„Sehreise2“ – ein Kunstprojekt stellt sich vor
„Sehreise2“ ist ein Kunstprojekt, in dem Menschen mit und ohne Behinderung, Geflüchtete und Ortsansässige, Kinder und Senioren in den Kommunen der LEADER-Region „Marburger Land“ zusammenkamen, um künstlerisch tätig zu werden. Betreut wurde das Vorhaben von Dr. Stefanie Alexa Stork von Arbeit und Bildung e. V. aus Marburg. In den Städten und Gemeinden Weimar, Lohra, Fronhausen, Neustadt und auch in Marburg lernten die Teilnehmer/-innen sich, einander und das Gestalten mit Acrylfarben, Aquarellen, Kreiden, Zeichenstiften und Papieren kennen. In den Ergebnissen der künstlerischen Arbeit drücken sich individuelle Erfahrungen, Träume und Gedanken aus, die als Verarbeitung von inneren Bildern begriffen werden können.
Das Thema Heimat spielt im Projekt „Sehreise2“ eine große Rolle, nicht nur was die kreative Arbeit in den Workshops betraf. Die Künstler/-innen gingen auf Exkursion und besuchten wunderschöne Orte der Region „Marburger Land“. Die Schätze der Region fanden thematisch gleich Anklang in den Kunstwerken und beeindruckten noch nachträglich.
Kürzlich wurde eine Ausstellung mit den im Rahmen des Projektes „Sehreise2“ entstandenen Kunstwerken im Neustädter Rathaus eröffnet. Bürgermeister Thomas Groll freute sich darüber, dass wieder einmal „Leben“ in das Verwaltungsgebäude käme. Die Stadt Neustadt, so der Bürgermeister, öffne ihr Rathaus immer wieder gerne für regionale Künstlerinnen und Künstler, um diesen Ausstellungen zu ermöglichen. Er hob hervor, dass auch Geflüchtete in der Erstaufnahmeeinrichtung an dem Projekt beteiligt waren. Der Bürgermeister verwies -eingehend auf das aktuelle tagespolitische Geschehen- darauf, dass er von Menschen, die in Deutschland Zuflucht fänden, erwarte, dass sie sich an Recht und Gesetz hielten und die Wertvorstellungen Deutschlands akzeptierten. Gleichzeitig zeigte er auch keinerlei Verständnis für die Geschehnisse in Chemnitz.
In die Ausstellung selbst führten der Geschäftsführer von Arbeit und Bildung, Rainer Dolle und Dr. Stefanie Alexa Stork ein. Alexandra Klusmann, Geschäftsführerin der LEADER-Region „Marburger Land“, verwies darauf, dass die Region mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes Hessen das Vorhaben unterstützt habe. Sie sah darin einen wichtigen Austausch zwischen den Generationen sowie zwischen Einheimischen und „neu hinzugekommenen“.
Die Ausstellung zur „Sehreise2“ ist in den nächsten Wochen während der Öffnungszeiten des Neustädter Rathauses für Interessierte zu betrachten.
„Soziale Stadt Neustadt“
Minister Schäfer: „Toll, was hier auf den Weg gebracht wird!“
Die Überreichung zweier Förderbescheide durch Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer nutzte Bürgermeister Thomas Groll auch dazu, dem Gast aus Wiesbaden den entstehenden Spielplatz in der Emil-Rössler-Straße zu zeigen. Dort errichten junge und alte Anwohner mit Unterstützung der Kommune und angeleitet von ALEA aus Marburg einen neuen Spielplatz unter dem Motto „Weltreise“. Gemeinsam mit Quartiersmanagerin Svetlana Nerenberg erläuterte der Bürgermeister Dr. Schäfer den bisherigen Entwicklungsprozess der Städtebauförderungsmaßnahme „Soziale Stadt Neustadt“. Hierbei, so Thomas Groll, sei der Spielplatz in der Emil-Rössler-Straße zweifellos ein „Leuchtturmprojekt“. Dieser entstehe in einem partizipatorischen Verfahren, das heißt unter Beteiligung der Anwohner. Nachdem zunächst Kinder und Eltern ihre Wünsche über den Spielplatz äußerten, wird dieser nun in einem Miteinander umgesetzt. Nachdem die Kommune erste Voraussetzungen geschaffen hatte und sich auch an den weiteren Arbeiten beteiligt, wird innerhalb weniger Tage von der auf solche Vorhaben spezialisierten Firma ALEA aus Marburg unter engem Einbezug der Anwohner und Anwohnerinnen ein Spielplatz geschaffen. Gegenüber dem Minister zeigten sich Svetlana Nerenberg und Thomas Groll begeistert davon, wie Alte und Junge aktiv an dem Vorhaben mitwirken und wie es täglich mehr werden. Minister Thomas Schäfer verwies darauf, dass er die Entwicklung in Neustadt natürlich aufmerksam verfolge. Die Umsetzung des Städtebauförderungsprogrammes „Soziale Stadt“ gelinge der Kommune in sehr guter Art und Weise. Er wünschte dem weiteren Projekt bis 2025 einen weiterhin guten Fortgang.
