Das ist etwas Besonderes“

Regierungspräsident übergab Baugenehmigung für Zentrale

Die Nahwärmezentrale ist schon fast fertig, nun liegt den Mengsbergern die Baugenehmigung vor – allerdings hatten sie vorher eine Vorab-Genehmigung erhalten.

von Florian Lerchbacher

Mengsberg. „Das ist etwas sehr Besonderes“, sagte Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich über das Mengsberger Nahwärmeprojekt und erklärte so, warum er höchstpersönlich in den Neustädter Stadtteil gekommen war, um die Baugenehmigung zu erteilen. Während der feierlichen Übergabe lobte er das große ehrenamtliche Engagement und den Zusammenhalt im Dorf, den Mut, neue Wege zu beschreiten und die Kooperation der Bioenergiegenossen mit der regionalen Wirtschaft in Form der Firma Viessmann. „Es ist wichtig, solche Initiativen zu unterstützen“, betonte er und hob hervor, dass eine Vorab-Baugenehmigung bereits vorgelegen habe und die Mengsberger nicht „schwarz“ gebaut hätten. „Das ist etwas Besonderes““ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Innenstadt-Offensive Hessen 2017 „Ab in die Mitte“ „Neustädter Festtage“ enden mit Internationalem Buffet

Neustadt gehörte in diesem Jahr zu den Landessiegern der Innenstadt-Offensive „Ab in die Mitte“. Als Preisgeld erhielt die Kommune 12.000 Euro und ging damit die Verpflichtung ein, sieben Veranstaltungen von Juli-September durchzuführen, diese professionell zu bewerben und zu dokumentieren.

Unterstützt vom Kasseler Büro für Regionalentwicklung und Stadtplanung akp und in Kooperation mit dem Tourismusservice „Rotkäppchenland“, dem Förderverein Bürgerpark, dem Arbeitskreis Straßenmalerfestival, der Historischen Bürgerwehr, dem Gewerbeverein, der Kindertagesstätte „Regenbogen“, dem Quartiersmanagement, der Gemeinwesenarbeit, der kommunalen Jugendpflege und der türkisch-islamischen Gemeinde wurden von der Kommune sieben „Neustädter Festtage“ konzipiert. Seitens der Stadtverwaltung war Sonja Stark mit der Umsetzung betreut. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

„Festtage“ waren ein Erfolg

Neustadt ist zufrieden mit der „Innenstadt-Offensive“

Mit einem internationalen Büfett endeten die „Neustädter Festtage“, für die das Land durch seine Innenstadt-Offensive „Ab in die Mitte“ der Stadt 12 000 Euro zur Verfügung gestellt hatte.

Neustadt. Kartoffelsuppe, Kochkäse, süße Suppen, Hackbällchen, Gyrossuppe, rheinischer Heringssalat, Spaghetti Bolognese – die Vielfalt beim internationalen Büfett zum Ende der „Neustädter Festtage“ im Haus der Vereine war groß. Insgesamt hatten die Bürger 15 verschiedene Gerichte vorbereitet, die die Gäste der Veranstaltung mit großem Genuss probierten – und allesamt für gut befanden.

So bunt wie die Speisen waren auch die Gäste: Neustädter, Migranten, Geflüchtete und Besucher aus Nachbarkommunen waren gekommen – und

bereuten es nicht. Immer wieder gab es großes Lob und mehrfach wurde die Bitte laut, auch im kommenden Jahr wieder ein internationales Büfett auszurichten. Besonders gut kam der „Ab- in-die-Mitte-Schlussakt“ bei den weiblichen Besuchern an, die fleißig Rezepte sammelten. Nun ist vorgesehen, ein kleines Kochbuch zusammenzustellen. „„Festtage“ waren ein Erfolg“ weiterlesen

Schule beweist ihr gutes Miteinander

70 Schüler und 5 Lehrer feierten mit ihren Gästen das 50-jährige Bestehen der Mengsberger Einrichtung

Die Grundschule Mengs- berg-Momberg hat ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Es gebe „kaum eine Schule im Kreis, die so viele Veränderungen erlebt“ habe, sagte Schuldezernent Marian Zachow.

von Yanik Schick

Mengsberg. Den jüngsten und für viele Eltern und Kinder gravierendsten Einschnitt gab es vor zwei Jahren, als Mengsberg zum alleinigen Schulstandort wurde. Zuvor gingen die Schüler der ersten und zweiten Klasse in Momberg, die der dritten und vierten Klasse in Mengsberg in den Unterricht. Im selben Zug wurden seinerzeit die Kindergärten zusammengelegt und in Momberg angesiedelt.

Damals gab es viel Kritik an der Umstrukturierung – dies sei jedoch der einzige Weg gewesen, die Schule zukunftsfähig zu machen, betonte Leiterin Regina Kirchner. Wegen sinkender Schülerzahlen hätte bereits die Einführung von Kombiklassen gedroht. Inzwischen seien die Stimmen der Skeptiker verstummt, hob sie hervor: „Es ist in ein ruhiges Fahrwasser gekommen. Auch weil die Eltern inzwischen die Vorteile sehen.“ Die Einführung eines Ganztagsangebots etwa, das es seit diesem Schuljahr gibt,

wäre mit zwei Schulstandorten nicht möglich gewesen, erklärte Kirchner. „Schule beweist ihr gutes Miteinander“ weiterlesen

Straßenbau könnte beliebt werden

Wiederkehrende Straßenbeiträge: Bürgermeister Groll glaubt, dass mehr Bürger Straßensanierungen fordern

Thomas Becker erläuterte den Zuhörern noch einmal, wie wiederkehrende Straßengebühren funktionieren. Foto: Lerchbacher

Rund 80 Bürger wohnten am Mittwochabend der Infoveranstaltung rund um wiederkehrende Straßenbeiträge bei. Ihre Bedenken zum möglichen neuen System halten sich in Grenzen.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Zieht die Stadt Neustadt künftig von allen Anliegern eines Abrechungsbezirks Gebühren für die grundhafte Erneuerung von Straßen ein – oder werden weiterhin nur jene Anlieger belastet, die an den jeweiligen Straßen leben? Mit dieser Frage setzen sich die Stadtverordneten nun seit vielen Monaten auseinander (die OP berichtete). Nun suchen sie das Gespräch mit den Bürgern. Am Mittwoch ging es mit einer Veranstaltung in der Kernstadt los.

Wiederkehrende Straßengebühren gelten als die solidarische Lösung, weil Anlieger nicht einmal massiv zur Kasse gebeten werden, sondern quasi die Gemeinschaft zusammen bezahlt. Aber was ist mit denen, die bereits für die grundhafte Erneuerung „ihrer“ Straße gezahlt haben, wollte Helmut Merita von Bürgermeister Thomas Groll wissen und fragte, ob diese nicht einen geringeren Beitrag leisten könnten – dies sei schließlich immer noch solidarisch. Der Rathauschef erläuterte, dass diejenigen, die in den vergangenen Jahren zur Kasse gebeten wurden, zwischen 5 und 25 Jahre von den Gebühren befreit würden. Mit der wahrscheinlichen Erhöhung der Grundsteuer, mit der die Stadt zusätzlich entstehende Kosten decken will, müssten sich die Bürger allerdings abfinden. Es gebe eben neben vielen Gewinnern auch einige Verlierer. „Straßenbau könnte beliebt werden“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Sommerfest in Neustadt

Gießen/Neustadt. „Hessen lebt Respekt“ – lautet das Programm der Landesregierung. Dieses stand Pate für das Sommerfest der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Neustadt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger besuchten bei sommerlichem Wetter die Einrichtung, um mit den Bewohnern aus der Nachbarschaft zu feiern. „Wir freuen uns, dass das Fest so gut angenommen wurde“, sagt Dominik Zutz, Leiter der Erstaufnahmeeinrichtung. Es sei ein wichtiges Anliegen, alle Facetten der Einrichtung mit ihren unterschiedlichen Akteuren zu zeigen.

Zutz hatte gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Groll und Ralf Stettner (Leiter der Abteilung „Flüchtlingsangelegenheiten, Erstaufnahmeeinrichtung und Integration“ beim Regierungspräsidium Gießen), das Fest eröffnet. Groll sei froh, dass die Kaserne weiter genutzt werden kann. Es sei inzwischen nichts Außergewöhnliches mehr, wenn Flüchtlinge durch Park und Stadt gingen. Ralf Stettner bedankte sich bei allen Ehrenamtlichen, die „als Multiplikatoren nach außen wirken“ und bei der Stadt Neustadt und den Vereinen für die gute Zusammenarbeit.

