Neustädter Mitteilungsblatt

Pfarrer Andreas Rhiel übernimmt die katholische Pfarrgemeinde Heilige Dreifaltigkeit in Neustadt Als Administrator wird er die Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer in Momberg begleiten

Andreas Rhiel ist nach Jahren seiner Heimatgemeinde Kirchhain wieder ein Stück näher gerückt und wird als Pfarrer in Neustadt und Momberg die Gläubigen auf ihrem Weg begleiten.

Er ist 46 Jahre alt und hat schon als Kind als Messdiener gewirkt und in der katholischen Jugend gute Erfahrungen gemacht. Stu­diert hat er Theologie sowohl in Fulda als auch in Würzburg. Er wirkte als Diakon in Fulda, wei­ter führte ihn sein Auftrag als Kaplan nach Bad Orb und nach Hanau. 16 Jahre hat er in Freige­richt Neuses und zehn Jahre in Horbach seelsorgerisch gearbei­tet.

„Ein Pfarrer im Umzugsstress“, so habe ich (EMU) ihn angetrof­fen. „Momentan finde ich eigentlich rein gar nichts“, so Pfarrer Andreas Rhiel. „Es fehlt mir an Un­terstützung, mich plagt eine Erkältung, der Drucker will nicht so wie ich und auch der teure Kopierer macht was er will. Immerhin habe ich inzwischen die Kaffeemaschine zum Laufen gebracht. Aber ich bin trotz allem zuversichtlich, dass hier in Neustadt alles gut wird.“

„Ich war schon immer recht rege tätig“, erzählt er weiter im Ge­spräch. „Mein größtes Anliegen ist natürlich die sakramentale Be­gleitung und die Seelsorge in den Kirchengemeinden. Ich bin aber genauso aktiv beim Bauen oder Renovieren. Viele in meinen Ge­meinden haben mich genauso oft in der Soutane als auch im Ar­beitsanzug gesehen. Es waren immer wichtige Projekte, die mir am Herzen lagen.“

„Die Aufgabe in Neustadt ist natürlich eine neue Herausforde­rung. Ich muss schließlich vollkommen neu anfangen. Dazu gehört es erst einmal die Menschen kennen zu lernen. Überrascht war ich, dass so wenig Leute die Gottesdienste hier am Donnerstag und Freitag besucht haben. Ich hoffe, dass sich mir die Menschen in Neustadt und Momberg auch öffnen werden, dass wir gut zusam­menarbeiten können, dass wir zusammen an der Ökumene feilen können und wir ehrlich miteinander umgehen.“

Vollbesetzt war die Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit am vergangenen Sonntag zur feierlichen Amtseinführung von Pfarrer Andreas Rhiel als neuen katholischen Pfarrer von Neustadt und Momberg.

Anwesend waren auch Bürgermeister Thomas Groll, Pfarrerin Kerstin Kandziora und der Mengsberger Pfarrer Christoph Müller. Neben Rhiel traten die Geistlichen des Pastoralverbundes Maria Bild Neustadt-Stadtallendorf, Peter Bierschenk (Niederklein), Diethelm Vogel (Stadtallendorf) und Peter Weber (Emsdorf), der stellvertretende Dechant des Dekanates Marburg-Amöneburg, Marcus Vogler (Amöneburg), und Diakon Stephan Weigand (Neu­stadt) an den Altar.

Für die musikalische Umrahmung sorgten der Katholische Kir­chenchor unter der Leitung von Berthold Möller und die Trinitatis­bläser unter dem Dirigat von Willi Reichenbach.

Pfarrer Vogler verlas zu Beginn des Gottesdienstes die vom Fulda­er Bischof Algermissen unterzeichnete Ernennungsurkunde, mit welcher Pfarrer Rhiel als Nachfolger von Pfarrer Arnulf Hummel die Verantwortung für die beiden Pfarrgemeinden übertragen wur­de.

