Neustädter Mitteilungsblatt

Innenstadt-Offensive Hessen „Ab in die Mitte“ 2017 Neustadt (Hessen) Landessieger 2017!

Lebendige und attraktive Innenstädte und Ortszentren stiften Identität unter der Bürgerschaft und steigern die Lebensqualität einer Kommune. Daher ist es wichtig, die Anziehungskraft der Zentren zu erhalten bzw. zu verbessern. Mit der Innenstadt-Offen­sive „Ab in die Mitte“ setzt das Land Hessen daher seit 2003 ge­meinsam mit Partnern aus dem öffentlichen Bereich und der priva­ten Wirtschaft ein Zeichen, um neue Impulse für die Stadtentwick­lung einzufordern und damit das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die Attraktivität der Zentren zu lenken.

In diesem Jahr fand die Innenstadt-Offensive Hessen bereits zum 15. Male statt. Das Motto lautet diesmal „Mein Herz schlägt regional!“. Am 25. April fand die Siegerehrung in der Orangerie Fulda statt. 24 Städte und Gemeinden aus ganz Hessen beteiligten sich 2017 an dem Wettbewerb. Die hessische Ministerin für Umwelt, Klima­schutz, Energie und Landwirtschaft, Staatsministerin Priska Hinz, nahm vor über 200 Gästen die Auszeichnung der Gewinnerkommu­nen vor. Aus Neustadt waren Bürgermeister Thomas Groll und Fachbereichsleiter Holger Michel in die Domstadt gereist.

Im Vorfeld hatte Groll, unterstützt von Sonja Stark, gemeinsam mit dem Bürgerparkverein, der Historischen Bürgerwehr, dem Ar­beitskreis „Straßenmalerfestival“ und dem Gewerbeverein die um­fangreiche Bewerbung erarbeitet. Hierbei ging der Kommune auch das Kasseler Büro akp Stadtplanung und Regionalentwicklung zur Hand. Das Team um Heike Brandt nimmt für die Stadt Neustadt (Hessen) auch das Quartiersmanagement für das Städtebauförde­rungsprogramm „Soziale Stadt“ wahr und erarbeitet gegenwärtig gemeinsam mit der Kommune ein Altenhilfekonzept.

Nach einem abwechslungsreichen Programm, welches von Tobias Hagen (hr4) moderiert wurde, stieg die Spannung immer mehr an. Ministerin Priska Hinz lobte zunächst alle teilnehmenden Städte und Gemeinden für ihre vielfältigen Ideen. Besonders hob sie den Einbezug zahlreicher Akteure in den lokalen Konzepten hervor, nur auf diese Weise könne es gelingen, Leben in die Innenstädte zu holen. „Sie alle sind Gewinner, ein Preisgeld zur Umsetzung der eingereichten Ideen kann aber leider nicht jede Kommune erhal­ten“, stellte Priska Hinz fest. Insgesamt standen 2017 rund 160.000 Euro zur Verfügung und 15 Kommunen wurden durch die Minis­terin zu Landessiegern gekürt.

Nachdem bereits 12 Städte und Gemeinden eine Auszeichnung er­halten hatten, schwand bei ihm, so Bürgermeister Thomas Groll rückblickend, langsam die Hoffnung, den begehrten Titel in die Junker-Hansen-Stadt holen zu können. Zumal Neustadt zu den kleinsten Teilnehmerkommunen gehörte. Man maß sich u.a. mit Baunatal, Oberursel, Fulda, Fritzlar, Gießen oder Frankfurt-Gin- heim. Aber dann erwähnte Priska Hinz bei der Beschreibung der 13. Kommune die Worte „Marktplatz“, „Marktstraße“ und „Bür­gerpark“ – alles Veranstaltungsorte im Wettbewerbskonzept der Stadt Neustadt (Hessen). Da habe er gemeinsam mit Holger Mi­chel gewusst: „Auch wir gehören zu den Siegern!“.

Und so kam es auch. Staatsministerin Priska Hinz überreichte Bür­germeister Thomas Groll die Auszeichnung und den Bewilligungs­bescheid über ein Preisgeld in Höhe von 12.000 Euro.

Bürgermeister Thomas Groll dankt nun allen, die sich im Vorfeld für die Teilnahme stark gemacht und Ideen entwickelt haben. Ein besonderer Dank gilt den Jungs vom Jugendclub Mengsberg, die mit Hilfe des bsj Marburg das vorgeschriebene Bewerbungsvideo erstellt hatten, welches auf große Resonanz bei den Besuchern in der Fuldaer Orangerie stieß.

Thomas Groll ist sehr erfreut darüber, dass mit dem Landessieg ein weiterer Mosaikstein für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Kommune gesetzt werden konnte. „Wir wissen um unsere Stär­ken, aber natürlich auch um unsere Schwächen. Die Neustädter In­nenstadt soll ein Ort sein, wo man sich wohlfühlt. Wohnen, arbei­ten, Freizeit und Kultur erleben – das alles soll man dort können. Dies kommt in unserem Wettbewerbsbeitrag zum Ausdruck. Von der Eröffnung der „Rotkäppchen-Woche“ über das „Straßenma­lerfestival“ bis hin zum „Neustädter Bierfest“ wollen wir den Bo­gen spannen. Darüber hinaus soll es eine Kunstausstellung in zahl­reichen Ladengeschäften, Kochen gemeinsam mit Geflüchteten und einen Aktionstag für Direktvermarktung geben. Ich bin mir si­cher, dass nach diesem großartigen Erfolg die Veranstaltungsreihe auf positive Resonanz in der Bürgerschaft stoßen wird“, erklärte der Bürgermeister abschließend.

