Neustädter Mitteilungsblatt

Auf dem Weg zum schnellen Internet kommen Kreis und Kommunen zügig voran Mögliche Netzbetreiber bekunden Interesse / Glasfaserkabel bieten Vorteile gegenüber Funklösungen

Auf dem Weg zum schnellen glasfasergebundenen Internet sind der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Kommunen in der Breitband GbR einen großen Schritt vorangekommen: „Gespräche mit potenziellen Betreibern eines Breitbandnetzes zeigten, dass bei einigen großes Interesse besteht, sich an der geplanten Ausschreibung zu beteiligen, das Netz zu betreiben, sowie Dienste darauf anzubieten“, teilte Landrat Robert Fischbach nach einer Sitzung der Gesellschaft mit, der Kreis und Kommunen angehören.
„Wir drehen hier an einem ziemlich großen Rad, um den Landkreis zukunftsfähig zu machen. Das bedarf sorgfältiger Vorbereitungen“, betonte Landrat Robert Fischbach. Leider lasse sich eine Versorgung über Glasfaserkabel nicht innerhalb von kurzer Zeit umsetzen. „Immerhin müssen über 500 km Kabel unter die Erde gebracht und dafür Kredite in Höhe von 45 Millionen Euro aufgenommen werden. Das geht nicht von heute auf morgen“, sagte Landrat Fischbach.
„Sehr erfreulich ist, dass nach anfänglicher Skepsis einiger Kollegen jetzt alle Bürgermeister an einem Strang ziehen und den Weg, das Netz in Eigenregie zu bauen als einzig richtige Lösung erkannt haben“, ergänzte Andreas Schulz (Ebsdorfergrund) als der Vertreter der Bürgermeister.
Natürlich ließen sich Funk-Lösungen wie auch das vielfach beworbene LTE schneller umsetzen. Aber die Leistungsfähigkeit dieser Lösungen sei immer abhängig von der Entfernung des Funkmastes und der Anzahl der Teilnehmer, die sich die Funkfrequenz teilen. „Die vielfach versprochenen Bandbreiten sind in der Realität nur selten zu erreichen“, führte Bürgermeister Schulz aus. Außerdem sind die Download-Datenmengen bei Funklösungen pro Monat eingeschränkt. LTE bedeutet Long-Term-Evolution und ist ein neuer Mobilfunkstandard. Er gilt als Nachfolger der UMTS-basierten Netze.
