In Neustadt wird es bunt

Stadt richtet Straßenmalerfestival aus
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Weit mehr als 20 000 Besucher bewundern jedes Jahr in Geldern beim Straßenmalerfestival die Werke von 500 bis 600 Künstlern aus aller Welt. Mit ganz so vielen Gästen und Malern rechnet die Stadt Neustadt für ihre Veranstaltung Ende August nicht – kein Wunder, denn das Festival in Nordrhein-Westfalen gibt es bereits seit dem Jahr 1979 und hat sich im Veranstaltungskalender etabliert. Das wiederum gibt Werner Gatzweiler, der Vorsitzende des Fördervereins Bürgerpark, als Ziel aus: „Wir wollen kleine Schritte machen und versuchen, dass das Festival eine feste Größe im Veranstaltungskalender wird.“
Gatzweilers Tochter Roswitha Trümpert hatte die Idee für die Veranstaltung bereits im Jahr 2007 nach der Einweihung der sanierten Marktstraße. Und eben dort sollen sich die Künstler am letzten Augustwochenende auch verwirklichen. „Das wäre doch toll: In der Eisdiele sitzen und zuschauen, wie ein Profi die Mona Lisa nachmalt“, orakelt Bürgermeister Thomas Groll. Als Ausweichmöglichkeit ist der Bürgerpark entlang der Stadtmauer in der Diskussion – das hängt von der Anzahl der Künstler ab, die sich anmelden.
Das Festival ist keineswegs ausschließlich für Profis gedacht, betont Gatzweiler. Er setzt auf die Beteiligung von Kindergärten, Schulen, Hobbykünstlern und anderen Interessenten. Um den Teilnehmern die Angst zu nehmen, plant er bereits einen Workshop an der Volkshochschule, in dem die Grundvoraussetzungen der Straßenmalerei vermittelt werden sollen. Wer diesen leiten soll, ist noch nicht klar. Allerdings hat der gebürtige Gelderner Gatzweiler noch gute Kontakte in die Heimat und von dort das Versprechen erhalten, Unterstützung zu bekommen. Zudem versichert er: „Straßenmalerei ist nicht schwer – man muss die Vorlage nur auf eine größere Fläche übertragen.“
Den Auftakt des Festivals macht ein Flohmarkt des Fördervereins Bürgerpark. Anschließend beginnen die Künstler, mit Kreide – je ein Päckchen stellt die Stadt – ihre Bilder auf die Straße zu malen. Die „heiße Endphase“ beginnt laut Gatzweiler am Sonntag gegen 13 Uhr. Am Ende steht die Prämierung – zurzeit läuft es auf Sachpreise hinaus, es sei denn, es findet sich ein Sponsor, so der Bürgermeister. Für die Unterhaltung drum herum sollen Straßenkünstler sorgen.
Samstags finden außerdem die Feiern zu 525 Jahre Junker-Hansen-Turm und 15 Jahre Bürgerwehr statt. Derzeit sind die Neustädter damit beschäftigt, einen Arbeitskreis ins Leben zu rufen, der sich mit der weiteren Organisation des Straßenmalerfestivals beschäftigt.
Kontakt: Anmeldung bei Karl-Joseph Lemmer, Telefon 06692/8922, E-Mail lemmer@stadt-neustadt-hessen.de
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