Stadt Neustadt und der Landkreis erweitern gemeinsam das Betreuungsangebot für Grundschulkinder
Weil die Betreuungszeit bis 13.30 Uhr nicht mehr den Anforderungen von Familien genügt, erweitern Stadt und Landkreis in Kooperation mit der Martin-von-Tours-Schule das Angebot.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Die Betreuungssituation in Familien hat sich gewandelt“, sagt Bürgermeister Thomas Groll. In den Kindergärten habe die Stadt bereits die Betreuungszeiten bis 16 Uhr ausgedehnt – nun könne sie es Eltern nicht zumuten, dass es für Grundschulkinder eine kürzere Betreuung gibt. Aus diesem Grund haben sich Kommune und Kreis zusammengetan, um das vom Landkreis seit mehr als 20 Jahren am Standort Waldschule der Martin-von-Tours-Schule existierende Betreuungsangebot auszuweiten.
Gab es bisher nur eine Betreuung nach dem Unterricht bis 13.30 Uhr, so können bis zu 25 Kinder nun bis 16 Uhr bleiben – ganz so wie im Familienzentrum Regenbogen, in dem die Stadt zehn Hortplätze für Kinder von sechs bis zehn Jahren bereithält. Der Landkreis ist für die Ausdehnung des Angebots bis 15 Uhr verantwortlich, die Stadt Neustadt bietet an gleicher Stelle bis 16 Uhr eine zuständige Betreuungsstunde an. Als weiteres Mosaiksteinchen auf dem Weg des „familienfreundlichen Neustadts“ bezeichnete Groll die Initiative, die auch Hartmut Boß, den Leiter der Martin-von-Tours-Schule, freut: „Es gibt einerseits weniger Kinder, andererseits andere Bedürfnisse für Betreuung, um Eltern eine Ganztagsanstellung zu ermöglichen. Genau diese eine Stunde mehr kann ganz entscheidend sein bei der Frage: Teilzeit oder Ganztagsarbeit?“
Als Fachkräfte sind bis 15 Uhr Monika Glänzer und Irene Lindner zuständig, danach übernimmt bis 16 Uhr eine von der Stadt entsandte Betreuerin, die auch als Vertretungskraft für die Kolleginnen fungiert. Die Betreuung an der Grundschule soll mit der Hortbetreuung vernetzt werden. „Vorhandene fachliche,
organisatorische und finanzielle Ressourcen können so zum Vorteil der Kinder und der Eltern optimal eingesetzt werden“, waren sich Groll und Dr. Karsten McGovern,
der stellvertretende Landrat, einig.
„Wir bieten nicht nur eine Betreuung an und geben den Eltern einen Ort, an dem ihre Kinder aufbewahrt werden. Wir bieten einen Ort der Bildung“, hebt McGovern hervor. Zu ihrem Konzept gehörten ein „regelmäßiger Tagesablauf mit Elementen, die die Kinder fordern“, fügt Lindner hinzu: Auf eine Entspannungsphase folgten gezielte Angebote, zum Beispiel musikalische Förderung. Nach einem warmen Mittagessen, um das der Landkreis in naher Zukunft sein Angebot erweitern will, wie Uwe Pöppler, der Leiter des Fachbereichs ,Familie, Jugend und Soziales“, betont, folgt eine Hausaufgabenzeit. Zum Abschluss stehen noch einmal Entspannung und freies Spielen auf dem Programm, erklärt Lindner.
Noch sind Plätze in der Betreuung frei. „Eltern können auf unterschiedliche Zeitmodelle zurückgreifen und die Betreuungszeiten ihren Ansprüchen anpassen“, hebt Boß hervor. Ab 7 Uhr gebe es auch eine Frühbetreuung bis zum Schulbeginn, die sich beispielsweise mit einer Betreuung nach der Schule bis 13.30,15 oder 16 Uhr kombinieren lasse.