Gegenüber dem stellvertretenden Dechanten und der ganzen Pfarrgemeinde legte Pfarrer Rhiel im weiteren Verlauf des Gottes­dienstes das apostolische Glaubensbekenntnis ab und versprach ein guter Hirte für die ihm vom Bischof anvertraute Herde zu sein.

Vogler überreichte ihm zudem die Schlüssel der Kirchen von Neu­stadt und Momberg.

Anschließend hielt Pfarrer Rhiel seine erste Predigt in Neustadt. Dem Gottesdienst folgte ein Empfang im Pfarrheim, hierzu waren alle Anwesenden eingeladen. Die Begrüßung der weit über 100 Gäste übernahm Michael Lötz vom Verwaltungsrat der Neustädter Kirchengemeinde. Die Kommunionkinder hießen den neuen Pfar­rer unterstützt von den „Tischmüttern“ zunächst mit einem fröhli­chen Lied willkommen.

Für die städtischen Gremien begrüßte Bürgermeister Thomas Groll Pfarrer Andreas Rhiel. Dieser, so Groll, trete ein in die lan­ge Reihe von Seelsorgern, die in Neustadt und Momberg über die Jahrhunderte gewirkt hätten und übernehme den von Generation zu Generation weiter gereichten Staffelstab. „Nach Otto Fangohr, Reinhold Schuchardt und Arnulf Hummel, sowie Wilhelm Gerlach sind sie der fünfte Priester, den ich näher kennen lernen werde. Je­der von ihnen hat auf seine Weise die Pfarrgemeinde geprägt. Wenn nun jemand neues Leitungsverantwortung übernimmt, dann bedeutet dies sicher auch Veränderung, neue Gedanken und Sicht­weisen. Dies ist gut und richtig, denn wer nur darauf bedacht ist, in den Spuren seiner Vorgänger zu wandeln, der hinterlässt keine ei­genen Akzente. Gleichwohl bitte ich Sie, über die Jahrzehnte ge­wonnene Traditionen und Besonderheiten der Ihnen anvertrauten Pfarrgemeinden offen anzunehmen“, so Thomas Groll an Andreas Rhiel gerichtet. Schließlich habe schon der selige Papst Johannes Paul II. bei einer seiner vielen Pastoralreisen festgestellt, „dass man dem jeweiligen Gottes Volk seine Eigenheiten belassen solle, wenn sie dessen Frömmigkeit förderten.“

In einem kürzlich erschienenen Portrait in der „Oberhessischen Presse“ habe der neue Pfarrer ausgeführt, dass sich die Gesell­schaft gewandelt habe und es für die Kirche immer schwerer sei, die Menschen, insbesondere die Jugend, zu erreichen. Diese Aus­sage sei zweifellos zutreffend. Gleichwohl schätze er Pfarrer Rhiel aufgrund einiger im Internet gefundener Berichte über sein bishe­riges Wirken so ein, dass dieser sich damit nicht zufrieden gebe und einfach den Kopf in den Sand stecke. Schon der selige Papst Johan­nes XXIII. habe bei seiner Eröffnungsansprache des II. Vatikani­schen Konzils 1962 festgestellt, „dass es oft geschehe, dass Stim­men solcher Personen an mein Ohr dringen, die meinen, in den heutigen Verhältnissen der menschlichen Gesellschaft nur Unter­gang und Unheil zu erkennen. Ich aber bin völlig anderer Meinung als diese Unheilspropheten. In der gegenwärtigen Entwicklung der menschlichen Ereignisse muss man viel eher einen verborgenen Plan Gottes erkennen.“

Der von ihm geschätzte emeritierte Bischof von Erfurt, Joachim Wanke, so Groll weiter, habe diese Botschaft in die heutige Zeit übersetzt und werbe gleichfalls für einen Glaubensoptimismus. Die Kirche, dies habe der Oberhirte festgestellt, werbe für ein Fest und müsse dabei drei Botschaften berücksichtigen: 1. Die Einladung hierzu müsse glaubhaft sein, 2. Sie müsse wirklich „ankommen“ und 3. Vorfreude müsse geweckt werden. Er wünsche Andreas Rhiel, dass dies auf seine Einladungen stets zutreffe und bot ihm eine gute Zusammenarbeit an.

