Amtsinhaber erringt überragenden Wahlsieg
Am vergangenen Sonntag fand nach den Wochen des Wahlkampfes die Bürgermeisterwahl in Neustadt (Hessen) statt. Mit rund 58 % gab es hierbei eine im Vergleich mit anderen Kommunen durchaus beachtliche Wahlbeteiligung, wobei rund 1.200 der 6.300 Wahlberechtigten die Briefwahl nutzten.
Zur Bekanntgabe der Wahlergebnisse hatten sich ab 18 Uhr im Historischen Rathaus über 120 interessierte Bürgerinnen und Bürger eingefunden. Der Ausgang des Urnenganges fand aber auch regional große Beachtung, so konnten neben dem Bundestagsabgeordneten Dr. Stefan Heck und dem Landtagsabgeordneten Sebastian Sack – Sören Bartol MdB und Dirk Bamberger MdL gratulierten später ebenso wie Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich per Telefon – beispielsweise die Bürgermeister Dr. Jens Ried (Cölbe), Olaf Hausmann (Kirchhain), Tobias Kreuter (Schwalmstadt), Heiko Dawedeit (Wohratal), Luca Fritsch (Willingshausen), Hanno Kern (Ebsdorfergrund), Erika Weber (Bad Endbach) und Michael Emmerich (Rauschenberg), die künftigen Bürgermeister Alexandra Klusmann (Rauschenberg) und Christoph Lück (Kirtorf) sowie die „Pensionäre“ Manfred Vollmer (Stadtallendorf), Heinrich Vesper (Willingshausen) und Manfred Apell (Lahntal) begrüßt werden.
Spannung kam bei der Bekanntgabe der Ergebnisse aus den einzelnen Wahllokalen eher weniger auf, zu deutlich war der jeweilige Vorsprung von Amtsinhaber Thomas Groll gegenüber seinem Herausforderer Heinrich Ulmer. Die jeweiligen Ergebnisse wurden von den Anwesenden mit kräftigen Beifall quittiert.
Kurz vor 19 Uhr stand dann das vorläufige Endergebnis fest: Auf Thomas Groll, der seit Juli 2007 als Rathauschef amtiert, entfielen 92,6 %, Heinrich Ulmer erreichte 7,4 %.
Thomas Groll reagierte sichtlich bewegt auf den Wahlausgang und nahm viele Gratulationen entgegen, darunter auch von Heinrich Ulmer, der gegenüber der „Oberhessischen Presse“ ankündigte, sich weiter in der Kommunalpolitik engagieren zu wollen.
Der eindeutige Gewinner sprach in einer kurzen Rede davon, dass er gerade einen „Gefühlscocktail“ erlebe. „Gegenwärtig verspüre ich Zufriedenheit, Glück, Dankbarkeit, auch ein wenig Stolz und Demut. Natürlich bin ich mit diesem überragenden Ergebnis sehr zufrieden. Gegenüber 2018 – damals fand die Bürgermeisterwahl vorgezogen mit der Landtagswahl statt – konnte ich um 11,5 % zulegen. Eine solche Zustimmung zu erfahren, macht mich schon glücklich. Bereits im Wahlkampf verspürte ich eine große Zustimmung zu meiner Person, der bisherigen Arbeit als Bürgermeister und meinen Vorstellungen für die Zukunft unserer Kommune. Dankbar bin ich meinen Wählerinnen und Wählern und allen, die mich im Wahlkampf tatkräftig unterstützt haben. Meine Freunde von der CDU haben mich nominiert, SPD und FWG die Kandidatur mitgetragen wie die drei Ortsvorsteher. Dieses gute und vertrauensvolle Miteinander will ich natürlich fortsetzen – auch über die Kommunalwahl 2026 hinaus. Ja, auch ein wenig Stolz
ist in diesem „Gefühlscocktail“ mit dabei. Ich bin selbstbewusst genug, um zu sagen, dass ich in den letzten fast 18 Jahren viel für meine Heimatstadt bewegen konnte. Aber ich bin auch demütig. Mir ist bewusst, dass über 3.300 Menschen die Erwartung hegen, dass ich Neustadt und seine Stadtteile auch weiterhin Schritt für Schritt voranbringe. Dies wird in diesen herausfordernden Zeiten nicht einfach. Wir werden mit knapper werden den Finanzen auskommen und auch im Laufe der Zeit Erhöhungen vornehmen müssen. Das Ergebnis hat gezeigt, dass Sachpolitik und nicht Populismus die Wählerinnen und Wähler anspricht. Das habe ich in einem intensiven Wahlkampf immer wieder erlebt. Ich gehe mit Zuversicht und meiner gewohnt pragmatischen Einstellung an die Aufgaben der Zukunft heran“, so Thomas Groll in einem ersten Statement nach der Wahl.
