Kirmeschef erhält neue „Weihen“

Neustadts Parlament muss vor Grolls Amtseinführung neuen Vorsteher bestimmen

Von Horst Joh. Boßhammer (0 64 28) 44 88 40 h.bosshammer@mitteLhessen.de

Neustadt. Die Wahl ihres Stadtverordnetenvorstehers Tho­mas Groll (CDU) zum Bürgermeister trifft die Neustädter Christ­demokraten nicht ganz unvorbereitet. Als Nachfolger des Parla­mentschefs steht Norbert Krapp bereit. Die grobe Marschrich­tung für den Stabwechsel im Rathaus steht ebenfalls fest. Am 29. Juni will die Stadt Bürgermeister Manfred Hoim in den Ruhe­stand verabschieden und Groll als seinen Nachfolger einführen und verpflichten.

Vorerst geht es in Neustadt aber noch um die Formalien: Gestern Abend hat der Wahlausschuss unter der Leitung von Norbert Gies die Wahlun­terlagen gesichtet und formell das endgültige Wahlergebnis festgestellt. Mit der öffentli­chen Bekanntmachung läuft ei­ne zweiwöchige Einspruchs­frist. In Kirchhain hatte ein Bürger vor rund zwei Jahren dieses Recht genutzt und Ein­spruch gegen die Wahl des aus Neustadt stammenden Bürger­meisters Jochen Kirchner (par­teilos) eingelegt, letztlich aber dessen Amtseinführung nicht verhindert.

Wahlleiter Gies geht unter­dessen davon aus, dass das Stadtparlament in seiner Sit­zung am 12. März über die Gül­tigkeit der Wahl befinden kann. Weil Groll sich als Stadtverordnetenvorsteher nicht selbst ins Amt einführen kann, soll Grolls Nachfolger zuvor ge­wählt werden. Als stärkste Fraktion des Stadtparlaments hat die CDU das Vorschlags­recht für dieses Amt.

Stabwechsel mit Abschied und Einführung des Bürgermeisters am 29. Juni

CDU-Fraktionschef Franz W. Michels will den bisherigen Stellvertreter Norbert Krapp vorschlagen und beruft sich dabei auf eine gemeinsame Lis­te aller Fraktionen, auf der Krapp seit März als erster Stellvertreter fungiert. Mit Krapp schlägt die CDU einen außeror­dentlich erfahrenen Kommu­nalpolitiker für das ranghöchs­te Amt der Stadt vor.

Krapp ist nicht nur Vorsit­zender der Kirmeskommissi­on, sondern seit 32 Jahren auch ehrenamtlich in den städti­schen Gremien aktiv. Er ist es, der Bürgermeister Manfred Hoim über annähernd drei Amtsperioden im Magistrat be­gleitet hat. Mit Blick auf Grolls mögliche Wahl zum Bürger­meister war Krapp im März zu­rück ins Stadtparlament ge­wechselt.

Am 29.Juni wird Norbert Krapp „seinen“ Bürgermeister Manfred Hoim dann in öffentli­cher Sitzung, aber auch mit ei­nem „großen Bahnhof“ in den Ruhestand verabschieden.