Der Bürgermeister überreichte dem neuen Pfarrer zum Abschluss seines Grußwortes drei Präsente: Eine Chronik der Junker-Han­sen-Stadt („Damit sie etwas über unsere reiche Geschichte erfah­ren.“), einen Stadtplan („Damit Sie sich rasch zurechtfinden.“) und eine 10er-Karte für das Hallenbad in Mengsberg („Damit Sie Ihrem Hobby nachgehen können.“). Und da Neustadt nicht nur kinder- und familienfreundlich, sondern auch tierfreundlich sei, hatte das Stadtoberhaupt auch an Pfarrers Katzen gedacht und für diese ein Leckerli mitgebracht.

Groll lud Pfarrer Rhiel zudem dazu ein, den Fassanstich bei der 509. Trinitatiskirmes am 24. Mai 2013 vorzunehmen.

Pfarrerin Kerstin Kandziora hieß Andreas Rhiel namens der evan­gelischen Kirchengemeinde willkommen und hob das vielfältige ökumenische Miteinander in Neustadt hervor. Dieses reiche vom Weltgebetstag der Frauen über den Schulanfangsgottesdienst bis hin zum gemeinsamen Auftritt beim Kirmesfestzug. Erfreut habe sie in der Presse davon gelesen, dass Pfarrer Rhiel gerne Motorrad fahre. Ihr Ehemann, so Pfarrerin Kandziora, habe zwar auch ein Motorrad, nehme sie aber nicht bei seinen Touren mit. Vielleicht könnte man ja über eine gemeinsame Motorradfahrt beim Festzug nachdenken. Auch eine die beiden Geistlichen ein gemeinsames Laster, das sie bei Veranstaltungen dann und wann vor die Tür füh­re…

Als Geschenk überreichte Kerstin Kandziora ein „Ökumenekännchen“. Hierbei handelte es sich um eine besondere Gießkanne in grüner Farbe. Damit verband die Pfarrerin die Hoffnung, dass die Pflanze „Ökumene“ in Neustadt auch zukünftig gut gedeihen mö­ge.

Monika Groll für die katholische Frauengemeinschaft St. Maria und Andreas Gnau für die Kolpingsfamilie sprachen ebenso wie Pfarrer Vogel für die Priester des Pastoralverbundes ein kurzes Grußwort.

Andreas Rhiel dankte den Rednern für ihre Worte und gab seiner Hoffnung auf ein gutes Miteinander Ausdruck. Zunächst aber müsse er noch vieles kennen lernen und rasch Namen erlernen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Neustädter Mitteilungsblatt hat in den letzten Monaten so manche positive Veränderung er­fahren. Sicher ist dies auch Ihnen beim Durchblättern aufgefallen.

„Mehr Farbe“ und der verstärkte Abdruck von Fotos haben unse­rem „Blättchen“ gut getan. Freu­en Sie sich nicht auch schon im­mer auf den nächsten Mittwoch, wenn Sie die neueste Ausgabe mit aktuellen Berichten aus unse­rer Heimatstadt in Ihrem Brief­kasten finden?

Die Stadt Neustadt (Hessen) nutzt das Mitteilungsblatt nicht nur als ihr amtliches Bekanntmachungsorgan, sondern möchte Sie un­ter der nun mit einem eigenen Logo versehenen Rubrik „Neues aus dem Rathaus“ auch weiterhin zeitnah über das Geschehen in unserer Kommune informieren und Sie auf wichtige Termine und interessante Veranstaltungen hinweisen.

Zugleich werde ich diese Rubrik zukünftig nutzen, um mich immer wieder einmal als Bürgermeister direkt an Sie zu wenden und zu Themen Stellung nehmen, die mir im Hinblick auf unsere örtliche Gemeinschaft wichtig sind.