Auch die Landtagsabgeordnete Handan Özgüven nutzte die Gelegenheit, sich von Thomas Groll und Svetlana Nerenberg über das Vorgehen informieren zu lassen. Sie beglückwünschte die Anwohner und die Kommune zu diesem gelungenen Projekt.
Ab in die Mitte 2018 NEU.STADT.LIEBT … Spaß & Trödel
Die „Neustädter Festtage“ 2018 im Rahmen der Innenstadt-Offensive Hessen „Ab in die Mitte“ fanden am 1. September eine Fortsetzung. Bereits ab dem frühen Morgen gab es beim gut besuchten Flohmarkt des Fördervereins Bürgerpark e.V. Spielzeug, Nippes, Hosen, Krims-Krams, Teller, Pullover, Babykleidung oder Bücher zu erwerben.
Um 10.00 Uhr begann dann das von der Kommune und dem Team der Kindertagesstätte „Regenbogen“ mit Hilfe des Fördervereins für die KiTa organisierte Kinderfest.
Vielfältig waren dabei die Angebote: Basteln, Kinderschminken, Mini-Fußball, die HEPHATA-Fotobox, Glücksraddrehen und eine tolle Hüpfburg fanden im Laufe des Tages regen Zuspruch. Und auch die vom AOK-Jolinchen verteilten Äpfel fanden dankbare Abnehmer. Immer wieder toll anzusehen sind die von Ballonkünstler Michael O. hervorgezauberten Luftballontiere.
Zur Freude von Bürgermeister Thomas Groll, Claudia Orth und Sonja Stark vom Organisations-Team fanden im Laufe des Tages wohl über 300 Kinder mit Eltern oder Großeltern den Weg zur Wiese hinter dem Junker-Hansen-Turm. Schön auch, dass nicht nur Kinder aus der Neustädter Kernstadt, sondern auch aus der Umgebung dabei waren. Auch zahlreiche Kinder von Flüchtlingsfamilien waren mit dabei und hatten ebenso wie alle anderen sichtbar Spaß am vielfältigen Angebot.
Crepes von der KiTa und Maria Happels Süßigkeiten waren heiß begehrt.
„Dass das Kinderfest eine solche Resonanz erfährt, hätte ich nicht erwartet. Toll war, dass sich viele Eltern für die Veranstaltung bedankten. Wir werden gemeinsam überlegen, ob es nicht auch 2019 ein Kinderfest geben kann“, erklärte Bürgermeister Thomas Groll. Höhepunkte der vierstündigen Veranstaltung waren das Clown- Theater von Gina Ginella und der „Bubble-Zauber“, bei dem die Kinder selbst Seifenblasen in verschiedenen Größen hervorzaubern konnten.
Ab in die Mitte 2018
Neustädter Kleinkunstfestival um den „Goldenen Biber“ am 6. Oktober
Zehn Artistinnen und Artisten wetteifern beim Neustädter Kleinkunstfestival am Samstag, dem 6. Oktober 2018, ab 14.00 Uhr auf dem Rathausplatz um die Gunst von Jury und Publikum. Die Gewinner von Goldenem, Silbernem und Bronzenem Biber sowie des Publikumspreises werden gegen 17.30 Uhr im Circuszelt beim Junker-Hansen-Turm ausgezeichnet. Heute stellen wir drei Teilnehmer des Kleinkunstfestivals vor.
