-Gerhard Gatzweiler zu bedenken. Wenn also auf die Begegnungsstätte nicht verzichtet werden soll, muss nach den Worten des Bürgermeisters intensiv über die Modalitäten einer weiteren Nutzung und einer damit einhergehenden (Teil)-Sanierung nachgedacht werden. Diese sollte dann an den Schwerpunkt der Nutzung angepasst werden und sich auf die Kernbereiche wie großer Saal, Küche und Bühne beschränken.
„Es kann uns aber auch passieren, dass wir während der laufenden Sanierung feststellen, dass uns die Kosten davonlaufen. Langfristig sollten wir deshalb versuchen, mit dem Kreis eine gemeinsame Lösung zu finden“, erklärte Georg Metz. Auf eine umfangreiche energetische Sanierung will die Stadt verzichten.
Auf Grund der kommunalen Haushaltslage können die notwendigen Sanierungsarbeiten auch nur schrittweise umgesetzt werden. Dazu soll nach Meinung des Bürgermeisters ein Gutachten zur Sicherstellung des weiteren langfristigen Betriebes in Auftrag gegeben werden. Ausgaben sind vor allem im Bereich des vorbeugenden und konstruktiven Brandschutzes unbedingt erforderlich. Das Haus ist mittlerweile 35 Jahre alt. Deshalb ist immer mit unvorhersehbaren Schäden zu rechnen, die dann trotz angespannter kommunaler Finanzlage kurzfristig behoben werden müssen. Auch die Konstruktion muss einer statischen Überprüfung unterzogen werden. Hier belaufen sich die zu erwartenden Kosten auf rund 20.000 Euro. Weitere 16.000 Euro sind in der Hausplanung, bei der Bestandsaufnahme im Bereich von Fenstern, Türen, Dach Böden und Innenwänden sowie in der Schadstoffprüfung veranschlagt. Der laufende Finanzhaushalt sieht in diesem Zusammenhang 15.000 Euro und 3.000 Euro Restmittel aus dem Vorjahr für Baumaßnahmen vor.
Auch über einen Abriss der über 50 Jahre alten Turnhalle der „Waldschule“ hat die Kommune im Übrigen bereits nachgedacht und diesbezüglich beim Kreis angefragt. Vorstellbar sei, so Bürgermeister Groll, ein Neubau unter Kostenbeteiligung der Stadt und die gemeinsame Nutzung als Mehrzweckhalle. Dies habe der Landkreis aber bisher unter Hinweis auf seine Finanzsituation abgelehnt.
Neustädter Umweltpreis 2013 vergeben
Vorbildliches, beispielgebendes Umweltverhalten im größtmöglichen Einklang mit der umgebenden Nachbarschaft und der Natur, stand in der vergangenen Woche bei der Übergabe des Neustädter Umweltpreises 2013 durch Bürgermeister Thomas Groll (CDU) im Mittelpunkt.
Seit 1986 wird der Preis im Wechsel mit dem Preis für die Verschönerung des Stadtbildes alle zwei Jahre für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes vergeben. Mit der Vergabe des Preises will die Stadt besonders das allgemeine Umweltbewusstsein, die Umwelterziehung oder den Erhalt von natürlichen Lebensräumen, sowie Aktionen zur Verminderung und Vermeidung von Umweltschäden fördern.
Diesmal ehrte die Jury zum wiederholten Male die Umwelt- und Naturschutzgruppe Momberg. Sie hat den Preis für ihre vielfältigen Aktivitäten zur Förderung des Natur- und Umweltschutzes, der Landschaftspflege, des Tierschutzes und der Durchführung von Artenschutzmaßnahmen bei gefährdeten Tier- und Pflanzenarten erhalten. Stellvertretend nahm Vorsitzender Michael Krieger die Urkunde und einen Geldbetrag in Höhe von 125 Euro entgegen.
Bürgermeister Groll, der die Preisträger an der neuen Singvogel-Informationstafel am neu gestalteten Momberger Dorfteich auszeichnete, freute sich über das erstaunliche Spektrum der Vereinsarbeit. Er erwähnte den jährlichen Aufbau und die Kontrolle von Krötenzäunen, den Bau von Vogelnistkästen und deren Anbringung an verschiedenen Stellen der Gemarkung Momberg, die Reinigung verschiedener Gewässer, Heckenschnitte an Momberger Feldwegen, die Mitarbeit in der SILEK-Projektgruppe „Biotopvernetzung und Gewässerentwicklung“, die Pflege des Kulturgutes
Streuobstwiese, die erstmalige Durchführung eines Apfelfestes im vergangenen Herbst sowie die Organisation und Durchführung einer naturkundlichen Veranstaltungsreihe mit Vorträgen und Exkursionen.
„Man sieht, dass sich überall etwas bewegt hat“, freute sich auch Mombergs Ortsvorsteher Jörg Grasse über die Auszeichnung der Umwelt- und Naturschutzgruppe. Als zweiter Preisträger wurde der „Arbeitskreis Mengsberg“ ausgezeichnet. Stellvertretend nahm Ortsvorsteher Karlheinz Kurz die Urkunde und ebenfalls 125 Euro entgegen. Die Ehrung des Arbeitskreises erfolgte im Hinblick auf das besondere Engagement beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.
Seit 2009 befassen sich die Mengsberger mit diesem Wettbewerb und gewannen sowohl auf Regional- als auch auf Landes- und Bundesebene den ersten Preis. Für die Jury war hier die Anlage des Kinderwaldes und des Naturlehrpfades „Rund um den Engelhain“ besonders auszeichnungswürdig. „Das Wissen um die heimische Flora und Fauna ist ganz besonders wichtig“, stellte Bürgermeister Groll fest. Während der Wettbewerbsvorbereitungen wurde durch den Arbeitskreis ein ganz besonderer Blick auf die Einbindung von Mengsberg als „Dorf in der Landschaft“ gelegt. Dies war von der jeweiligen Bewertungskommission auch äußerst positiv hervorgehoben worden. Besonders nannte Bürgermeister Groll dabei Erwin Schorbach als Vorsitzenden der Mengsberger Waldinteressenten. Er hatte sich in ganz besonderer Weise bei den Mengsberger Projekten engagiert.
„Ohne Dich wäre nichts gelaufen“, dankte Ortsvorsteher Kurz Erwin Schorbach. Den Geldbetrag, den der Ortsvorsteher an Schorbach weitergab, will dieser vor allem für die Unterhaltung der verschiedenen Projekte verwenden.