Neustädter Mitteilungsblatt

Musicalprojekt „Nova Civitas“

Neustadt feiert in 2022 seine Ersterwähnung im Jahre 1272 und damit sein 750-jähriges Bestehen.
Im Rahmen der Vorbereitungen auf die bevorstehenden Feierlichkeiten entsteht ein Musical, in dem die damaligen Ereignisse in einer lebhaften musikalischen Erzählung dargeboten werden. Verfasserin des Textes und Regisseurin ist Christiane Krapp, u.a. als Leiterin der „Flötentöne“ bekannt, ehemals Leiterin der Musik- Theater AG an der Martin-von-Tours-Schule und ausgebildete Stadtführerin.
Das Musicalprojekt „Nova Civitas“ möchte die bekannten historischen Gegebenheiten und das Lebensgefühl von damals wieder lebendig werden lassen. Es spielt in der Zeit der Landgrafen, Fürsten, Bischöfe und nicht zuletzt in der des Junker Hans von Dörnberg, der ja auch heute noch mit seinen Burgfräuleins eine markante Rolle in dem Leben Neustadts einnimmt.
In einem mittelalterlichen Spektakel und bei mittelalterlicher Musik mit viel Tanz und Gesang versetzen die Darstellerinnen ihre Zuschauer in die damalige Lebenswelt. Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zu dem Leben im Hier und Heute werden spürbar, historische Fakten werden mit Leben erfüllt.
Um das Musical im Frühjahr des Jubiläumsjahres auf die Bühne des neuen Kultur- und Bürgerzentrums zu bringen, sucht die Stadt Neustadt nun Frauen, Männer und Kinder, die Interesse daran haben, dabei mitzuwirken.
Je nach persönlichem Bedürfnis und Talent ist eine bunte Besetzung mit größeren und kleineren Rollen für Mitwirkende jeden Alters vorgesehen. Alle Rollen sind so konzipiert, dass sie von Laiendarstellern/-innen gut bewältigt werden können.
Nach Besetzung der Rollen soll voraussichtlich im August mit den Proben begonnen werden.
Einzelpersonen oder Gruppen aus der Neustädter Kernstadt, den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel oder aus umliegenden Kommunen, die daran interessiert sind, das Musical „Nova Civitas – aus der Geschichte unserer Stadt“ in 2022 auf der Bühne des neuen Kultur- und Bürgerzentrums mitzugestalten, werden herzlich darum gebeten, sich bei Frau Sonja Stark im Rathaus der Stadt Neustadt per Mail an stark@neustadt-hessen.de oder telefonisch unter 06692/8922 zu melden.
Machen Sie mit! … und lassen Sie uns gemeinsam auf eine Zeitreise gehen, damit unser Jubiläum etwas ganz Besonderes wird.

105.000 Euro für Radverkehrsverbindung Momberg-Mengsberg Erster Bauabschnitt wird konkretisiert

Am Dienstag, dem 2. März 2021 hat Landrätin Kirsten Fründt an der Hardtmühle in Momberg einen Förderbescheid in Höhe von 105.000 Euro an Bürgermeister Thomas Groll übergeben. Damit finanziert wird ein erster Bauabschnitt zur Verbesserung der Radverkehrsverbindung zwischen Momberg und Mengsberg.
Konkret geht es um den Ausbau des bestehenden Radweges vom Ortsteil Momberg zur Hardtmühle. Der etwa 400 Meter lange Abschnitt wird auf eine Breite von drei Metern erweitert, die Decke erneuert und für eine bessere Entwässerung gesorgt. Damit soll insbesondere verhindert werden, dass der Weg zur Hardtmühle bei Starkregen nahezu unpassierbar wird. So zuletzt geschehen im Frühjahr des vergangenen Jahres.
Die Zufahrt ist bereits Teil der im Radverkehrsentwicklungsplan des Landkreises Marburg-Biedenkopf vorgesehenen Radverkehrsverbindung zwischen Mengsberg und Momberg und zugleich Teil des Wiera-Wohra-Radweges. „Mit den jetzt anstehenden Arbeiten sorgen wir für eine ganzjährige freie Fahrt auf einer attraktiven Freizeitradroute und schaffen eine Verbindung zur K 17. Dabei sparen wir mit dem Ausbau eines schon bestehenden landwirtschaftlichen Weges auch Zeit und Geld“, hob Landrätin Kirsten Fründt hervor. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Visionen für junges Leben in alten Häusern

