Trinitatis-Kirmes: Festzug begeistert Tausende
Von Nadine Weigel
Neustadt.
Der Wettergott liebt offensichtlich die Junker-Hansen-Stadt. Eigentlich sollte es am Sonntag pünktlich um 14 Uhr zum Start des Festzuges regnen, doch die gute Laune der Teilnehmenden vertrieb jede dunkle Wolke.
Sage und schreibe 49 Zugnummern zählte der Festzug, der sich gut zwei Stunden durch die Straßen und Gassen schlängelte. Der Höhepunkt der 521. Trinitatis-Kirmes war ein Spiegelbild dessen, was Neustadt so einzigartig macht: Eine geschichtsträchtige Stadt, die Wert auf Tradition legt und modern und offen in die Zukunft blickt. Eine Stadt, die von ihrer bunten Gemeinschaft und ihrem vielfältigen Vereinsleben lebt.
„Es ist einfach schön. Wie jedes Jahr“, erklärte Sabine Schmitt lachend. Die Speckswinklerin war mit Schwester Andrea und deren bester Freundin Gabi in die Marktstraße gekommen, um den zahlreichen Gruppen, Institutionen und Vereinen zuzujubeln – wie schätzungsweise Tausende andere, die sich am Straßenrand versammelt hatten.
Während für die drei Damen der Festzug bereits seit Kindertagen zu einer beliebten Tradition geworden ist, so war es für Mohammed eine ganz neue Erfahrung. Der 23-jährige Syrer stand staunend am Straßenrand und filmte die Spielmannszüge und Kapellen, den Junker Hans und seine Burgfräulein und die historischen und neuen Feuerwehrfahrzeuge. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Das ist toll, alle sind so freundlich und winken“, sagte der junge Mann lächelnd.
Besonders freute sich Mohammed, als er Bekannte traf, die ebenfalls mitmachten. Gleich nach der Schwälmer Volkstanzgruppe Röllshausen lief das Familienzentrum Neustadt unter dem Motto „Offen für Vielfalt“ mit. Kinder und Erwachsene aus aller Welt riefen im Chor „Hallo Neustadt, hallo Neustadt“ – von Anfang bis Ende, als schließlich doch noch ein bisschen Regen einsetzte. Der konnte die Euphorie und gute Laune der Neustädter aber natürlich nicht verderben.