Finanzminister übergab am Freitag Fördermittel in Höhe von 910000, die ins Haus der Begegnung fließen
„Heute ist ein guter Tag für Neustadt“, sagte Bürgermeister Thomas Groll und freute sich, dass die Stadt dank verschiedener Fördertöpfe das Sorgenkind „Haus der Begegnung“ sanieren kann.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Das kommunale Investitionsprogramm „Hessen packt’s an“ macht’s möglich, dass die Stadt Neustadt in den kommenden Jahren rund 2,25 Millionen Euro investieren kann. Rund 710000 Euro stehen aus Bundesmitteln zur Verfügung – unter der Voraussetzung, dass die Stadt 80 000 Euro beisteuert. Aus dem kommunalen Investitionsprogramm kommen noch einmal rund 200 000 Euro dazu – ebenfalls mit der Bedingung verknüpft, dass die Stadt rund 40 000 Euro ergänzt. Eine Förderzusage über diese beiden Beträge überreichte Finanzminister Dr. Thomas Schäfer am Freitag im Haus der Begegnung. Noch nicht „vor Ort“ sind rund 970000 Euro an „Investitionshilfen“ des Landes, die Neustadt bekommt, weil in der Stadt eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge geschaffen wurde – ebenfalls unter der Bedingung, dass die Stadt etwas mehr als 200000 Euro beisteuert.
Die Fördermittel kommen den Neustädtern gerade recht, schließlich standen sie vor zwei bis drei Jahren eigentlich nur vor
der Frage, wann sie das marode Haus der Begegnung schließen müssen. „Wir haben immer auf das kleine Licht am Horizont gehofft“, erinnerte sich Groll und gab zu: „Aber wir haben niemals erwartet, dass es kommt.“
Nun ist es da – vom Finanzminister in Form einer Urkunde überreicht. Und so bezeichnete Groll das Förderprogramm „Hessen packt’s an“ dann gleich auch als „Segen, vor allem für Städte im ländlichen Raum“.
Ziel der Stadt ist es, das Haus der Begegnung so zu sanieren, dass es Ende 2018 den Ansprüchen der heutigen Zeit an einen Versammlungsort für 400 bis 500 Menschen erfüllt. Zunächst legt die Stadt den Schwerpunkt auf die energetische Sanierung des Dachs, aber auch der Außenwände und des Innenbereichs. Schäfer freute sich über die „sinnvolle Investition“ – und eine Bemerkung Grolls. Der Bürgermeister hatte im Nebensatz erwähnt, dass die Martin-von- Tours-Schule keine Aula habe, das Haus der Begegnung als solche nutze, und er entsprechend bei Landrätin Kirsten Fründt nachfragen wolle, ob sich der Kreis nicht auch an der Sanierung beteiligen wolle. „Da ist er wieder, der Fördertopfkönig“, kommentierte der Finanzminister in Anlehnung an einen Artikel dieser Zeitung, in der das besondere Talent Grolls zur Sprache gekommen war.
Weit vorne auf der Agenda der Stadt steht das Vorhaben, ein Nutzungskonzept für das Haus der Begegnung zu erstellen. Ziel ist, dass sich potenzielle Nutzer in die Sanierungspläne einbringen. Die Kommune will für die Renovierung auch die. knappe Million Euro nutzen, die sie als Stadt mit Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge als „Investitionshilfe“ erhält. Sollte davon noch etwas übrigbleiben, fließt dieses Geld in den Beginn der Sanierungsarbeiten am zweiten Sorgenkind, dem Freibad.