Kolping übergab Machbarkeitsstudie für „Jugendwohnen in Neustadt“
Neustadt. Die Ostkreiskommune blickt nach Fulda. Dort ist in einem ehemaligen Altenheim der erste Azubi-Campus des Kolping-Diözesanverbandes untergebracht. Das sogenannte „Pings“-Projekt bietet einen Ort zum Wohnen, Arbeiten, Lernen und vor allem Leben für bis zu 120 jungen Menschen. Die Abkürzung „Pings“ entstand aus der zweiten Silbe von Kolping.

Im vorigen Jahr wurde Neustadts Bürgermeister Thomas Groll auf das „Pings“-Projekt aufmerksam und stellte gemeinsam mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Marian Zachow den Kontakt zu Verbandsgeschäftsführer Steffen Kempa her. Dieser gab bereitwillig Auskunft und lud die beiden Kommunalpolitiker gemeinsam mit Neustadts Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg zu einem Besuch nach Fulda ein.

Um zu klären, ob ein solches Projekt in Neustadt umsetzbar ist, wurde über das Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ (ehemals „Soziale Stadt“) mit Quartiersmanagerin Heike Brandt beraten und ein Förderantrag für eine Machbarkeitsstudie gestellt, der durch das Wirtschaftsministerium bewilligt wurde.

Im Sommer erhielt die gemeinnützige Kolping Jugendwohnheim Fulda GmbH den Auftrag, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen und dabei das Gebäude Marktgasse 3 in Neustadt näher zu betrachten. Nun übergab Kempa in Begleitung seiner Mitarbeiterin Laura Paul Bürgermeister Thomas Groll und Brandt die fertige Studie. „Visionen für junges Leben in alten Häusern“ weiterlesen

Alle reden vom Klimaschutz – was kann die Stadt Neustadt tun um diesen zu verbessern?

Alle reden vom Klimaschutz – was kann die Stadt Neustadt tun um diesen zu verbessern?

Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD): Entscheidende Impulse zu diesem Thema gingen bisher von der SPD aus. In Neustadt wird bereits heute deutlich mehr alternativer Strom erzeugt als wir verbrauchen. Dies wird sich in den nächsten Jahren noch verbessern und sich sehr positiv im städtischen Haushalt und den Portemonnaies der Bürger auswirken. Jetzt brauchen wir ein Gesamtkonzept für die Zukunft!
Die Aktivitäten müssen deutlich gesteigert werden, die Bevölkerung soll sich aktiv beteiligen. Das Gesamtkonzept ermöglicht es, die vielen Fördertopfe zu nutzen, die es in den nächsten Jahren geben wird.

„Insgesamt müssen wir nachhaltiger werden“

Ob wir dafür einen Eigenbetrieb gründen, sollten wir überlegen. Weitere energetische Sanierung der städtischen Gebäude, Umstellung auf andere Heizungsarten, Ladesäulen in allen Ortsteilen, Entwicklung eines Förderprogrammes für Einwohnerinnen und Einwohner, Elektroautos im städtischen Fuhrpark, Umsetzung Carsharing, Lastenräder in jedem Ortsteil, Aktionstage für Jugendliche und Erwachsene gehören dazu. Insgesamt müssen wir nachhaltiger werden, dazu gehört Plastikvermeidung, Blühwiesen, Renaturierung von Bächen und ähnliches. Wertschöpfung in Neustadt und bessere Lebensverhältnisse werden unsere Anstrengungen belohnen.

