Eine neue Gartenkultur für Neustadt

Bürger unterstützen die Stadt bei der Bepflanzung und Umgestaltung der Grünflächen
Neustadt. Die Stadtmitte soll bunter werden, ein Anfang ist gemacht: Die ersten von 10000 Krokussen blühen auf der Wiese im Bürgerpark am Neustädter Rathaus.
von Florian Lerchbacher
„Wir möchten, dass Neustadt schöner wird“, sagt Bürgermeister Thomas Groll und ergänzt: „Wenn es an vielen Orten blüht, wirkt eine Stadt einfach freundlicher.“
Im vergangenen Jahr sei die Idee erstmals aufgekommen, und so erhöhten die Neustädter ihre Haushaltsmittel für Dorf- und Stadtverschönerung: für Neustadt von 3 000 auf 4 200 Euro, für Mengsberg von 1130 auf 1 600 Euro, für Momberg von 1530 auf 2 200 Euro und für Speckswinkel von 670 auf 1000 Euro. „Wir haben in den Stadtteilen sehr engagierten Ortsvorsteher und Verschönerungsvereine“, lobt Groll, weist aber sofort auch auf die gute Arbeit des Bürgerparkvereins in der Kernstadt hin.
Der Bauhof hat mit tatkräftiger Unterstützung des Hobby-Gärtners und Krokus-Experten Thomas Huber im Bürgerpark 10 000 der Blumen gepflanzt, die Stück für Stück austreiben. „So viel Geld haben wir nicht zur Verfügung, deswegen greifen wir auf den Sachverstand zurück, den wir vor Ort haben“, erklärt der Bürgermeister.
Mit der Unterstützung der Neustädterin Gunhild Kappen wurde auch das Beet an der Friedhofsmauer abgeräumt und neu bepflanzt. Weitere Verschönerungspläne betreffen
die Grünfläche am Friedhofsparkplatz und die Beete am Rathaus. „Außerdem möchten wir mit den Mitgliedern des Bürgerparkvereins entlang des Baches Osterglocken pflanzen. Am Rathaus bringen wir zudem zehn Blumenkästen an“, fügt Groll hinzu.
Der Bürgerparkverein hatte bereits im vergangenen Herbst einen Rhododendronhügel angelegt. „Das Beet blüht bald“, freut sich Werner Gatzweiler und kündigt an, dass die Vereinsmitglieder in diesem Jahr die Blumenkübel neben dem Pavillon im Park durch Beete
ersetzen wollen. Außerdem planen sie, den Weg zum Rathaus pflastern zu lassen und eine der beiden Weiden zu ersetzen: „Sie muss leider weg, weil sie hohl ist.“ Zudem werden ein Metalltor zwischen Mauer und Pavillon aufgestellt, um Rosen daran hochwachsen zu lassen.
„Gemeinsam mit unserem Sanierungsträger, der Hessen Agentur, stellen wir uns die Frage, wie zum Beispiel in der Altstadt die Grünflächen umgestaltet werden können“, sagt Groll. Ein Gedanke sei, im Grüngürtel der historischen Wallanlage Blumen zu pflanzen und Sitzgelegenheiten aufzustellen.
Am Samstag, 15. März, findet von 14 bis 18 Uhr im Historischen Rathaus die Veranstaltung „Neustadts Mitte – Leben in der Stadt. Eine neue Gartenkultur für die historische Altstadt“ statt. Nach einer Einführung durch Groll widmet sich Stadtplaner Holger Möller dem Thema „Bestandsaufnahme der Grünflächen, städtebauliche Ziele und Sanierung“. Anschließend spricht Landesarchitekt Andreas Schmidt-Maas über Gestaltungsmöglichkeiten von Grünflächen. Danach steht ein gemeinsamer Rundgang an, um mögliche Grünflächen für weitere Planungen auszudeuten. Den Abschluss bildet eine Diskussionsrunde.