Stadt Neustadt plant Ladengeschäft / Förderung aus Corona-Paket des Kreises
Von Michael Rinde
Neustadt. Es ist schon von außen sichtbar, dass dort bald wieder Betrieb herrscht: In den Räumen eines früheren Reisebüros in der Marktstraße ist voraussichtlich ab nächstem Februar der „NEUSTADTladen“ anzutreffen. Dort sind dann unter anderem die liebevoll gestalteten Produkte heimischer Bastler zu finden, aber auch, so der Plan, Produkte von Direktvermarktern aus der Region. Bürgermeister Thomas Groll denkt dabei an Waren wie Säfte und Wein. Außerdem finden Interessierte dort künftig dann auch die Eintrittskarten zu städtischen Veranstaltungen und Touristikinformationen für Besucher. Sonja Stark ist Ansprechpartnerin bei der Stadtverwaltung.
3,5 Millionen für Kommunen und soziale Träger
Neustadt profitiert dabei von Fördergeldern. Etwa aus dem Programm „Zukunft Innenstadt“. Aber auch vom Landkreis. Denn der gibt über das Corona-Paket II Gelder aus der Kreisumlage an seine Städte und Gemeinden zurück. Vizelandrat Marian Zachow überreichte den ersten Zuwendungsbescheid an Groll. Neustadt bekommt insgesamt 9 000 Euro aus einem 200 000-Euro-Topf jenes Corona-Paketes II. Die Kreisverwaltung hatte schnell umgesetzt, was der Kreistag erst in seiner November-Sitzung auf den Weg gebracht hatte. Jener Fördertopf soll vor allem den Innenstädten, die eben auch besonders unter der Pandemie zu leiden hatten und haben, zu Gute kommen.
Für Marian Zachow ist dies der richtige Schritt zu dieser Zeit. Der Kreis habe im Zuge der Corona-Krise auch im laufenden Jahr Ausgaben gespart. Ein Beispiel sei das Schulschwimmen gewesen, das ausfiel. Den Kommunen mit Bädern seien nur noch reine Betriebskosten ausgezahlt worden. „Wir wollen diese Gelder nicht behalten, sondern einen Teil davon denen geben, die jetzt besonders leiden“, so Zachow. Das sei die klare Überzeugung von Landrätin Kirsten Fründt und ihm gewesen. Deshalb gibt es unter anderem jenen Fördertopf „Ideen finden InnenSTADT“, von dem jetzt auch Neustadt profitiere. Weitere Beträge fließen über einen Schlüssel an die Kommunen direkt zurück (1,25 Millionen Euro), andere an soziale Träger zum Beispiel (600 000 Euro) oder die Volkshochschule. Insgesamt umfasst das Corona-Paket-II die Summe von 3,5 Millionen Euro.
Groll betont im Gespräch mit der OP, wie wichtig es sein werde, um die Fachgeschäfte in den Innenstädten zu kämpfen. Wohlwissend, dass die Innenstädte auch in kleineren Kommunen in einem Wandel stecken.
Letztlich, da ist er sich auch mit dem Vizelandrat absolut einig, komme es darauf an, die Begegnungsstätten in den Innenstädten zu erhalten. „Machen wir uns klar, bei Amazon trifft man keinen Menschen“, so das Credo. Deshalb habe sich die Stadt Neustadt auch entschieden, das leerstehende frühere Reisebüro selbst zu nutzen.
Mit den Kreisgeldern finanziert Neustadt zum einen einen Anteil der Miete der nächsten Monate. Zum anderen soll auch der Gewerbeverein Neustadt profitieren. Er bekommt 3 000 Euro von den 9 000 Euro. Damit soll der Frühlingsmarkt aufgewertet werden.