Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus / Neustadts Mahnmal wurde erweitert
Von Florian Lerchbacher
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Neustadt. „Wir müssen uns an die Seite all jener stellen, die aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden sollen“, lautete der Appell von Dr. Annegret Wenz-Haubfleisch am Ende ihres Beitrages zur Veranstaltung, die die Stadt Neustadt am Donnerstag anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus ausrichtete. Zuvor hatte die stellvertretende Leiterin des Staatsarchivs Marburg und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Landsynagoge Roth herausgestellt, dass das NS-Regime die Juden als „rassisch minderwertig“ dargestellt und herabgewürdigt hätte, um den Mord an ihnen zu legitimieren – und traurigerweise in der heutigen Gesellschaft wieder ähnliche Tendenzen festzustellen seien.
Das brachte die eigentlich nur als Zuschauerin anwesende Polina Pevzner von der jüdischen Gemeinde in Marburg dazu, spontan emotionale Worte an die anderen Gäste zu richten. 17 ihrer Vorfahren seien im Holocaust den Nazis zum Opfer gefallen, sagte sie und betonte, gehofft zu haben, dass die Menschen aus der Geschichte lernen – allerdings habe sie momentan nicht den Eindruck, dass dem auch wirklich so sei. Die gebürtige Ukrainerin, die seit 1992 in Deutschland lebt, erinnerte an die einst von Hitler geplante Zerschlagung der Tschechoslowakei und das sogenannte Münchner Abkommen, mit dem das Land verpflichtet wurde, im Jahr 1938 die Sudetengebiete zu räumen. Genau das passiere derzeit mit ihrem Heimatland, während die Welt zuschaue. „Ukrainerin mahnt: Geschichte wiederholt sich“ weiterlesen