120 Rundballen gehen in Flammen auf / Waren Böller verantwortlich?
Von Nadine Weigel
Neustadt-Mengsberg. Am Samstagnachmittag gegen 16.30 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Brand an den Ortseingang von Mengsberg alarmiert. Bereits nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte standen rund 100 Quadratmeter Wiese in Flammen, die bereits auf in unmittelbarer Nähe gelagerte Stroh- und Heuballen übergegriffen hatten.
Rund 70 Feuerwehrleute aller Neustädter Stadtteilfeuerwehren sowie der Kernstadt bekämpften stundenlang den Brand. Während der Flächenbrand schnell unter Kontrolle war und gelöscht werden konnte, zog sich die Brandbekämpfung der zirka 120 Rundballen noch bis in die späten Abendstunden. Aufgrund der starken Rauchentwicklung musste das Feuer auch unter schwerem Atemschutz bekämpft werden – eine körperlich sehr anstrengende Arbeit für die Einsatzkräfte.
Während der schweißtreibenden Arbeiten in der sengenden Hitze wurden zwei Feuerwehrleute verletzt. Einer erlitt eine Überhitzung, beim anderen bestand Verdacht auf Rauchgas-Intoxination. „Beide mussten glücklicherweise nicht ins Krankenhaus, sondern konnten ambulant versorgt werden“, sagte Alexander Stein, stellvertretender Wehrführer von Neustadt, im Gespräch mit der OP.
Die Ursache für den Brand ist noch nicht geklärt. Spekulationen, wonach Kinder in der Nähe Böller gezündet hätten, konnte die Polizei am Sonntag auf Anfrage der OP weder bestätigen noch dementieren.
Auch am Sonntagmorgen beschäftigte der Brand noch einmal die Einsatzkräfte. Gegen 7 Uhr hatten Anwohner erneut Rauch an der Einsatzstelle entdeckt. Die Feuerwehren rückten abermals aus, um Glutnester zu löschen. Für die Brandschützer war es ein in vielerlei Weise „heißes“ Wochenende. Denn während des Einsatzes in Mengsberg wurden die Einsatzkräfte zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in ein Neustädter Seniorenheim gerufen. Glücklicherweise war dafür nur Grillrauch verantwortlich.
Unterstützt wurden die Neustädter Wehren von der Drehleiter Stadtallendorf sowie der Atemschutzkomponente des Landkreises aus Marburg, der die Neustädter mit Atemschutzgeräten und Filtern versorgte. Für die Wasserversorgung war eine Wasserförderung über lange Wegstrecke erforderlich. Hierfür wurden laut Feuerwehr über 1.000 Meter Schlauchmaterial verwendet. Auch ein Radlader kam zum Einsatz, der das brennende Heu und Stroh auseinanderzog, um die Glutnester zu löschen.