Jonathan, der „Pizzalero“
Jonathan lässt auf Fingern und Stangen Pizzateller tanzen. Er ist dabei aber kein Elefant im Porzellanladen, denn Scherben gibt es bei ihm nicht. Höhepunkte seiner zehnminütigen Show sind 9 Teller auf rotierenden Stangen. Zum Abschluss seines Auftritts stapelt er noch sechs Stühle übereinander und balanciert sie mit seinem Kinn. Der „Pizzalero“ trat bereits bei „Immer wieder Sonntags“ im Ersten auf.
Auch seine Zweitnummer kann sich sehen lassen. Er erweckt ein fast vergessenes Genre der Artistik wieder zum Leben und jongliert mit Kisten. Was so einfach aussieht, erfordert größte Auge-Hand-Koordination.
Sylvi, die „Jonglady“
Sylvi verbindet ihr vielseitiges artistisches Können mit einer fulminanten Jonglage zu einer mitreißenden und temporeichen Show. Dem Zuschauer bietet sich ein Spiel mit Keulen, Bällen und Reifen zum Teil sogar auf der Kugel oder dem Ro- la-Bola-Brett. Sylvis Jonglage- Künste wurden sogar schon einmal in ein Balettstück der Dresdener Semper-Oper eingebunden.
Duo „Frame“
Eine intensive, kraftvolle Adagioakrobatik wird mit Eleganz und Kraft präsentiert von zwei jungen Artisten, dem Duo „Frame“. In ihrer Darbietung zeigen die beiden stationäre, sich immer wieder verändernde Balancen, die viel Ausdauer verlangen. 2017 gewann das Duo den Bundes-Talente- Preis der Unterhaltungskunst.
Historische Veranstaltungsreihe 40. Jahrestag der Wahl von Papst Johannes Paul II. Beeindruckende Rede von Annette Schavan
Am 6. September 2018 hatte die Stadt Neustadt (Hessen) wieder zu ihrer zeitgeschichtlichen Veranstaltungsreihe eingeladen. Das von Bürgermeister Thomas Groll ausgewählte Thema des Abends lautete diesmal „Der Papst und die Kunst des Politischen – 40. Jahrestag der Wahl von Papst Johannes Paul II.“.
Erneut waren über achtzig Interessierte aus Neustadt und umliegenden Städten und Gemeinden der Einladung gefolgt. Die seit zehn Jahren existierende Veranstaltungsreihe erfreut sich stets großer Beliebtheit, was natürlich auch an den bekannten Ehrengästen liegt.
Diesmal konnte Thomas Groll Annette Schavan begrüßen. Sie war von 1995-2005 Kultusministerin von Baden-Württemberg.
Anschließend bis 2013 Bundesministerin für Bildung und Forschung und von 2014-2018 Deutsche Botschafterin beim Hl. Stuhl. Während ihrer Zeit als Bundesministerin war sie auch stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU und galt
als eine enge Vertraute der Bundeskanzlerin. Der Bürgermeister stellte Annette Schavan als eine Frau vor, die nicht nur rede, sondern etwas zu sagen habe. Es wäre zu wünschen, so Groll, wenn es mehr Politikerinnen und Politiker gäbe, die wie die engagierte Katholikin Schavan klare Positionen zu Grundsatzfragen bezögen. Er sei froh, dass es endlich gelungen sei, Annette Schavan für einen Vortrag zu gewinnen. Übrigens, wie bei der Veranstaltungsreihe üblich, ohne Flonorar.
Nachdem das „Trio Semplice“ mit der Vatikan-Hymne „Marche Pontificale“ die Gedenkveranstaltung eröffnet hatte, führte Bürgermeister Groll kurz in das Thema ein. Er erinnerte dabei ebenso an den 58jährigen kraftstrotzenden Papst aus Polen, der nach seiner Wahl 1978 die Massen begeisterte, wie auch an den alten und von Krankheit gezeichneten Pontifex, der trotzdem den Stuhl Petri nicht verließ. Der inzwischen heiliggesprochene Karol Wojtyla sei ein politischer Papst gewesen. Zuerst habe er den Freiheitswillen seiner polnischen Landsleute gestärkt, dann Anteil am Fall des „Eisernen Vorhangs“ gehabt.