Thomas Groll ist nach diesem überragenden Ergebnis der einzige amtierende Bürgermeister im Landkreis Marburger-Biedenkopf der tatsächlich auch von einer Mehrheit der insgesamt Wahlberechtigten – und nicht nur der abgegebenen Stimmen – gewählt wurde.
Auf die Frage, ob dies seine letzte Amtszeit als Bürgermeister sei, sagte Groll: „Jetzt geht es erst einmal an die Arbeit und am Osterdienstag 2030 werde ich meine Entscheidung bekanntgeben.“
Im Anschluss an die vielen Gratulationen lud der wiedergewählte Bürgermeister noch zu einem kleinen Umtrunk ein.
Wahlkampfnachlese
Ein langer und intensiver Wahlkampf ging für Thomas Groll am 16. Januar 2025 mit der Veranstaltung „Sekt, Kultur & nur ein wenig Politik“ zu Ende.
Zunächst standen im Juli/August 2024 informative Ortsrundgänge in der Kernstadt und den Stadtteilen auf dem Programm.
Im November/Dezember letzten Jahres folgten dann politische Dämmerschoppen in der „Hegeholzklause“ in Mengsberg, dem Landgasthof Gleim in Momberg, dem TSV-Sportheim in Speckswinkel und dem Gasthaus „Zur Linde“ in Neustadt.
Beim Krammarkt am 27. Dezember gab es zwei Verteilaktionen von Taschenkalendern. Insgesamt wurden von Thomas Groll und seinen Helferinnen und Helfern 4.000 Informationsbroschüren, 2.500 Flyer und Zielgruppenbriefe, 1.700 Tütchen Gummibärchen und 1.500 Taschenkalender verteilt.
Daneben gab es zahlreiche Presseberichte, Anzeigen und Posts in den sozialen Medien.
Übrigens wurde der Wahlkampf vollständig von Thomas Groll selbst finanziert und für Wahlkampfaktivitäten nahm er sich Urlaub.
Im Januar ging es dann noch einmal „in die vollen“. Neujahrsempfang mit Ann-Kathrin Linsenhoff, Besuch von Innenminister Roman Poseck, politischer Frühschoppen in der Pizzeria „Melissa“ und die Abschlussveranstaltung in der Pizzeria „Roma“. Hier sorgten die Schauspieler Helmut Keuchel und Christian Keul für einen vergnüglichen Abend und trugen Gedichte und Lieder vor, was bestens bei den rund 40 Besuchern – darunter später auch der Landtagsabgeordnete Sebastian Sack – ankam.
Insgesamt kamen fast 450 Interessierte zu den Veranstaltungen.
„Mit dem Verlauf meines Wahlkampfes bin ich sehr zufrieden. Was im Sommer 24 angedacht wurde, konnte ich umsetzen. Überrascht hat mich das große Interesse. Mein Dank gilt allen, die mich aktiv unterstützt haben“, so Thomas Groll.
Dorfjubiläum Momberg 2026 Schirmherr Staatsminister Poseck erhielt Ranzemann
Anlässlich des Besuches von Hessens Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck zu einer Wahlveranstaltung in Momberg richtete auch Ortsvorsteher Timo Stark das Wort an den Gast aus Wiesbaden.
Herzlich dankte er dem Minister für seine Bereitschaft, die Schirmherrschaft für das Dorfjubiläum zu übernehmen. Timo Stark übergab Prof. Dr. Poseck eine Figur des Ranzemannes für sein Büro nebst dem Programm für das Festjahr.