Wirklich zukunftsfähig ist hingegen das vom Landkreis geplante Netz mit Glasfaserkabeln, mit dem überall eine Datenübertragungsrate von bis zu 50 MBit/s angestrebt wird. Das ist in vielen Orten über die 50-fache Geschwindigkeit von heute. Insbesondere für Industrieunternehmen kann dann auch eine direkte Verbindung ohne das Telefonnetz geschaffen werden, die dann noch wesentlich leistungsfähiger sind. Ein „Bit“ bezeichnet die Datenmenge, die innerhalb einer Sekunde übertragen wird. MBit bedeutet „Mega-Bit, also 1 Million Bit pro Sekunde, die übertragen werden.
Die Studie der Broadband Academy hatte im November 2011 festgestellt, dass die großen Internetanbieter keinen Ausbau der Glasfasernetze im Landkreis planen. Gespräche mit diesen Anbietern haben ergeben, dass diese nur dann aktiv werden, wenn die Städte und Gemeinden jeweils sehr hohe Summen für den Ausbau an die Anbieter bezahlen würden. „Da die meisten Kommunen aber kein Geld haben, sind solch hohe Ausgaben ohne eine Rückflussoption nicht zu verantworten“, betonte der Landrat. Die Studie schlägt daher vor, dass der Landkreis und die Kommunen mit einer Eigentumsgesellschaft, die Glasfaserverbindungen zwischen den Orten und die Anschlüsse an die Kabelverzweiger in den Orten selber bauen lassen und dann dieses Netz an Internetanbieter vermieten. Für den Bau dieses Netzes ist eine Investition von rund 45 Millionen Euro in drei bis fünf Jahren notwendig. Diese Summe ließe sich in rund 20 Jahren refinanzieren.
Mittlerweile ist ein erster Entwurf für eine Eigentümergesellschaft fertig, der allgemein auf Zustimmung der Bürgermeister stieß. „Der Zeitplan sieht vor, dass die Eigentümergesellschaft noch in diesem Herbst gegründet werden soll“, erklärte Landrat Robert Fischbach. Zuvor müssten noch einige Rechtsfragen und vor allem die Frage der Finanzierung geklärt werden. „Die hohe Kreditsumme soll über eine Landesbürgschaft abgesichert werden. Wenn alles gut läuft, kann in diesem Jahr noch mit dem Bau des Netzes begonnen werden“, sagte der Landrat. Bereits im Juni sollen zudem alle Fraktionsvorsitzenden in den Kommunen und des Kreistags zu einer Informationsveranstaltung eingeladen werden.
Der Landrat freut sich auch darüber, dass die Planungen jetzt interkommunal gemeinsam mit dem Lahn-Dill-Kreis vorangetrieben werden, der ein vergleichbares Projekt umsetzen will. „Dadurch können Regiekosten gespart werden. Außerdem ist ein größeres Netz für potenzielle Betreiber attraktiver“, so Fischbach.

