Thomas Groll (CDU) will auch das Angebot für Kinder ausbauen
Das kulturelle Angebot ist für Thomas Groll (CDU) ein wichtiger Standortfaktor. Um den Haushalt zu entlasten, strebt er eine „Bürgerstiftung“ an. Seine Antwort auf unsere Frage im Wortlaut:
Kinder- und Familienfreundlichkeit ist ein bedeutsamer Standortfaktor. Wir müssen jungen Familien eine Perspektive bieten. In Neustadt leben und bis zu 100 Kilometer entfernt arbeiten, muss kein Widerspruch sein. Es gilt, Neustadt als attraktive Wohnstadt weiterzuentwickeln.
Seit 2007 hat sich viel getan: Das Betreuungsangebot in den Kindergärten wurde erweitert, die U-3-Plätze verdoppelt. In der Eichsfelder Straße und in Mengsberg wird nun auch Mittagessen angeboten. In der Allee entstand eine Hortgruppe und der Neubau der Einrichtung wurde als Familienzentrum konzipiert. Dies alles kostete die Kommune trotz hoher Zuschüsse viel Geld. Diese Investitionen sind aber gut angelegt und wirken in die Zukunft. Diesen Weg werde ich fortsetzen. Das Angebot in den Kindergärten soll bedarfsgerecht weiterentwickelt, das kommunale Hortangebot ausgebaut werden.
Für Arbeitnehmer ist es wichtig, zügig zum Arbeitsplatz zu kommen. Die Zugverbindungen nach Frankfurt und Kassel sind daher zumindest zu sichern. Mit dem Landkreis werden wir die Breitbandversorgung verbessern, denn für Heimarbeitsplätze ist schnelles Internet wichtig. Die wohnortnahe Versorgung (Ärzte, Banken, Post…) muss aufrechterhalten bleiben.
Für mich gehören ein reges, von der Kommune unterstütztes, Vereinsleben und kulturelle Angebote zu einer attraktiven Wohnstadt dazu. Die von mir angedachte „Bürgerstiftung“ könnte hier den Haushalt entlasten.
Zum Kampf gegen Leerstände haben wir 2009 ein Förderprogramm aufgelegt und eine „Leerstandsbörse“ geschaffen. Das auf meine Initiative erstellte Stadtentwicklungsgutachten enthält zum Leerstand wichtige Aussagen. Es ist mein Ziel, dass Neustadt in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes aufgenommen wird, um darin enthaltene Projekte umzusetzen. Ich setze darauf, dass auch Bund und Land die Leerstands-problematik erkennen und es bald Fördermöglichkeiten zur Beseitigung gibt. Aber auch der Denkmalschutz muss sich bewegen. Es ist oft besser, der Bagger kommt und eine Freifläche entsteht, als dass man Ruinen inmitten der Orte hat.
Ziel aller Verantwortlichen muss es sein, auf neue Baugebiete zu verzichten. Es muss stattdessen gelingen, junge Familien in die Ortskerne zu holen, Freiflächen dort baureif zu machen oder bestehende Baugebiete abzurunden. Alle diese Ziele sind nicht zum Nulltarif zu haben. Wir werden Prioritäten setzen und an anderer Stelle sparen müssen, denn Investitionen in diesem Bereich sind notwendig, wenn unsere Kommune eine Zukunft haben soll.