Der Innenminister dankte herzlich für das Geschenk und sagte zu, 2026 erneut nach Momberg zu kommen. Im Hinblick auf das vom Festausschuss entwickelte Programm stellte er fest, dass man bereits hier die Vorfreude auf das Jubiläum und die aktive Dorfgemeinschaft spüre.
Gesang und Geselligkeit wandern ins Neustädter Stadtarchiv
Neustädter Chorleiter übergibt wertvollen Nachlass des katholischen Kirchenchores
14 vollgepackte Ordner umfasst die Geschichte des Katholischen Kirchenchores, dessen Geschichte nach fast 40 Jahren 2018 endete. Heute übergab Herr Berthold Möller, ehemaliger Leiter der Grundschule Mengsberg-Momberg sowie Mitbegründer und Dirigent des Chores, zwei schwere Kartons an die Neustädter Stadtarchivarin Frau Freisberg zur weiteren Aufbewahrung. Über all die Jahre hatte er die Geschichte seines Chores sorgfältig und mit Herzblut dokumentiert.
Gesang und Geselligkeit standen im Mittelpunkt eines regen Vereinslebens, das mit 410 (!) öffentlichen Auftritten viele Gottesdienste und Feiern bereichert hat. Davon zeugen Programmhefte, Fotos von Auftritten und Ausflügen, Berichte in der Zeitung und vieles mehr. Erst mit zunehmendem Alter vieler Mitglieder wurden die Aktivitäten langsam weniger. Schweren Herzens beschloss man 2018 die Auflösung des Chores, der sich mit einem fulminanten Abschlusskonzert in der Neustädter Kirche aus der Neustädter Vereinslandschaft verabschiedete. Die über viele Jahre gewachsene Verbundenheit besteht jedoch fort, sodass an den weiterhin stattfindenden monatlichen Treffen manchmal ein Dutzend ehemaliger Mitglieder kommen.
Dieser Bestand ist ein wertvoller Zuwachs für das Stadtarchiv, so Frau Freisberg. Sie freut sich sehr, dass das Stadtarchiv sich zunehmend als Anlaufpunkt für die Abgabe von alten Dokumenten und Fotos entwickelt. Diese Materialien sind Beleg für die vielfältige Geschichte der Stadt Neustadt, die nun für die Nachwelt erhalten bleibt.
80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz – Gedenkfeier in Neustadt
Am 27. Januar 1945, also vor genau 80 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus veranstaltet die Stadt Neustadt (Hessen) am 27. Januar 2025 ab 18 Uhr eine Gedenkstunde auf dem „Schlossplatz“ vor dem Rathaus. Nach einleitenden Worten von Bürgermeister Thomas Groll werden Schülerinnen und Schüler der Martin-von-Tours-Schule Texte über die Familie Levi vortragen, deren Mitglieder einst in Neustadt lebten und in der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Dann folgt ein kurzer Bericht über die für den 31.3.2025 geplante erste Verlegung von Stolpersteinen für die Familie Stern. Am Ende der Veranstaltung wird ein Herz aus Teelichtern zum stillen Gedenken an die Neustädter und Momberger alle anderen Opfer des Nationalsozialismus aufgestellt.
Wir laden alle interessierten Neustädter Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, am 27. Januar dabei zu sein.
SPD: Was haben wir versprochen, was haben wir erreicht? Teil III
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, heute wollen wir das 3. Kapitel unserer „Visionen 2030“ beleuchten.
Was hatten wir im Jahr 2021 formuliert?
