14 neue Bürgerhelfer sind in zwei Städten im Einsatz

Bürgermeister von Neustadt und Stadtallendorf überreichten nach der Ausbildung die Zertifikate

Neustadt/Stadtallendorf.
Mit einer feierlichen Zeremonie im historischen Rathaus von Neustadt endete der erste gemeinsame Qualifizierungskurs der Bürgerhilfe Stadtallendorf und Neustadt. Insgesamt 14 engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten ihre Zertifikate aus den Händen der Bürgermeister Christian Somogyi (Stadtallendorf) und Thomas Groll (Neustadt).
30 Unterrichtsstunden

Seit September 2024 haben sich die Teilnehmenden in rund 30 Unterrichtsstunden auf ihre zukünftige Aufgabe vorbereitet. Die Schulung deckte ein breites Themenspektrum ab – darunter Leistungen der Pflegeversicherung, alterstypische Erkrankungen, Erste Hilfe, Kommunikation, Konfliktlösung, der Umgang mit demenzveränderten Menschen, Lebensmittelhygiene sowie Selbstfürsorge und Resilienz. Auch der praktische Umgang mit Hilfsmitteln gehörte zur Ausbildung. „14 neue Bürgerhelfer sind in zwei Städten im Einsatz“ weiterlesen

Bürgerverein hat Carsharing als Ziel

Hans-Gerhard Gatzweiler ist Nachfolger von Dieter Trümpert als Vorsitzender von „Wir von uns“
Von Florian Lerchbacher

Neustadt.
Seit der Gründung im Jahr 2019 war Vorsitzender Dieter Trümpert das Gesicht des Bürgervereins „Wir für uns“. Während der jüngsten Hauptversammlung stellte er sich jedoch nicht mehr für das Amt zur Verfügung. Aus persönlichen Gründen wolle er kürzertreten, erklärt er im Gespräch mit dieser Zeitung. Sein Nachfolger ist der bisherige Kassierer Hans-Gerhard Gatzweiler – dessen ursprünglicher Posten nun vakant ist. Die Aufgaben werde er vorerst weiter übernehmen, erklärt er – hofft aber, möglichst bald einen Nachfolger als Kassierer zu finden, denn die Aufgaben sind durchaus vielfältig. Damit jedoch nicht genug der Wechsel: Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Erhard Wölk. Nur bei der Schriftführerin gibt es keine Veränderung. Diesen Posten bekleidet weiterhin Sandra Ramge.
Ein zentrales Ziel des neuen Vorstandes ist es, den „Bereich der Begegnung“ weiterzuentwickeln und beispielsweise das Frauenfrühstück und den Männertreff auszuweiten. Eine Hoffnung sei es ja lange gewesen, die einzelnen Sparten des Vereins auch näher zusammenzubringen, sagt Gatzweiler. Doch es habe sich gezeigt, dass die engagierten Mitglieder eben eher mit ihren jeweiligen Abteilungen beschäftigt seien: „Was wir einfach akzeptieren müssen.“ „Bürgerverein hat Carsharing als Ziel“ weiterlesen

„Das ist einfach schön“

Trinitatis-Kirmes: Festzug begeistert Tausende
Von Nadine Weigel

Neustadt.
Der Wettergott liebt offensichtlich die Junker-Hansen-Stadt. Eigentlich sollte es am Sonntag pünktlich um 14 Uhr zum Start des Festzuges regnen, doch die gute Laune der Teilnehmenden vertrieb jede dunkle Wolke.
Sage und schreibe 49 Zugnummern zählte der Festzug, der sich gut zwei Stunden durch die Straßen und Gassen schlängelte. Der Höhepunkt der 521. Trinitatis-Kirmes war ein Spiegelbild dessen, was Neustadt so einzigartig macht: Eine geschichtsträchtige Stadt, die Wert auf Tradition legt und modern und offen in die Zukunft blickt. Eine Stadt, die von ihrer bunten Gemeinschaft und ihrem vielfältigen Vereinsleben lebt.

