Stadtbrandinspektor gab Neustadts Stadtverordneten einen Jahresbericht
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Der Stand der technischen Ausrüstung ist sehr gut“, betonte Stadtbrandinspektor Frank Bielert, als er Neustadts Stadtverordneten – die alljährlich die von Kämmerer Thomas Groll auch für die Feuerwehren in den Haushalt eingestellten Mittel freigeben müssen – seinen Jahresbericht gab. Insbesondere in Funk und Hochwasserschutz sei einiges an Geld geflossen. Die neu aufgestellte technische Einsatzleitung habe sich bereits bewährt. Toll sei dabei aber auch, dass neben der Kommune auch Fördervereine und Sponsoren Investitionen tätigen.
Das meiste Geld wird nächstes Jahr nach Speckswinkel fließen: Die dortige Feuerwehr bekommt ein neues Fahrzeug, außerdem muss der Zollhof – die Unterkunft der Brandschützer – umgebaut werden, um die Vorgaben der Unfallkasse zu erfüllen. „In Mengsberg muss in diesem Zusammenhang auch etwas passieren“, kündigte Bielert an und berichtete, dass derzeit auch die Überarbeitung des Bedarfs- und Entwicklungsplanes in vollem Gange sei: Wenn die Autobahn an Neustadt vorbeiführt, erwarten die Feuerwehrleute schließlich neue Aufgaben.
Der Stadtbrandinspektor gab des Weiteren einen Überblick über verschiedene Zahlen: Im Stadtgebiet habe es im Jahr 2020 insgesamt 116 Einsätze mit unterschiedlichsten Aufgaben und Anforderungen gegeben. „Zum Teil ging es wirklich um Leben und Tod“ sagte er, erinnerte an einen Fall, bei dem die Ehrenamtler fünf Menschen aus einem brennenden Haus holen mussten und lobte in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Stadtallendorf.
Er berichtete auch, dass in den Kinderfeuerwehren 24 Jungen und Mädchen tätig sind, die Jugendwehren 26 Mitglieder haben, die Einsatzabteilungen aus 150 Männern und Frauen bestehen und dazu noch 37 Mitglieder der Ehemaligenabteilungen kommen. „Personalsorgen haben wir also keine“, sagte er und freute sich, dass die Einsatzabteilungen im vergangenen Jahr 14 neue Mitglieder gewonnen hatten: „Nur bei den Kinder- und Jugendwehren hat Corona Spurten hinterlassen – aber trotzdem ist es gelungen, den Kontakt zu halten.“
Insgesamt seien die Einsatzkräfte von „großen Ausbrüchen“ in ihren Reihen im Rahmen der Pandemie verschont geblieben. „Das einzig Positive an Corona ist, dass es verstärktes Homeoffice gab und wir so tagsüber mehr Einsatzkräfte zur Verfügung hatten“, so Bielert. Während in Momberg und der Kernstadt die Tagesalarmstärke ausreichend sei, müssten in Speckswinkel und Mengsberg andere Einsatzkräfte dazu gerufen werden. In Mengsberg gebe es derzeit leider auch nicht ausreichend Atemschutzgeräteträger.
Beim Blick nach vorne stellte der Stadtbrandinspektor heraus, dass im kommenden Jahr in drei Wehren die Wahlen von Führungskräften anstehen und teilweise altgediente Kräfte nicht mehr für die Posten zur Verfügung stehen wollen. Das sei aber kein Problem, da Nachfolger bereits bereitstünden.