Neustadt verschiebt Start der Jubiläumsfeier

Magistrat zeigt sich solidarisch mit Vereinen / Krammarkt komplett abgesagt
Von Michael Rinde
Neustadt. Der Neustädter Magistrat reagiert entschlossen auf die extremen Fallzahlen bei der Corona-Pandemie und hat weitreichende Absagen und Verschiebungen von Veranstaltungen beschlossen. Damit zeige sich die Stadt auch solidarisch gegenüber den eigenen Vereinen, die aus Eigenverantwortung bereits Veranstaltungen abgesagt hätten, sagt Neustadts Bürgermeister Thomas Groll (CDU) gegenüber der OP. Als Beispiele nennt Groll etwa die Entscheidung, das traditionsreiche Kolpingtheater abzusagen oder auch den Ausfall von Karnevalssitzungen im Februar. „Anders zu handeln wäre eine Missachtung unserer Vereine“, stellt er fest.

Die Reihe der Absagen trifft den Neustädter Krammarkt, der üblicherweise am 27. Dezember geplant war und bereits im vergangenen Jahr der Pandemie komplett zum Opfer gefallen ist. Selbst mit abgesperrten Bereichen mit „2G“-Regelungen (also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene) sei ein solcher Markt nicht mehr vorstellbar gewesen.

Verschoben wird im Vorgriff auf das nächste Jahr auch die gesamte Veranstaltungsreihe rund um die 750-Jahr-Feier der Stadt Neustadt (die OP berichtete). „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir im Januar schon wieder fröhlich feiern könnten“, sagt Groll dazu. Deshalb die Entscheidung, erst im April mit den Jubiläumsaktivitäten zu beginnen, wenn Termine im Freien wieder denkbar seien. „Dann verlängern wir das Jubiläumsjahr eben entsprechend“, erklärt Groll dazu. Betroffen sind etwa die geplante ökumenische Andacht oder auch das Eröffnungskonzert, beides Veranstaltungen, die Open Air möglich wären. So dauert „Neustadt 750“ dann von April 2022 bis März 2023.

In Neustadt soll es so schnell wie möglich auch wieder ein Testcenter geben, wie Groll und der Magistrat mitteilen. Dazu ist die Stadt derzeit mit dem Pflegedienst „Daheim ist daheim“ im Gespräch und stimmt sich mit den Gesundheitsbehörden entsprechend ab. Es soll wieder im Kultur- und Bürgerzentrum angesiedelt werden. Die Stadt wird kurzfristig darüber informieren, sobald es Klarheit gibt.

Beim Stichwort Impfaktionen appelliert Thomas Groll an die Bürger, Impfgelegenheiten weiter zu nutzen. Die Stadt sei bestrebt, regelmäßig Impfaktionen vor Ort mit dem Gesundheitsamt vorzunehmen. Ausdrücklich lobt Groll den Einsatz der hiesigen Arztpraxen beim Impfen vor Ort.

Auch die Stadt Neustadt wird die notwendigen Kontrollen auf die Einhaltung der aktuellen Vorschriften (zu „2G“ etwa) natürlich vornehmen. Doch Groll wirbt vor allem um Akzeptanz: „In einer kleinen Stadt darf es wegen Regeln nicht zu Streit und Unfrieden kommen“, betont er.