Das erarbeitete Konzept geht nun in die Feinplanung, Termine werden festgelegt und demnächst bekanntgegeben.

Erste Informationen, den Siegerpreis und die Urkunde kann man kurzfristig im Schaufenster des „Begegnungstreffs“ in der Markt­straße sehen.

 

Trinitatis-Kirmes 2017 Erneut 30 Schausteller und Imbissbetriebe in der „Lehmkaute“

Vom 9. bis 12. Juni 2017 wird in Neustadt (Hessen) die 513. Trini­tatis-Kirmes auf dem Festplatz in der „Lehmkaute“ gefeiert. Be­reits am 8. Juni findet um 18.30 Uhr ein ökumenischer Gottes­dienst zur Kirmeseröffnung am „Wallgraben-Pavillon“ statt. Am „Kirmes-Vorabend“ finden zudem der offizielle Fassanstich, dies­mal durch den Hauptmann der Historischen Bürgerwehr Andreas Gnau, der Neubürgertrunk und die Einführung des Junker Hans und seiner Burgfräulein statt.

Kürzlich trafen sich Bürgermeister Thomas Groll und Rene Spatzier von der Stadtverwaltung mit Generalpächter Konrad Ruppert und Festwirt Adi Ahlendorf, um sich über den Vorbereitungsstand für das größte traditionelle Volksfest im Marburger Land auszutauschen.

Obwohl 2017 zeitgleich der Hessentag in Rüsselsheim stattfindet, ist es Konrad Ruppert, dem Vorsitzenden des Schaustellerverban­des Kassel-Göttingen, erneut gelungen, den Festplatz attraktiv zu bestücken. Derzeit haben 30 Schausteller- und Imbissbetriebe ihre Zusage für die Neustädter Kirmes gegeben. Das Essensangebot reicht dabei wieder von Bratwurst und Steaks über Fisch, Hambur­ger und Pizza bis hin zu asiatischen Gerichten, Crepes und Süßwa­ren. Neben dem Festzelt und dem bei vielen Neustädtern beliebten Bierpils gibt es auch wieder zwei Biergärten. Drei große Fahrge­schäfte werden 2017 nach Neustadt kommen. Bereits bekannt ist der insbesondere bei Jugendlichen beliebte „Frisbee“ der Familie Ruppert. Erstmals kommen das bayerische Gaudi-Karussell „Hup­fer“ und eine Berg- und Talbahn namens „Heiße Räder“ in die Junker-Hansen-Stadt. Die kleinen Kirmesbesucher können sich auf das beliebte Kinderkarussell der Familie Berger aus Kassel und einen „Babyflug“ freuen. Statt eines Laufgeschäftes gibt es diesmal noch den „Simulator“, bei dem die Besucher in den Weltraum abheben können und der Auto-Scooter fehlt ebenfalls nicht. Auch zahlreiche Ausspielungsgeschäfte wie Los- und Schießbude, Bogenschießen oder Enten-Angeln sind wieder in der „Lehmkaute“ vertreten. Zu­frieden stellten Thomas Groll, Konrad Ruppert und Adi Ahlendorf fest, dass der von ihnen gemeinsam beschrittene Weg der letzten Jahre auch in 2017 eine Fortsetzung finde. „Die Trinitatis-Kirmes“ genießt bei den Schaustellern wieder einen guten Ruf, das sieht man an den frühzeitigen Zusagen für die diesjährige Veranstal­tung“, so Ruppert. Bürgermeister, Generalpächter und Festwirt sind sich daher sicher, auch dieses Mal wieder einen attraktiven Festplatz mit Angeboten für Jung und Alt präsentieren zu können. Die beiden Partner der Kommune äußerten sich zudem positiv über das musikalische Programm im Festzelt. Konrad Ruppert, der deutschlandweit auf Volksfesten unterwegs ist, begrüßt es insbe­sondere, dass am Kirmes-Freitag ab 21.00 Uhr wieder ein Disco- Abend mit dem deutschlandweit bekannten DJ „Nachtrocker“ stattfindet, so könnten die Jugendlichen Karussell fahren und ein abwechslungsreiches Musikprogramm erleben.

Auch die von städtischen Verantwortlichen vorgenommene „Zwei­teilung“ des Samstagabends wird von den beiden „Volksfest-Ex­perten“ positiv beurteilt. Am 10. Juni tritt von 19.00 Uhr bis 20.30 Uhr und nach dem Feuerwerk ab 23.00 Uhr die oktoberfesterfah­rene Partyband „Bayernmän – die Partykracher“ auf. Dazwischen kann man auf einer Großbildleinwand im Zelt das WM-Qualifikationsspiel Deutschland – San Marino verfolgen. Für die Gäste gibt es an diesem Abend ein besonderes Schmankerl: In der Zeit von 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr kosten die Getränke statt 1,70 Euro nur 1,50 Euro. In dieser Zeit muss bar bezahlt werden.

Am Sonntag gibt es neben Festgottesdienst, Festzug und Musik­show ab 18.00 Uhr den Auftritt der „Partyräuber“ im Festzelt. Für diese Kapelle zeichnet ebenso wie für das gesamte diesjährige Mu­sikprogramm die Künstleragentur volkston.de aus Unterfranken verantwortlich.