Franz-Wilfried Michels (CDU): Der menschengemachte Klimawandel ist real und wir müssen auch in Neustadt etwas dagegen tun. Dabei helfen uns extreme Positionen nicht weiter. Die Menschen müssen vielmehr „mitgenommen“ werden. Es heißt also zu überzeugen, statt bloß zu reglementieren. Als CDU stehen wir dafür, soziale, ökologische und ökonomische Belange immer wieder neu abzuwägen und nach Möglichkeit in Einklang zu bringen. In unserem Wahlprogramm heißt es unter anderem „Neustadt nachhaltig“. „Alle reden vom Klimaschutz – was kann die Stadt Neustadt tun um diesen zu verbessern?“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Eiersuche in diesem Jahr mal anders „Ostermarkt hinter Glas“ … wir starten ins Jahr! im Rathaus-Foyer der Stadt Neustadt

Viele Geschäfte sind (noch) geschlossen und Ostermärkte fallen aus, aber die „Eiersuche“ in Neustadt (Hessen) kann doch stattfinden. Bereits zum zweiten Mal stellt die Stadtverwaltung Neustadt Hobby-Künstlerinnen und Künstlern die Vitrinen im Rathaus zur Verfügung.
Neben selbstgenähten Taschen, liebevoll hergestellten Schlüsselanhängern, Topflappen und dekorativem Schmuck, der von Eliane Piddiu-Ripken und Heloisa Ferrante dekorativ ausgestellt wird, gibt es auch wieder speziell für den Frühling angefertigte Holzarbeiten von „Für Dich“ Andreas Matz zu sehen. Bürgermeister Thomas Groll freute sich, dass auch wieder Rolf-Dieter Reuscher seine Säge im Griff hatte und wunderbare Holzhasen, Osterlämmer und auch Hühner in der Vitrine präsentiert. Natürlich darf auch wieder „Abgedrehtes und Holziges“ von Andreas Dippel nicht fehlen. Neu in der Auslage sind Kugelschreiber, die aus Holzbalken des Junker- Hansen-Turms gedrechselt wurden, Eierbecher, Blumenvasen und Muskatgewürzmühlen. Alle Exponate können auf Wunsch auch kostenlos personalisiert werden.
Höhepunkt des „Ostermarktes hinter Glas“ sind die von Herrn Karl-Heinz Mai handbemalten Eier. „Für diese Kunst des Bemalens benötigt man nicht nur eine ruhige Hand“ sagte Mai lachend und dekorierte neben Hühnereiern, Wachteleier und Taubeneier – alle mit Schriftzügen und alten Gebeten verziert – auch Eier aus Holz. Diese hat er mit Motiven aus der Heimat verziert. „Für den eher ängstlichen Eierkäufer sind diese Holz-Eier die sichere Wahl“. Ganz besonders filigran sind die mit dem Junker-Hansen-Turm bemalten „weißen Bohnen“.
Wer sich den „Ostermarkt hinter Glas“ im Rathaus anschauen (und vielleicht sogar das ein oder andere erwerben) möchte, kann dies an Werktagen zwischen 8.30 und 12.30 Uhr tun (auch nachmittags nach Rücksprache möglich). Da die Rathaustür aufgrund der Pandemie und der Hygieneregeln aber derzeit verschlossen bleibt, ist ein Besuch nur nach telefonischer Terminvereinbarung mit Sonja Stark unter 06692/89-22 möglich.
Wer ebenfalls etwas „Selbstgemachtes“ ausstellen möchte, kann sich gern noch bei Frau Stark melden. Zwei Vitrinen sind noch frei. Der „Ostermarkt hinter Glas“…wir starten ins Jahr! ist bis zum 19.4.2021 für Sie geöffnet. Melden Sie sich an und kommen Sie vorbei – es lohnt sich! „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Putzkräfte sind in Quarantäne

Putzkräfte sind in Quarantäne
Keine anderen Mitarbeiter der Erstaufnahmeeinrichtung oder Flüchtlinge an Corona erkrankt
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Vier Mitglieder des Putzpersonals in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Neustadt (HEAE) haben Corona, bei dreien steht fest, dass sie an einer mutierten Version des Virus‘ erkrankt sind. Dies bestätigte das Regierungspräsidium in Gießen auf Anfrage dieser Zeitung. Es handelt sich um Mitarbeitende eines Dienstleistungsunternehmens.