„Es ist einfach schön. Wie jedes Jahr“, erklärte Sabine Schmitt lachend. Die Speckswinklerin war mit Schwester Andrea und deren bester Freundin Gabi in die Marktstraße gekommen, um den zahlreichen Gruppen, Institutionen und Vereinen zuzujubeln – wie schätzungsweise Tausende andere, die sich am Straßenrand versammelt hatten. „„Das ist einfach schön““ weiterlesen

Mehr Beschwerden über Verkehrslärm auf A 49

Neustadt und Schwalmstadt wollen eine schnelle Prüfung / Dafür sind Verkehrszählungen nötig
Von Michael Rinde

Neustadt.
Am Anfang, etwa drei Wochen nach Freigabe der A-49-Neubaustrecke, waren es zwei Beschwerden über Autobahnlärm aus der Neustädter Kernstadt, die an die Stadt herangetragen wurden. Inzwischen sind es einige mehr, etwa auch aus dem Stadtteil Momberg, wie Bürgermeister Thomas Groll (CDU) der OP berichtet. Von einer „Beschwerdeflut“ oder Protesten will er nicht sprechen. „Doch es beschäftigt mehr Leute als am Anfang“, sagt er. Es seien eindeutig mehr Beschwerden geworden, die ihn erreichten. Meist sind die Städte in solchen Situationen der erste Anlaufpunkt für betroffene Bürger bei derartigen Problemen.
Da sein Schwalmstädter Amtskollege Tobias Kreuter vor einer ähnlichen Situation steht, sind beide gemeinsam aktiv geworden. Sie haben sich an die Autobahn GmbH des Bundes gewandt. Beide Bürgermeister bitten darum, die Lärmsituation zu überprüfen, und regen Messungen wie auch einen Vor-Ort-Termin an.

Dass die Autobahn GmbH, eine bundeseigene Gesellschaft, an dieser Stelle zuständig ist, hat formale Gründe. Zwar wird die A-49-Neubaustrecke im Zuge einer öffentlich-privaten Partnerschaft von der „A 49 Autobahn GmbH“ betrieben. Doch Lärmschutz ist eine hoheitliche Aufgabe und die Autobahn GmbH hat diese wahrzunehmen.

Im Schwalmstädter Raum gibt es Beschwerden aus Florshain, Wiera und Frankenhain, wie die Bürgermeister berichten. „Mehr Beschwerden über Verkehrslärm auf A 49“ weiterlesen

Neuer Junker Hans ist Enkel eines alten Kirmes-Chefs

Eröffnung der Trinitatis-Kirmes: Nick Streichert repräsentiert die Stadt
Von Florian Lerchbacher

Neustadt.
Die Vorzeichen für ein gutes Gelingen der 521. Trinitatis-Kirmes stehen gut: Weit mehr als 200 Menschen und damit mehr als sonst kamen zur Eröffnung des ältesten Volksfestes des Landkreises, der Fassanstich war mit zwei gezielten Schlägen erledigt und der Festzug am Sonntag wird der längste seit der 500. Auflage sein.
Es war aber auch ein abwechslungsreiches Programm, das den Gästen am Donnerstagabend im Bürgerpark geboten wurde. Zunächst hielten der katholische Pfarrer Andreas Riehl und die evangelische Pfarrerin Kerstin Kandziora einen vom evangelischen Kirchenchor und den Trinitatis-Bläsern musikalisch gestalteten ökumenischen Gottesdienst. Dabei stellte Kandziora ihre Vorfreude auf das Kirchweihfest und den Duft von Pommes, Bratwurst, Zigaretten und der Zeltplane heraus, sprach von einer Auszeit, die jeder Mensch brauche – und betonte, dass auch die Engel im Himmel tanzen werden. „Neuer Junker Hans ist Enkel eines alten Kirmes-Chefs“ weiterlesen

Zur Sicherheit wird Neustadt geteilt

Während der am Donnerstag beginnenden Trinitatis-Kirmes gilt ein neues Sicherheitskonzept
Von Florian Lerchbacher