Den Kirmesfrühschoppen am Montag gestalten „Die Rhönrebel­len“. Es wird wieder Spiele und gute Laune mit den örtlichen Mo­deratoren Andreas Gnau und Michael Launer geben. Zudem steht der Auftritt eines Helene Fischer-Double auf dem Programm. Ab 19.00 Uhr wird die Kirmes dann mit der Partyband „Obacht“ aus­klingen.

Konrad Ruppert weist darauf hin, dass es am Montag wieder den beliebten „Familientag“ mit Ermäßigungen bei den Fahrgeschäf­ten geben wird.

Adi Ahlendorf lädt alle Vereine und Vereinigungen auch in diesem Jahr ein, für den Frühschoppen Sitzplatzreservierungen vorzuneh­men. Erneut können die beliebten 20-Liter-Partyfässchen geordert werden. Interessenten melden sich bitte bei Rene Spatzier bei der Stadtverwaltung (Tel.-Nr.: 06692-8931).

Bereits im Vorfeld der Kirmes wird es zudem ein Gewinnspiel ge­ben, welches vom REWE-Markt Richber präsentiert wird. Nähe­res hierzu wird noch bekanntgegeben.

Bürgermeister Thomas Groll lädt alle Vereine aus Neustadt und den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel herzlich ein, am Kirmes-Festzug teilzunehmen. Anmeldungen hierfür nimmt ebenfalls Rene Spatzier entgegen. Bereits zugesagt haben sechs Musikkapellen, zwei Trachtengruppen, das Traditionsfahr­zeug der Licher-Brauerei, das „Rotkäppchen“. Auch die Stadt Neukirchen, die dieses Jahr ihr 850jähriges Stadtjubiläum feiert, wird am Festzug teilnehmen.

 

Altenhilfekonzept für Neustadt (Hessen) Erste Gesprächsrunde in Neustadt – Teilnehmer bringen weitere Ideen ein

Gegenwärtig wird für die Stadt Neustadt (Hessen) ein Altenhilfe­konzept vom Kasseler Büro für Stadtplanung und Regionalent­wicklung akp erstellt. Dieses Vorhaben der Kommune wird vom Landkreis Marburg-Biedenkopf finanziell gefördert. Auf Initiative von Bürgermeister Thomas Groll ist Neustadt die erste Kommune im Landkreis, die diese Unterstützung nach den neuen senioren­politischen Leitlinien des Kreises nutzt.

In den Monaten Februar und März 2017 konnten sich sowohl Seniorinnen und Senioren als auch helfende bzw. pflegende Angehö­rige und Ehrenamtliche an einer Befragung beteiligen. Hierzu la­gen entsprechende Fragenbögen dem „Mitteilungsblatt“ bei. Mitt­lerweile wurden die eingegangen Antworten ausgewertet und die Ergebnisse werden einen wichtigen Baustein für das Altenhilfe­konzept bilden. Die Ergebnisse werden nun in vier Gesprächsrun­den in Neustadt, Momberg, Mengsberg und Speckswinkel vorge­stellt und mit den Teilnehmern diskutiert.

Der Auftakt hierzu wurde am 12. April 2017 im „Haus der Verei­ne“ gemacht. Bürgermeister Thomas Groll konnte hierzu bei Kaf­fee und Kuchen neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern, darunter Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels, Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg und Ortsvorsteher Klaus Groll, auch Heike Brandt und Elena Hansjürgens vom Büro akp begrüßen. Eingangs machte der Bürgermeister deutlich, dass die Ergebnisse der Befragung keineswegs für die „Schublade“ sein dürfen. Viel­mehr gelte es, nach der Erstellung des Altenhilfekonzeptes mit ei­ner schrittweisen Umsetzung zu beginnen. „Wir müssen die Vor­schläge priorisieren und schauen, was wir finanziell und personell leisten können“, betonte der Bürgermeister. Die künftigen Aktivi­täten im Bereich der Seniorenarbeit hängen für ihn eng mit der Neukonzeption für das Familienzentrum zusammen. „Es ist unser Ziel, hier mittelfristig Angebote von 0-99 Jahren unterbreiten zu können. Darüber führen wir gegenwärtig Gespräche mit dem Landkreis, der uns hierbei unterstützen wird. Hierfür bin ich Land­rätin Kirsten Fründt dankbar“, erläuterte Groll. In seinen einfüh­renden Worten ging er auch darauf ein, dass sich die Stadt Neu­stadt (Hessen) in den letzten beiden Jahrzehnten zu einer Wohn­stadt entwickelt habe. ERGEE, in der Blütezeit mit über 1.500 Ar­beitsplätzen, die Bundeswehr und andere Unternehmen seien nicht oder nicht mehr in der ursprünglichen Größe vorhanden. Dies habe natürlich Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze vor Ort. Aktuell seien nur rund 1.000 Arbeitsplätze bei 8.800 Ein­wohnern zu verzeichnen. „Wir müssen uns deshalb auf unsere Stär­ken besinnen, diese erhalten und nach Möglichkeit ausbauen. Neu­stadt ist – wie festgestellt – eine Wohnstadt. Hierauf gilt es zu rea­gieren. Wir müssen vorrangig Angebote für Familien mit Kindern und Senioren Vorhalten. Dabei darf nicht verkannt werden, dass sich die Bedürfnisse der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger im Laufe der Zeit entscheidend gewandelt haben. Die Altenhilfekon­zeption soll uns hier einen Überblick über den derzeitigen Sachstand geben und Handlungsfelder für die Zukunft benennen. Wir wollen keinesfalls an den Bedürfnissen der Betroffenen vorbei pla­nen. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam etwas erreichen kön­nen“, stellte Bürgermeister Thomas Groll fest. Ein Hauptpunkt sei natürlich, weiterhin ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für ei­ne engagierte Mitarbeit gewinnen.