Annette Schavan hielt einen fast einstündigen Vortrag und erntete dafür große Zustimmung und viel Beifall. Sie zeichnete zu Beginn ein Bild von über zweitausend Jahren Christentum und verwies auf dessen Werte, die zweifellos auch ohne die Institution Kirche Gültigkeit hätten. Gerade heute seien diese von Wichtigkeit. Die Achtung jedes einzelnen Menschen sei unverzichtbar für das Zusammenleben. Die ehemalige Bundesministerin machte deutlich, dass das Wirken von Johannes Paul II. natürlich von seiner persönlichen Biografie geprägt gewesen sei. Wer, wie er, Jahrzehnte in der Diktatur des Kommunismus lebte, für den sei Freiheit von entscheidender Bedeutung. Daher habe er die polnische Gewerkschaft Solidamosc um Lech Walesa unterstützt und somit den Grundstein für die friedliche Revolution der Jahre 1989/90 in Mittel- und Osteuropa gelegt.
Schavan erwähnte seine zahlreichen Auslandsreisen. Hier sei er stets ohne Berührungsängste vorgegangen und habe etwa das Gespräch mit dem Alt-Kommunisten Fidel Castro auf Cuba gesucht. Johannes Paul II. stehe damit für Dialog und nicht für Abschottung. Dies sei gerade auch heute von besonderer Bedeutung. Wir lebten in einer unruhigen Zeit, stellte die erfahrene Politikerin fest. Das Europa, das Konrad Adenauer, Robert Schuman und Alice de Gasperi gemeinsam mit anderen aufgebaut hätten, drohe langsam zu zerfallen. Auch in unserem Land sei Unruhe spürbar. Jetzt gehe es daher darum, zusammenzuführen und nicht zu spalten.
In seinem Schlusswort dankte Bürgermeister Thomas Groll Annette Schavan für ihre orientierenden Worte. Solche wünschten sich viele der Anwesenden von denen, die heute Verantwortung für unser Land tragen.
„Vogelfreunde“ Lesung von Dr. Gerd Kanke am 28.9.2018 im Historischen Rathaus
Nein, es sind keine „Bird-Watcher“, die sich dort zusammenfinden! Es handelt sich vielmehr um den Titel des neuen Buches von Dr. Gerd Kanke, aus dem er Kurzgeschichten vorlesen wird.
Geschichten, die nicht am Schreibtisch erdacht wurden, sondern die das Leben schrieb.
Manchmal mögen auch Träume mitgewirkt haben an der bunten Auswahl von Erlebnissen, die Kanke in seinem Buch vorstellt. Immer aber zeigt sich sein beobachtender Blick: ob kritisch, ob sarkastisch, ob amüsiert oder mit leiser Wehmut wegen einer lange schon dahingeschwundenen Zeit. Und die Liebe… die erfüllte, die vergebliche, die erträumte… die Liebe hat sich natürlich auch in einige seiner Geschichten eingeschlichen.
Als Dr. Gerd Kanke im Mai 2012 seine Bücher „Friedrich Schiller im Sperrgebiet“ und „Der leise Duft von Kreta“ in der Stadtbücherei vorstellte, war auch Bürgermeister Thomas Groll anwesend. Dieser regte nach der Lesung die Gründung eines Literaturkurses an. Dieser trifft sich seither wöchentlich im Rahmen der Volkshochschule in Neustadt. Alle an Literatur Interessierten sind stets willkommen. Im kommenden Wintersemester steht die Literatur Georgiens im Fokus, des diesjährigen Gastlandes der Frankfurter Buchmesse. Der Kurs wird vom Literatur- und Kunstwissenschaftler Dr. Gerd Kanke geleitet.
Als kürzlich sein neues Buch „Vogelfreunde“ erschien, schlugen die Kursteilnehmenden vor, in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Ahrens, Buch & Papier aus Neustadt eine Lesung daraus zu veranstalten. Diese Lesung wird nun am Freitag, 28. September um 19.30 Uhr im Historischen Rathaus in Neustadt stattfinden. Er freut sich auch auf das Erscheinen vieler bekannter und neuer Gesichter und versichert, es werde für alle ein wunderbarer Abend sein.
Karten sind ab sofort im Vorverkauf in der Buchhandlung Ahrens, Buch & Papier, Neustadt sowie am Veranstaltungstag an der Abendkasse erhältlich. Der Eintritt beträgt 5,- € inkl. Begrüßungssekt.
Ortsbeiratssitzung Speckswinkel
Turnusgemäß tagte der Speckswinkler Ortsbeirat am 3. September im „Zollhof“ unter dem Vorsitz von Ortsvorsteher Karl Stehl Dazu konnte er auch Bürgermeister Thomas Groll, Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg und Stadträtin Anita Ochs begrüßen.