Nicht jede Kommune verfügt über ein wöchentlich erscheinendes Mitteilungsblatt, das der kommunalpolitischen Berichterstattung und den Informationen aus dem Vereinsleben einen solchen brei­ten Raum einräumt, wie wir es in Neustadt (Hessen) haben. Dafür danke ich bei dieser Gelegenheit der Fa. Henrich herzlich.

Es ist mein Wunsch, dass Sie regen Anteil am Geschehen in Neu­stadt, Mengsberg, Momberg und Speckswinkel nehmen und das Neustädter Mitteilungsblatt hierzu auch künf­tig einen wichtigen Beitrag leisten möge. Mit besten Grüßen

Thomas Groll

Jürgen Stegner mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet

Auf Vorschlag des DFB-Ehrenamtsbeauftragten für den Landkreis Marburg-Biedenkopf, Karl-Heinrich Auffarth, wurde kürzlich der Speckswinkler Jürgen Stegner mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

Landrat Fischbach verwies darauf, dass das Ehrenamt unverzicht­bar für unser Gemeinwesen sei und hob hervor, dass sich im heimi­schen Landkreis 30 % der Einwohner aktiv in Vereinen, Verbän­den und der Kommunalpolitik einbrächten. Dies sei eine stolze Zahl, die aber sicher noch ausbaufähig sei, so der Landrat. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Ausgezeichneten als Vorbilder für andere dienen mögen.

Der Landesehrenbrief sei Ausdruck des Dankes, des Respekts und der Anerkennung der Gesellschaft für jahrzehntelanges Engage­ment.

Jürgen Stegner hat sich seit 1960 im Bereich des Schiedsrichterwe­sens eingebracht und pfiff sogar Spiele der 2. Fußballbundesliga und der Oberliga Hessen. Von 1974 bis 1987 war er Kreisschieds-richterlehrwart und amtierte von 1986 bis 2000 als Bezirksschiedsrichterobmann. Im heimischen TSV Speckswinkel übte er verschie­dene Vorstandsämter aus und war von 1993 bis 2001 Vorsitzender des örtlichen Heimat- und Verschönerungsvereines. Besonders stolz ist er darauf, dass einer seiner Enkel inzwischen auch schon als Schiedsrichter tätig ist.

Bürgermeister Thomas Groll dankte Jürgen Stegner ebenfalls für sein Engagement. Er erinnerte auch daran, dass der Geehrte viele hundert Grundschüler – darunter auch ihn selbst – als Polizist zum Fahrradführerschein geführt habe.

Antrittsbesuch von Bürgermeister Rainer Barth

Bereits am 16. September 2012 fand im benachbarten Gilserberg die Bürgermeisterwahl statt. Nachdem Amtsinhaber Lothar Vestweber (SPD) aus gesundheitlichen Gründen auf eine erneute Kan­didatur verzichtet hatte, wurde der parteilose Rainer Barth (42) mit 53,4 % der abgegebenen Stimmen zu seinem Nachfolger ge­wählt.

Die Ehrung wurde von Landrat Robert Fischbach im Beisein von Bürgermeister Thomas Groll im Marburger Kreishaus vorgenommen.

Kürzlich stattete er Bürgermeister Thomas Groll einen Antrittsbe­such ab. Die beiden Amtskollegen sprachen u. a. über die Situati­on der Kommunen im ländlichen Raum und deren finanzielle Aus­stattung. Dabei wurde deutlich, dass sowohl Neustadt (Hessen) als auch Gilserberg ein strukturelles Haushaltsdefizit haben. Groll und Barth vertraten daher einmütig die Auffassung, dass das Land dringend den kommunalen Finanzausgleich reformieren müsse.

Die Bürgermeister vereinbarten, dass man in den kommenden Mo­naten einmal prüfen wird, ob es in Zukunft Möglichkeiten der Zu­sammenarbeit zwischen beiden Kommunen geben könnte