Neustädter Mitteilungsblatt

Mengsberger Ortsbeirat bittet Minister um zügige Sanierung der L 3342

Den Besuch von Tarek Al-Wazir in Neustadt nutzten Mengsbergs Ortsvorsteher Karlheinz Kurz und Ortsbeiratsmitglied Erwin Schorbach dazu, um dem Staatsminister „im Namen aller Mengsbergerinnen und Mengsberger“ auf den schlechten Zustand der L 3342 im Bereich der Hochlandstraße anzusprechen und ihm ein entsprechendes Schreiben zu überreichen.
Die Hochlandstraße weist seit Jahren ein erhebliches Schadensbild auf. Der Ortsbeirat sorgt sich darum, dass bedingt durch den Weiterbau der A 49 der Verkehr und damit die Schäden weiter zunehmen werden.
Mengsberg, so Ortsvorsteher Karlheinz Kurz gegenüber dem Minister, habe in den vergangenen Jahren „seine Hausaufgaben“ erledigt. Die Dorfgemeinschaft erzielte beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ herausragende Erfolge, setzte sich mit der Innenentwicklung zur Gewinnung neuer Bauplätze auseinander und schuf eine genossenschaftliche Nahversorgung. Zu einem zukunftsfähigen Dorf gehörten aber auch intakte Durchfahrtsstraßen, betonte Karlheinz Kurz, daher wende man sich direkt an den in Hessen für Verkehr zuständigen Minister.
Tarek Al-Wazir vermochte natürlich keine schnelle Lösung zuzusagen. Er versprach aber, der Sache nachgehen zu lassen und den Ortsbeirat zu unterrichten.

Staatsminister Tarek Al-Wazir unterstützt ehrenamtliche Arbeit

In den letzten Jahren haben Ministerinnen und Minister der hessischen Landesregierung sowie Staatssekretäre auf Bitten von Bürgermeister Thomas Groll immer wieder Vereine in der Neustädter Kernstadt und den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel mit Zuwendungen aus Lotto-Toto-Mitteln unterstützt. Auch der stellvertretende Ministerpräsident Tarek Al-Wazir kam am 7.
August 2019 nicht mit leeren Händen nach Neustadt, hatte der Bürgermeister im Vorfeld doch wieder um finanzielle Förderung für zwei Vereine gebeten.
Staatsminister Tarek Al-Wazir überreichte Elke Metz, der stellv. Vorsitzenden des Fördervereins für die Kindertagestätte „Regenbogen“, 500 Euro. Der Betrag soll für die Programmgestaltung des „Neustädter Weltkindertages“ am 21. September 2019 verwendet werden.
Ebenfalls 500 Euro erhielt „WIR für UNS!“ – Bürgerverein Neustadt. Den Bescheid nahmen Vorsitzender Dieter Trümpert und sein Stellvertreter Vitali Brening entgegen. Die Mittel wird man dem Arbeitskreis Straßenmalerfestival für die Veranstaltung am 31.8. / 1.9.2019 zur Verfügung stellen.
„WIR für UNS!“ informierte bei der Grundsteinlegung für das Kultur- und Bürgerzentrum mit einer Wandzeitung über die bisherige Vereinsarbeit. Was seit April 2019 geleistet wurde, so der Bürgermeister gegenüber dem Minister, sei beachtlich. Sein Dank dafür gelte dem sehr aktiven Vorstand. Thomas Groll hofft ebenso wie Dieter Trümpert, dass die Mitgliederzahl in den kommenden Wochen deutlich gesteigert werden kann. Ab September diesen Jahres wird der Bürgerverein den Bürgerbus betreiben.

