Neustädter Mitteilungsblatt

Goldener Biber 2019

DIE ETAGE aus Berlin ist Partner des Neustädter Artistenfestivals
Wenn es am Sonntag, dem 13. Oktober 2019, um 14 Uhr im Circus- Zelt am Junker-Hansen-Turm „Manege frei, das Spiel beginnt“ heißt, dann sind auch Altistinnen und Artisten aus Berlin mit dabei, schließlich fungiert in diesem Jahr die Schule für darstellende und bildende Künste DIE ETAGE e. V. als Kooperationspartner des Artistenfestivals.
DIE ETAGE (www.dieetage.de) ist eine staatliche anerkannte und gemeinnützige Einrichtung für professionelle Berufsausbildung in den Bereichen Bühnenakrobatik, Artistik, Bühnentanz, Malen, Zeichnen, Pantomime, Schauspiel und Musical. Sie wurde 1981 gegründet und ist in Berlin-Kreuzberg ansässig. Eine Besonderheit ist, dass die Schülerinnen und Schüler die zahlreichen Fachbereiche kombinieren können. DIE ETAGE gehört der europäischen Vereinigung professioneller Akrobaten und Artisten an.
Schulleiter ist seit 2017 Thomas Zimmermann. Von 1986-1990 gehörte er dem Ensemble des Staatscircus der DDR an. Er arbeitete dort bei den „Majongs“ als Jongleur am Mast. Anschließend war er mit seiner Frau bis 2005 als Jongleur tätig. Später studierte er Berufspädagogik und begann seine zweite Karriere in der beruflichen Bildung. Besonders liegt ihm die schulische und berufliche Ausbildung beruflich reisender Kinder und Jugendlicher am Herzen. In diesem Bereich engagiert er sich vielfach ehrenamtlich.
DIE ETAGE wird voraussichtlich mit folgenden Artistinnen und Artisten in Neustadt vertreten sein:
Der Franzose Philippe Ducasse (27) wurde von 2016-2019 in der Einrichtung ausgebildet. Sein Metier ist die Jonglage und Clownerie.
23 Jahre alt ist Selina Dietrich aus Deutschland. Sie ist seit 2017 bei der ETAGE mit dabei. Mit Luftakrobatik und Cyr Wheel (ähnlich dem Rhönrad) beschäftigt sich die junge Dame in ihrer Ausbildung.
Naima Balaguer Cloquell (20) stammt ebenfalls aus Deutschland, seit zwei Jahren gehört sie zum Team der ETAGE. Luft- und Bodenakrobatik sind ihre Ausbildungsgebiete.
Aus Österreich kommt Lisa Theissl (21), die bereits in mehreren Circussen auftrat. Bei der ETAGE ist sie seit 2017 dabei und nimmt Unterricht in Hula Hoop, Jonglage und Bodenakrobatik.
Kiki Havermann (26) und Vera Kindler (30) sind beide Pantomimen. Zudem sind sie als Living Dolls unterwegs.
Schulleiter Thomas Zimmermann begrüßt es, dass Schülerinnen und Schüler der ETAGE die Möglichkeit haben, einmal vor größerem Publikum in einer Manege aufzutreten. Das gesamte Team fiebert dem „Goldenen Biber“ bereits entgegen.
Der Eintritt zu der Veranstaltung beträgt bei freier Platzwahl für Erwachsene 5 Euro und für Kinder bis 12 Jahren 3 Euro. Vorverkaufsstellen für die Veranstaltung sind in Neustadt bei Ahrens, Buch- und Papier, Marktstraße 3 – Rewe Markt Richber, Am Kaufpark 2 – KiTa „Regenbogen“, Allee – Rathaus-Bürgerbüro, Ritterstraße 5 und in der Katholischen Bücherei in Momberg, Hauptstraße 17.
Schirmherrin der Veranstaltung ist Rebecca Siemoneit-Barum, die selbst vor Ort sein wird.