Bewohner oder andere Mitarbeiter der Einrichtung sind nicht erkrankt, wie der stellvertretende Pressesprecher des RP, Thorsten Haas, erklärt. Die betroffenen Mitarbeitenden seien sofort nach Kenntnis über deren Symptomatik vom Dienst entbunden und nach Hause geschickt worden. Alle anderen Mitarbeitenden des Reinigungsunternehmens seien daraufhin vom Gesundheitsamt getestet worden: „Die Kontaktpersonen zu den positiv getesteten Mitarbeitenden wurden ermittelt und befinden sich in häuslicher Quarantäne.“ Auf den Alltag in der Einrichtung hätten die aufgetretenen Fälle bislang keinen Einfluss gehabt. „Putzkräfte sind in Quarantäne“ weiterlesen

Es ist Zeit zu handeln

Emilia Mann (CDU), Yasmin Klumbies (SPD) und Merve Hamel (FWG) wollen Stadtverordnete werden
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Immer wieder wird der Ruf laut, dass auch jüngere Menschen sich in der Politik engagieren und mehr Frauen in den Fraktionen oder Parteien vertreten sein sollten. Oft bleibt es jedoch bei der Forderung oder beim Wunsch. Die Realität sieht zumeist anders aus: Insbesondere in der Kommunalpolitik fehlt vielerorts der Nachwuchs – und die meisten Parteien freuen sich bereits, wenn sie eine Handvoll Frauen ins Rennen um Mandate schicken können. Auch in Neustadt sind die Listen weit davon entfernt, paritätisch besetzt zu sein. Aber immerhin: Jede Fraktion hat mindestens eine junge Frau in ihren Reihen, die es in die Stadtverordnetenversammlung will. Wieso also trafen Emilia Mann (CDU), Yasmin Klumbies (SPD) und Merve Hamel (FWG) – allesamt Mütter, die alle Hände voll zu tun haben – die Entscheidungen, sich in die städtische Politik einzubringen? Und was wollen sie erreichen?

Ihr Interesse an der Politik sei immer schon groß gewesen, sagt Klumbies (29). Ein wichtiger Faktor, sich künftig auch engagieren zu wollen, sei die Geburt ihres inzwischen zwei Jahre alten Sohnes gewesen: „Der Blick in die Zukunft war auf einmal ein ganz anderer.“ Sie will also zum einen mitbestimmen, in was für einer Welt ihr Sohn aufwächst – was sie übrigens auch schon getan hat, da sie sich gemeinsam mit Hamel und der Elterninitiative für eine zweite Gruppe im Waldkindergarten Neustadt eingesetzt hatte.

Zum anderen möchte sie ihrem Sohn vorleben, dass man eben nicht nur aus dem Hintergrund kritisieren sollte: Wer mit Dingen nicht einverstanden sei oder etwas geändert haben möchte, der müsse eben auch bereit sein, sich einzusetzen. Und da sie über die Elterninitiative die Stadtverordnetenversammlung und deren Arbeit bereits kennengelernt habe, sei die Entscheidung einfach gewesen, wo sie dies tun möchte.