Heike Brandt und Elena Hansjürgens stellten anschließend die Er­gebnisse der Befragung vor. Dankenswerterweise haben über 100 Personen der Generation 60plus zwischenzeitlich einen Fragebo­gen abgegeben. Damit sind die Ergebnisse zwar nicht repräsenta­tiv, geben aber doch durchaus einen guten Überblick für die Situa­tion vor Ort vor. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer bewegt sich bei 74 Jahren. Für die Kernstadt Neustadt bewerteten die Bür­gerinnen und Bürger die Wohn- und Lebensverhältnisse als insge­samt gut. Positiv hervorgehoben wurde die Lebensmittelversor­gung, die Verkehrsanbindung und hier insbesondere der Bahnan­schluss, die Landschaft, der Bürgerpark und die insgesamt ruhige Wohnlage. Ebenfalls wurden kurze Wege, gute Erreichbarkeit und Übersichtlichkeit als Pluspunkte genannt. Auch mit den Freizeit­möglichkeiten und dem Vereinsleben scheint man zufrieden zu sein. Bezüglich der medizinischen Infrastruktur werden die Grund­bedürfnisse nach Auffassung der an der Befragung Teilnehmenden erfüllt. Das Fehlen von Fachärzten wurde allerdings bedauert.

Als verbesserungswürdig nannte man immer wieder Angebote im Bereich der Bekleidung und auch des Handwerkes. Ein deutlicher Minuspunkt ist die fehlende Barrierefreiheit beim Bahnhof. Auch das Verkehrsaufkommen und das Parkplatzangebot werden teil­weise negativ gesehen. Gleiches gilt für die Sicherheit von Fußgän­gern und Radfahrern im Straßenverkehr. Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln werden ebenfalls Verbesserungen gewünscht. Mehr­fach wurde hier ein Fahrdienst für Senioren oder ein Bürgerbus als Lösungsmöglichkeit genannt. Bei der Befragung zeigt sich, dass die Seniorinnen und Senioren die zahlreichen Angebote vor Ort gerne nutzen. Als äußerst beliebte Veranstaltungsreihe wurden hierbei die Termine von „3 x 20 Plus und Minus“, einem Angebot der ka­tholischen Kirchengemeinde Neustadt, angeführt. Wünschen wür­de man sich aber noch sportliche Aktivitäten für Senioren, eine Be­gegnungsstätte und Beratungs- und Hilfsangebote für ältere Men­schen. Deutlich zeichnet sich ab, dass die meisten Senioren ihren Lebensabend in gewohnter Umgebung verbringen möchten. Aber auch betreutes Wohnen oder Tagespflege wurden als wünschens­werte Alternativen vor Ort genannt. In diesem Zusammenhang verwies Bürgermeister Groll darauf, dass man diesbezüglich Ge­spräche führe bzw. Planungen bereits erstellt seien („Wohnen am Park“ – seniorengerechtes Wohnangebot eines privaten Investors). Es handele sich aber um ein Bohren recht dicker Bretter und kurz­fristige Patentlösungen gebe es nicht. Interessant auch, dass 50 % der Befragten aus der Kernstadt Umbaumaßnahmen an ihren Wohnräumen für das Alter für notwendig erachten. Bei erforderli­chen Hilfestellungen greift man zumeist auf Hilfsangebote aus der eigenen Familie oder dem Nachbar- und Bekanntenkreis zurück.

Städteplanerin Heike Brandt fasste die Ergebnisse wie folgt zu­sammen: „Die Lebensverhältnisse im Alter werden in der Kern­stadt als gut eingeschätzt. Wichtige Themen für Senioren sind das Einzelhandelsangebot, die Barrierefreiheit und die Sicherheit im Straßenverkehr. Es sollten vermehrt Informationsangebote für diesen Personenkreis bereit gehalten werden. Auch die Mobilität wird ein Hauptthema für die Zukunft sein.“

In den kommenden Wochen finden weitere Gesprächsrunden in den Stadtteilen statt.

Die Ergebnisse dieser Veranstaltungen fließen in das Altenhilfekonzept ein.

 

Ortsbeirat Neustadt

Gewohnt umfangreich war die Tagesordnung der Sitzung des Neu­städter Ortsbeirats am 25. April. Zu Beginn der Zusammenkunft, die im Sitzungssaal des Rathauses stattfand, nahm Bürgermeister Thomas Groll in seiner Eigenschaft als örtliche Straßenverkehrs­behörde zum wiederholten Male Stellung zur Verkehrssituation in der Karl-Braun-Straße und Am Schalkert.