„Wald in Not!“

Bürgermeister Thomas Groll fordert Zukunftsplan für den Wald und Soforthilfen
Durch die anhaltenden Rekordtemperaturen und die fehlenden Niederschläge ist der Wald in größter Not. Zuerst starben die Fichten und jetzt sterben auch die Buchen und andere Laubbaumarten in nie gekanntem Umfang. Hiervon ist auch der Neustädter Stadtwald – wie berichtet – stark betroffen. Hektarweise müssen Wälder eingeschlagen werden, um die Ausbreitung von tödlichen Käfern und Pilzen einzudämmen.
Der Wiederaufbau eines zukunftsfähigen Waldes, so Neustadts Bürgermeister Thomas Groll, der zugleich Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Marburg-Kirchhain ist, sei eine Herkules-Aufgabe und benötige Jahre. Das wird die Gesellschaft viel Geld und die Förster viel Mühe kosten. Die Kosten der Wiederaufforstungen können die Waldeigentümer bei den sich im Sturzflug befindenden Holzpreisen nicht aus den Holzschlägen aufbringen. Zudem muss berücksichtigt werden, dass der massenhafte Einschlag ebenfalls zu unvorhergesehenen Ausgaben führe, erläutert Groll. Für die Stadt Neustadt rechnet er in diesem Jahr mit einem Defizit von weit über 100.000 Euro. Die Daseinsvorsorge für die kommenden Generationen sei eine nationale, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Bedeutung des Waldes für Klima, Wasser, Sauerstoffversorgung, Erholung sei so systemrelevant wie seinerzeit die Bankenrettung. Daher fordert Bürgermeister Thomas Groll für alle kommunalen und privaten Wälder ein rasches und breit angelegtes Hilfsprogramm von Bund und Ländern.
„Die Waldbesitzer kann man hier nicht alleine lassen. Ich sehe ein, dass wir als Eigentümer uns mit nennenswerten Mitteln einbringen müssen. Gleichwohl geht der Wald alle an. Es ist richtig, dass man die Landwirtschaft in Notsituationen mit Förderprogrammen unterstützt. Jetzt aber braucht der Wald die Hilfe von Bund und Land. Es ist an der Zeit, dass rasch gehandelt wird!“, fordert Thomas Groll.

Neustädter Rest-Cent-Aktion – Denken Sie noch daran?

Angelehnt an die vergleichbaren Aktionen zahlreicher großer Industrieunternehmen hatte Bürgermeister Thomas Groll im Januar 2019 zu einer Neustädter Rest-Cent-Aktion aufgerufen.
Die vereinnahmten Spenden sollen für kulturelle und sportliche Aktivitäten oder Projekte im Bereich von Umwelt- und Naturschutz in der Neustädter Kernstadt und den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel Verwendung finden.
Mitmachen kann man auf unterschiedliche Art und Weise:
Eine einmalige Spende auf eines der Konten der Kommune (Kennwort „Rest-Cent-Aktion“, Sparkasse Marburg-Biedenkopf, VR Bank Hessenland).
Indem man Monat für Monat den Cent-Anteil von Gehalt oder Rente/Pension überweist.
Auch ein Sparschwein kann man regelmäßig füllen und zum Jahresende bei der Stadtkasse zum Leeren vorbeibringen.
Auf Wunsch werden Spendenquittungen erstellt.
Denen, die bereits mitmachen, dankt Bürgermeister Thomas Groll herzlich. „Alle anderen“ lädt er ein, sich noch zu beteiligen. Die vereinnahmten Spenden führen nicht dazu, die Stadtkasse zu entlasten, sondern sollen für zusätzliche Aktivitäten in den Bereichen Kultur, Sport und Umwelt-/Naturschutz verwendet werden.

Ortsbeirat Speckswinkel plädiert für Umbau des „Zollhofplatzes“

Am 12. August 2019 tagte der Ortsbeirat Speckswinkel unter dem Vorsitz von Ortsvorsteher Karl Stehl im Besprechungszimmer des „Zollhofes“. Nach den üblichen Formalien berichtete Bürgermeister Thomas Groll auf Bitten des Ortsvorstehers über aktuelle Geschehnisse.
Der Bürgermeister teilte zunächst mit, dass die Grillhütte Speckswinkel bei der Region Marburger Land e.V. für eine EU-Förderung nach dem neuen „Regionalbudget“ angemeldet wurde. Ziel sei es, die Treppe sowie das Dach der sanitären Anlagen zu erneuern. Der Kostenrahmen wurde vorab auf 16.000 Euro geschätzt. Die Kommune kann hier mit einer Förderung von 70 Prozent rechnen. Auch in den kommenden beiden Jahren steht das Regionalbudget der Kommune zur Verfügung. Für 2020 sei eine Aufwertung des Spielplatzes in der Struth im partizipatorischen Verfahren („Anlieger und Interessierte packen mit an“) geplant.
Der Bürgermeister berichtete ferner von den katastrophalen Zuständen im Stadtwald. Hier ist Speckswinkel allerdings kaum betroffen, da es hier einen Interessentenwald, aber kaum kommunale Waldflächen gibt. Leider habe der Borkenkäfer „volle Arbeit“ geleistet und rund 25 Hektar Fichte mussten bereits eingeschlagen werden. Dies führe dazu, dass es in den nächsten Jahren beim Stadtwald nur „Rote Zahlen“ geben werde. In den kommenden Monaten müsse nach Mitteilung von Förster Klaus Schild ein Wiederaufforstungsplan aufgestellt und dann schrittweise umgesetzt werden.
Weiterhin teilte Bürgermeister Groll mit, dass man ab dem 1.1.2020 bestrebt sei, die Wasserversorgungsanlagen weiter mit eigenem Personal zu betreuen. Hierzu werde gerade ein Mitarbeiter mit den notwendigen Kenntnissen versehen. Da eine Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Mittelhessischer Wasserwerke aufgrund deren nicht verständlicher Ablehnung für die Statteile nicht zustande gekommen sei und die Gespräche mit den Stadtwerken Marburg und anderen Städten und Gemeinden noch zu keinem tragfähigen Ergebnis geführt hätten, soll ab 2020 das Miteinander mit der Stadt
Rauschenberg bei Bereitschaftsdiensten gesucht werden. Bürgermeister Groll ging weiter darauf ein, dass es notwendig sei, den Jugendraum im „Zollhof“ als Umkleidemöglichkeiten für die Freiwillige Feuerwehr umzubauen. Dies sei erforderlich, da der Technische Prüfdienst und die Unfallkasse Hessen die gegenwärtige Lösung in der Fahrzeughalle für nicht tragfähig halten. Die Planungen für das Vorhaben würden nun vorangetrieben und mit den zuständigen Stellen der Feuerwehr abgestimmt. Hinsichtlich eines genauen Zeitplanes müsse man schauen, wie sich die Maßnahme in das „Gesamtgefüge“ der Baumaßnahmen 2020 – 2021 einpassen lasse. Der Umbau ist Voraussetzung dafür, dass ein neues Feuerwehrfahrzeug angeschafft werden kann.
Kurz ging der Bürgermeister auch auf die wiederkehrenden Straßenbeiträge ein. Er betonte hierbei, dass es aufgrund der geringen anschlussfähigen Fläche in Speckswinkel zu deutlich höheren Belastungen für die Bürgerschaft käme als in der Kernstadt und auch den anderen Stadtteilen. Man dürfte dies aber nicht kurzfristig sehen, sondern müsse über einen längeren Zeitraum rechnen. Zudem seien die Verantwortlichen bestrebt, das Bauprogramm so zu gestalten, dass man auch hierbei auf die Situation des kleinsten Stadtteiles im Rahmen der Möglichkeiten Rücksicht nehme.
Ein weiteres Thema war die anstehende Erneuerung des bereits im Jahre 1928 erbauten Hochbehälters. Nach Auffassung des Bürgermeisters muss aufgrund vorliegender Untersuchungen hier mit einem Kostenvolumen von bis zu 500.000 Euro gerechnet werden. Die Maßnahme sei umlagefähig. Die Bürgerinnen und Bürger in Mengsberg und Momberg haben in der Vergangenheit bereits Beiträge für die dortigen Hochbehälter gezahlt. Zunächst sollen aber in 2020 noch weitere Gespräche aus rechtlicher und technischer Sicht notwendig werden.
Ortsvorsteher Karl Stehl äußerte den Wunsch, nach einer zusätzlichen Straßenlampe im Bereich des unteren „Krückeberges“. Bürgermeister Thomas Groll sagte diese zu. Stehl berichtete weiterhin davon, dass mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr, des Verkehrs- und Verschönerungsvereins, der Jagdgenossen, des Friedhofsausschusses und der Kommune ein neuer Rasenmäher gekauft werden konnte, um innerörtliche Flächen damit mähen zu können. Im Hinblick auf die Aufstellung eines leistungsfähigen Stromkastens am Dorfteich gab es auch erste Gespräche. Die Finanzierung sollten sich nach Auffassung des Ortsvorstehers Kommune und die Freiwillige Feuerwehr, die mit ihrem Teichfest Hauptnutzer sein wird, teilen. Im Oktober wird der Verkehrs- und Verschönerungsverein sein 50-jähriges Bestehen feiern können.
Im Hinblick auf das Dorfentwicklungsprogramm berichtete der Bürgermeister, dass es inzwischen drei Angebote für die Revitalisierungsstudie der Ortsmitte von Speckswinkel gäbe. Diese müssten nun ausgewertet werden. Im September 2019 würde der Förderantrag gestellt. Er sei hoffnungsfroh, dass die Maßnahme noch im zu Ende gehenden Jahr 2019 beginnen könne, so Groll.
Außerdem befassten sich die Anwesenden mit der Frage, ob im Rahmen des Dorfentwicklungsprogrammes vorrangig der „Zollhofplatz“ umgestaltet oder das Wegenetz um den Dorfteich verbessert werden soll.
Die anwesenden Ortsbeiratsmitglieder Achim Kaisinger, Harald Geißel und Karl Stehl sprachen sich einstimmig für den „Zollhofplatz“ aus. Hier soll ein „gerader Platz“ geschaffen, Barrierefreiheit hergestellt und der Platz insgesamt attraktiver gestaltet werden. Der Bürgermeister schlug vor, dass sich zunächst ortsintern über die Zielvorstellungen verständigt werden soll. Danach müsse ein Planer eingeschaltet werden.
Die Maßnahme selbst könne dann in 2021 oder 2022 durchgeführt werden und sei somit rechtzeitig zum Dorfjubiläum „800 Jahre Speckswinkel“ in 2023 beendet.
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ sprach Ortsbeiratsmitglied Harald Geißel nochmal die Zukunft des Jugendraumes an. Es sei verständlich, dass der bisherige Raum für die Belange der Feuerwehr aufgegeben werden müsse. Zugleich gelte es aber, nach Alternativen zu suchen. Dem stimmten alle Anwesenden zu.
Bei der Suche will man aber nicht das alte Kindergartengebäude ins Auge fassen, denn dies sei nunmehr „Heimat“ der Trachten- und Volkstanzgruppe. Eine Lösung könnte eventuell das evangelische Gemeindehaus darstellen.

Sitzung des Ortsbeirates Momberg

Der Bürgerbus: Ein neues Mobilitätsangebot gerade auch für die Stadtteile
Am 15. August 2019 fand im kleinen Saal des Dorfgemeinschaftshauses eine Sitzung des Ortsbeirates Momberg unter Vorsitz von Ortsvorsteher Jörg Grasse statt.
Dieser konnte neben den Mitgliedern des Ortsbeirates auch Bürgermeister Thomas Groll, Stadtrat Karl-Eugen Ramb und den Stadtältesten Manfred Schmitz begrüßen.
Am Beginn der Zusammenkunft stand ein Bericht des Ortsvorstehers über aktuelle Geschehnisse.
Jörg Grasse erwähnte dabei zunächst den Bürgerbus, der ab Anfang September in der Kernstadt und den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel unterwegs sein wird. Das Fahrzeug war der Kommune am Hessentag in Bad Hersfeld von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir übergeben worden. Nach Grasses Worten fand bereits eine Einweisung der Fahrer statt. Aus Momberg beteiligen sich eine Fahrerin und fünf Fahrer, darunter auch der Ortsvorsteher. Die insgesamt fast 40 Haltestellen werden in den nächsten Tagen ausgeschildert. Ortsvorsteher und Bürgermeister gaben der Hoffnung Ausdruck, dass dieses neue Mobilitätsangebot, das vom „WIR für UNS!“ – Bürgerverein Neustadt betreut wird, eine gute Akzeptanz findet. Am Anfang müsse man aber sicher die Werbetrommel rühren, um den Bürgerbus bekanntzumachen. Auch sei es sicher erforderlich, nach einigen Monaten das Streckennetz und die Zahl der Haltestellen zu hinterfragen. „Jetzt werden wir erst einmal starten und dann sehen wir im Bedarfsfall weiter. Danke denen, die die Vorbereitungsarbeiten erledigt haben und denen, die sich als Fahrer zur Verfügung stellen“, betonte der Bürgermeister.
Weiterhin ging Jörg Grasse auf die Einführung der Wiederkehrenden Straßenbeiträge ein. Er stellte sich voll und ganz hinter die bisherigen Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung und verwies darauf, dass in der gemeinsamen Stellungnahme von Bürgermeister, Stadtverordnetenvorsteher, den vier Ortsvorstehern und den Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD im „Mitteilungsblatt“ der Sachverhalt nochmals ausführlich und zutreffend dargestellt worden sei. Ortsbeiratsmitglied Sebastian Sack betonte nochmals, dass nunmehr ein solidarisches und generationsübergreifendes Veranlagungsprinzip greifen werde, was er sehr begrüße. Auch die anderen Ortsbeiratsmitglieder vermochten sich der Kritik an einem Leserbrief, der kürzlich im Mitteilungsblatt erschien, nicht anzuschließen. Ein völliger Wegfall von Anliegerbeiträgen zöge ein jährliches Minus von zumindest 320.000 Euro für die Kommune nach sich. In zehn Jahren wären dies 3,2 Millionen Euro. Dies sei nicht zu kompensieren. „Ein solches Einsparpotential bei freiwilligen Leistungen haben wir nicht ohne Qualitätsverlust. Unsere Fördergelder sind zweckgebunden. Auf Gewerbesteuer und Einkommensteueranteile kann man sich nicht dauerhaft verlassen, da sie konjunkturabhängig sind. Letztlich bliebe nur eine Grundsteuererhöhung“, so der Bürgermeister. Allgemein war die Hoffnung, dass das Land Hessen – wie auch in Bayern und Thüringen – den Städten und Gemeinden den Einnahmeausfall ersetze. Dann sei es möglich, die Wiederkehrenden Straßenbeiträge auszusetzen. Natürlich, so Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Jörg Grasse übereinstimmend, gebe es vor einer solchen großen Umstellung Unsicherheiten und Fragen. Beide zeigten sich aber sicher, dass die allermeisten Bürgerinnen und Bürger langfristig betrachtet von der Einführung der Wiederkehrenden Straßenbeiträge profitieren würden.
Ortsvorsteher Jörg Grasse berichtete von einem gemeinsamen Ortstermin mit Bürgermeister Thomas Groll und Fachbereichsleiter Thomas Dickhaut der kürzlich in Momberg stattfand. Hierbei wurden verschiedene kleinere Maßnahmen angeschaut. Beispielsweise ging es um den Rückschnitt einer Weide im unteren Bereich der Gartenstraße, den Rückschnitt von Sträuchern und Bäumen entlang des „Flutgrabens“, die Aufstellung eines Handlaufes am Dorfteich, diverse „Kleinigkeiten“ beim Kindergarten „Arche Noah“ und das Entfernen der Holzpoller am Festplatz. „Im Rahmen des Machbaren“ sollen die Punkte in den kommenden Wochen abgearbeitet werden. Aufgrund einiger langfristiger Krankheitsfälle sei der Bauhof in diesem Jahr in seinen Möglichkeiten etwas eingeschränkt, teilte der Bürgermeister mit.
Grasse sprach abschließend die marode Treppe in der Neustädter Straße an. Hier vertrat der Ortsbeirat die Auffassung, dass diese nicht saniert werden solle, da es hier nur eine äußerst geringe Nutzung gäbe.