Hamel (30) – ihres Zeichens dreifache Mutter und von Anfang an Motor der Waldkindergarten-Initiative – erklärt indes, dass sie sich bei der Initiative für eine zweite Gruppe wie ein Bittsteller gefühlt habe, der betteln gehen musste. „Wenn ich also schon Zeit investiere, dann sollte ich das einfach dort tun, wo ich auch direkt etwas mitentscheiden kann“, sagt sie und ergänzt, dass sie auf kommunaler Ebene Einfluss auf die Stellschrauben habe. Außerdem könne sie „Sachen schlecht halb machen“. Will heißen: Nur Themen oder Anliegen anzusprechen, reicht ihr nicht: Sie möchte lieber aktiv mitbestimmen.

„Dinge verändern macht Spaß“, sagt Mann (39) – die Mutter von zwei Söhnen (Lukas und Milan) ist. Das habe sie als Koordinatorin der Bürgerhilfe in Stadtallendorf gemerkt. Und weil sich von Begeisterung und Engagement auch andere Menschen anstecken ließen, wolle sie das nun eben auch auf politischer Ebene anstoßen. Ein Vorteil von Neustadt sei, dass der Draht ins Rathaus ein kurzer sei – was es erleichtere, Anliegen vorzubringen und Themen anzustoßen. Auch für Menschen, die sich nicht politisch engagieren: „Ich schätze die Arbeit mit der Stadt Neustadt sehr.“

Sie möchte ihre Erfahrungen als Pflegefachkraft und -beraterin in das politische Leben Neustadts einbringen. Als Schwerpunkte ihres Engagements sieht sie die Seniorenpolitik: „Aber ich möchte mich auch für Familien und Frauen vor Ort einsetzen.“ Und für den Ausbau der Radwegeverbindungen. Ganz wichtig sei ihr zudem die Kooperation mit allen Vereinen vor Ort – insbesondere den sozial geprägten Initiativen wie dem Bürgerverein, dem bsj oder der Gemeinwesenarbeit, in der sie auch ehrenamtlich als Dolmetscherin aushilft. Besonders am Herzen liege ihr, dass alle, die Hilfe benötigen, diese auch bekommen.

Fun Fact am Rande: Mann kam erst 1990 aus Polen nach Deutschland und sprach kein Wort Deutsch außer „eins, zwei und Katze“, wie sie bekennt. Sie habe nie die Intention gehabt, vor vielen Menschen zu sprechen – was sich aber auch als Kommunalpolitikerin kaum verhindern lässt. Allerdings hat sie in diesem Bereich inzwischen auch ein kleines Bisschen Erfahrung gesammelt: Seit vielen Jahren ist sie Vorsitzende beim Frauenverein und sehr aktive Karnevalistin – und somit gewohnt, vor sehr vielen Menschen zu sprechen.

Hamel will sich insbesondere für den Klimaschutz einsetzen – sie steht auf Landkreis-Ebene auch auf der Klimaliste. Eine im Oktober 2020 veröffentlichte Studie von Fridays for Future habe sie wachgerüttelt: „Der Klimaschutz war, als ich aufwuchs, immer ein Thema.“ Es habe sich aber schlicht zu wenig bewegt und viele Punkte des Pariser Abkommens würden vernachlässigt oder gar übergangen – und auch Neustadt hinke beim Klimaschutz hinterher (auch wenn ansonsten viel passiere). Nun sei es aber an der Zeit, etwas zu verändern: „Ich werde die Auswirkungen auf das Klima und den Klimaschutz daher bei jedem Thema ansprechen und so viel einfordern, wie es geht.“

Ihrer Meinung nach habe allein schon ihr Wahlkampf Wirkung gezeigt, da sich auch die anderen Fraktionen nun vermehrt der Thematik annehmen würden, also nachgezogen seien. Als weiteres Thema hat sie sich die Unterstützung von Alleinerziehenden auf die Fahnen geschrieben – denen sie unter anderem die Möglichkeit der politischen Teilhabe bieten möchte. „Grundsätzlich habe ich viele Ideen für Neustadt“, sagt sie: „Viele Neustädter sehen viel weniger Potenzial in ihrer Stadt, als wirklich drinsteckt. Dabei sind sie eigentlich offen, man muss sie manchmal nur ermutigen.“ So sei auch der Slogan „Neustadt neu denken“ entstanden.

„Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Familie“, nennt Klumbies als ihre Themen und betont, dass diese allesamt „Dinge des Herzens“ seien. Auch sie sagt, dass gerade bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren zu wenig passiert sei. Entsprechend möchte sie sich engagieren, „bevor es zu spät ist“.

Sie habe auch schon einige Ideen und Konzepte, wie sie die Themen den Menschen näherbringen möchte – insbesondere den Kindern, wie die Lehrerin für Haupt- und Realschule, die derzeit an der Grundschule in Mengsberg tätig ist, betont. Gerade Kinder wolle sie begeistern, indem sie diese in Aktionen involviert, als sozusagen „mitnimmt“ und dadurch Interesse weckt wenn nicht gar sogar Identifikation erzeugt.

Bei Erwachsenen gelte es manchmal einfach nur, diese ihrer Mündigkeit bewusst zu machen – also ihnen quasi zu zeigen, dass sie sich selber eine Meinung bilden und dann auch für Themen einsetzen können.

Die drei Neustädterinnen kennen sich natürlich schon – kein Wunder bei einer Stadt der Größe Neustadts. Hamel und Klumbies setzten sich, wie erwähnt, gemeinsam für die zweite Waldkindergartengruppe ein. Sie und Klumbies hätten auf einem Flohmarkt ihre Stände nebeneinander aufgebaut und viel Spaß gehabt, berichtet Mann und ergänzt, dass einer ihrer Söhne bei Hamel in die Pfadfindergruppe geht.

Sie wolle auf jeden Fall die gute, fraktionsübergreifende Arbeit, die in Neustadt herrscht, fortsetzen, stellt Klumbies heraus. Nichtsdestotrotz spiele es trotzdem eine Rolle, für welche Fraktion man aktiv wird. Ihr hätten bei der SPD die Bestrebungen und Vorhaben zugesagt und sie sei sehr offen angenommen und direkt „auf Augenhöhe“ empfangen worden, berichtet die Speckswinklerin, die auf Platz sechs der Liste zur Kommunalwahl antritt, über die Entscheidung rund um ihre politische Heimat. Bei Hamel war der Fall schon einfacher: Es sei klar gewesen, dass sie nicht für eine der großen Parteien antreten will – und bei der FWG habe sie sich auf Anhieb willkommen gefühlt. Sie steht auf Listenplatz zwei. „Es ist Zeit zu handeln“ weiterlesen

Die „Arche“ hat eine neue Kapitänin

Daniela Nebel-Schmidt leitet seit dem 1. Januar die Kindertagesstätte Momberg-Mengsberg
Von Florian Lerchbacher
Momberg. Die Vernetzung im Ort verbessern und die Kindertagesstätte zu einem zentralen Punkt des Dorfgeschehens machen – so lautet ein zentrales Ziel, das Daniela Nebel-Schmidt für ihre Arbeit als neue Leiterin der Kindertagesstätte Momberg-Mengsberg „Arche Noah“ ausgibt: „Ich bin selber auch ein Dorfkind. Ich denke, wir kriegen das hin.“ Außerdem möchte sie das Außengelände aufwerten und eine Homepage auf den Weg bringen, um die Einrichtung besser nach außen zu präsentieren und für mehr Transparenz zu sorgen. Zum 1. Januar trat sie die Nachfolge von Danuta Musialik an – ein bisschen auf Anraten ihrer Kolleginnen, wie die 38-Jährige berichtet: „Das Team sprach mich an, dass ich doch eigentlich für den Posten geeignet sei und das könne.“

Schon immer wollte die Emsdorferin mit Kindern arbeiten: Nach dem Abitur an der Stiftsschule im Jahr 2002 wollte sie Grundschullehramt in Gießen studieren, entschied sich dann aber für den Diplom-Studiengang Pädagogik in Marburg. Die Uni schloss sie im Jahr 2007 vor der Geburt ihres ersten (von insgesamt zwei) Kindern ab. Schwerpunkte waren Sozial- und Sonderpädagogik. Im Nebenfach hatte sie Friedens- und Konfliktforschung studiert – wovon sie noch heute im Kita-Alltag profitiert, wie sie betont: sowohl im Umgang mit Kindern als auch mit dem Team. „Die „Arche“ hat eine neue Kapitänin“ weiterlesen

Neustadt – da steckt Musik drin

Christiane Krapp hat anlässlich von 750 Jahren Ersterwähnung das Musical „Nova Civitas“ geschrieben
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Musik liegt in der Luft: Die Neustädterin Christiane Krapp hat ein Musical geschrieben, das sie 2022 – also in dem Jahr, in dem die Stadt ihre 750 Jahre zurückliegende Ersterwähnung feiert – aufführen möchte. Es heißt „Nova Civitas – aus der Geschichte unserer Stadt“, trägt also den gleichen Namen wie die Stadtchronik, und beschäftigt sich natürlich entsprechend auch mit der Geschichte. Im Mittelpunkt steht der Junker Hans von Dörnberg, „der hier 35 Jahre lang das Regiment führte und für eine fantastische finanzielle Lage sorgte“, wie Krapp betont – auch wenn manches vielleicht illegal gewesen sei: „Er wurde angeklagt, verstarb aber noch vor Ende des Prozesses. Insofern ist die Wahrheit nie ans Tageslicht gekommen.“

Eine wichtige Szene sei außerdem jene, in der die Ersterwähnung Neustadts thematisiert wird – was in der Geschichte eigentlich nur nebensächlich war, da es um den Verkauf eines weit entfernten Grundstücks ging und Neustadt nur der Ort des Ausstellens der Urkunde war: Mit der am 5. Mai 1272 ausgestellten Urkunde stimmte Landgraf Ludwig II. von Ziegenhain dem Verkauf der Güter zu Rollshausen an einen Herren von Heinbach zu. Einer der Unterzeichner war Hermann, gräflicher Schultheiß zu Neustadt beziehungsweise, wie es damals hieß, „de Nova Civitate“. „Neustadt – da steckt Musik drin“ weiterlesen

Umgestaltet, aber geschlossen

Hallenbad bleibt nach 400 000-Euro-Projekt diese Saison zu
Von Florian Lerchbacher
Mengsberg. Ein Großteil des Mengsberger Hallenbades erstrahlt bereits in neuem Glanze. Die Hoffnung, in dieser Hallenbad-Saison noch einen Sprung ins lauwarme Nass zu wagen, muss sich aber niemand machen – und zwar ganz unabhängig davon, dass die Einrichtung ohnehin Corona-bedingt geschlossen ist.

Vor 15 Jahren hatte die Stadt Neustadt die Technik des Rotkäppchen-Bades (das diesen Namen damals noch nicht trug) erneuert und das Becken mit Folie ausgekleidet. Vor zehn Jahren musste sie dann bei den sogenannten Deckenbindern tätig werden. Dieses Mal wollte die Kommune das Hallenbad barrierefrei machen und die noch aus dem Jahr 1974 stammenden Duschen und Umkleideräume zeitgemäß gestalten.

Diese Arbeiten seien so gut wie abgeschlossen, freut sich Bürgermeister Thomas Groll, während er durch die modernen, in Weiß und zartem Grün gefliesten Räume geht. Was fehlt, seien noch die Türen. Aber wann diese geliefert würden und das Bad endgültig fertig ist, lasse sich noch nicht exakt festlegen: „Wir sind etwa acht Wochen in Verzug – aber das ist nicht so schlimm, denn wegen der Corona-Pandemie wäre das Hallenbad ja ohnehin geschlossen“, sagt er und ergänzt, dass nun auch kein Zeitdruck mehr bestehe. Er plane nicht, aus Gründen der „Symbolpolitik“ noch für wenige Tage beziehungsweise Wochen die Einrichtung zu öffnen: „Es gibt schließlich auch kein Schulschwimmen. Und ohne das ist das Hallenbad nicht wirtschaftlich zu betreiben“, betont er. Mitarbeiter der Bäder kümmern sich derzeit dennoch um die Grundreinigung der Einrichtung. „Umgestaltet, aber geschlossen“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Landkreis leitet Landeszuwendung für Schutzmaßnahmen in Kindertageseinrichtungen an die Kommunen weiter