Nach den Grußworten nutzten viele Bewohner und Gäste die Möglichkeit auf einen kleinen Imbiss sowie eines Besuchs an den verschiedenen Spielstationen. Gut besucht war die Schminkaktion des Deutschen Roten Kreuzes und die Kletterwand der Sportjugend Hessen – die auch eine Rollrutsche und ein Tennisnetz aufgebaut hatten. Spaß am Balancieren auf einer Slackline hatten die Bewohner und Gäste am Stand der „Schule ohne Rassismus“, der Martin- von-Tours-Schule. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Zeichen stehen auf Wechsel

Stadtverordnete sind größtenteils für Einführung wiederkehrender Straßengebühren

von Florian Lerchbacher

Neustadt

Die endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber alles deutet daraufhin, dass es bei der Erhebung der Straßengebühren zu einem Systemwechsel kommt. Nun gibt es Infoveranstaltungen.

Neustadt. Für die meisten Bürger soll es günstiger werden, vor allem aber sind die wiederkehrenden Straßengebühren solidarischer, als die bisherige Form der Gebührenerhebung. In Neustadt stehen die Zeichen daher auf Systemwechsel. Aus diesem Grund will die Stadt ihre Bürger schon einmal im Detail informieren – beginnend mit dem heutigen Tag, wenn um 19 Uhr im Haus der Begegnung die erste von vier öffentlichen Veranstaltungen zum Thema stattfindet.

Seit dem Frühjahr 2016 befassen sich die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, des Magistrats und der Ortsbeiräte mit dem Thema „wiederkehrende Straßenbeiträge“ – die Kommunen seit dem Jahr 2013 einführen können (diese Zeitung berichtete mehrfach). Es kam schließlich in der Vergangenheit immer wieder zu Beschwerden und Protesten, wenn Anlieger gemäß des bisher gültigen Systems innerhalb eines kurzen Zeitraums zu fünfstelligen Zahlungen aufgefordert wurden. Unter anderem waren eine Referentin des Hessischen Städte- und Gemeindebundes und der Bürgermeister der Gemeinde Biblis, dem Vorreiter in Hessen, vor Ort. Zudem ließen die Neustädter über ein Fachbüro eine Modellrechnung mit – entsprechend der Stadtteile – vier Abrechnungsbezirken erstellen. Die Verwaltung hatte dazu ein Straßenbauprogramm für die Jahre 2019 bis 2030 erstellt, das – entsprechend des Durchschnitts der vergangenen Jahre – vier Straßenprojekte für die Kernstadt und je zwei für die Stadtteile umfasst. Je nach Größe des Bezirks variieren die über vier Jahre zu zahlenden Beiträge: Für die Kernstadt ergab die Modellberechnung eine Gebühr von rund zwei Cent pro Quadratmeter Grundstücksfläche, in den Stadtteilen würde der Beitrag zwischen 17 und 43 Cent liegen. Anlieger von noch nicht fertiggestellten Erschließungsstraßen oder Straßen, die in den vergangenen Jahren grundhaft saniert wurden, sind bis zu 25 Jahren freigestellt. „Zeichen stehen auf Wechsel“ weiterlesen

Begegnungen mit dem Deutschen Herbst

Hans-Eberhard Schleyer, Sohn des von der RAF ermordeten Arbeitgeberpräsidenten, sprach in Neustadt.

Im Rahmen der zeitgeschichtlichen Veranstaltungsreihe sprach Neustadts Bürgermeister Thomas Groll mit dem ältesten Sohn des 1977 von der RAF ermordeten Dr. Hanns Martin Schleyer.

von Klaus Böttcher

Neustadt. Die 120 Besucher im Haus der Begegnung lauschten eineinhalb Stunden lang dem Gespräch zwischen Thomas Groll und dem Staatssekretär a. D. Hanns-Eberhard Schleyer. Die Zuhörer waren ergriffen, denn was der aus Berlin angereiste Gast auf Grolls Fragen antwortete, war nicht nur hochinteressant, sondern auch eine emotionale Begegnung mit dem Deutschen Herbst 1977.

Es sei nicht selbstverständlich, dass jemand wie Hanns- Eberhard Schleyer aus der Bundeshauptstadt in eine 9 000 Einwohner zählende Stadt komme, um über die dunkelste Zeit seiner Familie zu sprechen. „Wir sehen das als Wertschätzung“, sagte Groll und skizzierte kurz den Lebenslauf des 1943 geborenen Gastes. „Begegnungen mit dem Deutschen Herbst“ weiterlesen