Neustadt will mit kleinem Recyclinghof Abhilfe schaffen
Die seit Januar 2011 gültige Neustädter Abfallsatzung soll nach dem Willen der Parlamentarier geändert werden.
von Alfons Wieber
Neustadt. „Drei Jahre sind ins Land gegangen und es ist angezeigt eine Neukalkulation der Gebühren vorzunehmen“, stellte Bürgermeister Thomas Groll fest. Mit der Neuberechnung war wie bereits in 2010 ein Planungsbüro für Abfallwirtschaft aus Bad Sooden-Allendorf beauftragt worden.
Dieses hatte festgestellt, dass erfreulicherweise für die Bürger sowohl die Gebühren beim Rest- (um rund 11 Prozent) als auch für den Biomüll (um rund 8 Prozent) gesenkt werden können. Bei der Gebührenrechnung wurden die Kosten für die Häckseltermine auf dem Festplatz Lehmkaute nicht mehr berücksichtigt.
Da diese Aufgabe mittlerweile die Abfallwirtschaft Lahn-Fulda (ALF) übernommen hat, fallen für die Kommune keine Kosten mehr an. Allerdings stieg das Sperrmüllaufkommen seit 2011 von 84 Tonnen auf 160 Tonnen enorm an. Die bisher erhobene Verwaltungsgebühr von 20 Euro bezeichnete der Bürgermeister im Vergleich mit den Nachbarkommunen als niedrig bemessen. „Wenn die Sperrmüllmengen weiter nach oben gehen werden, wir in den kommenden Jahren wieder an der Gebührenschraube drehen müssen“, kündigte der Bürgermeister an. Deshalb soll hier nach Lösungsmöglichkeiten gesucht werden.
Nach den Vorstellungen des Magistrates könnte an „geeigneter Stelle“ im Stadtgebiet ein „kleiner Recyclinghof“ angelegt werden. Dort soll die Möglichkeit geschaffen werden im regelmäßigem Turnus gegen entsprechende Gebühr Sperrmüll, Elektronikschrott, Bauschutt und ähnliches abzugeben. „Wir wollen damit keinen Gewinn machen, aber Wirtschaft-, lieh und ohne Verlust abfahren. Die zu enthebenden Gebühren müssen kostendeckend sein“, betonte Groll.
Die Stadt rechnet mit einmaligen Investitionen von rund 20 000 Euro für die Anschaffung von Waage, Toren für den Festplatz, Infrastruktur und möglicherweise dem Ankauf von Containern. Diesbezüglich werden derzeit vorbereitende Gespräche mit dem ALF geführt. Entsprechende Mittel sind im Haushalt 2014 bereits eingeplant.
„Die Müllrücklage, die derzeit rund 100 000 Euro beträgt, wurde sowohl in der Vergangenheit und wird auch zukünftig abgeschmolzen, um die Gebühren zu stabilisieren“, kündigte Groll an.
Die Stadtverordneten billigten die Beschlussvorlage des Magistrats einstimmig.