Neustadt.
Ausgelassen feiern steht von Donnerstag, 12. Juni, bis Montag, 16. Juni, in der Stadt Neustadt während der 521. Auflage der Trinitatis-Kirmes auf dem Programm. Doch so einfach wie früher ist das in heutigen Zeiten angesichts von Terroranschlägen auf Veranstaltungen nicht mehr. Eine Absage stand in der Kommune nie wirklich zur Debatte. Stattdessen gibt es auch beim ältesten Volksfest des Landkreises erhöhte Sicherheitsvorkehrungen.
Zentrale Veränderung zu früher ist, dass die Stadt schon ab Donnerstag die Landesstraße 3071 aus Richtung Speckswinkel kommend ab der Autobahn-Zu- und Abfahrt sperrt. Wer von dort in die Neustädter Innenstadt oder auch auf den Festplatz in der Lehmkaute will, wird über Momberg und Speckswinkel umgeleitet – muss also einen Umweg und Verzögerungen in Kauf nehmen.

Aus der Innenstadt kommend kann man trotzdem noch am Festplatz vorbei durch die Lehmkaute fahren, denn die Straße Richtung Speckswinkel soll fürs Parken genutzt werden, wie der für Sicherheitsfragen zuständige Holger Michel (Leiter des Fachbereichs II) erklärt. Der Festplatz an sich wird Richtung Hauptstraße durch Großfahrzeuge der Schausteller geschützt. „Zur Sicherheit wird Neustadt geteilt“ weiterlesen

Neue Hoffnung für altes Sorgenkind

Deutsche Bahn hat Bahnhof Neustadt zurückgekauft
Von Florian Lerchbacher

Neustadt.
Es hatte sich angebahnt, nun ist es Wirklichkeit geworden: Die Deutsche Bahn hat das Neustädter Bahnhofsgebäude zurückgekauft – und schürt damit in der östlichsten Stadt des Landkreises Marburg-Biedenkopf die Hoffnung, dass es doch noch eine Zukunft für das alte Sorgenkind gibt.
Seit vielen Jahren schon ist der Zustand des 1850 errichteten Gebäudes ein Diskussionsthema. Erstmals Hoffnung hatte es vor sechs Jahren gegeben, als ein „Investor“ es im Paket mit deutschlandweit insgesamt 40 Bahnhofsgebäuden erwarb und schillernde Pläne präsentierte. Doch dann tat sich … nichts.

Abgesehen davon, dass das Gebäude weiter verfiel und im Herbst des Jahres 2023 sogar Deckenteile herabfielen. Den Schaden reparieren mussten letztendlich die Deutsche Bahn und die Stadt. Letztere dachte sogar eine Zeit lang über einen Kauf des denkmalgeschützten Hauses nach, sah aber angesichts des vom „Investor“ aufgerufenen Preises davon ab. Letztendlich meldete dieser Insolvenz an und bot das Gebäude zum Verkauf an. „Neue Hoffnung für altes Sorgenkind“ weiterlesen

Jubiläums-Vorbereitung beginnt mit Donnerschlag

Momberger feiern 800-jähriges Bestehen im Jahr 2026

Neustadt-Momberg.
Die Vorbereitungen zur 800-Jahr-Feier von Momberg im Jahr 2026 laufen bereits seit mehr als einem Jahr und nehmen immer konkretere Formen an: Der Fahrplan für das Festjahr 2026 steht, die Termine der einzelnen Veranstaltungen sind festgelegt. Nun ist es dem Festausschuss und den einzelnen Planungsgruppen wichtig, das ganze Dorf zu begeistern und mitzunehmen.
Auf Einladung des Festausschusses trafen sich rund 350 Momberger auf dem Festplatz, um ein riesiges Gruppenbild der Dorfgemeinschaft anzufertigen. Die Bürgerinnen und Bürger formten eine große „800“ – wofür bereits am Vortag entsprechende Linien auf der Rasenfläche gezogen worden waren. Pünktlich zum vereinbarten Termin zog jedoch ein Gewitter auf, und so ging es wortwörtlich mit einem lauten Donnerschlag los. Zum Glück zog das Gewitter schnell vorbei und mit rund 25 Minuten Verspätung konnten die unerschrockenen Momberger sich formieren und mittels einer Drohne ihr Foto erstellen. Ortsvorsteher Timo Stark freute sich über ein „super Jubiläumsbild“. Im Anschluss ging es zum Dorfgemeinschaftshaus. Dort bestand die Möglichkeit, die Jubiläums-Shirts anzuprobieren, sich in Helferlisten für die einzelnen Veranstaltungen einzutragen und Karten für die große Silvester-Party zu erwerben. Bei Kaltgetränken und Bratwurst tauschten sich die Bürgerinnen und Bürger anschließend noch aus und entwickelten weitere Ideen, wie sich das Jubiläumsjahr „noch schöner“ gestalten lässt.

