Hallenbad bleibt nach 400 000-Euro-Projekt diese Saison zu
Von Florian Lerchbacher
Mengsberg. Ein Großteil des Mengsberger Hallenbades erstrahlt bereits in neuem Glanze. Die Hoffnung, in dieser Hallenbad-Saison noch einen Sprung ins lauwarme Nass zu wagen, muss sich aber niemand machen – und zwar ganz unabhängig davon, dass die Einrichtung ohnehin Corona-bedingt geschlossen ist.
Vor 15 Jahren hatte die Stadt Neustadt die Technik des Rotkäppchen-Bades (das diesen Namen damals noch nicht trug) erneuert und das Becken mit Folie ausgekleidet. Vor zehn Jahren musste sie dann bei den sogenannten Deckenbindern tätig werden. Dieses Mal wollte die Kommune das Hallenbad barrierefrei machen und die noch aus dem Jahr 1974 stammenden Duschen und Umkleideräume zeitgemäß gestalten.
Diese Arbeiten seien so gut wie abgeschlossen, freut sich Bürgermeister Thomas Groll, während er durch die modernen, in Weiß und zartem Grün gefliesten Räume geht. Was fehlt, seien noch die Türen. Aber wann diese geliefert würden und das Bad endgültig fertig ist, lasse sich noch nicht exakt festlegen: „Wir sind etwa acht Wochen in Verzug – aber das ist nicht so schlimm, denn wegen der Corona-Pandemie wäre das Hallenbad ja ohnehin geschlossen“, sagt er und ergänzt, dass nun auch kein Zeitdruck mehr bestehe. Er plane nicht, aus Gründen der „Symbolpolitik“ noch für wenige Tage beziehungsweise Wochen die Einrichtung zu öffnen: „Es gibt schließlich auch kein Schulschwimmen. Und ohne das ist das Hallenbad nicht wirtschaftlich zu betreiben“, betont er. Mitarbeiter der Bäder kümmern sich derzeit dennoch um die Grundreinigung der Einrichtung.
Ursprünglich hatte die Stadt mit Nettokosten in Höhe von 235 000 Euro gerechnet. Gelandet ist sie bei rund 400 000 Euro. Das habe mehrere Gründe, sagt Groll. Zunächst sei das Ausschreibungsergebnis anders ausgefallen, als erhofft. Dann habe sich gezeigt, dass zahlreiche Leitungen, die im alten Estrich lagen, in schlechtem Zustand sind und erneuert werden müssen. Und zu guter Letzt habe die Stadt sich spontan entschlossen, den gesamten Cafeteria-Bereich neu zu gestalten. Dort gibt es nun beispielsweise auch eine behindertengerechte Toilette – von der bisher lediglich eine im Badbereich existiert hatte.
Geplant ist, auch noch den Eingang zum Bad außerhalb des Gebäudes umzugestalten und ebenfalls barrierefrei zu machen. Diese Aufgabe werde der Bauhof erledigen, so der Bürgermeister.
Bad soll künftig sonntags länger aufhaben als früher
Er hätte gerne noch ein Planschbecken im Hallenbad gesehen. Das große Problem in diesem Zusammenhang sei jedoch der fehlende Platz. Eine Neuerung hält er dennoch parat: Wenn das Hallenbad wieder öffnet – dann unter Federführung der A. Schmeh GmbH & Co. KG, die im Auftrag der Kommune die Badeaufsicht übernimmt, sich um die technische Betreuung der Anlagen, den Kassendienst, die Reinigung und das Bistro kümmert –, wird es sonntags länger aufhaben als bisher.
Fördermittel für die Hallenbad-Umgestaltung hat die Stadt auch bekommen: 95 000 Euro über das Swim-Programm des Landes sowie 31 000 Euro plus weitere 5 000 Euro für den barrierefreien Umbau vom Landkreis.