Seit Anfang März ist die Karl-Braun-Straße als Spielstraße ausge­wiesen worden. Es gilt demnach dort Schritttempo, was die Recht­sprechung mit höchstens 10 km/h definiert. Bei einer Verkehrskon­trolle im April wurden innerhalb des Messzeitraumes von vier Stunden 90 Fahrzeuge festgestellt. 65 davon fuhren mindesten 19 km/h, was auch geahndet wurde. Als Spitzenwert wurde 36 km/h gemessen. Kein Verständnis hat der Bürgermeister dafür, wenn bei Facebook eine Verkehrsteilnehmerin von Wegelagerei spricht und vermutet, dass die Kommune mit den Einnahmen den Bau des „Hauses der Begegnung“ finanzieren wolle. „Fakt ist, dass die Karl-Braun-Straße und auch der Schalkert viel mehr belastet sind, als alle anderen Anliegerstraßen. Hier finden Schleichverkehre statt. Im Interesse der Anlieger wird der fließende Verkehr daher unregelmäßig überwacht“, betonte Groll. Wer sich darüber bekla­ge, dass er geblitzt wurde, solle sich fragen, ob er mit den dortigen Anliegern tauschen wolle. Eine Anliegerin nahm an der Sitzung ebenfalls teil. Sie bestätigte die Einschätzung des Bürgermeisters, dass sich die Situation verbessert habe. Stellte aber gleichzeitig fest, dass sie in ihren Augen (und denen ihrer Nachbarn) nach wie vor nicht ideal sei. Ein Problem sah sie etwa in der großen Zahl der parkenden Autos am rechten Fahrbahnrand. Ihren Vorschlag, die obere Justus-Liebig-Straße für beidseitigen Verkehr zu öffnen, mochten allerdings weder der Bürgermeister noch der ebenfalls anwesende Erste Stadtrat Wolfram Ellenberg unterstützen. Sie be­fürchten dann dort eine „Rennstrecke“.

Eine im Bereich „Schalkert und Nebenstraßen“ von der Kommune veranlasste Umfrage zur Einführung von Einbahnverkehrsregelun­gen ergab nach Mitteilung des Bürgermeisters ein „differenziertes“ Stimmungsbild. „Der vordere Schalkert ist dafür, der hintere Teil dagegen. Die Seitenstraßen lehnen Einbahnstraßenverkehre mehrheitlich ab. Insgesamt fand dieser Vorschlag von Magistrat und Ortsbeirat keine Mehrheit“, so der Bürgermeister. Eine Maßnahme wie in der Karl-Braun-Straße sei Am Schalkert so nicht um­setzbar. „Ich habe aktuell keine Lösung parat. Gegen eine Mehr­heit möchte ich keine Verkehrsregelung durchsetzen. Dieser wür­de von Anfang an die Akzeptanz fehlen. Zudem muss ich stets die Auswirkungen auf die Ringstraße und den Töpferweg im Blick ha­ben“, stellte Groll fest. In dem Wohnquartier scheine es letztlich unterschiedliche Auffassungen über die Verkehrsbelastung zu ge­ben. „Uns fehlt einfach eine Ortsumgehung. Wir müssen auf die A 49 warten, aber das dauert noch seine Zeit“, betonte der Bürger­meister abschließend.

Hinsichtlich des Gedenkens an die jüdischen Mitbürger, die in der Zeit des Nationalsozialismus zur Ausreise veranlasst, verschleppt oder ermordet wurden, sprach sich der Ortsbeirat für eine Ge­denktafel in Mitten der Altstadt aus. „Stolpersteine“ hält man aus vielerlei Gründen heraus zur Erinnerung für weniger geeignet. Der Bürgermeister verwies darauf, dass die Stadtverordnetenversamm­lung über das Thema noch berate. Klaus Groll hatte eine solche Tafel in Nidda fotografiert. Der Bürgermeister ließ für eine solche Lösung persönliche Zustimmung erkennen.

Gegenwärtig wird auch für die Kernstadt ein Baulückenkataster erstellt. Der Bürgermeister schätzt, dass es „deutlich über 60“ kurzfristig bebaubare Flächen gebe. Aber diese befänden sich ebenso wie in den Stadtteilen nicht „auf dem Markt“. Daher wolle man versuchen, vorhandene Baugebiete abzurunden. Vorausset­zung sei allerdings auch hier die Flächenverfügbarkeit. Man habe einen langwierigen Prozess vor sich.

In Sachen „Barrierefreiheit des Bahnhofs“ teilte Groll mit, dass kürzlich ein Vertreter der Bahn vor Ort gewesen sei. Diesem habe er sein „vielfältiges Leid“ geklagt. Immerhin hätte daraufhin eine Grundreinigung des Bahnhofs stattgefunden. Kurzfristig werde es sicher keine Lösung geben. 2019 werde wieder festgelegt, welche Bahnhöfe umgebaut werden sollen. Dabei werde aber zu klären sein, in welcher Höhe sich die Kommune daran beteiligen solle. Da kämen schnell sechsstellige Summen zustande, erläuterte Thomas Groll mit Blick auf benachbarte Kommunen.

Zur Frage des Baus von Windkraftanlagen antwortete der Bürger­meister, dass es in Neustadt nicht mehr als die derzeit geplanten fünf Anlagen (vier im Bereich „Dreiherrnstein“, eine im Bereich Trillrodt) geben werde. Mit deren Bau könnte, ein erfolgreiches

Genehmigungsverfahren vorausgesetzt, im Verlauf des kommen­den Jahres begonnen werden. Sichtlich stolz präsentierte der Bür­germeister den unmittelbar vor der Ortsbeiratssitzung von Hessens Umweltministerin Priska Hinz in Fulda verliehenen Siegerpokal beim Wettbewerb „Ab in die Mitte!“ in Hessen, der für Neustadt mit einem Preisgeld von 12.000 Euro verbunden ist. Unter dem Motto „Mein Herz schlägt regional!“ waren Kommunen zu viel Kreativität und außergewöhnlichem großen bürgerschaftlichen Engagement angespornt gewesen. 15 Projekte von insgesamt 24 Bewerbungen wurden von der Jury als hessische Landessieger „Ab in die Mitte!“ 2017 ausgewählt. Ministerin Priska Hinz hatte För­dermittel in Höhe von rund 160.000 Euro für Projekte, die zur Vitalisierung und Attraktivitätssteigerung der hessischen Innenstädte beitragen und sich in besonderer Weise mit dem Thema „Mein Herz schlägt regional!“ beschäftigen, übergeben.