Das hessische Finanzministerium hat im Dezember 2020 den Landkreisen, Sonderstatusstädten und kreisfreien Städten nach dem Verhältnis der Einwohnerzahlen die im Sondervermögen des Landes „Hessens gute Zukunft sichern“ vorgesehenen 75 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen an Schulen und Kitas bewilligt. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat eine Zuweisung von 2.023.424 € erhalten. Die dem Landkreis gewährte Zuweisung wird nach dem Beschluss des Kreisausschusses zur Hälfte den Städten und Gemeinden zugewiesen. Jede Kommune entscheidet nach eigener Priorisierung über eine zweckgebundene Verwendung der Mittel, regelt die Erbringung des Eigenanteils von 25% der zuweisungsfähigen Ausgaben und erstellt für ihren Bereich die notwendigen Verwendungsnachweise. Die Höhe der Zuweisung für die einzelnen Städte und Gemeinden ergibt sich nach dem Anteil der belegten Kitaplätze zum Stichtag 1.3.2020.
Auf die Stadt Neustadt (Hessen), so Bürgermeister Thomas Groll entfalle eine Zuweisung von 50.000 Euro. Die Kommune müsse eine Ko-Finanzierung von rund 16.000 Euro erbringen.
„Wir danken dem Land für die abermalige Unterstützung in der Corona-Pandemie und dem Landkreis für die Weiterleitung der Mittel. Gerade in den Kindertagesstätten gibt es in dieser herausfordernden Zeit Handlungsbedarf. Nun werden wir in die Lage versetzt kurzfristig und effizient zu handeln“, betont Groll. Schwerpunktmäßig habe die Kommune Hochleistungs-Luftreiniger für die kommunalen Kindertagesstätten „Regenbogen“ und „Sonnenschein“ sowie den kirchlichen Kindergarten „Arche Noah“ Momberg-Mengsberg angeschafft. Ausgestattet würden insgesamt 15 Gruppen- und drei Mehrzweckräume. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 55.000 Euro.
Für den Schutzraum des Waldkindergartens wurde kein Gerät angeschafft, da dieser nur in Ausnahmefällen genutzt wird und sich die Kinder ansonsten im Wald aufhalten.
„Wir vertrauen auf Expertenrat und Herstellerempfehlung. Raumluftreiniger für virenfreie Luft in KiTas als Teil eines Hygienekonzeptes können entscheidend helfen, dass KiTas auch weiterhin offenbleiben und Eltern und Fachkräfte sich sicherer fühlen. Wenn ganz nebenbei dadurch Schnupfen und Husten drastisch vermindert werden, ist das auch ein Gewinn“, so Bürgermeister Thomas Groll. Bisher haben sich nach den Worten des Bürgermeisters die Hygienekonzepte für die örtlichen KiTas bewährt. „In diesem Zusammenhang will ich allen Erzieherinnen für ihre engagierte Arbeit in dieser herausfordernden Zeit danken. Zudem gilt den Eltern ein Wort des Dankes für ihr Verständnis für Veränderungen und Einschränkungen. Nur gemeinsam können wir diese Aufgabe lösen und müssen dabei stets das Wohl der Kinder in den Augen haben“, betont Groll. Gemeinsam mit Irina Wiens, der Leiterin der KiTa „Sonnenschein“ stellte der Bürgermeister der Presse eines der Luftreinigungsgeräte vor. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen