Mann mit Mütze spaziert durch die kühle Morgenluft

Bürgermeisterwahl in Neustadt: Ein Tag mit CDU-Kandidat Thomas Groll

Neustadt. Vor der Bür­germeisterwahl am 14. Januar begleitet die OP die Kandidaten im Wahl­kampf – heute: Christde­mokrat Thomas Groll.

von Markus Engelhardt

„Ich will alle Stimmen haben“, stellt Thomas Groll klar. Dies ist der Grund, warum der junge Christdemokrat sich die Mühe macht, jeden Neustädter Stadt­teil zu besuchen und an jeder Haustür zu klingeln. Auf einen möglichen Vorteil durch den Umstand, dass er das Amt des Stadtverordnetenvorstehers ausübt, will sich der 36-Jährige nicht verlassen.

Und so spaziert der Mann mit der Mütze in den frühen Mor­genstunden des vorletzten Tags des Jahres durch Mengsberg. Begleitet wird der CDU-Bür­germeisterkandidat von einem Tross altgedienter Parteifreun­de, darunter der frühere Orts­vorsteher Heinrich Hasen­pflug. „Erinnern Sie sich noch, was Sie anfangs zu mir gesagt haben?“, fragt Groll den 77-Jährigen und zitiert: „Mal se­hen, was der junge Mann so kann.“ Hasenpflug erinnert sich gut und bescheinigt dem CDU-Kandidaten: „Der junge Mann hat sich gemacht.“

Auch ein Großteil der Mengsberger, die Groll und seinem Team am kühlen Samstagmor­gen an der Haustür oder auf der Straße begegnen, reagiert freundlich auf das Ansinnen des 36-Jährigen. Für die Kinder gibt’s Gummibärchen, für alle „was zu lesen“ und ein Tütchen mit Blumensamen. „Die gehen am 1. Juli auf“, lacht Groll, nachdem ihn der amtierende Ortsvorsteher Karlheinz Kurz mit den Worten begrüßt hatte: „Da kommt der Bürgermeister in spe.“ Walter Gümpel, als pas­sionierter Historiker mit der Geschichte des 900-Einwohner-Orts bestens vertraut, hält für Groll ein Buch parat. Und auf

manchem Hof wärmt ein Schnäpschen die klammen der Glieder der Christdemokraten.

„Das ist ungefähr der 23. Wahlkampf, den ich mitma­che“, rechnet Thomas Groll nach. Den Zug durch die Kom­mune nimmt er eigenen Anga­ben zufolge gern auf sich – das Gespräch mit den Bürgern sei ihm wichtig. Der Umgangston ist dabei locker und persönlich: Die Mengsberger kennen den Stadtverordneten schon lange.

Allerdings, gibt Groll zu, lässt das Wahlverhalten im Stadtteil ahnen, dass er wenig Überzeu­gungsarbeit leisten muss. Ha­senpflug versichert: „Mengs­berg ist in schwarzer Hand.“