Am Beginn der Zusammenkunft standen Ausführungen des Bürgermeisters über aktuelle Themen mit Bezug zum Stadtteil Speckswinkel.
Groll teilte zunächst mit, dass die Sanierungsarbeiten an der Fassade des „Zollhofes“ bis auf einige kleinere Arbeiten abgeschlossen seien. Das Gerüst werde in Kürze abgebaut. Erfreulich sei, dass der Kostenrahmen von 70.000 Euro eingehalten werden konnte.
Thomas Groll gab außerdem bekannt, dass am 17. Sept. im Dorfgemeinschaftshaus von Momberg eine Veranstaltung zum Weiterbau der A 49 stattfindet. An diesem Abend wird über den aktuellen Sachstand und den Zeitplan informiert.
Ausführlich beschäftigte sich der Bürgermeister in seinem Bericht mit der zukünftigen Wasserversorgung der Stadtteile. Gegenwärtig werde ein Gutachten erstellt, das Auskunft über den kaufmännisch zu ermittelnden Wasserpreis bei fortbestehender Eigenversorgung geben solle. Das Zahlenwerk soll vom beauftragten Büro Mitte November den Amts- und Mandatsträgern aus Stadtverordnetenversammlung, Magistrat und Ortsbeiräten vorgestellt werden. Außerdem habe die Stadt die Gespräche mit dem Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke wieder aufgenommen. „Für mich stehen bei diesem Thema die Punkte Versorgungssicherheit und Wasserpreis im Mittelpunkt. Man muss objektiv und ohne Emotionen an die Sache herangehen. Wenn wir alle Informationen zusammengetragen haben, gilt es, diese zu bewerten und zu fragen, was am besten für Kommune und Bürgerschaft ist“, so der Bürgermeister. Anschließend ging Ortsvorsteher Karl Stehl auf einige aktuelle Punkte ein. Er berichtete zunächst davon, dass der städtische Bauhof beim Dorfteich ein Rohr zwischen den beiden Teichen entfernt habe. In Kürze solle die beauftragte Firma den Überlauf herstellen und eine Brücke errichten. Die Maßnahme, so Karl Stehl, trage dazu bei, dass die Attraktivität des Dorfteiches noch weiter erhöht werde. Das Vorhaben wird mit LEADER-Mitteln gefördert und im Rahmen des „Neustädter Naturportals“ umgesetzt. Der Ortsvorsteher hofft, dass in Kürze auch noch die Wegesituation um den Dorfteich verbessert werden kann. Bürgermeister Thomas Groll stellte dazu fest, dass dieses Vorhaben nach Möglichkeit im Rahmen der Dorfentwicklungsmaßnahme umgesetzt werden könne. Ob dies bereits in 2019 möglich sei, werde sich in den kommenden Monaten ergeben. Der Ortsvorsteher ging auch auf die durch einen Großbrand verursachten Schäden am Friedhof ein. Die versicherungstechnische Abwicklung scheint nunmehr soweit fortgeschritten zu sein, dass demnächst mit der Entfernung der verbrannten Bäume und Hecken begonnen werden könne und Neuanpflanzungen möglich seien. Karl Stehl berichtete außerdem, dass einige Bürger die Ausleuchtung durch die neuen LED-Straßenlampen als unzureichend befänden. Dies, so Bürgermeister Thomas Groll, sei bei einer Umstellung auf LED-Technik immer wieder der Fall. Die subjektive Wahrnehmung unterscheide sich hier oft von den objektiven Gegebenheiten. Auch sei festzustellen, dass der Abstand zwischen den Lampenmasten nicht immer ideal sei. Eine Verbesserung erfolge hier zumeist bei der Sanierung von Straßen.
Der Ortsbeirat befasste sich darüber hinaus mit den Ansätzen für das Haushaltsjahr 2019. Für Speckswinkel wird beispielsweise ein
neuer Rasenmäher für die kommunalen Grünflächen benötigt. Auch erhoffen sich die Speckswinkler von der Kommune einen Zuschuss für den Ausbau des Naturlehrpfades. Angeregt wurde auch die Sanierung eines kurzen Teilstückes beim Verbindungsweg Wilhelmshöhe – Lindenstraße. Als dringend notwendig empfanden die Ortsbeiratsmitglieder den Bau einer Treppe mit Beleuchtung vom Parkplatz der Grillhütte zum Grillplatz. Der Ortsvorsteher wird die Wünsche dem Magistrat mitteilen und dieser sie in die Haushaltsberatungen für das kommende Jahr einbeziehen.