Auf dem Friedhof wird die aufgrund der Sanierung der Leichen­halle weggefallene Wasserstelle ersetzt. Zukünftig können Fried­hofsbesucher gegenüber der Halle die Gießkannen füllen. Die Ar­beiten hierzu haben bereits begonnen. Der Ortsbeirat begrüßte die gefundene Lösung. Der Bürgermeister berichtete in diesem Zu­sammenhang, dass die Sanierung der Leichenhalle in Kürze been­det sein wird. Der Magistrat habe außerdem in dieser Woche den Auftrag zur Errichtung einer weiteren Urnenwand vergeben.

2012 wurde auf Initiative des Bürgermeisters ein Festbeirat zur Trini­tatis-Kirmes ins Leben gerufen. Dieser unterstützte die Umstruktu­rierung des traditionellen Volksfestes mit Ideen und konstruktiver Kritik. Nunmehr hat die Kirmes ihren neuen Ablauf gefunden. Ma­gistrat und Ortsbeirat kamen daher überein, den Festbeirat als zu­sätzliches Gremium nicht mehr fortzuführen. Stattdessen soll die Thematik – bei Bedarf unter Hinzuziehung sachkundiger Bürger – in den regulären Sitzungen des Ortsbeirats behandelt werden.

Klaus Groll teilte mit, dass er gemeinsam mit anderen fleißigen Helfern Holzhütten für den „Neustädter Advent“ und andere Fes­te gebaut habe. Dass Material sei durch die Kommune finanziert worden. Beim „Frühlingsmarkt“ werde man eine Hütte auf dem Marktplatz präsentieren.

Erfreut zeigte sich der Ortsbeirat über die positiven Auswirkungen, die durch die Aufnahme der Kom­mune in das Bund – Länder-Programm „Soziale Stadt“ bereits spürbar seien. Viele Projekte, wie Spielplätze, ein neues Bürgerhaus, ein umgestalteter Bürgerpark usw., könnten bis 2025 deutliche Mög­lichkeiten zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität mit sich bringen, dies habe man insbesonde­re dem Einsatz des Bürgermeisters zu verdanken. Klaus Groll bedau­erte allerdings, dass noch zu wenig Bürgerinnen und Bürger, aber auch Kommunalpolitiker, zu den angebotenen Veranstaltungen kommen und sich mit ihrer Meinung einbringen. Der Bürgermeis­ter verwies darauf, dass gegenwärtig das Integrierte Handlungs­konzept erarbeitet werde, welches das „Kursbuch“ für den Fort­gang des Förderprogramms darstelle. Der möglichen Einrichtung des geplanten Waldkindergartens steht der Ortsbeirat zwar ein we­nig skeptisch, aber im Ergebnis doch zustimmend gegenüber. Tho­mas Groll teilte hierzu mit, dass noch nichts entschieden sei. Ge­genwärtig sammle man Informationen und führe Gespräche. Eine solche Form der Kinderbetreuung sei „eher kurzfristig zu realisie­ren“ und zöge „überschaubare“ Investitionskosten nach sich. Ob er bereits Anfang Juni oder erst Ende August 2017 der Stadtverord­netenversammlung einen Entscheidungsvorschlag vorlegen könne, hänge vom Verlauf der Sondierungen ab.

 

Ortsbeirat Speckswinkel

Zu ihrer zweiten Sitzung im Jahr 2017 trafen sich die Mitglieder des Speckswinkler Ortsbeirates unter dem Vorsitz von Ortsvorste­her Karl Stehl am 25. April im „Zollhof“.

Neben den „Stammgästen“ Bürgermeister Thomas Groll und Fachbereichsleiter Thomas Dickhaut nahmen auch Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg, Stadträtin Anita Ochs und der FWG-Fraktionsvorsitzende Karsten Gehmlich teil.

Der Bürgermeister teilte zu Beginn mit, dass Landrätin Kirsten Fründt den Neustädter Haushalt 2017 ohne Auflagen genehmigt und die positive Entwicklung der städtischen Finanzen gelobt ha­be. Damit stünden auch die für den Austausch der Fenster im „Zollhof“ veranschlagten 23.000 Euro zur Verfügung. Mit einer Umsetzung rechnet Groll in der zweiten Jahreshälfte. Für Specks­winkel ist unter anderem noch die Anschaffung eines zusätzlichen Spielgerätes für den Kinderspielplatz in der Obergasse vorgesehen.

Der Bürgermeister bat den Ortsbeirat um die Meldung der not­wendigen innerörtlichen Straßenreparaturen. Den ersten Teil der Reparaturen will die Kommune dann noch in der ersten Hälfte dieses Jahres abarbeiten. Im Herbst soll dann bei vorhandenem Bedarf – einen positiveren Haushaltsverlauf als angedacht voraus­gesetzt – nochmal „nachgelegt“ werden.

Im Zusammenhang mit der zukünftigen Form der Wasserversor­gung für die drei Stadtteile (Beibehaltung der Eigenständigkeit oder Übernahme durch den Zweckverband Mittelhessische Wasserwer­ke), so Groll, habe es weitere Gespräche mit dem Zweckverband ge­geben. Groll warb nochmals dafür, die Angelegenheit frei von Emo­tionen zu beraten. Die Sache und damit letztlich die Kostenfrage müsse für den Bürger und die Kommune im Mittelpunkt der Be­trachtung stehen, betonte Thomas Groll. Als nächsten Schritt werde die Kommune eine aktuelle Preiskalkulation erstellen lassen. Dies sei notwendig, um die Vorstellungen des Verbandes richtig einordnen zu können. „Wenn wir uns über Zahlen unterhalten, dann müs­sen sie vergleichbar sein“, erläuterte Groll das weitere Vorgehen, dass mit Magistrat und Fraktionen abgestimmt sei. Er machte zu­dem deutlich, dass „nach allen vorliegenden Erkenntnissen“ mit ei­ner Erhöhung des Wasserpreises in den Stadtteilen zu rechnen sei. Anstehende Investitionen und die Struktur der dortigen Versorgung, aber auch der Vergleich mit Nachbarkommunen oder eine vorlie­gende Preiskalkulation aus 2014 (über 3 Euro pro Kubikmeter) lege dies nahe. Ortsvorsteher Karl Stehl warf daraufhin ein, dass das Le­ben auf dem flachen Land bezahlbar bleiben müsse. Hier seien ins­besondere die übergeordneten Instanzen gefragt. Der Bürgermeis­ter machte deutlich, dass man sich dem Thema Wasserversorgung nach einer Entscheidung über die künftige Art der Veranlagung beim kommunalen Straßenbau widmen werde.

Bei einer Informationsveranstaltung über die mögliche Einführung

von wiederkehrenden Straßenanliegerbeiträgen, die für Stadtver­ordnete, Magistrats- und Ortsbeiratsmitglieder Anfang Mai statt­findet, wird das beauftragte Fachbüro erste Zahlen und Fakten vorlegen können. Groll machte nochmals deutlich, dass es bei ei­nem Systemwechsel Gewinner, aber auch Verlierer geben werde. Wichtig sei für ihn, dass es keine Verschiebung zu Lasten der Kom­mune geben dürfe. „Es gibt viele Punkte, die wir bedenken müssen. Dies wird keine einfache Entscheidung für die Stadtverordneten­versammlung“, stellte der Bürgermeister fest.

Im Zusammenhang mit der Erfassung von innerörtlichen Baulü­cken gibt es in Speckswinkel unabhängig von der Erweiterung des Baugebiets „Weinberger Grund“ noch über zehn Flächen, die be­baut werden könnten. Allerdings sei es schwierig, diese in Privat­hand befindlichen Bauplätze auch tatsächlich zu vermarkten.

In seinem Bericht beklagte Ortsvorsteher Karl Stehl das ungenehmigte Abladen von Bauschutt nicht nur in der Speckswinkler Ge­markung, sondern sogar innerorts. Ein ganzer LKW voller alter Eternitplatten sei mitten im Ort auf einen Hof gekippt worden. Ei­ne Anzeige sei erstellt worden und die Polizei habe Ermittlungen eingeleitet. Er bat alle Anwesenden, die Augen offen zu halten und Verstöße unmittelbar zu melden.

Im Rahmen der Neustädter Umweltwoche 2017 lädt der Verkehrs­ und Verschönerungsverein für Freitag, den 12. Mai alle Kinder zur Beteiligung ein. Treffpunkt ist um 15 Uhr am „Zollhof“.

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Speckswinkel, dessen Vorsitzender der Ortsvorsteher ist, bewirbt sich bei der hessischen Umweltlotterie „GENAU“ um 5.000 Euro. Der Betrag soll für den Bau eines Schwalbenhauses auf dem Dorfteich verwendet werden.

Auch in Speckswinkel soll eine innerörtliche Beschilderung für Se­henswürdigkeiten, Gewerbetreibende oder sonstige bedeutsame Objekte nach dem Beispiel anderer Kommunen angebracht wer­den. Ortsbeiratsmitglied Achim Kaisinger nannte eine mögliche Zahl von etwa 20 beschilderungswürdigen Objekten. Wolfram El­lenberg regte ein einheitliches Beschilderungssystem für die Stadt­teile nach dem Mensberger Beispiel an. Man war sich darin einig, dass Gewerbetreibende sich an den Anschaffungskosten beteiligen sollten. Weitere Einzelheiten sollen zeitnah in einer weiteren Zu­sammenkunft des Ortsbeirats besprochen werden.

Bei der Baugebietserweiterung im „Weinberger Grund“ verläuft nach Angaben von Bürgermeister Thomas Groll und Fachbe­reichsleiter Thomas Dickhaut alles planmäßig. Der Bebauungs­plan sei beschlossen und werde in Kürze veröffentlicht. Ein Durch­führungsvertrag mit dem Investor, der Fa. Geißler Infra aus Kirchhain, wurde zwischenzeitlich abgeschlossen. Das Unternehmen geht vom Beginn der Erschließungsarbeiten im August 2017 aus. Im Oktober könnten Bauwillige starten. Es gibt acht Bauplätze zwischen 650 und 1.300 Quadratmetern Größe. Bis auf einen gebe es für alle Interessenten. Verträge sollen kurzfristig geschlossen werden. Es handelt sich ausschließlich um Bewerber mit „Speckswinkler Wurzeln“, stellte der Bürgermeister fest.

 

Ortsbeirat Mengsberg

Die zweite „Ortsbeiratsrunde“ im April 2017 fand am vergangenen Donnerstag ihren Abschluss in Mengsberg. Dort tagte das Gremi­um unter dem Vorsitz von Karlheinz Kurz im Feuerwehrhaus.