Sicherheitsinitiative KOMPASS

Ergebnisse der Bürgerbefragung Kommunalpolitikern und Behördenvertretern vorgestellt
Im Herbst 2018 wurde die Stadt Neustadt (Hessen) als eine der ersten Kommunen vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport in die Sicherheitsinitiative KOMPASS aufgenommen. Mittlerweile beteiligen sich rund 50 Städte und Gemeinden an dieser bundesweit einzigartigen Aktion, die in einem gemeinschaftlichen Zusammenspiel von Kommune, Polizei, Bürgerschaft und weiteren Partnern die Sicherheit vor Ort stärken will.
Am Anfang des Weges steht immer eine Sicherheitsbefragung der Bevölkerung. Diese wurde in Neustadt im März 2019 vom Lehrstuhl für Kriminologie der Justus-Liebig-Universität Gießen, Frau Prof. Dr. Britta Bannenberg, durchgeführt und anschließend ausgewertet.
Kürzlich stellten Bürgermeister Thomas Groll und Fachbereichsleiter Holger Michel die Ergebnisse Kommunalpolitikern und Behördenvertretem näher vor.
Von den in Neustadt lebenden Personen sind 8.174 Menschen über 14 Jahre. 3.670 davon wurden nach dem Zufallsprinzip angeschrieben. Die Rücklaufquote von 16 Prozent (598 Fragebögen) war repräsentativ und konnte entsprechend ausgewertet werden.
Die dabei befragten Inhalte bezogen sich in vielen Bereichen auf das Sicherheitsgefühl; so fühlen sich beispielsweise fast ein Drittel der Befragten an bestimmten Orten in der Kernstadt unsicher. Probleme sehen viele auch in einer ihrer Auffassung nach unzureichenden Straßenbeleuchtung. Etwa die Hälfte meiden nach dem Einbruch der Dunkelheit bestimmte Orte wie den Bürgerpark.
Die anwesenden Vertreter von Polizei und Bundespolizei betonten ebenso wie der Bürgermeister, dass die 2018 in Neustadt angezeigten Straftaten unter dem Landesdurchschnitt gelegen hätten. Mithin könne man die Kommune aus dieser Sicht als sicher bezeichnen.
Prof. Dr. Bannenberg hat zudem herausgearbeitet, dass neben einzelnen Problembereichen auch „physical disorder“ (verfallende Gebäude, verlassene Grundstücke, Müll und Verschmutzungen) und „social disorder“ (herumhängende Jugendliche, Obdachlose und öffentlicher Drogenkonsum) für das subjektive Sicherheitsgefühl von besonderer Bedeutung seien.
In diesen Bereichen, so Bürgermeister Thomas Groll, gäbe es auch in Neustadt noch Optimierungsbedarf. Hier arbeite man an Verbesserungen. Diese seien aber oftmals nicht kurzfristig zu erreichen, sondern es müsse (leider) Geduld gezeigt werden. Es bestehe die Überlegung zukünftig die Gemeinwesenarbeit hier verstärkt einzusetzen.
In den kommenden Wochen wird die Kommune gemeinsam mit Bundespolizei, Deutscher Bahn und Rhein-Main-Verkehrsverbund über die Situation am Bahnhof beraten. Hier gelte es für Verbesserungen – etwa zusätzliche Beleuchtung – Zuständigkeiten und Finanzierungen zu klären.
Bürgermeister Thomas Groll verwies darauf, dass die Kommune in diesem und dem nächsten Jahr fast 100.000 Euro in den Ausbau der Straßenbeleuchtung investieren werde (u.a. Bahndamm Neustadt Verbindungsweg Alsfelder Str.-Nellenburgstr., Bürgerpark. Zuwegung Grillanlage Momberg).
Unabhängig von der durchgeführten Befragung wird die für Neustadt zuständige Polizeistation Stadtallendorf zu bestimmten Zeiten mit zusätzlichem Personal unterstützt. Dadurch wurde auch die sichtbare Polizeipräsenz in Neustadt erhöht. Dabei sind die Beamten der Stadtallendorfer Polizeistation in verschiedenen relevanten Bereichen, wie beispielsweise im Bürgerpark in Neustadt, unterwegs. Darüber hinaus bestreift auch eine Streife der Wachpolizei zu relevanten Zeiten Neustadt und deren Stadtteile.
Eine weitere Komponente für die Sicherheit in Neustadt ist der freiwillige Polizeidienst. Vier Personen sind dort als Helfer aktiv und zeigen regelmäßig Präsenz. Die Helfer beobachten und melden Verdächtiges an die Polizei in Stadtallendorf. Auch führen sie vorbeugende Gespräche mit Bürgern.
Beamte der Polizeistation Stadtallendorf stehen in regelmäßigem und engem Kontakt mit Geschäftsinhabern in Neustadt. Auch sind die Beamten in engem Austausch mit der Leitung der Erstaufnahmeeinrichtung sowie mit der Stadtverwaltung in Neustadt und anderen dort tätigen Behörden.
Ein weiterer Faktor ist die mögliche Einführung eines Schutzmannes vor Ort. Dieser kann direkter Ansprechpartner für die Bürger sein und das Vertrauensverhältnis zwischen Polizei und Bürger weiter intensivieren.
Eine zentrale Rolle nimmt dabei auch der KOMPASS – Berater des Polizeipräsidiums Mittelhessen ein. Kriminalhauptkommissar Jörg Schormann steht in direktem Dialog mit Vertretern der Stadt Neustadt und anderen Partnern.
In der Besprechung wurden, neben der Präsentation der Ergebnisse, von den Teilnehmern erste mögliche Maßnahmen erörtert.
Eine Ortsbegehung durch die Polizei und die Kommune im Bürgerpark wurde bereits durchgeführt. Die Ergebnisse werden in die Umstrukturierung des Parkes Eingang finden.
Diese Ortsbegehungen werden auch weiterhin anlassbezogen im Rahmen von KOMPASS durchgeführt.
In den anstehenden Sitzungen der Arbeitsgruppe KOMPASS werden die Ergebnisse der Befragung eingehend erörtert, um dann passgenaue Maßnahmen für die Stadt Neustadt zu erstellen. Dies wird unter der Einbeziehung von verschiedenen Fachbereichen der Polizei geschehen.
Zusätzlich unterstützt Frau Prof. Dr. Bannenberg und ihr Team die Stadt Neustadt bei der Beratung von möglichen präventiven Maßnahmen.
Die möglichen präventiven Maßnahmen können aus dem Bereich der Präventionsstandards der hessischen Polizei kommen, aber ebenso aus dem Bereich der Kommune.
Auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neustadt können zukünftig im Rahmen von KOMPASS mögliche präventive Ideen einbringen.

Pflanzung im „Geburtenwald“ auf Frühjahr 2020 verschoben

„Tag des Waldes geplant“
Die Stadt Neustadt (Hessen) ist mit 1.000 ha größter kommunaler Waldbesitzer im Altkreis Marburg.
In der Kemstadt und den Stadtteilen nimmt man rege Anteil daran, was im Stadtwald geschieht. Dies gilt in besonderem Maße für Momberg, schließlich befinden sich in dieser Gemarkung fast 500 ha der kommunalen Waldflächen.
Im vergangenen Jahr wurde auch in Neustadt ein „Geburtenwald“ angelegt. Die für Oktober 2019 vorgesehene weitere Pflanzung wird auf das kommende Frühjahr verschoben.
Dann plant die Kommune gemeinsam mit Hessenforst einen „Tag des Waldes“. Dann soll über das Schadensbild infolge der Trockenheit und des Borkenkäferbefalles sowie die notwendigen Aufforstungen berichtet werden. Angedacht ist auch eine Pflanzaktion für alle Interessierten.
Genaue Informationen wird es im I. Quartal 2020 geben.

Chill-Inseln und Spielspaß ersetzen blanken Beton

Schulhofsanierung an der Martin-von-Tours-Schule hat begonnen
Endlich kommt Bewegung in die lang geplante Schulhof-Sanierung: Mit einem symbolischen Spatenstich am Montag, dem 23. September, eröffneten Vertreter aus Kommunalpolitik, Schulgemeinde und Bauleitung den ersten Bauabschnitt auf dem Schulhof der Martin- von-Tours-Schule Neustadt. Im Rahmen einer Feierstunde am frühen Nachmittag freuten sich sowohl die Schulleitung als auch die Lehrkräfte, die Schülerschaft und zahlreiche Gäste über den Beginn der Sanierungsarbeiten vor dem Hauptgebäude in der Querallee. Ziel der Baumaßnahmen sei es, geeignete Außenräume zum Spielen und Erholen zu schaffen, die jedem Schüleralter gerecht werden: „Wir brauchen sowohl Spielfelder als auch Entschleunigungsinseln“, fasste der Direktor Volker Schmidt die Wünsche der Schülerschaft zusammen, die sich motiviert in die Planung einbrachte.
Eigentlich hätten die Arbeiten schon in den Sommerferien beginnen sollen. Die Suche nach einem ausführenden Bauunternehmen hatte jedoch lange Zeit für Verzögerungen gesorgt. Nun soll die Hauptarbeit in den Herbstferien erfolgen.
Wie der neue Schulhof dann genau aussehen soll, erklärte der Bauplaner und Landschaftsarchitekt Rudolf Kaufmann, dessen Freiraumplanungsbüro für die Planung verantwortlich ist:
Im ersten Bauabschnitt auf dem vorderen großen Hofbereich wird eine Aktivitäts- und Bewegungszone mit Kletter- und Sportmöglichkeiten geschaffen. Spielgeräte sollen künftig in einer Holzhütte aufbewahrt werden. Zudem sollen unter anderem die Fahrradständer erneuert werden. Ein überdimensionales Schachspiel darf bei der zertifizierten Schachschule auch nicht fehlen, und Grünflächen und „Chill-Inseln“ werden künftig zum Ausruhen einladen. Heckenelemente sollen letztendlich den Schulhof stärker gliedern und die einzelnen Bereiche voneinander abtrennen.
Der zweite Bauabschnitt widmet sich im neuen Jahr dem hinteren Hofbereich Richtung Allee. Wenn so tüchtig angepackt wird wie beim ersten Spatenstich, dürfte die triste Asphaltfläche der 70er-Jahre bald in der Moderne ankommen sein.
Auf dem Weg zur Umsetzung dieser Ideen mussten jedoch einige Hürden – etwa die Finanzierung und die längere Lieferzeit einiger Elemente – überwunden werden. Besonders schwierig sei die Suche nach Handwerkern gewesen, die nun jedoch ein Ende gefunden habe: Die Firma Reuter hat seit August den Auftrag übernommen. „Es wird höchste Zeit, dass etwas getan wird“, kommentierte der Schulleiter den Baubeginn in seiner Ansprache. „Endlich können wir unser Bild einer modernen, zukunftsorientierten Schule auch nach außen darstellen.“
Der Neustädter weiß mit Blick auf den Schulhof, wovon er spricht: Er gehörte 1972 selbst als Schüler jenem Jahrgang an, der als erster die Räumlichkeiten in der Querallee besuchen durfte. Nach diesen knapp 50 Jahren habe sich bis heute im Außenbereich fast nichts verändert: Es seien lediglich ein neuer Basketball-Ständer, eine Tischtennisplatte, Sitzmöglichkeiten und ein Holzpavillon hinzugekommen; ansonsten sei wenig passiert. In seiner Ansprache betonte er, wie wichtig es besonders für eine Ganztagsschule sei, Schule als „Lebens- und Erlebnisraum“ zu erfahren – dies sei aber nur mit einem entsprechenden Schulhof möglich, der die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler aufgreife.
Stellvertretend für die Schülerschaft äußerte sich Schulsprecherin Gianina Klug aus der Klasse 8B zu dem Sanierungsbeginn: „Wir freuen uns, dass wir bei der Planung mitwirken konnten und sind nun sehr gespannt auf die Umsetzung!“
Bereits 2015 war die Aufnahme in das Programm „Soziale Stadt“ erfolgt, um dessen Fördermittel sich Kreis und Stadt gemeinsam mit der Schule beworben hatten. Der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow lobte die enge und gute Zusammenarbeit mit der Schulgemeinde und die „Hand-in-Hand“-Arbeit von Stadt und Schule. „Wenn viele an einem Seil in die gleiche Richtung ziehen, kann etwas Gutes entstehen“, zeigte sich auch Neustadts Bürgermeister Thomas Groll in seiner Rede zuversichtlich.
Bis Sankt Martin soll der erste Bauabschnitt möglichst fertiggestellt sein – oder „zumindest halb“, wie Zachow augenzwinkemd mit Blick auf den Namensgeber der Schule und dessen berühmten halben Mantel hinzufügte. Hier spiele das Wetter eine Rolle.