Groll glücklich: „Wir haben Ziel erreicht“

CDU-Kandidat wird neuer Bürgermeister von Neustadt

Neustadt. Die Mehrheit der Neustädter Wähler setzt auf den 36-jährigen Christdemokraten Tho­mas Groll, der in den nächsten sechs Jahren für die Geschicke der Stadt wesentlich Verant­wortung tragen wird.

Fortsetzung von Seite 1 von Bodo Ganswindt

Einen Sieg von Thomas Groll über den Sozialdemokraten Ge­org August Metz hatten viele Beobachter der politischen Sze­ne in Neustadt für eine Formalie gehalten, derer sich der Wähler nur noch zu entledigen habe.

Unterm Strich hatte der CDU-Kandidat auch das bessere En­de für sich, allerdings nicht so deutlich, wie das mancher im Vorfeld der Wahl erwartet hat­te.

Die Ergebnisse aus der Kern­stadt und den Stadtteilen bele­gen, dass Metz mehr Wähler für sich gewinnen konnte, als dies seine Partei in den zurück­liegenden Wahlen vermochte. Dümpelte dort die SPD bei ei­nem Wert von etwa 30 Prozent, so nimmt sich dagegen das Er­gebnis von Metz als ein Erfolg aus. Gleichwohl reichte es für ihn lediglich in Speckswinkel für eine Mehrheit.

In allen anderen Stadtteilen dominierte hingegen der unbe­strittene Sieger des Abends Thomas Groll. Der konzedierte, dass es doch ein wenig Mühe gemacht habe: „Das Ergebnis ist ein Arbeitssieg. „Als das Er­gebnis aus Momberg vermeldet wurde, schien sich ein souverä­ner Sieg abzuzeichnen. Immer­hin verbuchte dort der CDU-Kandidat satte 62,2 Prozent der Stimmen bei nur 37,8 Prozent für Metz.

Doch die Ergebnisse aus den übrigen Stadtteilen ließen schnell deutlich werden, dass es keinen Kanter­sieg geben wür­de. In Mengs­berg und der Kernstadt la­gen etwa fünf Prozent zu­gunsten von Groll zwischen den beiden Kandidaten. In Speckswinkel konnte Metz gar eine Diffe­renz von 9,8 Prozent zwi­schen sich und Groll verbu­chen.

Doch das sollte am klaren Sieg des Thomas Groll nichts ändern. Der nahm ein wenig er­leichtert und glücklich die gu­ten Wünsche zu seiner Wahl entgegen. „Wir haben auf die­sen Tag hingearbeitet und un­ser Ziel erreicht“, sagte Groll, der zum 1. Juli des Jahres sein Amt als Bürgermeister antre­ten wird.

Von OP-Chefredakteur Chris­toph Linne nach seiner Arbeit in den nächsten Tagen befragt, blieb Groll die Antwort nicht schuldig: „In Neustadt ist Kar­neval. Büttenreden müssen jetzt geschrieben werden.“

KOMMENTAR

Eine Wahl ohne Donnergrollen

Ohne Blitz und Donner hat Tho­mas Groll das Rennen gemacht – wenn auch knapper als erwartet, so doch nahezu geräuschlos. Ein mühsamer Sieg des 36-jährigen Christdemokraten gegen einen tapferen Georg August Metz, der das sozialdemokratische Lager durchaus würdig vertrat und für sich einen achtbaren Erfolg ver­buchte. Klug hat die CDU beizei­ten auf den jungen Mann gesetzt, ihm Gelegenheit geboten, sich kommunalpolitisch zu profilie­ren, ehe er als Kandidat auf den Bewerberschild gehoben wurde. Groll hatte seine Chance erkannt und sie genutzt. Mit Fleiß und gewandter Rhetorik hat er Ak­zente gesetzt, ist innerhalb der eigenen Reihen schnell zum anerkannten Politiker aufgestiegen und hat auch zu­letzt an exponierter Stelle, nämlich als Stadtverordne­tenvorsteher, die Belange Neustadts engagiert vertre­ten. Darüber hinaus hat er sich den Neustädtern gezeigt, ist mit ihnen gereist und hat mit ihnen gefeiert. Wer in der Karnevalshochburg die Bütt scheut, hat schlechte Karten. Nur zu folgerichtig also die Entscheidung der Mehrheit der Neustädter Wahlberechtigten, die ohnehin in den vergangenen Jahren dem konservativen Lager ih­re Stimmen gaben. Groll muss jetzt unter Beweis stellen, dass er in den großen Fußstapfen, die Vorgänger und Noch-Amtsinhaber Manfred Hoim hinterlässt, nicht ins Stolpern gerät. Dabei sei ihm Geschick gewünscht – zum Wohle der Stadt Neustadt. Bodo Ganswindt ist Redakteur der OP-Ostkreisredaktion.