SILEK-Prozess geht in die Endphase Lenkungsgruppe befasste sich mit erarbeiteten Projektskizzen

Seit Mitte vergangenen Jahres befassen sich verschiedene Gruppen mit der Erarbeitung eines integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes mit räumlichem und thematischem Schwerpunkt für Neustadt und die Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel.
Nachdem die intensive Arbeit in drei Kleingruppen, die jeweils aus interessierten Bürgern, Behördenvertretern und Kommunalpolitikern bestehen, bereits Anfang des Jahres abgeschlossen werden konnte, traf sich nun zum wiederholen Male die Lenkungsgruppe, um über die vom beauftragten Planungsbüro Grontmij aus Koblenz aufgrund der Gesprächsergebnisse entwickelten Projektskizzen unter dem Vorsitz von Bürgermeister Thomas Groll zu beraten.
Mittlerweile liegen 16 Projektskizzen vor. Diese befassen sich mit nachfolgenden Themen. Sanierung und Sicherung wichtiger landwirtschaftlicher Wegeverbindungen, Schaffung wirtschaftlicher Schlaggrößen durch Zusammenlegung von Flächen, Abflussminderung auf erosionsgefährdeten Flächen, Anlage und funktionserhaltende Entwässerungsgräben, Schaffung von Vernetzungsstrukturen, Ergänzung und Pflege von Streuobstbeständen, spezifische Artenschutzmaßnahmen, Angebote zur Umweltbildung, Flächensicherung für natürliche Bachentwicklung, Gewässerrenaturierung, Markierung und Beschilderung von Rad- und Wanderwegen, Info-Tafel zu Sehenswürdigkeiten nach Aussichtspunkten und Rundwegen, Sanierung und Ergänzung von Infrastruktur an Freizeitwegen, Standortfindung für Windenergieanlagen, Ausbau der energetischen Nutzung von Holz-, Biogas und Photovoltaik und Informationsinitiative zu erneuerbaren Energien. Die detaillierten Projektskizzen sind aufgegliedert in Projektziele, Kurzbeschreibung der Maßnahme, Hauptakteure, Mitwirkende/Kooperationspartner, derzeitiger Projektstand, räumliche Schwerpunkte, Zeitrahmen, zu erwartende Kosten, Finanzierung, Personalaufwand und Wirkung der Maßnahme.
Bürgermeister Thomas Groll stellte im Verlauf der Beratungen fest, dass es dem Büro Grontmij vertreten durch Harald Wedel und Beatrix Ollig gelungen sei, gut nachvollziehbare Projektskizzen zu entwickeln. Diese basieren auf den Arbeiten der drei Arbeitsgruppen „Landwirtschaft“, „Naturschutz/Tourismus“ und „Erneuerbare Energien“.
In einer weiteren Sitzung wird es nun darum gehen, eine Priorisierung der einzelnen Maßnahmen vorzunehmen. Die Mitglieder der Lenkungsgruppe, diese besteht aus Kommunalpolitikern, den Sprechern der Arbeitsgruppen und Vertretern von Fachbehörden, sind sich darüber einig, dass eine kurz- bzw. mittelfristige Verwirklichung aller Ziele nicht machbar sein wird. Dies ist alleine aus finanziellen Gründen für die Stadt Neustadt (Hessen) nicht leistbar. Auch werden einige Maßnahmen im Rahmen der anstehenden Flurbereinigung zum Weiterbau der A 49 abzuarbeiten seien. Hier gilt es, den weiteren Stand der Verfahrensentwicklungen abzuwarten.
Bürgermeister Thomas Groll und die Mitglieder der Lenkungsgruppen sind sich aber bereits heute darin einig, dass man dennoch in den kommenden Monaten erste Punkte in Angriff nehmen sollte. Der Bürgermeister regte an diesem Abend zudem an, dass sich die Mitglieder der Lenkungsgruppe und Interessierte, die in den Arbeitsgruppen mitgearbeitet haben, einmal im Jahr zu einem Meinungsaustausch über die Fortentwicklung des SILEK treffen sollten. Dieser Vorschlag wurde einhellig begrüßt. Nach einem weiteren Treffen der Arbeitsgruppe, welches im Mai stattfindet, ist noch die Abschlussveranstaltung für Ende Juni geplant. Hierzu wird die gesamte Bürgerschaft der Kommune eingeladen.

