Der Seniorennachmittag kehrt zurück

Stadt Neustadt hat das Programm für die 521. Trinitatis-Kirmes (12. bis 16. Juni) festgezurrt
Von Florian Lerchbacher

Neustadt.
Die Stadt Neustadt hat das Programm für die Mitte Juni stattfindende 521. Auflage der Trinitatis-Kirmes festgezurrt. Größtenteils werde auf den „bewährten Ablauf“ der vergangenen Jahre gesetzt, sagt Bürgermeister Thomas Groll. Und dennoch gibt es einige Änderungen: Der sonst am Kirmesmontag parallel zum Frühschoppen ausgerichtete Krammarkt findet mangels Interesse der Händler nicht statt. Weitaus interessanter dürfte insbesondere für ältere Besucherinnen und Besucher des ältesten Volksfestes im Landkreis aber sein, dass samstags wieder ein Seniorennachmittag angeboten wird.
Er sei immer wieder darauf angesprochen worden, dass der Kirchweihmontag – traditionell „der Kirmestag der Neustädterinnen und Neustädter“ schlechthin – nicht mehr so attraktiv für Senioren sei, berichtet Groll. Ihnen fehle die Moderation und das kleine Rahmenprogramm, das es einige Jahre gegeben habe. Und so sei die Entscheidung gereift, am Kirmessamstag (14. Juni, 15 Uhr) wieder einen Seniorennachmittag zu veranstalten. Geplant sei ein rund anderthalbstündiges Programm, in dem unter anderem Sängerin Ulla Keller sowie die Tanzgarden „Ranzenminis“ und „Knallfrösche“ auftreten. Außerdem setzt die Stadt für die Veranstaltung den Bürgerbus und ihr Werbemobil ein und bietet mit deren Unterstützung einen Fahrservice für Menschen an, die nicht mobil sind.

Zwei Sorgen weniger

Und zwei Suchen waren auch erfolgreich: Hatte die Stadt noch vor wenigen Wochen extra einen Aufruf gestartet, dass noch ein neuer Junker Hans samt Burgfräulein benötigt wird, so haben sich da Freiwillige gefunden. „Die Bewerber stehen nicht unbedingt Schlange, aber es war eigentlich kein Problem“, sagt Kirmes-Organisator René Spatzier. „Ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder in der Öffentlichkeit stehen und vor vielen Menschen sprechen will. Aber es geht als Junker Hans nicht darum, eine geschliffene Rede zu halten. Man sollte natürlich sprechen, authentisch sein und Spaß daran haben, seine Stadt zu repräsentieren“, ergänzt Groll. Die Präsentation des neuen Junker Hans und seiner Burgfräulein findet am Donnerstag, 12. Juni, im Zuge der Kirmeseröffnung am Wallgrabenpavillon statt.

Besonders erfolgreich gestaltete sich zudem dieses Mal die Suche nach Kapellen, die am sonntäglichen Festzug (15. Juni, ab 14 Uhr) durch die Stadt teilnehmen. War dies in den vergangenen Jahren eher ein Problem, so verzeichnet Neustadt in diesem Jahr gleich acht Anmeldungen. Mit dabei sind der Spielmanns- und Fanfarenzug Rückers, der Musikverein Gladenbach, der Spielmannszug der Feuerwehr Marburg, die Emsdorfer Blasmusik, das Neustädter Blasorchester (NBO), die Junker-Hansen-Musikanten, die Schwalmgranaten sowie – nach Jahrzehnten wieder – der Spielmannszug der Feuerwehr Momberg. Die auf den Umzug – für den wieder zahlreiche Gruppen ihre Teilnahme zugesagt haben – im Festzelt stattfindende Musikshow gestalten der Musikverein Gladenbach und das NBO.

Kirmes endet Montag

Die Abende gestalten DJ Mac (Freitag, 13. Juni), der schon in Mallorca und am Goldstrand in Bulgarien auftrat, die fränkische Band Grumis (Samstag, 14. Juni) sowie die Gaudiprofis (Sonntag, 15. Juni). Den Frühschoppen am Montag, 16. Juni, untermalen die Nachteulen.

Diese spielen bis etwa 16.30 Uhr, danach gibt es noch Musik vom Band. „Und damit sich niemand wundert: Gegen 20 Uhr geht die Kirmes dann zu Ende“, kündigt der Rathauschef an. Es habe sich nämlich gezeigt, dass die Resonanz am Kirmesmontag nicht mehr so stark sei wie früher. Am Kirmesmontag gibt es bei den Fahrgeschäften „mindestens“ 25 Prozent Ermäßigung, wie Generalpächter Konrad Ruppert hervorhebt. Er kündigt einen gut besetzten Festplatz an, den rund 30 Beschicker bestücken. Es werde attraktive Fahrgeschäfte geben wie eine Berg- und Talbahn, eine Achter- sowie eine Geisterbahn, Autoscooter und vieles mehr. Hinzu kämen verschiedene Essensangebote – nur eine Losbude sei nicht mehr für Neustadt auftreibbar gewesen.

Festwirte sind wieder Adi und Toni Ahlendorf. Für das Festzelt planen sie mit 1.000 Sitzplätzen – wobei ein weiterer Teil, der für den eine Woche später stattfindenden Kreisfeuerwehrtag benötigt wird, noch abgetrennt wird. Beim Bier kündigen sie derweil eine Preissteigerung an: Da an verschiedenen Stellen für sie die Kosten höher als früher seien, würden sie dieses Jahr für 0,25 Liter drei Euro nehmen. „Das geht nicht anders“, meint Adi Ahlendorf.