Alle reden vom Klimaschutz – was kann die Stadt Neustadt tun um diesen zu verbessern?

Alle reden vom Klimaschutz – was kann die Stadt Neustadt tun um diesen zu verbessern?

Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD): Entscheidende Impulse zu diesem Thema gingen bisher von der SPD aus. In Neustadt wird bereits heute deutlich mehr alternativer Strom erzeugt als wir verbrauchen. Dies wird sich in den nächsten Jahren noch verbessern und sich sehr positiv im städtischen Haushalt und den Portemonnaies der Bürger auswirken. Jetzt brauchen wir ein Gesamtkonzept für die Zukunft!
Die Aktivitäten müssen deutlich gesteigert werden, die Bevölkerung soll sich aktiv beteiligen. Das Gesamtkonzept ermöglicht es, die vielen Fördertopfe zu nutzen, die es in den nächsten Jahren geben wird.

„Insgesamt müssen wir nachhaltiger werden“

Ob wir dafür einen Eigenbetrieb gründen, sollten wir überlegen. Weitere energetische Sanierung der städtischen Gebäude, Umstellung auf andere Heizungsarten, Ladesäulen in allen Ortsteilen, Entwicklung eines Förderprogrammes für Einwohnerinnen und Einwohner, Elektroautos im städtischen Fuhrpark, Umsetzung Carsharing, Lastenräder in jedem Ortsteil, Aktionstage für Jugendliche und Erwachsene gehören dazu. Insgesamt müssen wir nachhaltiger werden, dazu gehört Plastikvermeidung, Blühwiesen, Renaturierung von Bächen und ähnliches. Wertschöpfung in Neustadt und bessere Lebensverhältnisse werden unsere Anstrengungen belohnen.

Franz-Wilfried Michels (CDU): Der menschengemachte Klimawandel ist real und wir müssen auch in Neustadt etwas dagegen tun. Dabei helfen uns extreme Positionen nicht weiter. Die Menschen müssen vielmehr „mitgenommen“ werden. Es heißt also zu überzeugen, statt bloß zu reglementieren. Als CDU stehen wir dafür, soziale, ökologische und ökonomische Belange immer wieder neu abzuwägen und nach Möglichkeit in Einklang zu bringen. In unserem Wahlprogramm heißt es unter anderem „Neustadt nachhaltig“.

Wir wollen zukünftig gemeinsam mit Nachbarkommunen einen Klimaschutzmanager etablieren, den vorhandenen Klimaaktionsplan fortschreiben, Förderprogramme auch in diesem Bereich verstärkt nutzen, die Umweltbildung in den Kindergärten ausbauen und ein Radwegekonzept erstellen.

CDU sucht den „Sinn für das Machbare“

Als CDU stehen wir gemeinsam mit dem Bürgermeister für ein planvolles Vorgehen. Schritt für Schritt wollen wir dabei vorwärtskommen. Wünschenswert wäre, wenn eine Aktionsgruppe „mit Sinn für das Machbare“ diesen langfristigen Weg begleiten würde, die Kommune sollte diese dann unterstützen.

Auch der Schutz vor Starkregenereignissen gehört zum Klimaschutz. Hier gilt es bis zur anstehenden Flurbereinigung im „Heidental“ Zwischenlösungen zu suchen und umzusetzen.

Karsten Gehmlich (FWG): Klimaschutz und Nachhaltigkeit gehören inzwischen nicht mehr zur politischen Kür, sondern zur Pflicht, wollen wir aktiv vor Ort etwas gegen die zunehmende Klimaerwärmung tun. Seit 2010 gehört Neustadt zum Bündnis Klimakommunen Hessen und hat bereits verschiedene Dinge auf den Weg gebracht. Dazu gehören zum Beispiel die Studie zum Hochwasserschutz, verschiedene energetische Sanierungen, der Austausch der Straßenbeleuchtungen und andere.

Das ist ein guter Anfang, jedoch muss es unser Ziel sein, mehr CO2 einzusparen, um der Klimakrise entgegenzutreten, und alle Maßnahmen unter dieser Fragestellung zu betrachten.

Die FWG will einen Klimamanager etablieren“

Um bei der Vielzahl der möglichen Einzelmaßnahmen und -projekte und den verschiedenen Förderprogrammen von Bund, Land und Kreis ein tragfähiges und nachhaltiges Klimaschutzkonzept erstellen zu können, ist es aus unserer Sicht sinnvoll, einen Klimamanager gegebenenfalls auch im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit zu etablieren, der neben der Konzepterstellung auch Einzelmaßnahmen koordiniert. Des Weiteren kann er auch als Ansprechpartner für Bürger fungieren, um denen die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten für Privatpersonen, wie zum Beispiel die kostenfreie Energieberatung, nahe zu bringen.