Aus der Sitzung des Ortsbeirates Mengsberg

Ortsvorsteher Karlheinz Kurz konnte in der Sitzung Bürgermeister Thomas Groll und Bauamtsleiter Thomas Dickhaut begrüßen.
Bürgermeister Thomas Groll informierte in seinen Mitteilungen über die Studie zu Windenergiepotentialen. Der Regierungspräsident in Gießen soll nun anhand der vorgelegten Studie prüfen, welche Standorte auf den Flächen Neustadt/Arnshain, oder Neustadt/Stadtallendorf zur Nutzung in Frage kommen. Wer hier dann investieren könnte, das muss genau ausgelotet werden. Immerhin verursache ein Windrad von der Planung bis zur Realisierung Kosten in Höhe von rund 5 Mio. Euro.
Bürgermeister Thomas Groll informierte auch in Mengsberg über die Geschwindigkeitskontrollen in Neustadt/Querallee, Momberg/Mengsberg und in der Marktstraße in Neustadt. In der Marktstraße wurde zwischen 6.30-11.30 Uhr geblitzt, 80 Verstöße waren zu verzeichnen. Zudem wurde festgestellt, dass es vermehrt Parkverstöße gibt. Deshalb wird die Stadt jetzt einen Hilfspolizisten auf 400 Euro Basis einstellen.
Der Bauhof war hingegen landläufiger Meinung vermehrt in Neustadt im Einsatz, jetzt soll er vor dem Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ verstärkt in Mengsberg tätig werden. Für das kommende Jahr könnten sich andere Stadtteile, z. b. Momberg, für den Wettbewerb anmelden, auch hier wird die Stadt Unterstützung gewähren.
Zum Thema Straßenreparaturen merkte Groll an, dass für Mengsberg 10.000 Euro zur Verfügung stehen. Die Löcher beim Kindergarten sollten noch vor dem Wettbewerb instand gesetzt werden. Tiefgründig ist nicht möglich, das würde bei den rund 250 m2 mit Frostschutz und zwei Deckschichten ca. 20.000 Euro kosten, ist in diesem Jahr nicht zu stemmen.
Ortsvorsteher Karlheinz Kurz wies darauf hin, dass sich alle Bürger aus der Kernstadt und den Stadtteilen bei der Namensfindung sowohl für das Hallenbad in Mengsberg als auch für den Naturlehrpfad beteiligen sollten. Es winken tolle Preise, ein Aufruf wurde im Mitteilungsblatt veröffentlicht.
Die Ortsbeiratsmitglieder hatten über die Änderung zur Festsetzung von Grundstücksnummern in der Straße „Am Raschen“ zu befinden. Es ist wichtig, so Kurz, dass die Vergabe der Nummern neu geordnet wird, sonst käme man eines Tages in die Verlegenheit, Nummern mit Buchstaben, wie 3a oder 4b vergeben zu müssen. Auf der einen Straßenseite werden die geraden, auf der anderen die ungeraden Nummern vergeben. Jede Fläche, die zu bebauen ist oder Baulücken bekommen im Zuge dieser Änderung schon im Vorfeld einer potentiellen Bebauung eine Nummer zugewiesen. Das ist notwendig, weil Baufirmen sonst gar nicht erst anfangen. Somit wäre das für die Zukunft geordnet, so Kurz. Dass damit auch Umschreibungen in Dokumenten notwendig werden, ist nicht zu ändern. Das sind Fehler der Vergangenheit und den einen trifft es mehr, den anderen weniger, fügte Groll an. Norbert Gies wird jeden Bewohner anschreiben, es wurde im Ortsbeirat nun einstimmig beschlossen, und jetzt muss man sehen, wie es weiter gehandelt wird.
Die CDU-Fraktion hat einen Antrag auf einen Stellplatz für Wohnmobile gestellt. Klaus Schwalm erklärte dazu, dass er das zunächst mit Jan von Holten durchgesprochen habe, der auch die Idee dazu entwickelte. In anderen Orten wird so etwas gut angenommen, eine Möglichkeit, eine preisgünstige Alternative zu schaffen und gleichzeitig gut für den Tourismus und Geschäftsleute. Geschaffen werden müssten dazu Stromanschlusssäulen, möglichst mit vier Anschlüssen.
Grundsätzlich ist das zu befürworten, so Kurz, was ist da aber gefordert, Strom, Wasser, Entsorgung? Man wird den Prüfantrag an den Magistrat weiterleiten. Das wurde ansatzweise auch schon für die Kernstadt geprüft, so Groll. Eine Säule kommt in den Kosten auf 2.500-3.000 Euro, in diesem Jahr ständen dafür keine Haushaltsmittel zur Verfügung.
Die Idee, in das Freizeitgelände mit Hallenbad und angrenzende Wanderwege zu integrieren, ob das ein Mekka für Wohnmobiltouristen werden kann? Wir werden es auf jeden Fall prüfen und schauen, wo man was machen kann, welche Infrastruktur kann man nutzen und was wird das insgesamt kosten. Den Standort kann man bei einer Ortsbegehung prüfen und zunächst eh nur mit einer Säule beginnen.
Der Ortsbeirat befürwortete den Prüfantrag einstimmig.