Die Mitglieder des Festausschusses freuen sich über den gelungenen Auftakt und betonen: „Nur mit Hilfe der ganzen Dorfgemeinschaft werden wir ein schönes und erfolgreiches Jubiläum ,Momberg800‘ feiern.“

Job-Orientierung für Jugendliche

Erstmals gab es auch in Neustadt einen „Markt der Möglichkeiten“ mit 30 Unternehmen
Von Michael Rinde

Neustadt.
Alice weiß genau, was sie werden möchte. Krankenschwester. „Ich habe gerne mit Menschen zu tun und helfe ihnen“, sagt sie. Währenddessen misst ihr Petra Müller von der DRK-Schwesternschaft den Blutdruck und den Blutsauerstoffgehalt. Müller ist seit 1995 selbst Krankenschwester und an diesem Tagen beim „Markt der Möglichkeiten“ im Kultur- und Bürgerzentrum (KuBüZ) dabei.
Beim Markt der Möglichkeiten präsentieren sich Industrieunternehmen, Dienstleister aber auch Bundeswehr oder Bundespolizei Schülern, die kurz vor ihren Abschlüssen stehen und sich beruflich orientieren wollen und müssen. Denn es gibt viele Schülerinnen und Schüler, die sich anders als Alice noch orientieren. Erstmals fand dieser besondere Markt in Neustadt statt.

Organisiert und veranstaltet wurde dieser Markt von der Martin-von-Tours-Schule Neustadt, der Georg-Büchner-Schule Stadtallendorf und unterstützt vom Studium-Plus-Forum Kirchhain-Stadtallendorf der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM). Das Studium-Plus-Forum hatte diese Märkte seinerzeit in Kirchhain begonnen. „Job-Orientierung für Jugendliche“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Zeitgeschichtliche Veranstaltungsreihe
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sprach über Friedrich Ebert

1925, also vor 100 Jahren, starb Reichspräsident Friedrich Ebert. Die Stadt Neustadt (Hessen) gedachte dieses Ereignisses im Rahmen ihrer beliebten zeitgeschichtlichen Veranstaltungs­reihe.
120 Interessierte waren in das Kultur- uns Bürgerzentrum ge­kommen, um Ministerpräsidentin a. D. Hannelore Kraft zu hören. Die Sozialdemokratin ist Vorsitzende des Kuratoriums der bereits 1925 gegründeten Friedrich-Ebert-Stiftung, der ältesten politi­schen Stiftung Deutschlands.
Zu Beginn der Veranstaltung stellte Bürgermeister Thomas Groll den Ehrengast näher vor.
Die Diplom-Ökonomin Hannelore Kraft fand erst mit 34 Jahren zur Sozialdemokratie. Von 2000 bis 2022 gehörte sie dem Landtag von Nordrhein-Westfalen an. Sie war Ministerin, Fraktions- und Parteivorsitzende und von 2010 bis 2017 Ministerpräsidentin des bevölkerungsstärksten deutschen Bundeslandes. Heute ist Han­nelore Kraft zwar nicht mehr in der Tagespolitik aktiv, sorgt sich aber um unsere Demokratie.
Ihr neues Betätigungsfeld ist der Sport. Als Vizepräsidentin ge­hört sie dem Präsidium des Fußball-Bundesligisten Borussia Mön­chengladbach an.
Friedrich Ebert (1871-1925), so Thomas Groll, habe sich große Verdienste beim Übergang vom Kaiserreich nach der Niederlage im I. Weltkrieg bis zur Weimarer Republik erworben. Der Bür­germeister warf die Frage auf, wie die deutsche Geschichte wohl verlaufen wäre, wenn Ebert länger amtiert hätte und dadurch Paul von Hindenburg als Reichspräsident verhindert worden wäre. Viel spricht dafür, dass Hitler dann nie Reichkanzler geworden wäre. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen