Neustadt. Im Rahmen der Sicherheitsinitiative „Kompass“ kamen Ruth Eismann, Beauftragte für städtebauliche Kriminalprävention beim Polizeipräsidium Mittelhessen, und der „Kompass“-Berater Jörg Schormann nach Neustadt, um Tipps für die anstehende Umgestaltung des Bürgerparks zu geben.
An der von Bürgermeister Thomas Groll moderierten Veranstaltung nahmen neben Mitarbeitern der Verwaltung, der Gemeinwesenarbeit und des Quartiersmanagements auch Vorstandsmitglieder des Fördervereins Bürgerpark und die Landschaftsarchitektin Martina Umathum vom Büro akp aus Kassel teil.
Ruth Eismann betonte, dass für einen Park Kriterien wie Helligkeit, Sauberkeit, übersichtliche Wegführung und Sichtbeziehungen von besonderer Bedeutung seien. Sie trügen entscheidend dazu bei, das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken. Daher sei es beispielsweise auch wichtig, die Bepflanzung richtig zu wählen.
Bäume im unteren Bereich entasten
Bei einem Rundgang durch den Park zeigte die Polizeibeamtin an mehreren Stellen auf, wo Sträucher entfernt, Bäume im unteren Bereich entastet oder Hecken zurückgeschnitten werden könnten, um bessere Sichtbeziehungen zu schaffen. Bürgermeister Thomas Groll und die anwesenden Vorstandsmitglieder des Fördervereins waren sich darin einig, dass viele Hinweise von Ruth Eismann problemlos umgesetzt werden können. Martina Umathum wird die Ausführungen bei weiteren Planungsschritten berücksichtigen und Peter Lippert, stellvertretender Fachbereichsleiter Bauen, Planen und Umwelt, kleinere Maßnahmen bereits in den nächsten Wochen mit dem Bauhof in die Wege leiten.
Der Sicherheitsexpertin war der Neustädter Bürgerpark bisher nicht bekannt. Sie zeigte sich von dem weitläufigen Gelände und dessen unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten ebenso angetan wie von der Sauberkeit. Da sei sie anderes gewohnt. Die Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung des Parks wurde von ihr begrüßt, diese benenne bereits Verbesserungspotenzial und zeige hierfür Lösungen auf.
Als wichtig bezeichnete sie auch, dass sich die Bürger mit ihrem Park identifizieren. Daher sei ein aktiver Förderverein wie in Neustadt ein klarer Pluspunkt. Dieses bürgerschaftliche Engagement gelte es zu nutzen.
Schutzhütte bietet den falschen Schutz
Ruth Eismann sprach sich weiterhin dafür aus, die Beleuchtung im Park auszubauen. Dies, sagte Bürgermeister Thomas Groll, sei im Zuge der Umgestaltung 2019/2020 bereits vorgesehen.
Als einen Minuspunkt wurde bei dem Rundgang die Schutzhütte am Rande des Radweges ausgemacht. Diese, so Eismann diplomatisch, biete gerade auch denen Schutz, für die sie sicher nicht gedacht sei. Sie empfahl die Hütte auf das Wesentliche zurückzubauen – ein Dach und eine Bank für Radfahrer – und ihr so den „Wohlfühlcharakter“ zu nehmen.
Ruth Eismann empfahl bei der anstehenden Möblierung des Parks auf widerstandsfähige und robuste Materialien zu setzen. Vandalismus könne man auch Vorbeugen. Thomas Groll kündigte an, die Hinweise zu berücksichtigen.