Bürgermeister Thomas Groll berichtete anschließend noch über den Sachstand der Dorfentwicklungsmaßnahme. Sowohl in der Lenkungsgruppe als auch beim dritten Forum wurde sich auf drei Großprojekte verständigt: Ein Gutachten über die Revitalisierung der Ortsmitte von Speckswinkel, den Umbau/die Umnutzung des alten Kindergartens im Stadtteil Momberg und -gemeinsam mit der evangelischen Kirche- eine Sanierung/Erweiterung des dortigen Gemeindehauses. Die Projekte gelte es jetzt auszuformulieren und im Gespräch mit der WIBank zu klären, inwieweit sie förderfähig seien. Vom Gutachten für Speckswinkel erhofft sich der Bürgermeister wichtige Erkenntnisse für das weitere Vorgehen. Das Gutachten soll auch als Gesprächsgrundlage mit dem Landesamt für Denkmalpflege dienen. Der Bürgermeister vertrat die Auffassung, dass nicht zwangsweise jedes alte Gebäude erhalten werden müsse und dass es manchmal besser sei, wenn der Bagger komme, als wenn ein „Schandfleck“ inmitten eines Ortes stünde. Thomas Groll geht davon aus, dass in Speckswinkel auch die Wegeverbesserung um den Teich und die Arbeiten am Dorfplatz über das Programm gefördert werden könnten. Wichtig sei außerdem, dass private Maßnahmen im Fördergebiet, welches im Wesentlichen dem alten Ortskern entsprechen dürfte, mit maximal 35.000 Euro gefördert werden können.
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ berichtete Karl Stehl, dass erfreulicherweise im „Weinberger Grund“ gegenwärtig eine rege Bautätigkeit zu beobachten sei und die Erweiterung des Baugebietes gut angenommen werde.
Sitzung des Ortsbeirats Neustadt
Unter dem Vorsitz von Klaus Groll tagte am 3. September der Ortsbeirat Neustadt im Sitzungssaal des Rathauses. Der Ortsvorsteher der Kernstadt konnte dazu auch Bürgermeister Thomas Groll und den Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg begrüßen. Umfangreich, wie von Klaus Groll gewohnt, war die Tagesordnung auch diesmal. Sie konnte aber in rund neunzig Minuten abgearbeitet werden.
Zu Beginn gab der Bürgermeister auf Wunsch des Ortsvorstehers Auskunft zu aktuellen Vorhaben und Geschehnissen in der Neustädter Kernstadt.
Dabei ging Thomas Groll zunächst auf den Abriss des „Hauses der Begegnung“ ein. Die Arbeiten werden kurzfristig vergeben. In der zweiten Septemberhälfte sollen die Arbeiten beginnen, wobei die Firma sich von innen nach außen Vorarbeiten wird. Wie bereits Ende August in den Sitzungen der Fachausschüsse (siehe „Mitteilungsblatt“ vom 30. August) ging der Bürgermeister unter anderem auf die ab 2019 anstehenden investiven Projekte Freibadsanierung, Umgestaltung des Bürgerparks und barrierefreie Sanierung sowie städtebauliche Aufwertung des Rathausplatzes ein. Bei allen drei Maßnahmen laufen gegenwärtig Vorarbeiten oder Vergabeverfahren. Daneben befasste sich Thomas Groll in seinen Ausführungen mit dem Verkauf des Bahnhofsempfangsgebäudes (siehe „Mitteilungsblatt“ vom 6. September) und der Schaffung von Barrierefreiheit im Bahnhof und an den Bahnsteigen. Hier sei langer Atem notwendig, so der Bürgermeister. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und die Deutsche Bahn hätten mitgeteilt, dass Neu-
Stadt 2019 in eine Rahmenvereinbarung für Stationen zwischen dem Land, der Bahn und den Verkehrsverbünden aufgenommen werden könnte. Voraussetzung hierfür sei, dass sich die Kommune bereit erkläre, die hälftigen Planungskosten, etwa 50.000 Euro, zu übernehmen. Für die Umsetzung werde dann wiederum eine finanzielle Beteiligung Neustadts erwartet. Über Baukosten und Zeitplan seinen derzeit überhaupt keine Aussagen möglich. „Dies ist alles sehr vage. Aber Bahn und RMV haben deutlich gemacht, dass ohne Planung und Kostenbeteiligung rein gar nichts passiere. Es ist also quasi so, als ob wir Risikokapital in die Hand nehmen. Das ist unbefriedigend, aber wohl leider alternativlos“, so der Bürgermeister.
