Neuer Name: Rotkäppchen-Bad

Mengsberger treffen letzte Vorbereitungen für den Besuch der Kommission von „Unser Dorf hat Zukunft“
Ein Badekäppchen ist es zwar nicht, was Rotkäppchen auf seinem Kopf trägt. Dennoch war die Märchenfigur Grundlage bei der Namensgebung für das Hallenbad, von Florian Lerchbacher
Mengsberg. Ein Dorf bereitet sich auf den Besuch der Jury des Landesentscheides „Unser Dorf hat Zukunft“ am Montag, 25. Juni (10 Uhr) vor: Die heiße Phase ist angebrochen, nun geht es an die Feinheiten – zum Beispiel die Präsentation des neuen Namens des Hallenbades.
Die Bürger waren aufgerufen, Vorschläge einzureichen. „Chlorreich“ oder „Engelhainer Wellnesstempel“ sorgten zwar für Unterhaltung bei der Jury des kleinen Wettbewerbes, setzten sich jedoch letztendlich nicht durch: Das „Rotkäppchen-Bad“ von Sabrina Geisel aus Mengsberg machte das Rennen. Ortsvorsteher Karlheinz Kurz sprach von einem Namen mit hohem Wiedererkennungs-wert, Bürgermeister Thomas Groll hob hervor, dass die Stadt Neustadt nicht nur zum Tourismusverband „Rotkäppchenland“ gehöre sondern Mengsberg auch ein Teil der Schwalm sei. „Das muss man so sagen, sonst würde man seine Heimat verleugnen“, ergänzte der Bürgermeister und erinnerte daran, dass die Märchenfigur Schwäl-mer Tracht trägt.
Als die Entscheidung gefallen war erklärte sich die Mengsberger Künstlerin Elfi Printz sogleich bereit, ein Logo zu entwerfen und mit Unterstützung von Beate Hainmüller, Yvonne Schmitt, Natalie Vauth und Rita Theis – den Mitgliedern ihres Frauenstammtischs „Heiße Häschen“ – auf die Fassade des Hallenbades (pardon: Rotkäppchen-Bades) aufzumalen.
Lob erhielt sie dafür unter anderem vom Vorsitzenden des Fördervereins des Bades, Thomas Theis, der herausstellte, dass die Künstlerin im Vorfeld für die Vorbereitung der Malaktion „mindestens 20 bis 25 Stunden alleine oben am Bad“ gewesen sei.
Und wo er schon einmal am Loben war, zog er auch noch den Hut vor der Stadt, trotz klammer Kassen am Rotkäppchen-Bad festzuhalten: „Andere Städte machen die Dinger einfach zu.“
Gleichzeitig hofft er, dass wirtschaftlich bessere Zeiten kommen: In acht bis neun Jahren sollen sich die Kosten für die neue Solaranlage auf dem Dach des Bades amortisiert haben: „Dann können wir auch wieder mehr Geld in die Hand nehmen – und werden es in beide Bäder Neustadts investieren.“ Momentan plant der Verein, flexible Duschen für Kinder und Senioren einzubauen.
Doch nicht nur das Hallenbad hat einen neuen Namen, auch ein zweites Projekt, das die Mengsberger im Zuge der Vorbereitungen auf „Unser Dorf hat Zukunft“ initiiert hatten, stand auf der Agenda: der neu angelegte, drei Kilometer lange Naturpfad. Er umfasst den Hainbuchen- und den Kinderwald, das Baum-des-Jahres-Gatter, den Waldlehrpfad, die Streuobstwiese und das Biotop Erlenbruch – und heißt nun „Kinder- und Naturlehrpfad -rund um den Engelhain“. Der Vorschlag stammte von Erwin Schorbach, der nicht nur Vorsitzender der Waldinteressenten sondern auch Mitglied in einer von fünf Mengsberger Arbeitsgruppen für „Unser Dorf hat Zukunft“ ist.
Die Vorbereitungen sind also so gut wie abgeschlossen, die Jury kann kommen. Am Montag, 25. Juni, ist es so weit. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr an der Grundschule. Ortsvorsteher Karlheinz Kurz hat eine Hoffnung für diesen Termin: Er will, dass die Mengsberger ihren hervorragenden Zusammenhalt unter Beweis stellen und mehr Bürger die Jury des Landesentscheides begleiten, als in der ersten Runde dabei waren – und damals hatten 120 der rund 900 Bürger die Kommission durch ihr Dorf begleitet.