Zu Beginn befassten sich die Ortsbeiräte mit der Frage, ob Mengs­berg in diesem Jahr am Wettbewerb „Kerniges Dorf“ teilnehmen solle. In diesem neuen Wettbewerb zeichnet das Bundeslandwirt­schaftsministerium Orte in ländlichen Regionen aus, die zukunfts­fähige Ideen und Konzepte für ihre bauliche Gestaltung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels umsetzen. Der Ortsvor­steher erinnerte an die erfolgreichen Teilnahmen am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ und ließ erkennen, dass er auch diesen Wettbewerb für reizvoll halte. Allerdings gelte für ihn der Grund­satz „ganz oder gar nicht“ und 2017/18 gelte es nun einmal alle Kraft in die Realisierung der genossenschaftlichen Nahwärmever­sorgung zu stecken. Dieser Auffassung schlossen sich alle Ortsbei­ratsmitglieder in ihren kurzen Stellungnahmen an. Karlheinz Kurz berichtete im Hinblick auf die Bioenergiegenossenschaft davon, „dass die Rakete nun gezündet“ sei. Der Generalunternehmerver­trag sei unterschrieben, die Bauleitplanung auf den Weg gebracht, die Gestattungsverträge für die Wegenutzung unterschriftsreif und die Kommune habe der Gewährung einer Bürgschaft zugestimmt. Noch 2017 sollen etwa ein Drittel der 150 Genossen an das Nah­wärmenetz angeschlossen werden.

2019 kann Mengsberg auf 725 Jahre Dorfgeschichte zurückblicken. In guter Erinnerung ist vielen noch das 700-jährige Jubiläum in 1994. Damals hatte ein Festausschuss unter dem Vorsitz von Hein­rich Happel die Festwoche vorbereitet. Auch in zwei Jahren will das „Golddorf“ natürlich angemessen feiern. Unter Einbezug der Vereinsvorstände möchte der Ortsbeirat die Planungen frühzeitig starten. Vorgeschlagen wurde bereits, die traditionellen Vereins­veranstaltungen wie Kirmes, Backhausfest oder Liederabend des MGV in den Festkalender einzubeziehen. Höhepunkt könnte dann ein Festwochenende mit Kommers und Dorfabend, Gottesdienst und einem Auftritt der „Original Mengsberger Schützenmusikan­ten“ sein. Der damalige „Manager“ der Kapelle und heutige Orts­vorsteher Karlheinz Kurz konnte berichten, dass eine Zusage be­reits vorliege und Udo Seifert schon mit den Planungen begonnen habe. Auf Nachfrage teilte der Bürgermeister mit, dass er eine fi­nanzielle Unterstützung des Festes durch die Kommune „in einem vernünftigen“ Bereich für vorstellbar hält.

Über die für Mengsberg angedachten zwei Straßenlampen für 2017 soll auf Vorschlag des Ortsvorstehers nochmals nachgedacht wer­den. Kurz hob hervor, dass für ihn der „Postweg“ – Verbindung Am Raschen – Wolfsdelle – besondere Bedeutung habe, da es sich hier um den offiziellen Schulweg handele. Möglicherweise solle deshalb die Lampe beim „Floriansplatz“ (Feuerwehrhaus) auf später ver­schoben werden. Bürgermeister Thomas Groll stellte dazu fest, dass der Ortsbeirat zunächst einmal einen verbindlichen Vorschlag festlegen solle. Dann werde man weitersehen, dabei dürfe man we­der die Kosten noch die „tatsächliche Notwendigkeit“ aus den Au­gen verlieren.

Der Bürgermeister teilte mit, dass Landrätin Kirsten Fründt den Neustädter Haushalt 2017 ohne Auflagen genehmigt und die posi­tive Entwicklung der städtischen Finanzen gelobt habe. Damit stünden auch die Mittel für die in Mengsberg veranschlagten Mit­tel, insbesondere für Sanierungsarbeiten beim Backhaus und den weiteren Ausbau der Grillhütte, zur Verfügung.

Auch in Mengsberg sprach der Bürgermeister natürlich die The­men Wiederkehrende Straßenbeiträge und Wasserversorgung der Stadtteile an.

So wie für Momberg und Speckswinkel wurde auch für Mengsberg ein Baulückenkataster erstellt. Der Bürgermeister geht deshalb da­von aus, dass es innerorts rund 20 kurzfristig bebaubare Flächen gibt. Er vergaß aber auch diesmal nicht den Hinweis, dass es oft­mals nicht möglich sei, an die Flächen zu kommen, da die Ver­kaufsbereitschaft der Privateigentümer fehle.

Vom 8. bis 13. Mai findet die Neustädter Umweltwoche mit vielen Vorträgen, Mitmach- und Informationsveranstaltungen in Kern­stadt und den drei Stadtteilen statt. Den Abschluss der Aktionen bildet dabei die Einweihung der Mengsberger Wacholderheide. Das Projekt wird am Samstag, dem 13. Mai ab 11 Uhr der Öffent­lichkeit vorgestellt und seiner Bestimmung übergeben. Treffpunkt: Wacholderheide, Schöne Aussicht. Anschließend gibt es ab 11.30 Uhr an der Mengsberger Grillhütte Umweltinfos, Führungen rund um den Naturlehrpfad „Am Engelhain“ und der Frauenstamm­tisch sorgt für Speis und Trank.