Die Kommune erhält auch in 2018 wieder eine Ehrenamtspauschale vom Landkreis. Auf die Kernstadt entfallen davon knapp 4.500 Euro. Der Ortsbeirat hat sich dafür entschieden, in diesem Jahr Vereine und Gruppen zu unterstützen, die sich in der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit und der Kultur engagieren. Daneben soll die Nachwuchsarbeit der Freiwilligen Feuerwehr und der DLRG sowie diverse Fördervereine unterstützt werden. Ortsvorsteher Klaus Groll begrüßte die Möglichkeit, damit die Vereinskassen etwas aufzubessern.
Im Bereich der Grillhütte möchte der Ortsbeirat eine Streuobstwiese schaffen und dabei, nach Vorarbeiten durch den Bauhof, selbst Hand anlegen. Peter Schreiner hatte sich um die Vorbereitung gekümmert und gemeinsam mit Michael Krieger von der Umwelt- und Naturschutzgruppe Momberg 30 Obstbäume ausgewählt. Die Kosten für die Bäume und das „notwendige Drumherum“ bezifferte der Bürgermeister auf 1.700 Euro. Die spätere Pflege der Streuobstwiese wollen der Ortsbeirat und Neustädter Schafhalter übernehmen.
In der Aue möchte der Ortsbeirat im kommenden Jahr eine Nisthilfe für Störche schaffen. Dazu hat sich der Ortsvorsteher bereits einen Mast der alten Überspannungsleitung gesichert. Im Winterhalbjahr will Klaus Groll dann weitere Vorbereitungen treffen. Für das Aufstellen des Mastes im Frühjahr konnte er bereits einen Neustädter Landwirt mit entsprechendem Gerät gewinnen.
Mittlerweile liegt das vom Magistrat in Auftrag gegebene Hochwasser-Audit für die Kernstadt vor. Zwei Experten bewerten darin, wie gut Kommune und Bürgerschaft organisatorisch bei Hochwasser- bzw. Starkregenereignissen aufgestellt sind. Das Ergebnis, so der Bürgermeister, sei insgesamt zufriedenstellend. In vereinzelten Bereichen sei Verbesserungsbedarf möglich. Daran soll in der Zu
kunft gearbeitet werden. Ortsvorsteher Klaus Groll stellte in diesem Zusammenhang fest, dass er sich von der Studie konkrete Aussagen zu baulichen Veränderungen erwartet habe. Diese, entgegnete der Bürgermeister, lägen ja bereits seit einigen Jahren vor und hätten ein Kostenvolumen von etwa 4 Millionen Euro für Rückhaltebecken, Schlammfänge und Grunderwerb genannt. Thomas Groll verwies darauf, dass bei Starkregenereignissen wie kürzlich in Kirchhain Bauwerke das Wasser nur kurzzeitig aufhalten könnten. „Wenn Naturgewalten so intensiv zuschlagen, hilft gar nichts mehr. Dies muss man so offen sagen. Dann ist es wichtig, dass die Feuerwehren gut ausgerüstet sind, um helfen zu können“, so das relativ ernüchterte Fazit des Bürgermeisters.
Am „Kleinen Hain“ wurde das 1946 von Mitgliedern der Kolpings- familie zum Gedenken an die Opfer des II. Weltkrieges errichtete Holzkreuz aufgrund seiner Schadhaftigkeit entfernt. Durch den Bauhof wurde zwischenzeitlich das von „Herrenwald Holz und Dach“ gezimmerte neue Kreuz aufgestellt. Außerdem wurde mit einer kleinen Basaltsteinmauer für eine ansprechende Umgebung gesorgt. Klaus Groll bezeichnete die Arbeit „als gelungen“ und verwies darauf, dass an dem Kreuz eine kleine Tafel mit erklärenden Worten zu den Hintergründen, Förderern und Erbauern angebracht werde. Die Einweihung soll am Sonntag, dem 7. Oktober um 14.00 Uhr mit einer ökumenischen Andacht erfolgen. Der Ortsvorsteher will den Männergesangverein für einige Liedbeiträge gewinnen. Möglicherweise soll anschließend auch ein gemütliches Beisammensein stattfinden.
Noch nichts Neues gibt es in Sachen „Gedenkstein und dessen Aufstellort“ für die ermordeten jüdischen Mitbürger aus Neustadt und Momberg. Der Termin mit dem Künstler Hans Schohl musste Anfang August ausfallen, da dieser aufgrund des Starkregens in Kirchhain nicht anreisen konnte. Da Schohl nun in Japan weilt, soll der Rundgang im November nachgeholt werden. „Wir haben keine Eile wegen des 80. Jahrestages der Pogromnacht. Wichtiger ist, dass wir eine würdige Art der Erinnerung finden, die auf breite Akzeptanz stößt“, erklärte Bürgermeister Thomas Groll. Am 8. November wird es eine Gedenkstunde zu den Ereignissen des Jahres 1938 geben. Als Redner konnte Prof. em. Dr. Jürgen Reulecke gewonnen werden, der an der Universität Gießen den Sonderforschungsbereich „Erinnerungskultur“ aufbaute.
Erneut stand das Thema „Bauflächen“ auf der Tagesordnung des Ortsbeirats. Bürgermeister Thomas Groll verwies darauf, dass es in der Kernstadt über 100 bebaubare Flächen gäbe. Allerdings stünden die meisten davon aktuell nicht zur Verfügung, denn aufgrund der Zinssituation seien Verkäufe „ohne Not“ selten. Daher sei es sicher richtig, ein weiteres Baugebiet mit Hilfe eines Investors auszuweisen, damit die Flächen auch von Interessierten kurzfristig erworben werden könnten. Der Bürgermeister berichtete von einem Gespräch über die Verwertungsmöglichkeiten einer Fläche angrenzend an die Firma Will, das Anfang August auf seine Initiative hin mit allen Beteiligten stattfand. Hier könnten etwa 15 Bauplätze entstehen. „Die Sache muss sich in den nächsten Wochen entscheiden. Wenn wir hier nicht vorwärts kommen, müssen wir das Buch zu machen und uns im Jahre 2019 schnellstmöglich neu orientieren“, so Thomas Groll.
Im Hinblick auf das Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt berichtete Thomas Groll von der gelungenen Einweihungsfeier des Spielplatzes in der Emil-Rössler-Straße und dankte den Anwohnern für ihre tatkräftige Mithilfe beim Bau. „Dieses Förderprogramm ist ein Segen für unsere Kommune“, betonte der Bürgermeister, der anschließend kurz die Pläne für die Neugestaltung des Umfeldes der Bereiche „Weidenbrunnen“ und „Café Möller“ erläuterte. Insbesondere mit im Boden eingelassenen Strahlern und einer veränderten Bepflanzung soll hier eine Aufwertung erzielt werden. Beim Café Möller ist zudem eine kleine Sandsteinmauer vorgesehen, die als Sitzmöglichkeit dienen soll.
Die Kirmes 2018, so Ortsvorsteher Klaus Groll, sei insgesamt gut verlaufen, aber es habe insbesondere am Montag Beschwerden gegeben. Diese formulierte dann Andrea Bauscher. Die Schausteller auf dem oberen Platz hätten wieder einmal zu früh abgebaut. Der Einsatz der Fahrzeuge sei recht gefährlich für die Kirmesbesucher. Auch wäre der Service am späten Abend nicht mehr optimal gewesen. Der Bürgermeister kündigte an, dies mit Generalpächter und Festwirt besprechen zu wollen.
2022 soll in Neustadt groß gefeiert werden, denn in 1272, also vor 750 Jahren, wurden die Stadtrechte erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsvorsteher regte ein Altstadtfest „rund um den Bürgerpark“ unter Einbeziehung der Vereine an. Der Bürgermeister sprach davon, dass es 2022 in jedem Monat einen Festbeitrag geben solle. Dabei sei es sein Ziel traditionelle Veranstaltungen wie das Bierfest der Bürgerwehr, das Straßenmalerfestival, die Kirmes, den Altstadtlauf oder das Neujahrskonzert in die Festfolge einzubinden. Das eigentliche Gründungsjubiläum soll mit einem Festakt am 5. Mai gefeiert werden. Daneben werde es sicher auch „neue“ Veranstaltungen geben. Die Idee mit dem Altstadtfest begrüßte Thomas Groll.