Anschließend folgte der Bericht von Bürgermeister Thomas Groll. Dieser konnte erfreulicherweise mitteilen, dass die Region Marburger Land den Förderantrag aus Momberg zur Aufstellung von fünf Lampen entlang der Zuwegung zur Grillhütte und der Aufstellung von zusätzlichen festen Sitzgelegenheiten bei dieser befürwortet habe. Entlang der Wegeverbindung vom Schützenhaus bis zur Grillhütte werden die Lampen höchstwahrscheinlich im Frühjahr 2020 aufgestellt werden. Hierbei handelt es sich um Lampentypen, die besonderen Insektenschutz aufweisen. Darauf hatte die Untere Naturschutzbehörde besonderen Wert gelegt. Die Anschaffungen haben insgesamt ein Volumen von knapp 38.000 Euro. Die Förderung beträgt 24.000 Euro. Jörg Grasse dankte dem Bürgermeister, der sich im Vorstand der Region Marburger Land für das Projekt eingesetzt und die Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde geführt habe.
Thomas Groll berichtete ferner, dass die Kommune die Betreuung der Wasserversorgungsanlagen in den drei Stadtteilen über den 31.12.2019 hinaus selbst übernehmen werde. Ein Mitarbeiter werde hierfür gerade eingewiesen. Die Kommune strebe außerdem ein Miteinander mit der Stadt Rauschenberg bei Bereitschaftsdiensten an. Der Zweckverband Mittelhessicher Wasserwerke hatte eine Betreuung der Brunnen und Hochbehälter abgelehnt. Die Gespräche mit den Stadtwerken Marburg und anderen Kommunen über eine Zusammenarbeit seien noch nicht so weit, dass hieraus Lösungen zum 31.12.2019 erwachsen. Zu diesem Termin scheidet Vorarbeiter Jürgen Gies, der auch die Wasserversorgung betreut, aus den Diensten der Kommune aus.
Nochmals kurz auf die Wiederkehrenden Straßenbeiträge eingehend, teilte der Bürgermeister mit, dass im Stadtteil Momberg nach Vorstellung des Magistrats ab 2022 die grundhafte Sanierung von Neue Straße und Querstraße sowie ab 2028 die grundhafte Sanierung des unteren Teils des Tränkbacher Weges vorgesehen sei. Das heiße, dass in Momberg nur in dem Zeitraum 2022 – 2025 und 2028 – 2031 Wiederkehrende Straßenbeiträge anfielen. Die Prioritätenliste „Kommunaler Straßenbau“ soll von der Stadtverordnetenversammlung im Oktober 2019 beschlossen werden.
Ausführlich ging der Bürgermeister auf die Situation im Stadtwald ein. Dieser weist eine Größe von 1.000 ha auf, 500 ha davon in der Momberger Gemarkung. Im Jahr 2018 mussten bereits 8.500 Festmeter Fichte eingeschlagen werden, davon 50 Prozent in der Momberger Gemarkung. 2019 wurden bisher 7.000 Festmeter eingeschlagen, davon etwa 6.000 Festmeter im Momberger Teil. Nach derzeitiger Schätzung rechnet Revierförster Klaus Schild für 2019 noch mit einem weiteren Einschlag von 5.000 Festmetern. Vier Erntemaschinen sind gegenwärtig im Einsatz. Der Normaleinschlag bei Fichte beträgt 1.600 Festmeter pro Jahr. Die Preise sind gegenwärtig aufgrund der großen Holzmassen eingebrochen. Für starkes Exportholz gibt es derzeit noch 47 Euro, für Industrie- und Palettenholz nur noch 20 – 30 Euro. Dieser Preis liegt unter den Aufarbeitungskosten. In diesem Jahr wird es für die Kommune zu erheblichen Mehrausgaben bei den Holzwerbungskosten kommen. Der Bürgermeister rechnet daher mit einem Jahresdefizit von bis zu 150.000 Euro im Stadtwald. Auch in den kommenden Jahren dürfte es Rote Zahlen geben. 2018 wurden etwa 3 Hektar Freifläche mit 25.000 kleinen Bäumen gepflanzt. 2019 bisher 2 Hektar mit etwa 20.000 Pflanzen. Es handelt sich hierbei überwiegend um Traubeneichen und Buchen. Thomas Groll erneuerte seine Forderung nach staatlichen Hilfen für die Waldbesitzer. „Wir befinden uns in einer katastrophalen Lage. Aufgrund der gesellschaftlichen Bedeutung des Waldes sind finanzielle Beihilfen von Bund und Land notwendig und gerechtfertigt“, so der Bürgermeister.
Im Hinblick auf das Dorfentwicklungsprogramm teilte Groll mit, dass die Verwaltung gerade den Antrag für die Planungsleistungen beim alten Kindergarten vorbereite. Dieser soll nach Möglichkeit ab der II. Jahreshälfte 2020 zu einem multifunktionalen Haus umgebaut werden.
Im Hinblick auf vorhandene kleinere Straßenschäden war sich die Versammlung einig, dass hier im Herbst noch einige Maßnahmen durchgeführt werden sollen.
Ortsbeiratsmitglied Jürgen Kaufmann wollte wissen, welche Ausbesserungsarbeiten an der K 17 in der Ortsdurchfahrt Momberg vorgesehen seien. Er hatte eine entsprechende Meldung im Internet gesehen. Bürgermeister Thomas Groll musste leider mitteilen, dass der Kommune hierzu bisher keine Informationen des Kreises vorliegen. Er werde nachfragen.
Ortsbeiratsmitglied Joachim Rausch schlug vor, einmal die konkreten Baupläne für die A 49 im Bereich Momberg und den Zeitplan vorzustellen. Dies, so der Bürgermeister, sei dann sinnvoll, wenn der Teilabschnitt Schwalmstadt – Stadtallendorf vergeben sei.