Aus der Sitzung des Ortsbeirates Momberg

Ortsvorsteher Jörg Grasse konnte Bürgermeister Thomas Groll und Bauamtsleiter Thomas Dickhaut zur Sitzung begrüßen. In seinem Bericht merkte Grasse an, dass man seit der letzten Sitzung einige Maßnahmen in Bewegung gesetzt habe. Der Lift im DGH wurde überprüft und der Fehler behoben, so dass er jetzt richtig vernünftig genutzt werden kann. Der kleine Saal im DGH kann in Kürze als Trauzimmer genutzt werden, darüber hat man Einigung erzielt.
Es ist der einzige Raum, der außerhalb des Standesamtes in Neustadt für Trauungen genutzt werden kann, so Bürgermeister Thomas Groll, weil der mit dem Lift behindertengerecht zu nutzen ist. Es wird keine weitere Ausnahme in anderen Stadtteilen geben. Der Raum wird eine Verschönerung mit Bildern und Grünpflanzen erfahren. Es werden 60 Euro mehr Kosten als in Neustadt anfallen, genauso wie im Junker-Hansen-Turm. Die Stadt ist bereit, das Anliegen jetzt zügig umzusetzen. Wenn ein Sektempfang mit Häppchen gewünscht wird, ist eine Sondergebühr zu erheben.
Hinweisschilder, wie Grillhütte, Friedhof usw. sind in Neustadt vorhanden, sie müssen nur noch aufgestellt werden. Die Ausschilderung für die 30 km/h Zone liegen noch nicht vor. Die Ausschreibung und Bestellung sind in Arbeit.
Die Maßnahme Treppe/Notausgang im Kindergarten ist abgeschlossen, damit es Sinn macht, musste der Zaun geteilt werden. Wichtig erscheint das Aufkleben von Folien auf den Glastüren im DGH, damit sich die Bürger nicht daran stoßen. Diskutiert wurde ferner über Radwegebau zwischen Momberg und Mengsberg, Landwirte sollten bei der Befahrung derselben auf die Vermeidung von Schmutz achten und ihre Gerätschaften so einfahren, dass sie die Wege nicht beschädigen. Groll informierte auch den Ortsbeirat Momberg über die Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessungen in Neustadt und Momberg. Ferner zeigte er die Erhöhung der Benutzungsgebühr, die sich für den Zollhof und das DGH ergeben, auf. Diskutiert wurde über die Möglichkeiten der Ortsbegrünung. Michael Krieger regte an, dass sich alle Interessierten mit Ideen und Vorschlägen einbringen und Stellung dazu nehmen sollten, ob das im Ort überhaupt gewünscht wird. Ins Boot kann man dabei viele nehmen, vielleicht sogar Stifter für Bäume finden. Man sollte das nicht über einen Aufruf machen, sondern dazu gezielt das Gespräch mit Anliegern und Vereinen suchen, so Jörg Grasse. Dazu wolle man sich relativ zeitnah zusammensetzen. Groll regte darüber hinaus noch an, dass sich Momberg Gedanken über die Teilnahme an der Aktion „Unser Dorf hat Zukunft“ machen sollte.
Zum Thema Dorferneuerung in Momberg hat der Magistrat entschieden, dass es bei der Anzahl der geplanten Maßnahmen bleibt, so Groll. Geplant und begonnen werden kann erst, wenn die Fördermittelbescheide eingehen, das wird Juni/Juli 2012 sein. 40.000 Euro muss die Stadt mehr ausgeben, weil die Mehrwertsteuer nicht mehr in die Förderung fällt.
Am 25. Mai 2012 wird die Umwelt- und Naturschutzgruppe zum Thema „Weiterbau der A49, Verkehrspolitik und Alternativen“ um 20.00 im DGH eine Versammlung durchführen. Michael Krieger betonte, (dass man kein Gegner der Autobahn sei, man aber eine breite Öffentlichkeit schaffen möchte.

Aus der Sitzung des Ortsbeirates Speckswinkel

Nach der Begrüßung durch Ortsvorsteher Karl Stehl, informierte Bürgermeister Thomas Groll über aktuelle Themen.
Da ging es unter anderem um die Anlage von Parkplätzen im Weinberger Grund. Jedem Grundstück wurden seinerzeit im Stichweg zwei Parkplätze zugewiesen. Es ist inzwischen alles bebaut worden, die Frage ist, ist es sinnvoll dort acht weitere Parkplätze anzulegen, wo jeder Anwohner schon Plätze hat. Vier Anlieger wurden jetzt angeschrieben, ob sie noch Interesse an Stellplätzen haben, drei davon haben angemerkt, dass sie lieber das Geld wiederhaben möchten, was sie ausgegeben haben, als Geld für neue Stellplätze auszugeben. Groll erklärte, dass der Platz dann von der Kommune gestaltet wird.
Eine kleine Fläche davon sollte befestigt werden, damit dort Mülltonnen abgestellt werden können, fügte Karl Stehl an. Bürgermeister Groll versprach, das zu prüfen, die Fläche sollte aber nicht zubetoniert werden.
Am Friedhof soll ebenfalls eine Parkfläche entstehen. Dazu muss eine Immobilie abgerissen werden. Der Vertrag muss derzeit noch vom Amtsgericht Kirchhain genehmigt werden, erst dann kann man in kurzer Folge abreißen und zeitnah Parkplätze anlegen. Die Eon hat das Stromkabel inzwischen gekappt, Wasser muss noch abgeklemmt werden.
Groll informierte über Geschwindigkeitsmessungen. In der Querallee in Neustadt (Tempo 30) wurde zwischen 7.00-11.30 Uhr geblitzt. 1.772 Fahrzeuge waren in der Zeit in beide Richtungen unterwegs, 500 davon fuhren schneller und davon waren 25, die mehr als 21 km/h zu schnell waren. Die Schilder wurden vom Kreis aufgestellt, die SPD-Fraktion hat inzwischen beantragt, dass die 30 auf die Straße gemalt wird. Fazit der Aktion, 10.000 Euro Einnahmen für das Stadtsäckel.
In Momberg wurde zwischen 12.00-16.00 Uhr in Höhe des Gasthauses Gleim geblitzt. 422 Fahrzeuge in beide Richtungen wurden gezählt. 21 davon waren zu schnell unterwegs. Groll kündigte an, dass in Kürze auch in Speckswinkel und Mengsberg Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden.
Die Feuerwehr in Speckswinkel hat derzeit keinen Wehrführer, das macht der Kommune jetzt große Sorge, so Groll. Der Wehrführer Stabelin konnte noch einmal dazu überredet werden, das Amt bis zum 30. Juni 2012 weiterzuführen. Bis dahin muss eine Lösung gefunden werden. Dazu muss man Kameraden einladen, die auch die notwendigen Qualifikationen aufweisen und ausloten, wer kann die Wehr weiter führen. „Wir haben nichts gekonnt“, so Groll, „wenn wir einfach einen benennen, das wäre nicht die beste Lösung. Wir können nur an das Verantwortungsgefühl und das Pflichtbewusstsein der Kameraden appellieren. Ich möchte es auch noch einmal ganz deutlich machen, ich möchte in unserer Kommune weiterhin vier Feuerwehren Sie sind nicht nur für den Brand-und Katastrophenschutz verantwortlich, sondern auch Kulturträger in der Kernstadt und den Stadtteilen.“
„Die Feuerwehr zu verlieren, das wäre schlimm und verbunden mit dem Verlust des Feuerwehrvereines“, fügte Stehl an.
Groll informierte ferner, dass der Kindergarten Speckswinkel Bestandsschutz für das laufende Jahr 2012-2013 hat und man danach weiter sehen und das Ganze über Parteigrenzen hinaus sachlich diskutieren muss.
Von 1.100 Straßenlampen werden 600 auf LED Technik umgestellt, bei Natriumdampflampen sei das derzeit noch nicht notwendig, bei Kreis-, Landes- und Bundesstraßen erreichen die Lampen noch nicht die notwendige Helligkeit, deshalb werden die Lampen in den Ortsmitten umgestellt. 160.000 Euro kostet die Umstellung, 40.000 Euro Zuschuss wird es geben. Man kann danach sowohl bei Stromkosten als auch bei der Wartung sparen. An das gelbliche Licht der LED-Lampen wird man sich erst gewöhnen müssen. Groll erklärte weiter, dass man die Kosten für die Nutzung des Zollhofes erhöhen wird, das rettet die Kommune zwar nicht, ist aber vertretbar und von den Nutzern zu verkraften.

„Nein zu Hitler“ Sozialdemokraten und Freie Gewerkschaften in Verfolgung, Widerstand und Exil 1933-1945

Der Magistrat der Stadt Neustadt und der Kulturhistorische Verein haben es sich seit mehreren Jahren zur Aufgabe gemacht, gemeinsam Vorträge und Ausstellungen zu herausragenden Ereignissen der deutschen Geschichte anzubieten.
Dieser Tage wurde die von der Friedrich-Ebert-Stiftung zusammengestellte Ausstellung im Katholischen Pfarrheim mit geladenen Gästen vorgestellt.
Bürgermeister Thomas Groll konnte unter anderem Karl Starzacher, Staatsminister a. D. und Mitglied des Kuratoriums der Friedrich-Ebert-Stiftung, Dr. Ulf Immelt, DGB-Sekretär der Region
Mittelhessen, Christine Zimmer, Landesbüro Hessen der Friedrich-Ebert-Stiftung, MdB Sören Bartol, MdL Thomas Spies, Detlef Ruffert, Heinrich Herbener, Manfred Hoim, Pfarrer Arnulf Hummel, Pfarrerin Kerstin Kandziora, Schulleiter Hartmut Boß, eine Schulklasse der Martin-von-Tours-Schule, sowie viele andere interessierte Gäste aus der Stadt begrüßen.
„Geschichte hat helle und fröhliche, aber auch dunkle und schattige Seiten, zu den letzteren gehört die Zeit von 1933-1945 unter dem von Adolf Hitler geführtem Regime. Mit ihm wurde „Demokratie“ ad absurdum geführt. Mit „Wehrlos, aber nicht ehrlos“, so ein Tondokument aus dieser Zeit, haben sich seinerzeit die Demokraten gegen das Ermächtigungsgesetz gewehrt. „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre aber nicht“, das war die letzte freie Rede im Reichstag, der Widerstand der Sozialdemokraten. Die Männer und Frauen, die sich seinerzeit im Widerstand befanden, sind vielen von uns nicht bekannt, wir sollten trotzdem der mutigen Gegner des totalitären Regimes gedenken.“ Karl Starzacher dankte sowohl Bürgermeister Thomas Groll als auch Gerhard Bieker für die Initiative, die Ausstellung nach Neustadt zu holen. „Nein“ zu Hitler zu sagen, das erforderte viel Mut und viele, wie den Studenten um die Weiße Rose, die sich außergewöhnlich mutig gegen das Regime einsetzten, wurden zum Tode verurteilt. Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschafter waren Übergriffen ausgesetzt, Verfolgung und Vernichtung drohte denen, die in Opposition zum NS-Regime standen. Warum haben sich so viele eingefügt, verdrängt oder mit Hingabe mitgemacht? Die Zeit ist ein Stück Geschichte der Arbeiterbewegung, die sich wehrte, obwohl der Wahnsinn tobte.
Seinen Ausführungen schloss sich Dr. Ulf Immelt an. Er sei persönlich von Erzählungen seiner Großeltern berührt, er stellte die Frage, warum ist es der Sozialdemokratie seinerzeit nicht gelungen, das zu verhindern?
Christine Zimmer von der Friedrich-Ebert-Stiftung sah das Kapitel als die tiefste Zäsur in der deutschen Arbeiterbewegung an. Innerhalb kürzester Zeit war alles futsch. Trotzdem gab es mutiges Handeln nach der Zerschlagung der SPD und der freien Gewerkschaften, es soll aber trotz allem Widerstand keine Heldengeschichtsschreibung sein, sondern erinnern an einige wenige Mutige, die sich zu widersetzen versuchten und dies oft mit dem Tode bezahlen mussten.
Bürgermeister Thomas Groll dankte am Ende allen Mitarbeitern der Stadt, die die Ausstellung mit vorbereitet haben. „Wir können heute auf Vergangenheit schauen, auch auf unsere deutsche Vergangenheit. Dabei haben wir es heute leichter darüber zu reden, und nach der Zeit tiefster Dunkelheit gab es auch wieder Licht. Die Gäste trugen sich noch in das Goldene Buch der Stadt Neustadt ein.

„Karusselltester“ für Trinitatiskirmes gesucht!

Welcher Jugendliche hat nicht schon einmal davon geträumt, alle Karussells der Neustädter Trinitatiskirmes kostenlos testen zu dürfen? Gemeinsam mit dem neuen Generalpächter des Vergnügungsparks in der „Lehmkaute“, Konrad Ruppert, sucht die Stadt Neustadt (Hessen) nun 20 „Karusselltester“ im Alter von 12-17 Jahren, so Bürgermeister Thomas Groll.
War im letzten Jahr der Vergnügungspark nur dürftig bestückt, so kann er sich in diesem Jahr aufgrund des Engagements von Generalpächter und Kommune wieder sehen lassen.
Auf die Mädchen und Jungen wartet also eine vergnügliche Stunde. Die „Karusselltester“ werden am Nachmittag des Kirmesfreitags, 1. Juni 2012, ab 15.00 Uhr, von der „Oberhessischen Presse“ begleitet und nach ihren Bewertungen befragt. Vor dem Spaß, so Bürgermeister Thomas Groll, komme aber auch ein bisschen Arbeit auf die Jugendlichen zu.

Kindertagesstätte „Regenbogen“ als „Familienzentrum“ anerkannt

Bürgermeister Groll erfreut, bisherige Anstrengungen haben sich gelohnt!
Am 18. April 2012 war ein freudiger Tag für die Erzieherinnen und Kinder der Neustädter Kindertagesstätte „Regenbogen“ in der Allee: Bürgermeister Thomas Groll konnte ihnen die gute Nachricht überbringen, dass das Hessische Sozialministerium die Einrichtung als „Familienzentrum“ anerkannt habe. Verbunden damit ist eine Landeszuwendung für das Jahr 2012 in Höhe von 7.135 Euro. Die Mittel dienen vorrangig zur anteiligen Deckung von Sachkosten und Honoraren für Vortragsveranstaltungen.
Bürgermeister Thomas Groll verwies darauf, dass sich damit die enormen Anstrengungen der letzten Monate gelohnt haben. „Das Team der Kindertagesstätte „Regenbogen“ mit der Leiterin Claudia Orth, der Förderverein für die Kindertagesstätte „Regenbogen“ und der Elternbeirat haben gemeinsam mit engagierten Eltern und Großeltern seit der Einweihung des Neubaues im August 2011 mit großem Engagement den Weg hin zum Familienzentrum beschritten. Natürlich gilt dies auch für unsere vielen Kooperationspartner. Gemeinsam können wir stolz auf das bisher Erreichte sein. Wir wollen unsere Anstrengung fortsetzen und nicht auf halbem Wege stehen bleiben.“
Aufgabe der „Familienzentren“ in Hessen ist es, Familien ganzzeitlich und wohnortnah zu unterstützen. Die Angebote der Einrichtungen können, je nach regionalem Bedarf, ganz unterschiedlich sein. Ziel der Hessischen Landesregierung sei es, so Bürgermeister Groll erläuternd, mit den Einrichtungen Anlaufstellen für praktische Alltagsunterstützung der Familien aufzubauen und zu fördern. Mit den Familienzentren sollen aktivierende regionale Angebote für Familien in Hessen geschaffen und unterstützt werden.
Die Landesregierung hat der Stadt Neustadt zunächst für das Haushaltsjahr 2012 eine Zuwendung gewährt. Aber auch in den Folgejahren besteht die Möglichkeit, erneut Förderanträge zu stellen. Dies, so Bürgermeister Thomas Groll, werde man natürlich tun. Die Kindertagesstätte „Regenbogen“ ist nunmehr eine der wenigen in der gesamten Region, die bereits den Titel „Familienzentrum“ führen darf.