Alternative Energien machen uns stark
Nicht nur zahlreiche Windräder, sondern auch umfangreiche Photovoltaik Flächen gibt es in Neustadt. Davon profitieren nicht nur die Investoren, sondern durch gute Bürgerbeteiligungsmodelle auch die Einwohnerinnen und Einwohner. Auch im städtischen Haushalt spürt man inzwischen die finanziellen Vorteile. Zahlreiche Ladesäulen an den öffentlichen Plätzen und Gebäuden sorgen dafür, dass Elektroautos und Fahrräder überall aufgeladen werden können. In jedem Stadtteil stehen mehrere Carsharing-Autos zur Verfügung, vom kleinen Wagen bis zum Bus kann man diese zu einem attraktiven Preis nutzen. Städtische Gebäude sind immer besser energetisch ausgestattet, klimaneutrale Brennstoffe werden verwendet. Energieberatung, Wettbewerbe für Kinder und Jugendliche und spannende Veranstaltungen sorgen dafür, dass die Energiewende immer mehr Fahrt aufnimmt. Neustadt ist dabei gerne Partner für neue Entwicklungen wie z. B. Wasserstoff und Agrophotovoltaik. Die Bevölkerung hat erkannt, dass der Klimawandel nicht nur Arbeitsplätze schafft, Nachhaltigkeit ermöglicht und viele Perspektiven bietet, sondern auch, dass ihm gemeinsam entgegengewirkt werden kann. In unserer Stadt wird eine große Menge an alternativen Energien erzeugt, deutlich mehr als verbraucht wird. Die regionalen Einnahmen daraus verbessern die Wertschöpfung in der Region.
Was haben wir erreicht:
Bei diesem Kapitel können wir eine sehr positive Zwischenbilanz ziehen. Mehrere Freiflächenphotovoltaikflächen wurden in der Kernstadt und den Stadtteilen errichtet, weitere befinden sich in Planung. Dies führt zu Einsparungen an Energie in den kommenden Jahren. Als erste Anlage in Mittelhessen wird zwischen Momberg und Mengsberg eine Agri-Photovoltaikanlage errichtet, die sowohl eine landwirtschaftliche Nutzung als auch die Energieerzeugung ermöglicht. Ein neues Windrad im Trillrodt wurde genehmigt, auch die Windräder am Dreiherrenstein sollen im Laufe des Jahres genehmigt und 2026 gebaut werden. Wenn all diese Anlagen errichtet sind, rechnen wir mit Einnahmen von mehr als 500.000 Euro für den städtischen Haushalt. Die Energiegenossenschaft Vogelsberg e.G. hat auch hier eine Bürgerbeteiligung zugesagt.
Im Jahr 2023 wurden durch die alternativen Energien 45 Mio. kWh erzeugt, das waren fast 250 % des Verbrauches in unserer Stadt. Statt 429 Anlagen im Jahr 2021 gab es in 2023 598 Anlage, die alternative Energien erzeugten.
Städtische Ladesäulen wurden in der Kernstadt aufgestellt, in den Ortsteilen sollen sie dieses Jahr folgen. Die städtischen Ladesäulen in der Kernstadt werden fast nicht mehr frequentiert, da private Betreiber Schnellladesäulen aufgestellt haben, die wegen der Zeitersparnis beim Ladevorgang genutzt werden. Deshalb werden die städtischen Ladesäulen demnächst für die eigenen Dienstfahrzeuge der Stadt, den kommunalem Bauhof und den Bürgerbus genutzt.
Auf mehreren städtischen Gebäuden wurden im letzten Jahr Photovoltaikanlagen errichtet, dies führt zu Einsparungen in den kommenden Jahren im städtischen Haushalt.
Das Carsharing Projekt kommt nur langsam voran. Ende letzten Jahres wurde von der Leader Region Marburger Land eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. So ist damit zu rechnen ist, dass im Jahr 2026 erste Fahrzeuge in Neustadt zur Verfügung stehen werden.
Energieberatung für alle interessierten Bürger wurde eingeführt, ehrenamtliche Solar Coaches wurden ausgebildet.
Über die EAM wurden Heizkörperventile, Holzöfen und Balkonkraftwerke gefördert, die zur Verfügung stehenden Mittel sind inzwischen allerdings verbraucht.
Insgesamt haben wir hier viel erreicht, Treiber für diese Entwicklung waren die Aktivtäten der SPD vor etwas mehr als 10 Jahren. Sehen Sie die Situation anders oder haben Sie Anregungen, dann kontaktieren Sie uns: https://spd-neustadt.de/kontakt
Mit freundlichen Grüßen Hans-Gerhard Gatzweiler SPD-Fraktionsvorsitzender