Speckswinkler Gremium wehrt sich gegen Kindergarten-Aus
Im Speckswinkler Ortsbeirat gab es eine deutliche Reaktion auf die Pläne des Magistrats, den Kindergarten „Zwergenstübchen“ zu schließen.
von Alfons Wieber
Speckswinkel. Unter dem Vorsitz von Ortsvorsteher Karl Stehl hatte das fünfköpfige Gremium zuvor gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Groll über die für Speckswinkel einschlägigen Ansätze beraten. Einen breiten Raum nahm dabei der im Haushaltskonsolidierungskonzept enthaltene Vorschlag des Magistrates ein, den Speckswinkler Kindergarten „Zwergenstübchen“ zu schließen (die OP berichtete). Am Ende des Kindergartenjahres 2013/14 soll die Schließung erfolgen. Grund sind die geringen Belegungszahlen. Groll will damit rund 60.000 Euro jährlich einzusparen. In der Gegenrechnung belaufen sich die Elternbeiträge aktuell auf knapp 10 000 Euro. „Außerdem müssen wir auch mit einer reduzierten Landesförderung rechnen, da das Land zukünftig nach der Kinderzahl und nicht mehr nach der Anzahl der Gruppen fördert“, betonte der Bürgermeister.
Berechnungen der Stadtverwaltung ergaben, dass bis zum Jahr 2017 wohl nur zwischen 8 und im Höchstfall 13 Kinder den Kindergarten „Zwergenstübchen“ besuchen werden. Auch eine Belegung des Kindergartens mit Kindern unter drei Jahren sei im vorhandenen Gebäude nicht möglich, erklärte Groll. Hierfür seien Auflagen der Fachbehörden zu erfüllen. Beispielsweise müsste es einen Schlafraum geben. Der ließe sich aber nur durch einen Anbau realisieren, der mit entsprechenden Investitionen verbunden wäre. „Wir haben hier einen Teufelskreis. Die Schließung ist sicherlich bedauerlich, aber aufgrund des drastischen Geburtenrückganges und der finanziellen Situation der Stadt leider unumgänglich“, stellte Groll fest.
Die Ortsbeiratsmitglieder machten ihre gänzlich andere Auffassung zu einer Schließung deutlich. Dies sei nach Aufgabe der Grundschule und der Schließung des Dorfladens ein weiterer schwerer Schlag für die Speckswinkler Infrastruktur. In der Konsequenz daraus lehnte der Ortsbeirat anschließend den Haushaltsentwurf einstimmig ab. Im weiteren Verlauf der Sitzung befasste sich das Gremium noch mit der Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Sommer 2014. Ortsvorsteher Karl Stehl schlug vor, dazu Arbeitsgruppen einzurichten und die einzelnen Wettbewerbsthemen dort vertiefend zu behandeln. Er vertrat die Auffassung, dass es sicherlich nach dem Mengsberger Vorbild gelingen werde, engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine für ein Mitmachen zu gewinnen und gemeinsam gute Ideen zu entwickeln.