Nach Start der Großbaustelle Querallee in Neustadt gab es bereits Beschwerden von Bürgern im Rathaus
Von Michael Rinde
Neustadt. Das Millionenprojekt „Querallee-Sanierung“ in Neustadt ist gestartet. Vom einstigen Fahrbahnbelag ist nichts mehr übrig, die Fräse hat in den ersten Tagen ganze Arbeit geleistet. Ein Bagger lud am Donnerstagvormittag noch Randsteine und weitere verbliebene „große Brocken“ auf. Wie die OP berichtete, erneuern Hessen Mobil, Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke, weitere Ver- und Entsorger und die Stadt Neustadt gemeinsam nicht nur den Fahrbahnbelag. Auch die Bürgersteige werden umgestaltet, neue Leitungen verlegt. Am Ende ersetzt eine Fußgängerampel den Zebrastreifen in Höhe der Martin-von-Tours-Schule. Alle übrigen Ampeln werden auf den technisch neuesten Stand gebracht.
Am Donnerstagmorgen war auch Bürgermeister Thomas Groll vor Ort, um sich einen Eindruck vom Start der Baustelle zu machen. Viel lässt sich zum Stand der Arbeiten so kurz nach Beginn natürlich noch nicht sagen. Der Schwerlastverkehr aus und in Richtung Schwalmstadt wird weiträumig umgeleitet.
Und genau das hat sich schon gleich nach dem Start der Arbeiten ausgewirkt. Im Rathaus gingen am Mittwoch telefonisch die ersten Beschwerden von Bürgern aus den Stadtteilen ein. Momberg, Mengsberg und Speckswinkel liegen an den Umleitungsstrecken „U 30“ und „U 31“. Die Bürger klagten über den gestiegenen Lkw-Verkehr. „Wir werden das natürlich in der nächsten Zeit genau beobachten“, verspricht Groll, um gleich im nächsten Satz allzu hohe Erwartungen zu dämpfen. Man müsse realistisch bleiben, jeder Eingriff an einem „Nadelöhr“ wie der Querallee führe zu Umleitungen und habe Konsequenzen für die Menschen an der jeweiligen Umleitungsstrecke. Im konkreten Falle handelt es sich bei den Umleitungsstrecken weitgehend um Landes- und Kreisstraßen. Und die seien nun einmal für weitreichende Umfahrungen, wie sie jetzt notwendig seien, vorgesehen. Gleichwohl will die Stadtverwaltung vor allem die Ringstraße und Am Schalkert besonders im Blick behalten, was die Verkehrsbelastung angeht. „Kann sein, dass wir da gemeinsam mit den Straßenverkehrsbehörden und der Polizei dann noch etwas tun müssen“, so Groll. Sehr viele Veränderungsmöglichkeiten sehe er aber derzeit nicht.
Die Planungen sehen vor, dass die Arbeiten in der Querallee bis November dauern. Groll will genau auf den Bauzeitenplan achten, wohlwissend, dass es bei derartigen Projekten auch mal zu Überraschungen und Verzögerungen kommen könnte. Danach folgen noch Bauarbeiten in der Bahnhofstraße und der Kasseler Straße. Sie sind allerdings noch nicht terminiert. Groll will auch das erledigt haben, bevor ein Weiterbau der A 49 startet. „Denn dann wird es definitiv eine weitere Zunahme der Verkehrsbelastung in Neustadt geben“, erinnert er.
Das Projekt Querallee wird in Summe rund 2 Millionen Euro kosten. Erstmals zahlen Neustädter Bürger anteilig über wiederkehrende Straßenbeiträge mit.