Trotz Protests geht es voran

Arbeiten an Anliegerstraßen sind fast beendet
„Wir haben lange überlegt ob es opportun ist, das Projekt vorzustellen“, gibt Bürgermeister Thomas Groll zu, während er an der Ecke Pfaffenhöfer Straße/Tannenbergstraße in Momberg steht.
von Florian Lerchbacher
Momberg. „Es ist die größte Baumaßnahme in Momberg seit der Gebietsreform im Jahr 1974″, hebt Groll die Bedeutung für den Neustädter Ortsteil hervor. Zudem verkündete er freudig, die Fertigstellung sei noch vor Weihnachten geplant – ursprünglich war das Bauende für Juni 2009 vorgesehen.
Anlieger von Arenecke, Pfaffenhöfer Straße und Tannenbergstraße hatten gegen die Einstufung ihrer Straßenzüge als Anliegerstraßen protestiert. Sie legten Widerspruch gegen die Gebührenbescheide ein, denen sich der Anhörungsausschuss des Landkreis noch widmen muss. Die Momberger lehnen sich dagegen auf, 75 Prozent der Kosten tragen zu müssen (die OP berichtete). „Ich halte es für nachvollziehbar, dass die Angelegenheit im Widerspruchsverfahren und gegebenenfalls vom Verwaltungsgericht überprüft wird“, sagt Groll und ergänzt: „Es ist das gute Recht der Anlieger, ihre Position zu formulieren und einer unabhängigen Prüfung zu unterziehen. Dass die Straßen einer grundhaften Erneuerung bedurften, ist meiner Auffassung nach unstrittig. Umstritten ist die Einstufung nach der Straßenbeitragssatzung.“ Der Bürgermeister betont jedoch, dass selbst Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel die Einstufung der Straßen durch die Stadt teile.
770 000 Euro sind im Haushalt für die grundhafte Erneuerung der drei Straßen vorgesehen -„die Anlieger tragen entsprechend der kommunalen Straßenbeitragssatzung 75 Prozent, da es sich um Straßen handelt, die überwiegend dem Anliegerverkehr dienen“, sagt Groll. Der Zweckverband Mittelhessischer Abwasserwerke erneuerte zudem für 490 000 Euro die Kanäle in den drei Straßen.
„Unabhängig vom Kanalaustausch standen die Straßen aber auch auf der Prioritätenliste Straßenbau in Neustadt“, fügt der Bürgermeister hinzu. Durch die Kanalarbeiten sei die Sanierung jedoch kostengünstiger geworden. „Wenn man sich die Gehwege oder die Fahrbahnen anschaut, ist eine deutliche Verbesserung erkennbar“, sagt er und erinnert an die Unmengen von Schlaglöchern, die es in den Straßen gegeben habe. Der perfekte Zustand der Fahrbahn ist nun auch abends noch besser erkennbar, denn die Stadt erneuerte auch einen Teil der Beleuchtung.
Zwar müssen in der Pfaffenhöfer Straße noch letzte Arbeiten erledigt werden, damit sei aber noch vor Weihnachten zu rechnen, erklärt Groll.