Eltern zeigen Interesse am Waldkindergarten

Rund 30 Zuhörer bei Informationsabend der Stadt Neustadt Enge Kooperation mit Verein bsj

Die Ampel für den ersten Waldkindergarten im Ostkreis steht auf grün: Ab Oktober soll es mit dem neuen Angebot losgehen. Anmeldungen nimmt die Stadt ab dem 14. August im Rathaus entgegen.

von Karin Waldhüter

Neustadt. Das Projekt Waldkindergarten nimmt weiter an Fahrt auf: Am Dienstagabend hatte die Stadt Neustadt gemeinsam mit dem bsj Marburg, der für das pädagogische Personal und die inhaltliche Ausrichtung der Arbeit zuständig ist, zu einem Informationsabend in das Rathaus eingeladen. Zunächst sollen 22, später bis zu 25 Kinder ab drei Jahre, in der neuen Einrichtung betreut werden. Der bsj arbeitet bereits in den Bereichen Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, Gemeinwesenarbeit und Qualitätsmanagement mit der Stadt zusammen.

Mit knapp 30 Interessierten fiel die Resonanz größer aus als erwartet. Es werde sicherlich Dinge geben, die zu Beginn noch nicht ganz rund liefen, sagte Bürgermeister Thomas Groll. Er geht nach dem gegenwärtigen Stand davon aus, dass bis zum 1. Oktober die Betriebserlaubnis erteilt sein wird. Für den Waldkindergarten wurde ein Waldstück zwischen Grillhütte und Eichendorfstraße ausgesucht. Ein Schutzraum bei Unwetter wird an der an grenzenden Grundschule – von dieser räumlich getrennt – vorgehalten. Da es einen Zuschuss erst im nächsten Jahr gebe, wolle die Stadt noch keinen Bauwagen oder Container kaufen. Das erste Vierteljahr müsse man sich so behelfen, so Groll, der als mögliche Option die Grillhütte nannte. Er begrüße es, so Groll weiter, wenn die Eltern- arbeit in Form eines Fördervereins stattfinde, weil dadurch die Möglichkeit bestehe, an Gelder zu kommen.

Im Betreuungszeitraum (7.30 bis 12.45 Uhr) entstehen für die Eltern Kosten in Höhe von 120 Euro. Ab dem kommenden Jahr steigt der Betrag voraussichtlich

auf 127 Euro. Hinzu kommen Kosten für Versorgung und für Bastelmaterialien in Höhe von fünf Euro. Im Anschluss an die Betreuungszeit um 13 Uhr besteht für Kinder die Möglichkeit eines Mittagessens und einer Nachmittagsbetreuung in der Kindertagesstätte Regenbogen.

Stadt räumt Eltern Probezeit ein

Diskutiert wurde auch die Frage, ob Kinder aus anderen Kommunen aufgenommen werden. „Wir nehmen kein Kind aus einer anderen Kommune auf, wenn wir nicht die Erklärung der betreffenden Kommune ha

ben, dass die dadurch entstehenden Kosten übernommen werden“, erklärte Groll auf eine Nachfrage aus dem Publikum. Er sicherte den Anwesenden zu, dass es die Möglichkeit einer Probezeit geben wird. Er rief auch diejenigen Eltern auf sich zu melden, deren Kinder erst im Sommer 2018 das dritte Lebensjahr erreichen, um eine bessere Belegung gestalten zu können.

Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten werden in dem Waldstück demnächst rund 150 Bäume gefällt. Bereits vier Wochen vor dem eigentlichen Start nehmen Nina Schreier, sie erhielt einen 30 Stunden-Vertrag und Nadine Haude, sie wird zu

künftig 17,5 Stunden in der Einrichtung tätig sein, ihre Arbeit auf. Eine dritte Mitarbeiterin wird noch gesucht, so dass während der Öffnungszeiten immer zwei Pädagoginnen bei den Kindern sein werden. Diplom-Sozialpädagogin Cleo Sokoll vom bsj, die durch zahlreiche Grundschulprojekte in dem Bereich über viel Erfahrung verfügt, wird den Waldkindergarten mit aufbauen und die Erzieherinnen anleiten.

Sie stellte den Tagesablauf im Waldkindergarten vor und ging auf Fragen ein, die sich hauptsächlich auf die Themen Übergang von Waldkindergarten auf Schule und den Umgang mit kalten Wintertemperaturen bezogen. Das Projekt ins Rollen gebracht hatte eine Elterninitiative, die an diesem Abend von Lisa Gensler, Christina Heck, Christoph Schneider und Anna Osterhoff vertreten wurde. „Ich glaube, es ist kein Experiment, wo man Angst haben muss, sich darauf einzulassen“, erklärte bsj-Geschäftsführer Jochem Schirp. Er verwies auf zahlreiche Projekte die der Verein in der Waldpädagogik umgesetzt hat.

„Ich denke, dass wir mit 10 bis 12 Kindern starten können und die Gruppe, wenn es sich eingespielt hat bald voll sein kann“, erklärte Groll am Ende des Abends,